geehrter herr grell, ihr ausführlicher artikel in allen ehren. für mich ist das längst nicht mehr relevant was hier und dort in den kirchenbüchern richtig oder falsch aufgeschrieben wurde. es ist so oder so vom bodenpersonal gemacht worden. tatsache ist, was wir sehen und fühlen und das in der heutigen zeit, und gerade sehr aktuell und ausgeprägt. schauen wir alleine nur die achse-morgennachrichten an, welche ideologie die täglichen morde und abschlachtungen begeht. dann die tötungen der christen in aller welt und auch von wem das gemacht wird. die ausbreitung des islam mit all seinen blüten weltweit und für meinen eigenen fokus auf europa gerichtet. zudem die unterwerfung der christlichen kirchen, der eu- politiker insgesamt und vor allem die deutschen mit ihrer masseneinwanderung ohne jegliche gewissheit wer da ist und kommt scharia als neue rechtsgrundlage parallel zum deutschen grundrecht. tut mir leid, dafür brauche ich keine übersetzungen mehr, da kommt mir nur noch alles hoch. b.schaller
Die Behauptung “So wie das Neue Testament weder in Griechisch noch gar in Latein oder im Hebräisch der Schriftgelehrten geschrieben wurde, sondern teilweise in der Lingua franca jener Zeit ,..” ist aberwitzig und völlig abseits des Standard, den ich von der Achse gewohnt bin. Oder glaubt jemand im Ernst, daß der Apostel Paulus seine Briefe nach Rom und Korinth in einer Sprache geschrieben hat, die dort niemand sprach? Koine, die Gemeinsprache vom Hellenismus bis in die römische Kaiserzeit (Wikipedia) ist die Sprache des Neuen Testamentes. Im übrigen wird παραδίδωμι in der Einheitsübersetzung im Kontext der Judasgeschichte z.T. mit “ausliefern”, z.T. mit “ausliefern und verraten” und z.T. mit “verraten” übersetzt. Also erst lesen, dann kritisieren. Im übrigen weiß jeder Christ, daß im Zweifel das Original gilt und nicht die Übersetzung, und das Original ist für jeden zugänglich. Die ganze Theologie zu Judas auszurollen, übersteigt meine Expertise, aber Grells Lesart, daß es geschehen mußte und die Aussage “Verrat” schließen sich *nicht* gegenseitig aus, sondern zeigen die Komplexität der Judasfrage auf. Von wegen “Fake-News”.
Ich habe mal ein paar Minuten gegoogelt, und Wikipedia gefragt. Ja, anscheinend gibt es ein Minderheitenvotum unter den Gelehrten, frühe Texte des Neuen Testaments wären in Aramäisch verfasst worden. Kann ja auch sein, was weiß ich. Nur gibt es diese Texte eben nicht. Woher kommt jetzt eine Übersetzung aus dem aramäischen? Ganz einfach: ein gewisser evangelischer Theologe und Aramäischforscher, Dr. phil. Günther Schwarz (1928-2009), hat griechische Texte des Neuen Testaments ins aramäische übersetzt. Dann hat er das, was ihm phonetisch falsch erschien, geändert. Und das ganze dann Rückübersetzt, ich vermute, ins deutsche. Kann man ja interessant finden. Aber die Methode ist doch sehr zweifelhaft. Das aber dem Leser als “die wahre Bibel” zu verkaufen, wie Herr Alt das tut, ist schon ziemlich dreist.
Schon 2010 war Sarrazins Buch “Deutschland schafft sich ab” ein Augenöffner für die, die sehen wollten. 2015 war das Jahr der abendländischen Katastrophe. Dass wir die Willkommenskultur eines Tages bereuen würden, lag schon damals klar auf der Hand. Wie sehr Menschen (auch kluge) ihren Verstand ad acta legen können, zeigt allein die hohe Anzahl von Gläubigen jeder Couleur. Der Islam: für mich ein Witz! Darf man das so sagen? Mir egal! Wer tatsächlich glaubt, dass der Koran dem Mohammed in der Einöde der Berge vom Engel Gabriel auf Weisung Allahs ins Herz geschrieben wurde, damit der Urtext - im Himmel beheimatet - nun endlich zu den Menschen gelange, dem ist nicht zu helfen. Darüber mag ich nicht ernsthaft diskutieren, genauso wenig, wie wenn einer mir weismachem wollte, der Mond sei aus Käse. Zum Christentum: Warum wird eigentlich totgeschwiegen, dass Neutestamentler längst herausgefunden haben, dass das Christentum nicht auf Jesus zurückzuführen, sondern eine Erfindung des Paulus ist? Jesu Anliegen war das kommende Gottesreich, das in Bälde erwartet wurde und sonst nichts! Niemals hat er eine neue Religion installieren wollen. Jesus wäre als frommer Jude über das Christentum entsetzt gewesen. Warum schweigen die wissenschaftlichen Theologen, die sich mit dem Neuen Testament befassen, im Diskurs der Öffentlichkeit? Sie verleugnen ihr Wissen! Es ist wie immer und überall. Angst und Sorge um sich selbst! Sie sind mit der Kirche verstrickt und wollen es sich mit ihr nicht gänzlich verderben. Man stelle sich mal den Aufschrei vor, wenn die Kirche zugeben müsste, dass es sich beim Christentum, das so viele Opfer gefordert hat, um einen Irrtum handelte!!! Aber auch dann würden sich die wirklich Gläubigen nicht aus ihrer Spur bringen lassen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich! Auch wenn Tatsachen auf der Strecke bleiben!
Wenn Franz Alt das alles so genau weiß, sollte er doch einmal das geschätzte aramäische Original vorlegen. Ansonsten ist er der Fake-News-Autor. Die Autoren der Evangelien waren nach eigener Aussage um beste realitätsgetreue Wiedergabe bemüht und stützten sich auf eigene Erfahrungen und bestmögliche Faktenforschung (siehe Lukas-Evangelium). Im übrigen sind die Originale des Alten Testaments auf Hebräisch und des Neuen Testamentes auf Griechisch hervorragend recherchierte Texte basierend auf einer Vielzahl alter Maunskripte, wie sie von keinem anderen Schriftstück vergleichbaren Alters existieren, seien es die Schriften von Platon und Aristoteles oder Cäsars Gallischer Krieg. „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert“, ist härter formuliert als die angeblich originale aramäische Aussage, beinhaltet aber dasselbe: Die Liebe, von der das Wort Gottes spricht, ist nicht “Friede, Freude, Eierkuchen”, sondern immer eine Liebe in der Wahrheit Gottes, die trotz ihrer Großherzigkeit (siehe “Feindesliebe”), zu allen Zeiten auch auf starke Ablehnung stieß. Gegner fanden sich seinerzeit ebenso zahlreich unter den Römern wie im jüdischen Volk. Das ist noch heute so, wie die Christenverfolgung von Saudi Arabien bis Nordkorea und die erschütternden Ereignisse in Sri Lanka zeigen.
Rainer Grell Ein Buch, das keinesfalls fehlen sollte bei der Erforschung des Urchristentums ist von Hermann Detering: Falsche Zeugen. Er untersucht minuziös die wenigen antiken Quellen in denen Jesus erwähnt wird: Plinius, Sueton, Josephus ... Das Reclam-Büchlein mit den Hadithen von Sahih al-Buhari ist für die Tonne. Wenn man gerne etwas nachschlagen möchte, dann scheitert man sofort an der eigenen Zählung, die der arabischen Zählung überhaupt nicht entspricht. Leider habe ich bis jetzt noch nichts Besseres gefunden. Vielen Dank für die Bibliographie! Die werde ich mir abspeichern und gelegentlich zulegen - was noch nicht in meinem Regal steht.
Jens Ostendorff Ich meinte, dass das Matthäus-Evangelium (oder Teile davon) als einziges auch Aramäisch vorliegt. Wobei nicht geklärt ist, wie alt diese Schriften sind. Überall findet man Hinweise, dass die Urfassungen aller Evangelien sehr wohl in Griechisch geschrieben wurden. Bei allen Briefen ist es diskussionslos so. Ich habe auch Bedenken gegenüber Luxemberg. Es könnte wohl stimmen, dass es aramäische Passagen im Koran gibt. Wenn er aber durchgängig Aramäisch wäre, dann hätte Luxenberg doch sicher eine weitaus grössere Übersetzung vorgenommen, als bloss diese paar Sätzchen, die bisher bekannt worden sind. Viel wichtiger scheint mir die Wirkgeschichte dieser Bücher zu sein, als eine korrekte Übersetzung. Wäre der Koran tatsächlich in Aramäisch geschrieben, müsste man die ganze Entstehungsgeschichte inkl. der Existenz Mohammeds grundlegend in Zweifel ziehen. Das Gleiche gilt auch für das Christentum - selbst ohne aramäische Urfassung.
“Jens Ostendorff>>>Wo hat Franz Alt plötzlich einen aramäischen Urtext her?” >>>>>> Einfach auf wiki nach Günther_Schwarz_(Theologe) suchen, dann wird alles klar. Es ist eine Art Rückübersetzung nach Sinn und Logik aus dem Griechischen ins Aramäische. Franz Alt bezieht sich im Wesentlichen auf die Forschungen von Günther Schwarz.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.