Rainer Grell / 22.04.2019 / 15:00 / 21 / Seite ausdrucken

Das Dilemma der Religionskritik

Religion geht alle an, ob sie wollen oder nicht, die Gläubigen wie die Ungläubigen, weil sie ein zentrales Element jeder Kultur ist. Vor knapp zwei Jahren habe ich mich, der als evangelischer Christ getauft und konfirmiert wurde, auf der Achse (in drei Folgen) als „Ungläubigen“ geoutet: Gott, die Kirche und ich. Doch auf die hypothetische Frage, welches Buch ich auf eine einsame Insel mitnähme, wenn nur eins erlaubt wäre, wäre meine Antwort über die Jahrzehnte bis heute unverändert die gleiche geblieben: das Buch der Bücher, die Bibel. Vermutlich lese ich als bekennender Agnostiker öfter darin als mancher Gläubige. Das Gleiche gilt für den Koran, mit dem ich mich seit rund 15 Jahren kritisch auseinandersetze. Hinzu kommen noch die Sunna (ﺴﻧﺔ) des „Gesandten Gottes“ (Bezeichnung Mohammeds im Koran und in der Shahada, dem islamischen Glaubensbekenntnis: ﺭﺴﻭﻝ ﺍﻸﻪ rasul Allah), also seine Aussprüche (Singular Hadith ﺣﺩﻳﺙ; Plural Hadithe/Ahadith ﺃﺣﺎﺩﻳﺙ) und sein Leben (sira ﺴﻳﺭﺓ) nach der Biographie von Ibn Isḥᾱq in der Fassung von Ibn Hishᾱm.

Abhängig von Übersetzungen

Da ich trotz mehrerer VHS-Intensivkurse nur über rudimentäre Kenntnisse des Arabischen verfüge (mit der Schrift sieht es besser aus, nachdem ich mich mehr als zehn Jahre mit Farsi befasst habe), bin ich – wie die meisten Muslime und Nicht-Muslime – auf deutsche Übersetzungen angewiesen. Für den Koran gilt bekanntlich diejenige von Rudi Paret (gest. 1983) als maßgeblich. Allerdings verfüge ich bewusst nicht über sie, weil sie offenbar eher für Wissenschaftler als für Laien gedacht ist. Stattdessen benutze ich regelmäßig „Die erhabene Bedeutung des EDLEN KORAN in deutscher Sprache“ von Ömer Öngüt im Verlag Hakikat Yayıncılık, Ankara, ein Geschenk des Islamwissenschaftlers Dr. Herbert Landolin Müller (vom Landesamt für Verfassungsschutz BW) zu meiner Pensionie­r­ung (05-2006). Zu Kontrollzwecken ziehe ich bei Bedarf folgende Ausgaben heran:

  • Die Übersetzung von Max Henning (im VMA-Verlag, Wiesbaden)
  • Die Ahmadiyya-Ausgabe in Arabisch und Deutsch, sechste Auflage 1996
  • Die ungefähre Bedeutung des Al-Qur’ān Al-Karīm (42. von den 99 Namen Allahs „der Erhabene“, „der Großzügige“) in der Übersetzung von Abu Riḍā Muḥammad Ibn Aḥmad Rassoul, Verlag Islamische Bibliothek, Düsseldorf, 2009. Der seltsam anmu­tende Titel beruht auf der Überlegung, dass es einerseits als unmöglich angesehen wird, den Koran in eine andere Sprache zu übertragen, es aber andererseits „die Pflicht der Muslime [ist], die Botschaft des Islam allen Menschen zugänglich zu machen.“ Max Henning weist ebenfalls darauf hin, dass „eine Übersetzung des Korans in eine andere Sprache für einen Muslim unmöglich und auch unzulässig“ ist.
  • The Noble Qur’an in the English language, Darussalam, Riyadh, Saudi Arabia (in Englisch und Arabisch), fifteenth revised edition, 1996
  • Einer spontanen Eingebung folgend habe ich es mir nicht verkneifen können, den „Koran für Kinder und Erwachsene“ „Übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller“ (C.H. Beck, 4. Auflage 2014) zu erwerben. Dabei rätsle ich, ob nicht mein tiefstes Inneres mich zu dieser Maßnahme verleitet hat, ist doch Lamya Kaddor (die sich bekanntlich der besonderen Aufmerksamkeit von Henryk M. Broder rühmen kann: hier und hier und hier und anderswo) in eben jenem westfälischen Ahlen geboren, in das es meine Mutter und mich nach der Vertreibung aus Pommern im Herbst 1947 verschlagen hat (vgl. dazu: „Westfalen – Skandal im schönen Ahlen“). Diese Kostprobe aus dem schön gestalteten Band hat mich allerdings an der Richtigkeit meiner Anschaffung zweifeln lassen (kursiv von mir):
  • „Und Gott hat alle Geschöpfe aus Wasser erschaffen.“
  • „Er begann die Schöpfung der Menschen aus feuchter Erde.“
  • „Neben den Tieren und den Pflanzen wurden drei weitere Arten von Lebewesen erschaffen: die Engel aus Licht, die Dschinn (Geister und Dämonen) aus Feuer und die Menschen aus Lehm.“

Es könnte sich dabei aber auch um einen Trick handeln, hoffen doch die beiden Autorinnen „auf viele interessierte Menschen, die durch dieses Buch den Weg zum Original finden.“

Vergessene Kapitel

Die Reclam-Ausgabe Sahih al-Buhari (wobei Sahih nicht etwa der Vorname „des Mannes aus Buchara“ ist, sondern die Authentizität der Überlieferung als „gesund“ oder „korrekt“ bezeichnet) von 1991 der „Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten Muhammad“ (in der Auswahl und Übersetzung von Dieter Ferchl) habe ich ebenfalls zu meiner Verabschiedung in der Ruhestand geschenkt bekommen und zwar von dem damaligen Landesbeauftragten für den Datenschutz Jörg Klingbeil. Da die Übersetzung von Ferchl aber reichlich tendenziös erscheint – so hat Tilman Nagel, Islam oder Islamismus (in „Der Islam im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog“, hrsg. von Hans Zehetmair, 2005, Seite 34 f.), darauf hingewiesen, dass das Kapitel über den Dschihad und die Verteilung der Kriegsbeute im arabischen Original eines der längsten, wenn nicht das längste ist: „In der Übersetzung aber wird es mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt. Nicht einmal der Begriff kommt vor“ –, ziehe ich zur Kontrolle die Hadith-Sammlung (ﺍﻟﺣﺪﻳﺙ ﻋﺔ ﻣﺠﻣﻭ) in der (ebenfalls gekürzten) Übersetzung von Abu Riḍā Muḥammad Ibn Aḥmad Rassoul in Deutsch und Arabisch zu Rate (13. Auflage, Verlag Islamische Bibliothek, 2015)

Die Propheten-Biographie nutze ich in der Übersetzung von Gernot Rotter (2004 bei Spohr erschienen).

Hin und wieder greife ich auch zu dem klassischen Scharia-Handbuch „Reliance of the Traveller“ (Umdat al-Salik ﺍﻟﺴﺎﻟك ﻋﻣﺪﺔ) von Ahmad Ibn Naqib al-Misri von 1368 in Arabisch und Englisch in der Übersetzung von Nuh Ha Mim Keller (Amana, Maryland/USA, 2011, zertifiziert von der Al-Azhar-Universität in Kairo).

Für die Bibel-Lektüre verwende ich

  • Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. Nach der deutschen Übersetzung Dr. Martin Luthers
  • Die Bibel. Einheitsübersetzung Altes und Neues Testament, Herder 1980

Zwar stehen noch ein paar weitere Bibelausgaben in unserer Bibliothek, an die wir zur Konfirmation unserer beiden Töchter oder bei anderer Gelegenheit gelangt sind; doch die ziehe ich nur dann hervor, wenn ich mal auf Jesus Sirach, Baruch oder Esra oder andere „Apokryphen“-Schriften stoße, die in meinen Ausgaben nicht enthalten sind.

Jedes zweite Jesus-Wort falsch übersetzt?

Diese Angewiesenheit auf Übersetzungen missfällt mir seit langem, was mich allerdings nicht gehindert hat, mich als „Islamkritiker“ zu betätigen, bis mich heute morgen (18. April 2019) ein Artikel von Franz Alt in der „Welt“ voll in die Magengrube traf. Gleich der erste Satz lautete: „Wahrscheinlich stehen in keinem anderen Buch der Welt so viele Fake News wie in der Bibel“. Der Grund: Die Sprache Jesu und damit des Neuen Testaments war Aramäisch. Luther hat dagegen aus dem Griechischen übersetzt. „Der Unterschied zwischen Griechisch und Aramäisch vor 2.000 Jahren ist“, laut Franz Alt, „etwa so groß wie heute der Unterschied zwischen Deutsch und Arabisch.“ Und der ist gewaltig. Dadurch konnte es zu Fehlübersetzungen wie dieser kommen:

Nach der griechischen Fassung:

„Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Matthäus 10, 34)

Nach der aramäischen Version:

„Ich bin nicht gekommen, Harmonie zu verbreiten, sondern Streitgespräche zu führen.“

Nach Alts Gewährsmann für das Aramäische, Günther Schwarz, ist jedes zweite Jesus-Wort falsch übersetzt. Das trifft nicht nur Laien wie unsereinen. Kein Geringerer als der Jesuit Jorge Mario Bergoglio, alias Papst Franziskus, hat sich täuschen lassen und am Karfreitag vor drei Jahren den „Verräter“ Judas „mit jenen islamistischen Terroristen [ver­glichen], die wenige Tage zuvor in Brüssel mit ihren feigen Selbstmordattentaten 35 Menschen in den Tod gerissen und über 200 verletzt haben.“

Diese weltweite Fehleinschätzung von Judas mit ihren unabsehbaren Folgen beruht darauf, dass das griechische „παραδιδόναι“ (paradidonai) in diesem Kontext durchweg mit „verraten“ übersetzt wird, während es in anderen Zusammenhängen mit „übergeben“, „überantworten“ wiederge­geben wird. Danach hat Judas Jesus nicht verraten, sondern diesen den Hohepriestern übergeben. Er folgte damit lediglich der Anweisung seines Herrn, der, um seine göttliche Mission des gefürchteten Todes am Kreuz („Mein Vater! Wenn es möglich ist, lass den Kelch des Leides an mir vorübergehen“, Matthäus 26, 39) zu erfüllen, zu Judas gesagt hat: „Was du tun musst, tue es sofort.“

Fake-News durch falsch verstandenes Aramäisch?

Warum aber gerade Judas?

Er war der einzige unter den Jüngern, der aus Jerusalem stammte, sich also in der jüdischen Hauptstadt auskannte.

Wie gesagt, der Artikel von Alt hat mich in die Magengrube getroffen, so dass ich nach Luft schnappen musste. Wobei es in meinen Augen keine Entschuldigung oder gar Rechtfertigung ist, dass selbst der Papst auf die Fake News über Judas reingefallen ist. Das kann sich allenfalls „strafmildernd“ auswirken.

Für den Koran könnte Ähnliches wie für die Bibel gelten. Ein deutschsprachiger „Koranforscher, dessen Identität bis heute (Stand 2017) unbekannt ist“ (Wikipedia), schreibt unter dem Pseudonym Christoph Luxenberg ein Buch über „Die Syro-Aramäische Lesart des Koran“ (Verlag Hans Schiler, 3. Auflage 2007), über das der „Guardian“ (laut Klappentext) urteilte: „Wenn es sich in seiner Hauptthese als richtig erweist, ist es das bedeutendste je verfasste Buch zum Koran.“ So wie das Neue Testament weder in Griechisch noch gar in Latein oder im Hebräisch der Schriftgelehrten geschrieben wurde, sondern teilweise in der Lingua franca jener Zeit, dem Aramäischen, so ist auch der Koran offenbar nicht im klassischen Altarabisch, sondern teilweise in Syro-Aramäisch verfasst worden. Luxenberg zitiert hierzu (Seite 10 Fußnote 2) den Orientalisten Theodor Nöldeke (gest. 1930): „Diese Sprache beherrschte länger als ein Jahrtausend, weit über ihre ursprünglichen Gränzen (sic) hinaus, ein sehr ausgedehntes Gebiet Vorderasiens und diente sogar weniger gebildeten Nachbarvölkern als Schriftsprache“. Die Erkenntnisse Luxenbergs könnten für manchen muslimischen Selbstmordattentäter mit einer herben Enttäuschung verbunden sein, wenn er bei seiner Ankunft im Paradies feststellen muss, dass ihn dort nicht 72 schwarzäugige Jungfrauen, Huris (ḥūr ‘īn ﻋﻳﻥ ﺣﻭﺭ) erwarten, sondern weiße Weintrauben (Luxenberg, Seiten 256 bis 295). In leichterer Verpackung behandelt Barbara Köster die Frage „Warum der Islam neu begründet werden muss“ in ihrem Buch „Der missverstandene Koran“ (in 2. Auflage ebenfalls bei Schiler erschienen).

Was tun in dieser vertrackten Situation?

Unabhängig davon habe ich mich bereits am 15. Juni 2016 auf der Achse gefragt, ob ich mit islamkritischen Texten den öffentlichen Frieden störe und die Beschäftigung mit dem Islam als „Gratwanderung“ bezeichnet. Dabei bleibe ich weiterhin. Aber den Schluss, als theologisch ungebildeter Laie ganz auf Islam- und Bibelkritik zu verzichten, möchte ich nicht ziehen. Wenn es „die Pflicht der Muslime [ist], die Botschaft des Islam allen Menschen zugänglich zu machen“ und zu diesem Zweck den an sich unübersetzbaren Text gleichwohl in andere Sprachen zu übersetzen, dann muss es auch zulässig sein, diesen in der jeweiligen Sprache zu lesen und kritisch zu betrachten.

Lebensgefährliche Forschung?

Dass Muslime im Westen vielfach in einem permanenten Gefühl des Gekränktseins leben und sich durch Islamkritik von „Ungläubigen“ (Kafir/Kuffarﻜﺎﻓﺭ ﻜﻓﺎﺭ) derart beleidigt fühlen können, dass dieser Makel nur durch den Tod des „Beleidigers“ zu beseitigen ist, kann kein Hinderungsgrund sein. Franz Alt und Günther Schwarz können ihre Thesen über die Fake News in der Bibel unter ihren bürgerlichen Namen vertreten, während sich Christoph Luxenberg für die Veröffentlichung seiner Erkenntnisse eines Pseudonyms bedienen muss – will er nicht in die gleiche lebensgefährliche Situation geraten wie Salman Rushdie mit seinen Satanischen Versen (The Satanic Verses, Viking Press, 1988) und Kurt Westergaard und die anderen dänischen Zeichner in Jyllands-Posten (30. September 2005) mit ihren Mohammed-Karikaturen.

Mittlerweile sind muslimische Morddrohungen gegen westliche Kritiker an der Tagesordnung und beinahe zu einem Kulturspezifikum geworden, das bei unseren Strafverfolgungsbehörden kaum noch zu nennenswerten Aktivitäten führt. Ralph Giordano konnte ein Lied davon singen, Seyran Ateş, Hamed Abdel-Samad und viele andere können es immer noch. Nie hat man aus dem Lager der Verbandsmuslime eine Verurteilung gehört. Doch als sich die Lage drehte und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, und andere Islamfunktionäre plötzlich Morddrohungen erhielten, klagte die stellvertretende Vorsitzende des ZMD, Nurhan Soykan, die Polizei habe bisher wenig für ihren Schutz getan.

Zwar sah es mal so aus, als ob die Bundeskanzlerin die Zeichen der Zeit erkannt hätte, als sie am 15. Oktober 2010 auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Potsdam erklärte: „Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!“ Das hinderte sie allerdings nicht, sich im selben Atemzug die These des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff zu eigen zu machen, die dieser kurz zuvor in seiner Festansprache zum 20. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober in Bremen verkündet hatte: „Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“

Gegen dieses unverantwortliche Verscherbeln deutscher und europäischer Interessen müsste an sich jeder ankämpfen, dem etwas am Schicksal seiner Kinder und Enkel gelegen ist. Rainer Glagow hat uns in seinem kurz vor seinem Tod erschienen Buch „Allahs Weltordnung“ dieses Vermächtnis hinterlassen:

„Angesichts der Gewalttaten extremistischer Islamisten, des Terrors orientalischer Gangs in den deutschen Großstädten und zukünftig drohender Kämpfe um Macht und Einfluss, wird man in wenigen Jahrzehnten die quantitative Einwanderung aus dem islamischen Orient nach Europa und Deutschland ganz anders bewerten. Wahrscheinlich wird man sie bitter bereuen und in der Multikulti-Ideologie den verhängnisvollsten politischen Fehler nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs erkennen. Dann wird es allerdings zu spät sein, das Abendland noch verteidigen zu wollen.“

Starke Worte. Werden sie Wirkung entfalten? Eher nicht. Doch für mich gelten diese Sätze von Bertolt Brecht: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

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Georg Dobler / 22.04.2019

Allen Interessierten empfehle ich die auf YT abrufbare Doku “Jesus und die verschwundenen Frauen”. Diese sehenswerte Arbeit aus 2013 (orf-zdf) legt wissenschaftlich bewiesen dar wie z. B. im 14. Jhdt. aus der Jesus-Jüngerin Junia der Jünger Junius wurde. Fazinierend wie ein des Koptischen mächtiger Professor im Ägyptischen Museum Berlin aus einem Papier das 1896 in Ägypten gefunden wurde, vorliest. An dessen Ende steh: Evangelium nach Maria (Magdalena ? ).

Sanne Weisner / 22.04.2019

Religionsdiskurs oder auch -kritik mag eine feine Sache sein für Leute vom Fach. Für die heutigen Probleme ist es aber nicht wirklich relevant. Schließlich hat keiner von den primitiven Islamkrawallisten, die aktuell Europa und die Welt heimsuchen jemals ein entsprechendes Studium absolviert um auch nur halbwegs untereinander ein sinnvolles Gespräch über die Lehren des Korans führen zu können. Die meisten können nur halbwegs schreiben und lesen und diejenigen, die es können, kommen auch nicht vom Fach sondern sind bezüglich Islam auch nur Aufgesammelte. Man muss daher auch zwischen den Akteuren und ihrem Ziel trennen. Die Akteure sind meistens nur Kroppzeug, die als humane Überproduktion nichts zu erben haben und die sich deswegen nun als Söldner für jedweden Scheiss anheuern lassen. Hinzu kommen dann noch die vom westlichen Leben gelangweilten Abenteurer und die im Westen selbst herangezüchtete Unterschicht. Und das Ziel selbst ist, wenn man mal die Umsetzung des IS ansieht auch nichts anderes als eine Räuber-Republik wo die Frau dem Sieger gehört und man sich nimmt was halt zu haben ist. Sowas wie Islam oder gar Islamisches Recht haben da vermutlich nicht mal richtige Moslems in diesem angeblichen Staat gefunden. Das macht den Islam selbst natürlich auch nicht besser. Aufgrund seiner Grundausrichtung auf Parasitentum auf Kosten der Ungläubigen (garnicht mal so unähnlich dem Kommunismus) hat er kein Interesse an Bildung geweckt und somit auch keine Anbindung an Moderne, Wohlstand etc. Und wäre da nicht das Öl würden die meisten der heute so reich dastehenden Golfstaaten ebensolche Shitholes sein wie viele Afrika-Staaten.

Marc Blenk / 22.04.2019

Lieber Herr Grell, also werden wir weiter kämpfen. Für die Glaubensfreiheit, die jeden Tag von nicht säkularisierten Muslimen bedroht wird.

Hubert Bauer / 22.04.2019

Ein interessanter Artikel; aber wie Jens Ostendorff schon schreibt, der älteste Text der vier Evangelien ist der in altgriechischer Sprache. Wir können nur vermuten, wie das Jesus im Original gesagt hat. Man muss den Roten Faden sowohl in den Evangelien als auch im Koran suchen und unklare Stellen teleologisch (nach Sinn und Zweck), historisch (nach den damaligen Umständen) und systematisch (Gesamtkontext) auslegen. Auch ein guter Jurist legt einen unklaren Gesetzestext auch nicht nur grammatikalisch (Wortsinn) aus, sondern bedient sich auch der drei anderen genannten Methoden. Der Rote Faden der vier Evangelien ist eine reformierte Interpretation des Judentums. Das Judentum ist eine nicht aggressive Religion mit viel (verborgener) allgemeiner Lebensweisheit, die dem Individuum viel Raum lässt, die aber sehr viele Formvorschriften hat. Darüber haben viele Juden der damaligen Zeit das grundlegende Gebot der Nächstenliebe vergessen. Jesus wollte die Liebe zu Gott und den Nächsten in den Vordergrund stellen und die Gebote der Menschen, die über die Jahrhunderte aufgebaut wurden, dafür beschneiden. Somit ist klar, dass Jesus nicht Feuer und Schwert auf die Erde bringen wollte. Der Rote Faden im Koran ist aber der moslemische Übermensch und der ungläubige Untermensch. Für mich ist das wenig Unterschied zu “Mein Kampf” von Hitler.

marc von aberncron / 22.04.2019

Ob es ein Ausweis von Klugheit ist, sich von Thesen oder Figuren verunsichern zu lassen, die ausserhalb der scientific community flatulenzier(t)en, sei dahingestellt.  - Dass die Springer-Presse zu christlichen Feiertagen gerne allerlei Altbackenes auftischt, das core issues christlicher Doktrin(en) diskreditieren soll, sich in selbem Umfang aber nicht dem Nonsens zuwendet, der u.a. den leiblichen oder royalen Nachkommen eines gesegnet halluzinierenden Propheten reiche Einkuenfte beschert(e), liegt auf der Hand. - Rainer Glagow ist ja erstaunlich hellsichtig gewesen .... Dem Suprematieanspruch bzw. dem unreflektierten Exklusivismus “des” “Islams”, der sich auch in der rigorosen Durchsetzung bzw. selbstgefaelligen Befolgung geschlechtsspezifischer Bekleidungsvorschriften im oeffentlichen Raum zeigt, muss vor allem die “Zivilgesellschaft” begegnen. Der Marsch durch die Institutionen von AKP u. Guelen/Hizmet-Bewegung mit dem einhergehenden/anschliessenden “regime change” sollte eine Mahnung sein ...

beat schaller / 22.04.2019

geehrter herr grell, ihr ausführlicher artikel in allen ehren. für mich ist das längst nicht mehr relevant was hier und dort in den kirchenbüchern richtig oder falsch aufgeschrieben wurde. es ist so oder so vom bodenpersonal gemacht worden. tatsache ist, was wir sehen und fühlen und das in der heutigen zeit, und gerade sehr aktuell und ausgeprägt.  schauen wir alleine nur die achse-morgennachrichten an, welche ideologie die täglichen morde und abschlachtungen begeht.  dann die tötungen der christen in aller welt und auch von wem das gemacht wird. die ausbreitung des islam mit all seinen blüten weltweit und für meinen eigenen fokus auf europa gerichtet.  zudem die unterwerfung der christlichen kirchen, der eu- politiker insgesamt und vor allem die deutschen mit ihrer masseneinwanderung ohne jegliche gewissheit wer da ist und kommt scharia als neue rechtsgrundlage parallel zum deutschen grundrecht.  tut mir leid, dafür brauche ich keine übersetzungen mehr, da kommt mir nur noch alles hoch. b.schaller

Thomas Piekenbrock / 22.04.2019

Die Behauptung “So wie das Neue Testament weder in Griechisch noch gar in Latein oder im Hebräisch der Schriftgelehrten geschrieben wurde, sondern teilweise in der Lingua franca jener Zeit ,..” ist aberwitzig und völlig abseits des Standard, den ich von der Achse gewohnt bin. Oder glaubt jemand im Ernst, daß der Apostel Paulus seine Briefe nach Rom und Korinth in einer Sprache geschrieben hat, die dort niemand sprach? Koine, die Gemeinsprache vom Hellenismus bis in die römische Kaiserzeit (Wikipedia) ist die Sprache des Neuen Testamentes. Im übrigen wird παραδίδωμι in der Einheitsübersetzung im Kontext der Judasgeschichte z.T. mit “ausliefern”, z.T. mit “ausliefern und verraten” und z.T. mit “verraten” übersetzt. Also erst lesen, dann kritisieren. Im übrigen weiß jeder Christ, daß im Zweifel das Original gilt und nicht die Übersetzung, und das Original ist für jeden zugänglich. Die ganze Theologie zu Judas auszurollen, übersteigt meine Expertise, aber Grells Lesart, daß es geschehen mußte und die Aussage “Verrat” schließen sich *nicht* gegenseitig aus, sondern zeigen die Komplexität der Judasfrage auf. Von wegen “Fake-News”.

Reinhard Meyer / 22.04.2019

Ich habe mal ein paar Minuten gegoogelt, und Wikipedia gefragt. Ja, anscheinend gibt es ein Minderheitenvotum unter den Gelehrten, frühe Texte des Neuen Testaments wären in Aramäisch verfasst worden. Kann ja auch sein, was weiß ich. Nur gibt es diese Texte eben nicht. Woher kommt jetzt eine Übersetzung aus dem aramäischen? Ganz einfach: ein gewisser evangelischer Theologe und Aramäischforscher, Dr. phil. Günther Schwarz (1928-2009), hat griechische Texte des Neuen Testaments ins aramäische übersetzt. Dann hat er das, was ihm phonetisch falsch erschien, geändert. Und das ganze dann Rückübersetzt, ich vermute, ins deutsche. Kann man ja interessant finden. Aber die Methode ist doch sehr zweifelhaft. Das aber dem Leser als “die wahre Bibel” zu verkaufen, wie Herr Alt das tut, ist schon ziemlich dreist.

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