Annette Heinisch / 27.02.2023 / 10:00 / Foto: Alek Tretiak / 200 / Seite ausdrucken

Das Dilemma der Ukraine-Debatte

War das Vertrauen in die Politik schon vor Corona  erschüttert, so ist es nun vollends verschwunden. Sagt die Regierung hü, muss hott richtig sein, so die Meinung. Sind führende Vertreter des harten Corona-Kurses nun für Waffenlieferungen an die Ukraine, dann muss das falsch sein. Und damit sind wir mitten im Dilemma der Ukraine-Debatte.

„Ich liebe Robert Habeck!” Dieser Satz in einem sozialen Netzwerk stammt von einer mir unbekannten Frau, vielleicht ist sie berühmt, keine Ahnung. Beigefügt war ein kurzer Videoclip, in dem Robert Habeck irgendetwas sagt. Was es war, weiß ich auch nicht, denn es interessierte mich nicht. Aber dieses Anhimmeln fiel mir auf. Ups, dachte ich, also bei mir ist das völlig anders. Mag sein, es liegt daran, dass ich glücklich verheiratet bin und auch sonst ein ausgefülltes Leben führe. Oder vielleicht liegt es daran, dass ich nicht zu emotionalem Überschwang neige, weder in schwärmerischer noch hysterischer Hinsicht. Für mich ist Habeck eine Null, ein Schaumschläger par excellence. 

Nun lehne ich ganz grundsätzlich grüne Politik ab, weil sie unter dem Vorwand des Klimawandels Deutschland deindustrialisiert und gerade Bürger mit kleineren und mittleren Einkommen in die Verarmung schickt. Ihre Ideologie ist nur etwas für die oberen Zehntausend oder die, die ein sicheres Einkommen von dem erarbeiteten Geld derjenigen beziehen, die sie so offen verachten. Ihre Besorgnis um „das Klima“ ist nicht glaubhaft, denn hätten sie wirklich Todesangst, hätten wir schon längst zahlreiche moderne und sichere Kernkraftwerke und zusätzlich zielführende Anpassungsmaßnahmen.

Immer dann, wenn ein Problem von der Politik nicht gelöst, sondern aufgebauscht wird, geht es nicht um dessen Lösung, sondern um Macht. Nichts zeigt also deutlicher, ob ein Problem real oder „politisch“ ist, als der Umgang damit. Mit dem Grünen Robert Habeck als Wirtschafts- und Klimaschutzminister hat man den Bock zum Gärtner gemacht. Warum sollte ich ihn mir also anhören? Und warum sollte ich ihn sogar anhimmeln? Ich mag meine Mitmenschen, möchte nicht, dass sie verarmen. Also bin ich nicht für die Grünen.

Schicke Kleider sind nie verkehrt, nur reichen sie nicht

Auch das Hohelied auf eine Annalena Baerbock singe ich nicht. Fairerweise muss man sagen, dass sie nach Merkel ein attraktiverer Anblick ist und Deutschland optisch besser auf der Weltbühne vertritt. Schicke Kleider sind nie verkehrt, nur reichen sie nicht. In dem Moment, in welchem unsere Außenministerin den Mund aufmacht, wird es riskant. Wahrscheinlich sollte man sie darauf einschwören, nur Sätze aus vorgefertigten Manuskripten von sich zu geben, die jemand mit zumindest durchschnittlicher Intelligenz und Bildung sowie einem grundlegenden Gespür für Diplomatie gefertigt hat. Entgegen Annalenas Vision ist das Außenministerium nämlich nicht die Weltmissionsstation, sondern hat irgendwie etwas mit Diplomatie zu tun. Klar, das ist ein anspruchsvolles Profil, aber ich lebe nun einmal nicht in der Berliner Blase, in meiner Welt ist es tatsächlich normal, dass jemand gewisse Qualifikationen für einen Job haben muss. Dieses Konzept mag in Berlin vielleicht exotisch klingen, ist aber der Grund, weshalb Deutschland überhaupt noch funktioniert.

Man kann mir also vieles nachsagen, aber gewiss nicht, dass ich der grünen Politik huldige. Ebenso wenig wie ich zu den „Coronaten“ gehörte, die nach mehr und mehr Staat, Maßnahmen und Verboten riefen, ganz im Gegenteil.

Nun stehe ich auf der Seite der Ukraine, halte Waffenlieferungen für richtig und wichtig und kritisiere, dass diese zu spät, zu zögerlich und nicht ausreichend erfolgen. Die Ukraine wurde mit einem Krieg überzogen, und Zeit ist ein alles entscheidender Faktor im Krieg. Ein Kanzler, der in einer Krisensituation nicht schnell entscheiden kann, ist seiner Aufgabe objektiv nicht gewachsen.

Warum habe ich diese Position? Weil ich die Russlandpolitik von Merkel schon während ihrer Regierungszeit für gefährlich hielt. Ebenso falsch wie die Klima-, Migrations- und Coronapolitik. Es mag sein, dass in Berlin viele vom Kriegsausbruch überrascht waren, aber das zeigt nur, wie inkompetent unsere Politiker sind. Julian Reichelt sagt, was ich denke:

„Komplette, historisch verheerende, an Naivität nicht zu überbietende, jahrelang von Korruption getriebene Fehleinschätzung, oder wie das regierungstreue Fernsehen sagt: Hoffnung bis zur letzten Minute“.

Der Westen präsentierte sich als feige und bequem

All die Jahre war mir bewusst, dass das Abkommen von Minsk nichts weiter als ein Scheinfriede war, der mitnichten der Ukraine Zeit gab aufzurüsten, denn die dafür nötigen Militärgüter erhielt sie nicht. Russland hingegen rüstete sichtbar massiv auf, alle Welt wusste es. Russland hielt Militärübungen ab, bei denen der Überfall auf die Ukraine sehr konkret geübt wurde. Syrien war ein Testfeld für die russische Armee, zudem ein politischer Test, um zu sehen, was der Westen bereit ist, hinzunehmen. Die Antwort war klar, der Westen präsentierte sich als feige und bequem. Er schien moralisch dermaßen abgewirtschaftet zu sein, dass von ihm kein Widerstand zu erwarten war.

All das wurde von westlichen Fachleuten beobachtet, dokumentiert und die Einschätzungen publiziert. Gehört hat niemand auf sie. Und waren die Warnungen, dass die Bundeswehr sträflich vernachlässigt worden sei, nicht auch überall zu hören? Ebenso die Warnungen vor den fatalen strategischen Folgen von Nordstream II? Doch, natürlich war das alles bekannt, Merkel geruhte nur, es zu ignorieren. Lieber wollte sie die grünen Wahnvorstellungen einer Energiewende umsetzen, damit sie bei der Presse gut ankommt, hochgejubelt wird. Das gelang ihr ja auch. Der Kult um ihre Person hat die Grenze zur Peinlichkeit oft genug überschritten. Die Zukunft unseres Landes war ihr hingegen komplett egal, Machterhalt war alles, was zählte.

Kanzler Scholz trägt nicht erst seit gestern Regierungsverantwortung, er hat viele Versäumnisse nicht nur mit zu vertreten, sondern führt speziell den Merkelkurs in der Energie- und Migrationspolitik eisern fort. Er muss auch frühzeitig über die drohende Invasion informiert gewesen sein. Weihnachten 2021 war der drohende russische Angriff in meinem Bekanntenkreis schon Gesprächsthema. Dass er bald kommt, war jedenfalls sicher. Wenn wir davon wussten, dann müssen die Verantwortlichen in Berlin erst recht Bescheid gewusst haben. 

Die westliche Politik war einfach grottenschlecht

Wurden die nötigen Konsequenzen gezogen? Nein. Genau wie all die Jahre zuvor sah man die Aufrüstung in Russland, bezahlt von unserem Geld für Energielieferungen – alles wegen der grünen Energiewende. Wurde unsere Bundeswehr gestärkt? Nein. Wurde die Ukraine so aufgerüstet, dass eine Fortsetzung des 2014 begonnenen Krieges sich für Putin nicht rentiert hätte? Nein. Wurde in all den Jahren seit 2014 irgendetwas unternommen, um Putins schon damals klar geäußerte Pläne zur Wiederherstellung des großrussischen Reiches Grenzen zu setzen? Nein.

Die westliche Politik war einfach grottenschlecht, und Deutschland ist dabei der unrühmliche Spitzenreiter.

Wenn sich die Grünen nun als besonders Ukraine-freundlich aufspielen, ist das schlicht und einfach verlogen. Natürlich wollen sie nicht, dass Putin gewinnt, denn dann sind ihre Träume einer grünen Republik ausgeträumt. Aber sie sind wesentlich verantwortlich dafür, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Gleiches gilt für weite Teile der Presse, des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Wirtschaft, die als Korrektiv nicht nur komplett ausfielen, sondern umgekehrt Jubelarien anstimmten.

Warum sollte ich nun, wo sich das Debakel der Merkeljahre deutlich zeigt, plötzlich meine Meinung ändern? Das wäre, als würde ich nun sagen, Ausgangssperren, Schulschließungen und Maskenpflicht seien wunderbar geeignete Maßnahmen, um der „Todesseuche“ Corona wirksam zu begegnen. 

Meines Erachtens ist das größte Hindernis für die Unterstützung der Ukraine zumindest in Deutschland, dass die Grünen und Teile der Medien auf der Seite der Ukraine zu sein scheinen. Nach Corona ist nichts mehr, wie es war. War das Vertrauen in die Politik schon vorher erschüttert, so ist es nun bei vielen vollends verschwunden. Sagt die Regierung hü, muss hott richtig sein, so die landläufige Meinung. Sind führende Vertreter des harten Corona-Kurses nun für Waffenlieferungen an die Ukraine, dann muss das falsch sein. Schließlich haben diese Herrschaften ihr mangelndes Urteilsvermögen hinreichend unter Beweis gestellt. 

Man weiß nicht einmal mehr, wofür man kämpfen soll

So kommt es zu der seltsamen Schnittmenge zwischen „Corona-Skeptikern“ und „Putin-Verstehern“, über die sich Susanne Gaschke wunderte. Sie versteht nicht, wie jemand, der hier für Freiheit kämpft, dort der Unterdrückung das Wort reden kann:

„Gerade deshalb bin ich komplett verblüfft, jetzt etliche von ihnen auf der Seite der Putin-Verteidiger und Ukraine-Verdächtiger wiederzufinden. Wie sind sie dort hingeraten? Wie kann jemand, der sich in Deutschland für die Geltung der Grundrechte, für wissenschaftlichen Pluralismus und für einen selbstbewussten Parlamentarismus starkmacht, den Antidemokraten Putin und seinen verbrecherischen Angriffskrieg entschuldigen? Ich verstehe einfach nicht, wie man beide Positionen gleichzeitig in einem Kopf haben kann, hier für die Freiheit und da für das Sich-Ergeben in die Unfreiheit.

Der Punkt ist, dass aus gutem Grund kaum noch jemand unserer politischen Führung vertraut oder noch weiß, wem man überhaupt vertrauen kann. Noch schlimmer: Man weiß nicht einmal mehr, wofür man kämpfen soll, denn ein wokes, klimaneutrales und gnadenlos genderndes Deutschland ist nur für wenige der Himmel. Für viele wäre das die Hölle. Und dafür kämpfen?

Die politische Klasse hat noch nicht begriffen, dass Corona die politische Statik grundlegend verändert hat. Mit den alten Methoden funktioniert nichts mehr, am deutlichsten spüren das die Freien Demokraten. Sie werden dafür abgestraft, dass sie das Unheil durch eine Ampel-Regierung erst ermöglichen, dessen Ausmaß sie versprechen zu begrenzen. Wobei ihnen nicht einmal das gelingt. Diese Partei hätte den Schlüssel in der Hand, um die Tür zu wirklichen Lösungen zu öffnen. Sie nutzt ihn nicht, macht sich damit überflüssig.

Es gibt Bürger, die weder eine grüne noch eine putinsche Diktatur wollen, sondern einen Staat nach der Vision des Grundgesetzes: ein freies Land vernünftiger Bürger, in dem jeder nach seiner Fasson selig werden kann. Diese verstehen den Kampf der Ukrainer sehr gut. 

Foto: Alek Tretiak

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Leserpost

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Ruben Ballutschinski / 27.02.2023

Wenn es passt, dann ist man auch bei der Achse schnell mit der Axt der Cancel-Culture zur Hand. Zumal Herr Broder tut sich hier besonders unangenehm hervor. Hat er zwar nicht nötig bei seiner Schlagfertigkeit, aber er ist eben von sich und deiner Meinung absolut überzeugt - obwohl er diese in seinem Leben schon ein paar mal geändert hat. Also, Frau Heinisch, bedenken Sie, dass es Menschen gibt, die sowohl die Corona als auch die UA Politik verabscheuen und trotzdem alle Tassen im Schrank haben. Klar, kann ich mich bzgl. der UA und dem besten Vorgehen täuschen. Sie sich aber auch. Und wer wollte bestreiten, dass dieser Konflikt durchaus das Potential hat die Welt anzuzünden und in einen Atomkrieg zu eskalieren. Können Sie das ausschließen? Der Diskurs ist schwer bis unmöglich, wenn man die Möglichkeit das sich seit 2014 ein Bürgerkrieg in der Ostukraine abspielt und die Seperatisten nicht alles russische Soldaten sind, von vornherein ausschließt und es für ein unbotmäßiges Verlangen hält, schriftlich einzufordern, dass die UA kein Nato Mitglied wird (so geschehen im Dez. 2021). Das sind quasi die Stiefel der Russen in die man sich m. E. stellen muß. Man kann natürlich auch Putin als einen Imperialisten deutet, der die alte SU wiederherstellen will und ihn mit Hitler gleichsetzen. Ich halte beides für falsche Annahmen - kann sie aber auch nicht widerlegen bzw. gänzlich ausschließen.

Fred Burig / 27.02.2023

“Nun stehe ich auf der Seite der Ukraine, halte Waffenlieferungen für richtig und wichtig und kritisiere, dass diese zu spät, zu zögerlich und nicht ausreichend erfolgen. Die Ukraine wurde mit einem Krieg überzogen, und Zeit ist ein alles entscheidender Faktor im Krieg. ” Falls sie auch mal an die Bevölkerung der Ukraine denken sollten, und sich mit der “Vorgeschichte des Konfliktes” besser beschäftigt hätten wüssten sie, dass ihr Denken möglicherweise westlicher Kriegs- Propaganda aufgesessen ist. Und wenn sie die Zeit für den wichtigsten Faktor halten, gebe ich ihnen Recht - aber im Sinne von “höchste Zeit für Verhandlungen” !!! Sehr geehrte Frau Heinisch, ihr Wunsch nach schnelleren und umfangreicheren Waffenlieferungen an die Ukraine würde wohl eher das weitere Sterben auf beiden Seiten bewirken! Außerdem sind sie sich scheinbar über die politischen Konsequenzen derartiger “Kriegsbeteiligung” nicht bewusst. “... “Es gibt Bürger, die weder eine grüne noch eine putinsche Diktatur wollen, sondern einen Staat nach der Vision des Grundgesetzes: ein freies Land vernünftiger Bürger, in dem jeder nach seiner Fasson selig werden kann. Diese verstehen den Kampf der Ukrainer sehr gut.” ....“DIE UKRAINE” hat ein Angebot Putins vor Jahren ausgeschlagen, Vertragsabschlüsse und die Sicherheitsinteressen Russlands schändlich ignoriert. Dass dies von den USA und England so inszeniert war zeigt, wer die wahren Kriegstreiber sind! Ihr geschildertes Wunschdenken sei ihnen vergönnt, nur gibt es keinen Sinn, das mit Waffen zu erzwingen, zumal am Ende einer militärischen Eskalationsspirale nichts und niemand davon wirklich profitieren wird! Bitte auch mal das Hirn einschalten….... MfG

U.Hering / 27.02.2023

Nun, Angesichts der Tatsache, daß seit geraumer Zeit vorwiegend bildungsferne Personen variablen Geschlechts in die deutsche politische Landschaft drängten (wohl nach Maßgabe von Lk 16,4), weil sie im wahren Leben Umverteilungsbegünstigte wären, verwundert Geschichtsvergessenheit kaum. Als 1997 in Moskau das überdimensioniere - und nach meinem Dafürhalten potthäßliche - Denkmal für Zar Peter den Großen aufgestellt wurde, habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Warum gerade Zar Peter und warum zum 300. Jahrestag der russischen Marine? Nur Zuckerguß über die Vergangenheit, um die Gegenwart aufzuhübschen? - Wohl kaum! Zar Peter hatte mW. drei geostrategische Ziele für Rußland: 1. Öffnung nach Europa; 2. Eisfreie Häfen; 3. Kontrolle über die Meerengen. Keines dieser Ziele ist bis jetzt verwirklicht: (West-) Europa wollte nicht so richtig (auch damals nicht). - Der einzige eisfreie Hafen ist Murmansk, weil dorthin der letzte Zipfel vom Schwanz des Golfstromes hinkommt, aber der unter Zarin Katharina gegründete Hafen von Sewastopol liegt immer noch hinter den Meerengen (Dardanellen und Bosporus) “eingedost”. Den Hafen der Schwarzmeerflotte in Sewastopol kann Rußland nicht auf dem angreifbaren Weg über den kimmerischen Bosporus versorgen, die Brücke wurde ja auch schon beschädigt. Also braucht Rußland eine Landbrücke zur Krim, sonst ist Sewastopol und die Schwarzmeerflotte nicht mehr zu halten. Wenn Putin das geschafft hat, wird der Druck auf die Türkei wachsen, und will er die Kontrolle über die Meerengen, haben wir bald den dritten WK.

Volker Kleinophorst / 27.02.2023

Ich seh da eher kein Dilemma. Den Medien und der Politik nach Corona und ,sollte man nicht vergessen, den Lügen der Migrations- und Finanzpolitik zu vertrauen, ist hochgradig bescheuert. Wer einmal lügt…, gilt besonders für, wer täglich lügt. Alles andere wäre strunzdumm.

Lutz Schröder / 27.02.2023

Vieles in dem Artikel verstehe ich ganz gut. Aber ich verstehe nicht, wie man ausblenden kann, dass zu jeder Wirkung eine Ursache gehört. Als hätte es nie eine gewählte Regierung, 2014 in der Ukraine gegeben, die durch einen von westlichen NGO’s beförderten Maidanputsch abgelöst worden wäre. Als hätte es nie Bestrebungen gegeben, die Ukraine in die NATO zu holen. Als würden die USA es zulassen, dass auf Kuba Atomraketen der Russen stationiert werden könnten. Oder vielleicht in Kanada? Als hätte es nie ein Buch oder Vorträge eines Zbigniew Brezinski gegeben.

Julius Grossmann / 27.02.2023

“Wiederherstellung des großrussischen Reiches”. Ihre, den üblichen Apologeten wie Major, Masala nachgeplapperte Propaganda widerspricht der Realität. Der Iwan ist mit vor einem Jahr mit seinem Sturm auf Kiew, eine riskante Kombination aus Luftlandeoperation und Stadteroberung krachend gescheitert. Erzählen Sie’s der Parkuhr, dass diese Armee bis zum Atlantik vorrücken kann. Selbstverständlich hatte die blau-gelbe Armee die Verteidigung der Stadt geübt, das Land verfügt über die kriegserfahrenste Armee Europas, die höchstwahrscheinlich noch Kampfjets zum Stückpreis zwischen 150-200 Millionen Euro geschenkt bekommt. Hochinteressant war am Wochenende, dass Luisa, die Göre der Nation, den 3fach-Wumms, ein ausschließlich fossiles Programm, gesegnet hat. Achse-Autoren und Klimabewegung sind sich doch einig, oder?

Bernd Wichert / 27.02.2023

Wie bei Corona gibt es auch beim Ukrainekrieg gegensätzliche Informationen aus unterschiedlichen Quellen, die Menschen unterschiedlich zur Kenntnis nehmen. Sicher gibt es die einheitlich denkende Ukraine nicht. Viele Russischstämmige haben in der Ukraine Probleme mit den derzeit herrschenden ukrainischen Nationalisten. Wenn mein Häuschen nicht in Berlin, sondern in Donezk stände, wäre das Wichtigste für mich, dass keine wild umherschiessenden Panzer durch meinen Vorgarten fahren. Für Waffenlieferungen, Verlängerung des Krieges und die weitere Gefährdung meines Lebens wäre ich sicher nicht. Ob die für mich zuständige korrupte Regierung im weit entfernten Kiew oder im ähnlich weit entfernten Moskau sitzt, wäre mir wohl ziemlich egal. Wichtig für mich wäre einzig, meine Überlebenschancen zu erhöhen und dass mein direktes Umfeld nicht zerstört wird.

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