Eran Yardeni
Wie viel israelische Technologie in seinem Rollstuhl steckt, ist noch nicht ganz klar, eins ist aber sicher: Stephan Hawking samt seiner zauberhaften magischen Maschinerie und seiner metallartigen Stimme ist in ein fünfdimensionales schwarzes Loch gefallen, wo moralischer Idiotismus und politische Blindheit mehr Sexappeal haben als Brad Pitt ohne T-Shirt, dafür aber mit Angelina Jolie.
The Guardian hat heute aus dem Brief von Hawking vom 3. Mai 2013 , in dem der kosmische Wissenschaftler und der größte Moralist erklärt, warum er sich gezwungen sieht, die Einladung zu der Konferenz beim israelischen Präsidenten abzulehnen:
I accepted the invitation to the Presidential Conference with the intention that this would not only allow me to express my opinion on the prospects for a peace settlement but also because it would allow me to lecture on the West Bank. However, I have received a number of emails from Palestinian academics. They are unanimous that I should respect the boycott. In view of this, I must withdraw from the conference. Had I attended, I would have stated my opinion that the policy of the present Israeli government is likely to lead to disaster.
Hawking weiß vielleicht, wie ein schwarzes Loch riecht und was er zum Mittagessen isst, von Israel aber hat er nur eine ziemlich komische und verzerrte Vorstellung, vor allem wenn er denkt, dass eine solche Aussage wie „die Politik der heutigen israelischen Regierung führt zur Katastrophe“ eine Art von Tabubruch bedeutet.
Man muss immer misstrauisch sein, und Hawking könnte, wenn er nur wollte, solche Aussagen sehr einfach relativieren, um den Krallen der Zionisten zu entkommen. Er könnte z.B. seinen Freunden, den palästinensischen Akademikern, die ihn zu diesem Boykott motivierten, sagen, dass die heutige Politik der Hamas zur Katastrophe führt. Er könnte auch die Palästinenser darauf hinweisen, dass die Spenden, die sie bekommen, für die Entwicklung des Erziehungswesens und nicht für das Basteln von Raketen gedacht waren. Er könnte Israel loben, weil Israel eine wissenschaftsorientierte Nation ist, und das mitten in einer geistigen Wüste. Er könnte, aber er wollte nicht und die Frage ist wie immer „Warum?“.
Wie dieser Mann tickt, ist schwer zu sagen. Wie es in ihm denkt, ist genauso unklar wie seine Schriften und Theorien. Ich habe aber ein komisches Bauchgefühl, dass es dieses Mal überhaupt nicht um Antisemitismus oder Antizionismus geht, was auch immer der Unterschied zwischen den Beiden sein sollte. Dieses Mal haben wir es schlicht mit politischer Dummheit und moralischer Deformation zu tun, die, wie wir schon wissen, nur wenig mit akademischen Leistungen zu tun haben.
See also:
Hawkings Black Hole
http://live.wsj.com/video/opinion-hawkings-moral-black-hole/68232728-5555-4C01-8D1B-638131AD75F8.html?_escaped_fragment_=68232728-5555-4C01-8D1B-638131AD75F8#!68232728-5555-4C01-8D1B-638131AD75F8