Das Dorf und der Diesel

Wir sind in Sachen Corona nochmal davongekommen. Eigentlich haben wir bisher alles gut gemacht. Leute, die das anders sehen, sind entweder doof, Komplottgläubige, Systemverächter, rechtsradikal, einige auch linksradikal, Impfgegner oder sonstwie meschugge.

Dazu folgende Richtigstellung: 

Die Bilanz der Katastrophe steht noch aus (die Toten werden nach der Schlacht gezählt), aber einiges steht schon fest: Wir Deutschen waren im Gegensatz zu Südkorea, Singapur und Taiwan unvorbereitet. Und die Massenarbeitslosigkeit kommt erst noch. Im Herbst. Und: Corona war eine gute Gelegenheit für Politiker, übrigens auch von CDU und CSU, den Ruin der deutschen Landwirtschaft und Fleischindustrie endgültig auf den Weg zu bringen.

Sodann: Am Beispiel Lufthansa kann man gut sehen, wie der Staat sich breit macht. Erst wird der Airline das Fliegen verboten, dann wird sie von denen, die es verboten haben, gerettet, aber nur mit Staatseinfluss. Statt endlich mal die Deutsche Bahn (100% Staatseigentum) zu sanieren, mischt sich der Staat ins Fliegen ein. So war das zuletzt bei der Interflug (DDR). Eine Systemfrage, die in gleicher Form auch auf den Reisekonzern TUI zutrifft. 

Gewinner der Pandemie sind das Dorf und der Diesel. Das Internet (Homeoffice) weitet sich aus, das Dorf als Lebensmittelpunkt wird attraktiver. Und trotz aller Zulagen wird immer klarer: Die Mehrheit der Menschen will keine E-Autos. Die Autoindustrie bleibt das Businessmodell für Deutschland. Der saubere Diesel ist die Lösung für die nächsten zehn Jahre. 

Zuletzt: Die EZB wird dank Corona immer unverschämter. Jetzt hält sie 40 Prozent der italienischen Staatsanleihen, also ziemlich viel Schrott. Der deutsche Sparer zahlt dafür.

Zuerst erschienen im Euro am Sonntag

Foto: Photochrom Print Collection Library of CongressCatalog via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Stephan Braun / 14.06.2020

Das schlimmste für mich an der ganzen Corona-Geschichte ist, dass sich die Union wieder bei 40% Umfragewerte etabliert. Wenn das so weiter geht landen die bald bei 2/3 Mehrheit. Dann Gnade uns Gott. Und Merkel´s Fünfte. Dagegen wird Corona ein leichter Schnupfen sein.

Hjalmar Kreutzer / 14.06.2020

Wir haben hier zu wenig Geld für Eigenanteile in der Stadtkasse, um EU-Mittel für kostenlose WLAN-Hotspots abzurufen. Abgesehen davon fehlt auch an vielen Orten den Infrastruktur für schnelles Internet und hängt ein Rattenschwanz typisch EUrokratischer Regularien und Restriktionen daran. Aber wir haben scheinbar zu viel Geld in der Stadtkasse, so dass ein (natürlich Sozi!) - Stadtverordneter beantragt, die zwangsweise eingemeindeten Dörfer, jetzt Ortsteile, mit je einem E-Auto mit Ladesäule auszustatten, das dann von den Dorfbewohnern für Besorgungsfahrten ausgeliehen werden kann. Damit die teuren Geräte nicht den Weg allen heruntergewirtschafteten Volkseigentums gehen, soll die Stadt je Fahrzeug einen „Kümmerer“ beauftragen, der wohl für das Ausleihen und Zurücknehmen etc. zuständig sein soll. Die Kosten oder Entschädigungen für diesen „Kümmerer“ stehen noch nicht fest. Ob Oma Schulze dann auf ihre alten Tage noch E-Auto vons Dorf nach Stadt fährt, ist auch noch nicht ausgemacht.

Matthias Aschermann / 14.06.2020

Nett , Herr Tiedje, allein störend der immer wieder beschworene saubere Diesel. Den gab’s nie und er stinkt heute noch auf den Straßen. Gruß Matthias Aschermann

Peter Arlau / 14.06.2020

Wenn der Lufthansa das Fliegen wegen der Infektionsgefahr auf der Grundlage der Paragraphen 28 folgende Infektionsschutzgesetz verboten wurde, dann hat die Lufthansa, jedenfalls aber deren Angestellten einen Entschädigungsanspruch nach § 56 Infektionsschutzgesetz auf Ersatz des Verdienstausfalls. Zwar stellt das Infektionsschutzgesetz bei Unternehmern scheinbar nur auf Selbständige ab, aber es kann meines Erachtens kein Zweifel daran bestehen, daß auch der Betrieb des Unternehmens in Form einer Aktiengesellschaft den Entschädigungsanspruch bei Erfüllung der Voraussetzungen entstehen läßt. Ich habe bisher noch keine Diskussion über diesen Anspruch erkennen können. Der Entschädigungsanspruch ist nicht abhängig von einer Gegenleistung in Form von Aktienanteilen und sonstigen Vorteilen für den Staat. Sehr merkwürdig.

Alexander Mazurek / 14.06.2020

E-Autos sind nachhaltige Giftbomben. Schon für die Produktion der Batterien wird die Umwelt zerstört und die Entsorgung nach wenigen Jahren setzt der Umweltzerstörung die Corona auf ...

Sabine Lotus / 14.06.2020

Ach Tiedjen, immer diese Unkerei. Massenarbeitslosigkeit, pffft. Das jetzt zählt und jetzt sind wir Coronaweltmeister. Derzeit kämpfen wir um den BLM Pott, aber das wird schwierig, den Vorsprung der Vereinigten Staaten wieder aufzuholen. Aber wir könnten punkten, wenn wir das neue Autonomiegebiet von Seattle auch im Regierungsviertel ausrufen würden. Ein schwarzer Warlord, der die Raute auf die Knie und den Arm nach oben zwingt könnte sogar Sympathien sammeln. Wetten, das kriegt die ganz zitterfrei hin? Na los Kreuzberg, jetzt oder nie. Der Senat hat euch gerade die Voraussetzungen eingeschenkt.

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