Henryk M. Broder / 26.12.2019 / 06:25 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 53 / Seite ausdrucken

Das Europa Parlament lässt es krachen

Das Europäische Parlament, Endstation und Abkühlbecken großer politischer Talente – Bütikofer, Weber, Barley – verabschiedet am Fließband Resolutionen zur Lage in Europa und der Welt. Zum Beispiel "die wegweisende Resolution zu Grundrechten von Menschen afrikanischer Herkunft in Europa", die monatelang unbemerkt vor sich hin dämmerte. Oder es ruft den „Klimanotstand" aus, wie es bereits u.a. Bad Segeberg, Jena und Lörrach getan haben. 

Wenn Sie nun meinen, das Europäische Parlament habe nur Unsinn im Sinn, dann tun Sie den Abgeordneten unrecht. Der Berliner Presseball 2020 zum Beispiel findet unter der Schirmherrschaft des Europa-Parlaments statt. „Im Beethoven-Jubiläumsjahr wollen wir damit die einzigartige und wunderbare europäische Idee würdigen", schreiben die Veranstalter und kündigen als Teil des Abendprogramms eine „Ehrung“ für „Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl“ an, bei der „MdB Philipp Amthor“ die „Laudatio“ halten wird.

Ist es nicht zu spät, frage ich mich, um Kohl zu ehren? Und ist der Super-Mario der CDU nicht ein wenig zu jung, um an Kohl zu erinnern? Wie wird er zum nächsten Highlight des Abends („Dschinghis Khan mit ihren größten Hits“) überleiten? Indem er erzählt, warum er zum Katholizismus übergetreten ist? 

Egal, es wird eine „rauschende Ballnacht" unter dem Motto „Liebesgrüße aus Europa“ werden, mit vielem „Persönlichkeiten aus der internationalen Medienwelt, sowie relevanten Exponenten aus Wirtschaft, Kultur, Politik, PR, Werbung und Kommunikation", dazu „auch ein Ball der Interkulturalität, Künstler und Schriftsteller, die diesem Abend das besondere Flair verleihen", nachdem sie sich mit einem Cocktail aus Asbach Uralt und Klosterfrau Melissengeist Mut angetrunken haben. 

Darauf einen Dujardin!

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Peter Petronius / 26.12.2019

EU und Beethoven? Basst scho’! “Europa steht! Und die Zeiten, die ewig schreiten, der Völker Chor, und die alten Jahrhundert, sie schauen verwundert empor!”, so der Eröffnungschor “Europa steht!” von Beethovens Kantate “Der glorreiche Augenblick”, die er für die Eröffnung des Wiener Kongresses am 1. November 1814 komponierte. Die EU steht, dabei in einer Art und Weise, wie sie von den (heute ungekrönten) europäischen Fürst*innen gewollt ist - Geschichte wiederholt sich und die Völker schauen abermals verwundert empor.

Heiko Stadler / 26.12.2019

Das Schöne am “Ball der Interkulturalität” zu Zeiten des “Klimanotstandes” ist, dass hier Weltoffenheit und Toleranz in seiner schönsten Form demonstriert werden, so geschehen 2016, als man die AfD aus- und den Rest der Welt einlud, der dann vermutlich klimaneutral in Wanderstiefeln und Rucksack anmarschierte.

Thomas Weidner / 26.12.2019

Vielleicht sollte man zu diesem Ball zufällig ausgewählte Migranten aus den diversen Ethnien hinkarren, damit die die Stimmung “auffrischen”: Multikulti in Praxi für Großkopferte… - für die Verursacher.

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