Achgut.com / 11.05.2020 / 17:36 / Foto: Amadalvarez / 40 / Seite ausdrucken

Das Corona-Papier: Wissenschaftler korrigieren Seehofer

Die an der Erstellung des Corona-Papiers beteiligten Ärzte und Wissenschaftler nahmen die Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern (BMI) vom 10. Mai verwundert zur Kenntnis. Dort schlägt man offenbar bewusst ihre Expertise aus. Jetzt fordern sie das BMI auf, die dort angeblich getätigten Risiko-Abwägungen transparent vorzulegen. Achgut.com dokumentiert ihr Schreiben und im Anhang die auf Basis ihrer beratenden Tätigkeit von dem BMI-Mitarbeiter erstellte Analyse.

Gemeinsame Pressemitteilung der externen Experten des Corona-Papiers aus dem Bundesministerium des Innern 

11.05.2020 

Mit Verwunderung nehmen wir, die an der Erstellung des besagten Corona-Papiers beratend beteiligten Ärzte und Wissenschaftler/Wissenschaftlerinnen, die Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern (BMI) vom 10. Mai: 

„Mitarbeiter des BMI verbreitet Privatmeinung zum Corona-Krisenmanagement Ausarbeitung erfolgte außerhalb der Zuständigkeit sowie ohne Auftrag und Autorisierung“ 

zur Kenntnis. Das Ministerium schreibt in dieser Pressemitteilung: „Die Ausarbeitung erfolgte nach bisheriger Kenntnis auch unter Beteiligung Dritter, außerhalb des BMI.“ Wir gehen davon aus, dass mit Dritter wir, die Unterzeichnenden, gemeint sind. 

Dazu nehmen wir wie folgt Stellung. 

Wir setzen voraus, dass das BMI ein großes Interesse daran hat, dass seine Spezialisten, denen die überaus wichtige Aufgabe anvertraut ist, krisenhafte Entwicklungen zu erkennen und durch rechtzeitiges Warnen Schaden von Deutschland abzuwenden, sowohl mit konkretem Auftrag handeln als auch in Eigeninitiative tätig werden. Der entsprechende Mitarbeiter des BMI hat sich bei der Erstellung der Risikoanalyse zur Einschätzung der medizinischen Kollateralschäden durch die „Corona-Maßnahmen“ im Wege einer fachlichen Anfrage an uns gewandt. 

Getragen von der Verantwortung, unterstützten wir den engagierten BMI Mitarbeiter bei der Prüfung dieser essentiellen Frage nach bestem Wissen und Gewissen, neben unserer eigentlichen beruflichen Tätigkeit. Renommierte Kollegen und Kolleginnen, allesamt hervorragende Vertreter ihres Fachs, nahmen zu konkreten Fragen auf der Basis der angefragten Expertise sachlich Stellung. Daraus resultierte eine erste umfangreiche Einschätzung der bereits eingetretenen sowie der drohenden medizinischen Schäden, einschließlich zu erwartender Todesfälle. 

Der BMI Mitarbeiter hat anhand unserer Arbeit eine Einschätzung vorgenommen und das Ergebnis an die zuständigen Stellen weitergeleitet. Sie finden das betreffende Dokument im Anhang dieser Pressemitteilung. Dass dies aufgrund der Kürze der Zeit nur der Anfang einer noch umfangreicheren Prüfung sein kann, steht außer Frage. Aber unsere Analyse bietet unseres Erachtens eine gute Ausgangslage für das BMI und die Innenministerien der Länder, den möglichen Nutzen der Schutzmaßnahmen gegenüber dem dadurch verursachten Schaden gut abzuwägen. Unserer Auffassung nach müssten die adressierten Fachbeamten aufgrund dieses Papiers eine sofortige Neubewertung der Schutzmaßnahmen einleiten, für die wir ebenfalls unseren Rat anbieten. 

In der Pressemitteilung gibt das BMI deutlich zu erkennen, dass es diese Analyse jedoch nicht berücksichtigen wird. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass das zuständige Bundesministerium eine derart wichtige Einschätzung auf dem Boden umfassender fachlicher Expertise ignorieren möchte. Aufgrund des Ernstes der Lage muss es darum gehen, sich mit den vorliegenden Sachargumenten auseinanderzusetzten – unabhängig von der Entstehungsgeschichte.  

Deshalb fragen wir: 

  • Wieso hat das BMI das Ansinnen des Mitarbeiters nicht unterstützt und wieso bezieht das BMI die nun vorliegende umfangreiche Analyse auf dem Boden fachlich hochwertiger externer Expertise nicht bei seiner Einschätzung bezgl. des Verhältnisses von Nutzen und Schaden der Corona-Schutzmaßnahmen ein? 

Das BMI schreibt weiter in seiner Pressemitteilung: 

„Die Bundesregierung hat in Folge der Corona-Infektionsgefahren zum Schutz der Bevölkerung Maßnahmen ergriffen. Diese werden innerhalb der Bundesregierung fortlaufend abgewogen und regelmäßig mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder abgestimmt.“ 

Wir bitten das BMI: 

  • uns zeitnah mitzuteilen, wie genau diese Abwägung stattfindet. Wir bitten dies anhand von Daten, Fakten und Quellen nachzuweisen. Gerne würden wir dies mit unserer Analyse vergleichen. Angesichts der aktuell teilweise katastrophalen Patientenversorgung wären wir beruhigt, wenn diese Analyse zu einer anderen Einschätzung führt als der unsrigen, was uns derzeit jedoch schwer vorstellbar erscheint. 

Des Weiteren schreibt das BMI: 

„Das Infektionsgeschehen in Deutschland ist im internationalen Vergleich bislang eher niedrig. Die ergriffenen Maßnahmen wirken.“ 

In Übereinstimmung mit der internationalen Fachliteratur teilen wir diese Feststellung bzgl. der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen nur bedingt. Wir bitten das BMI deshalb im Sinne der Transparenz: 

  • die Quellen offenzulegen, nach denen es zu dieser Feststellung kommt. 

Fazit: 

Insgesamt haben wir auf Anfrage eines couragierten Mitarbeiters des BMI die vielfältigen und schweren unerwünschten Wirkungen der Corona-Schutzmaßnahmen im medizinischen Bereich aufgezeigt und diese sind gravierend. Für uns ergibt sich aus dem gesamten Vorgang der Eindruck, dass nach einer sicher schwierigen Anfangsphase der Epidemie nun die Risiken nicht im notwendigen Maß und insbesondere nicht in einer umfassenden Risikobetrachtung bedacht worden sind. Bezüglich der Berichterstattung zu diesem Vorgang bitten wir darum, die inhaltliche Wertigkeit unserer Analyse in das Zentrum zu stellen, und über uns, in Amt und Person, der ernsten Situation angemessen zu berichten. Die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Erkrankung Covid-19 verläuft für viele Menschen der bekannten Risikogruppen schwerwiegend. Wie für jede schwere Infektionserkrankung gilt es, für die Patienten die beste Behandlung zu finden und Infektionswege zu unterbinden. Aber therapeutische und präventive Maßnahmen dürfen niemals schädlicher sein als die Erkrankung selbst. Ziel muss es sein, die Risikogruppen zu schützen, ohne die medizinische Versorgung und die Gesundheit der Gesamtbevölkerung zu gefährden, so wie es gerade leider geschieht. Wir in Wissenschaft und Praxis sowie sehr viele Kolleginnen und Kollegen erleben täglich die Folgeschäden der Corona-Schutzmaßnahmen an unseren Patienten. Wir fordern deshalb das Bundesministerium des Innern auf, zu unserer Pressemitteilung Stellung zu nehmen und hoffen auf eine sachdienliche Diskussion, die hinsichtlich der Maßnahmen zur bestmöglichen Lösung für die gesamte Bevölkerung führt. 

 

Gezeichnet: 

Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Universitätsprofessor für Medizinische Mikrobiologie (im Ruhestand) Universität Mainz 

Dr. med. Gunter Frank, Arzt für Allgemeinmedizin, Mitglied der ständigen Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Familienmedizin und Allgemeinmedizin (DEGAM), Heidelberg 

Prof. Dr. phil. Dr. rer. pol. Dipl.-Soz. Dr. Gunnar Heinsohn, Emeritus der Sozialwissenschaften der Universität Bremen 

Prof. Dr. Stefan W. Hockertz, tpi consult GmbH, ehem. Direktor des Instituts für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie am Universitätskrankenhaus Eppendorf 

Prof. Dr. Dr. rer. nat. (USA) Andreas S. Lübbe, Ärztlicher Direktor des MZG-Westfalen, Chefarzt Cecilien-Klinik

Prof. Dr. Karina Reiß, Department of Dermatology and Allergology University Hospital Schleswig-Holstein 

Prof. Dr. Peter Schirmacher, Professor der Pathologie, Heidelberg, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina 

Prof. Dr. Andreas Sönnichsen, Stellv. Curriculumsdirektor der Medizinischen Universität Wien, Abteilung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.

Dr. med. Til Uebel, Niedergelassener Hausarzt, Facharzt für Allgemeinmedizin, Diabetologie, Notfallmedizin, Lehrarzt des Institutes für Allgemeinmedizin der Universität Würzburg, akademische Lehrpraxis der Universität Heidelberg 

Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach, Prof. Med. Universität Poznan, Abt. Pädiatrische Gastroenterologie, Gastprof. Universität Witten-Herdecke, Abt. Psychologie 4 

Anhang: 

KM 4 – 51000/29#2 

Überblick über die gesundheitlichen Auswirkungen (Schäden) der staatlicherseits verfügten Maßnahmen und Beschränkungen in der Coronakrise 2020 (Stand: 7. Mai 2020 fin) 

Methodische Vorbemerkungen 

Aufgeführt sind Risiken, die heute von 10 hochrangigen Experten/Wissenschaftler der jeweiligen Fachrichtungen für grundsätzlich plausibel gehalten worden sind. Die Auswahl der Experten erfolgte zufällig, das Ergebnis kann daher nicht repräsentativ sein. 

Wichtig für die künftige systematische Erfassung von gesundheitlichen Kollateralschäden in der Pandemie ist, mindestens Spezialisten der hier einbezogenen wissenschaftlichen Disziplinen zu konsultieren. Anders ist eine realistische Gesamt-Bestandsaufnahme nicht möglich. 

1. Todesfälle

a) Aufgrund Einschränkungen der Klinikverfügbarkeiten (und Behandlungsmöglichkeiten) verschobene oder abgesagte Operationen

b) Aufgrund Einschränkungen der Klinikverfügbarkeiten (und Behandlungsmöglichkeiten) verschobene oder abgesagte Folgebehandlungen von (z.B. an Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt) Erkrankten: 

Über alles betrachtet hatten wir im Jahr 2018 insgesamt ca. 17 Mio vollstationärer Patienten mit OPs. Das sind im Schnitt 1,4 Mio Patienten pro Monat. Im März und April wurden 90% aller notwendiger OPs verschoben bzw. nicht durchgeführt. Das heißt, 2,5 Mio Menschen wurden infolge der Regierungsmaßnahmen nicht versorgt. Also 2,5 Mio Patienten wurden in März und April 2020 nicht operiert, obwohl dies nötig gewesen wäre. Die voraussichtliche Sterberate lässt sich nicht seriös einzuschätzen; Vermutungen von Experten gehen von Zahlen zwischen unter 5.000 und bis zu 125.000 Patienten aus, die aufgrund der verschobenen OPs versterben werden/schon verstarben. 

Die negativen Wirkungen von unterbrochenen Versorgungsstrukturen bei Tumorpatienten, seien es Krebsnachsorge oder auch unterbrochene Krebsvorsorgeprogramme, wie beim Brustkrebs, liegen auf der Hand, denn diese Maßnahmen haben ja ihren Nutzen in langen Studien belegt und sind auf dieser Basis eingerichtet worden. 

Es ist auch hier von jährlichen Behandlungszahlen in Millionenhöhe auszugehen. In einem Teil der Fälle werden die Verfügbarkeitseinschränkungen der Kliniken ebenfalls zum vorzeitigen Versterben von Patienten führen. Eine Prognose dieses Effekts ist schwierig. Experten, die sich dazu äußerten, gingen von bis zu mehreren tausend zusätzlichen Toten aus, die bereits in März und April 2020 verstarben oder noch versterben werden.

c) Bei der Versorgung von Pflegebedürftigen (in DEU insgesamt 3,5 Mio. Menschen) sinkt aufgrund von staatlich verfügten Beschränkungen das Versorgungsniveau und die Versorgungsqualität (in Pflegeeinrichtungen, bei ambulanten Pflegediensten sowie bei privat / innerfamiliär durchgeführter Pflege). Da erwiesenermaßen das gute Pflegeniveau in DEU viele Menschen vor dem vorzeitigen Versterben bewahrt (das ist der Grund dafür, dass dafür so viel Geld aufgewendet wird), wird die im März und April 2020 erzwungene Niveauabsenkung vorzeitige Todesfällen ausgelöst haben. Bei 3,5 Mio. Pflegebedürftigen würde eine zusätzliche Todesrate von einem Zehntel Prozent zusätzliche 3.500 Tote ausmachen. Ob es mehr oder weniger sind, ist mangels genauerer Schätzungen nicht bekannt. 

d) Zunahmen von Suiziden (bisher durchschn. 9.000 pro Jahr); Gründe für die Zunahme von Suiziden: langeandauernde erhebliche Beeinträchtigung aller Lebensbedingungen, die für psychisch instabile Persönlichkeiten kritisch werden können; aber auch mit zahlreichen Suiziden als Reaktion auf die wirtschaftliche Vernichtung von Existenzen ist zu rechnen; diverse Berufsgruppen, die sich ihrer Belastung durch die gesellschaftlichen und persönlichen Veränderungen und ihrer persönlichen (Mit)Verantwortung nicht gewachsen fühlen. 

e) Zusätzliche Todesfälle durch Herzinfarkt und Schlaganfall. Über die letzten Jahre und Jahrzehnte wurden integrierte Konzepte entwickelt, die erfolgreich die Morbidität und Mortalität beeinflusst haben und darauf beruhen, dass möglichst frühzeitig (im Krankheitsverlauf), möglichst rasch (Zeit bis zur Versorgung) und möglichst kompetent eine Versorgung erfolgt. Diese inter-sektoralen/-disziplinären Ketten sind in vielfacher Weise geschädigt (ambulante Versorgung, Ressourcenentzug) und leiden auch maximal darunter, dass bedingt durch einseitige und übertriebene Informationspolitik die Betroffenen unberechtigterweise Corona mehr als diese Erkrankungen fürchten und Warnzeichen unterdrücken und auch befürchten, mit diesen Erkrankungen in der derzeitigen Corona-Fixierung im Krankenhaus nicht gut behandelt zu werden. In Konsequenz suchen derzeit viele Betroffene nicht/zu spät den Arzt auf, was bei diesen Erkrankungen erhöhte Morbidität, verschlechterte Rehabilitation und erhöhte Mortalität bedeutet. 

2. sonstige gesundheitliche Schäden (verbunden mit Leid der Betroffenen und hohem Kosteneffekt für die sozialen Sicherungssysteme, das Gesundheitssystem und den Arbeitsmarkt) 

a) besonders in ihren Kontakten reduzierte alte/pflegebedürftige Menschen sind von den Maßnahmen betroffen und leiden vielfach stark unter ihnen. Teils beeinträchtigen die getroffenen Maßnahmen (Grenzschließungen, Quarantäneregelungen, Kontaktverbote, etc.) die schon vorher kritische ambulante/stationäre Betreuungssituation negativ (damit auch die optimale Versorgung in Bezug auf Corona) 

b) behandlungsbedürftige (schwerere) Psychosen, Neurosen (Ängste, Zwangsstörungen, ...) aufgrund von langeandauernde erhebliche Beeinträchtigung aller Lebensbedingungen, die für psychisch instabile Persönlichkeiten Krankheitszustände auslösen werden; es sind langjährige medizinische Behandlungen und Rehabilitationsleistungen zur Kompensation dieser Beeinträchtigungen nötig, es kommt zu gesundheitsbedingten Arbeitsausfällen. 1 bis 2% der deutschen Gesamtbevölkerung erleben mindestens einmal im Leben eine Psychose. Wenn eine Disposition oder Anfälligkeit vorliegt, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich dies unter den Rahmenbedingungen der Coronakrise manifestiert. 

c) mehr Streitigkeiten und Körperverletzungen infolge von starken Kontaktbegrenzungen und Kontaktverbote; Häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch 

d) verbreitete Kommunikationsstörungen (durch psychische Effekte, s.o., und auch z.B. durch den Zwang zur Tragen von Gesichtsmasken, durch die Gestik und Mimik als Kommunikationsmittel stark eingeschränkt sind (führt zu Missverständnissen, Misstrauen, …) 

3) (abhängig von der wirtschaftlichen/volkswirtschaftlichen Entwicklung:) Verlust an Lebenserwartung. Dies dürfte langfristig zu einem größeren Schaden der Krise werden. Seit den 50er Jahren hat DEU aufgrund positiver volkswirtschaftlicher Entwicklung eine starke Erhöhung der Lebenserwartung realisiert (um 13 bis 14 Jahre längere durchschnittliche Lebenszeit). Das permanent gestiegene Wohlstandsniveau ermöglichte u.a. zunehmend aufwendige Gesundheitsvorsorge und Pflege. Bei stark negativer wirtschaftlicher Entwicklung und einer entsprechenden Reduktion des Wohlstandsniveaus geht die Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung: die Lebenserwartung wird sinken. (Das RKI hat nachgewiesen, dass hohe Arbeitslosigkeit die Lebenserwartung senkt.) Bei über 80 Mio. Einwohnern kann durch staatliche Schutzmaßnahmen (nicht durch das Virus) ein entsprechend hohes Volumen an Lebensjahren der Bevölkerung vernichtet worden sein. 

Den meisten o.g. Effekten ist gemeinsam, dass es auch nach Aufhebung der Beschränkungen sehr lange dauern wird, bis diese Maßnahmen und Behandlungen wieder auf Vorniveau laufen, da hier alle ineinandergreifenden Glieder wieder funktionsfähig sein müssen, die Ressourcen wieder (rück-)alloziert werden müssen und auch das Vertrauen der Patienten wiederhergestellt werden muss. Im Übrigen kann es teilweise gegenläufige, auf den ersten Blick paradoxe Reaktionen, geben. Die Schädigungsphase wird daher voraussichtlich wesentlich länger andauern als die eigentliche Unterbrechung. Bei einer künftig verkürzten Lebenserwartung setzt der Schaden sogar erst in der Zukunft ein. 

Da theoretisch, zumindest partiell, auch mit gegenläufigen Effekten gerechnet werden muss – also mit auf den ersten Blick paradoxen Reaktionen –, ist von genaueren zahlenmäßigen Schätzungen von zu erwartenden Schadfällen abgesehen worden. Mit den genannten Zahlen werden Größendimensionen aufgezeigt.

Achgut.com hat das Corona-Papier am 12.05.2020 für alle Interessierten komplett zum Herunterladen bereitgestellt.

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Rolf Lindner / 11.05.2020

Unermesslich im Sinne von nicht messtechnisch erfassbar sind die Schäden für Leib und Leben derer, die infolge der Virenschutzmaßnahmen in einen Dauerstresszustand geraten. Gemeint sind alle Menschen, die zusätzlich zu den in Deutschland schon ohnehin bestehenden Zuständen in eine prekäre Lage geraten sind mit Ungewissheiten für u.a. Ausbildung, Erwerb und Berufsleben. Dauerstress bedeutet die erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol über einen längeren Zeitabschnitt mit den Folgen Gewichtszunahme, Neurosen, direkte Verkürzung der Lebenserwartung (infolge Telomerasehemmung) und vor allem die Reduzierung der Immunreaktivität, deren Folgen erhöhte Infekt- und Krebsanfälligkeit sind. Da wahrscheinlich auch Schwangere von diesem Dauerstress betroffen sein werden, bedeutet dieser nicht nur die aufgezählten Folgen für die Schwangere, sondern eine Schädigung des ungeborenen Lebens im Sinne einer lebenslang wirksamen Programmierung hinsichtlich einer Anfälligkeit für analoge Beeinträchtigungen.

A.Ziegler / 11.05.2020

Liebe Unterzeichnende, glauben Sie wirklich, das BMI und/oder die Regierung wird sich herablassen mit Ihnen zu diskutieren? So schön so eine Diskussions-Orgie auch wäre, wie kann man daran glauben? Man erinnere sich nur: 2015: „Ich kann doch nicht 2000 km Grenze schützen.“( oder waren es 3000 km?). 2020 sinngemäß: „Wir können doch die Grenzen nicht einfach so aufmachen!“ Eigentlich gibt es keine passende Beschreibung für diese Regierung. Warum nur finden alle Mutti so toll? Das BMI hat ja auch schon erwartungsgemäß reagiert und dem Mitarbeiter „gefeuert“. So viel zu Wistleblowern. Und das Sturmgeschütz der Demokratie schickt nicht etwa seine besten Investigativ-Journalisten zur Hilfe sondern steht stramm an der Seite der Mächtigen. Strauß vs Spiegel! Das waren noch Zeiten. Diese Affäre wird einfach totgeschwiegen werden.

Rudhart M. H. / 11.05.2020

Was wissen denn Professoren, was nicht ein Bankangestellter besser wüßte ?! Was weiß den ein Herr “Dr.” Lauterbach von Staubsaugerbeuteln ? Offensichtlich weit weniger als eine Drogeriekette! Wieso darf eine Behörde , die einem Ministerium angeschlossen ist, überhaupt Gelder von Spendern annehmen, und wenn , wieso ausgerechnet von “Ausländern” ? Hat das Ausland damit Einfluß auf deutsche Politik ? Wieso spricht Herr Theo Koll von russischen Bots? Hat er welche gesehen und wo bitte konkret ?! Wieso erlaubt mir Mutti eine Maske zu basteln, wenn ich für jeden Scheiß sonst ein CE-Zertifikat, eine TÜV-Bescheinigung oder sonstigen Schwachsinn brauche, aber für “lebensgefährliche Tröpfchen-Abwehr” jeder selbstgehäkelte Topflappen gut ist ? Wieso werde ich auch heute noch von Zahlen eines “Johns Hopkins” belästigt, wo doch völlig klar ist, daß dieses “Institut” selbst gar keine Zahlen erheben kann? Wieso schätzt das RKI jetzt neuerdings wieder R-Zahlen? Sieht da jemand zum Fenster raus und sagt : heute schätze ich, werden es wohl 1,13 sein?! Welcher Schwqachsinn zur x-ten Potenz ! Und unser Medien entblöden sich nicht, auch noch in dieses Horn zu stoßen! Abartig abstoßend! Es können gar nicht genug auf die Straßen und Plätze gehen ! Generalstreik wäre eigentlich das Mittel der Wahl !

Otto Auburger / 11.05.2020

Der ARD Text (Tafel 108 am 10.05.2020) versuchte schon mal den Leser /Zuschauer richtig einzustimmen: „Ministerium gegen Corona-Brief Das Bundesinneministerium hat den Bericht eines Mitarbeiters als „Privatmeinung“ zurückgewiesen, in dem dieser die Regierungsstrategie gegen die Corona-Pandemie massiv in Zweifel zieht. Das Schreiben sei außerhalb der Zuständigkeit des Verfassers erfolgt, hieß es in der Stellungnahme. Die Nutzung des ministerialen Briefkopfes sei „nicht akzeptabel“. Nach „Spiegel“ -Informationen wurde er der Dienstpflicht enthoben. Rechte Seiten hatten das Schreiben aufgegriffen und den Verfasser als eine Art Whistleblower dargestellt.“ Na sowas aber auch. „Rechte Seiten“ - das erklärt fast alles. Zuziehung von Experten und verantwortungsvolles Handeln aus eigenem Antrieb durch den seine Dienstpflicht ernstnehmenden Beamten – nicht hilfreich. Der Dienstpflicht „enthoben“ - geschwollener geht kaum, klingt aber irgendwie abgehoben. Und der Umgang mit der Wahrheit (allerdings bei ARD und ZDF so üblich) – echt nicht akzeptabel. Danke an achgut und die externen Experten. Hoffentlich waren die Bemühungen nicht ganz umsonst. Immerhin : Das Schreiben wurde als „Corona-Brief“ betitelt. Das Bischofs-Schreiben „Veritas liberabit vos“ brachte es nur zur Einstufung als „Pamphlet über die Corona-Krise“.

Stefan Lehnhoff / 11.05.2020

Es sollte- Schätzungen, schon klar, - Ruhig mal vorgerechnet werden, wieviel Lebenszeit hier nicht nur vermiest, sondern auch vernichtet wird. Der dümmliche Satz „Menschenleben vs. Sonstige Schäden war schon immer absurd falsch: Außer vielleicht Jesus ist noch keiner lebend aus der Kiste herausgekommen, unser aller Sterberate beträgt 100%! Nun sollen wir also durch eine offensichtliche unwirksame Maßnahme dafür sorgen, dass manche Menschen, die sich bei Bedarf fast alle selber schützen können (Demente und Pflegebedürftige ausgenommen) vor einer insgesamt nicht sehr gefährlichen Infektion , nicht in 7 Wochen statt in 7 Monaten sterben. Macht selbst im Falle extremer Randannahmen ganz offensichtlich eine Zahl von ein paar Tausend Lebensjahren. BeimCollateralschaden -dazu gibts durchaus Studien-dürfte dagegen in die Millionen Lebensjahre gehen. Und ich habe nicht mal qualifiziert (viele von den geretteten Lebensjahren sind wahrscheinlich aus Sicht der Betroffenen mehr als Verzichtbar - ich zumindest kenne nur alte Menschen, die auf keinen Fall beatmet werden wollen). Also liebe Sozialmediziner: Rechnet mal was vor, was etwa die Lebensverkürzung durch Arbeitslosigkeit angeht. Allein diese Überlegung hätte bereits im März dazu führen müssen, diesen Wahnsinn zu unterlassen. Ist auch keine Raketenwissenschaft. Manchmal habe ich bei Denkfaulheit, Ignorantentum und Dummdreistigkeit gedacht: Vorsicht, Du hast einen Dr. in einer Naturwissenschaft, Du warst einer der „Besten“, Du hast viel Lebenserfahrung und warst immer neugierig und skeptisch- kannst Du nicht von allen verlangen, sei nicht so arrogant. Aber bei der derzeitigen Kognitiven Dissonanz in Breite und Tiefe fühle ich mich ein wenig wie einer, der als Dissident in einem Irrenhaus eingesperrt wurde. Passiert ja vielleicht noch. Wäre ich auch nicht der erste. Ob meine Überlebenszeit reduziert wurde, werde ich nie beweisen können- mir reicht bereits was mit unser aller Lebenszeit ganz ohne Kürzung passiert.

P. F. Hilker / 11.05.2020

Tja, die Antwort liess ja nicht lange auf sich warten. Schaun mer mal, was passiert. Die Luft im BMI dürfte etwas dünner werden.

Ralf Ehrhardt / 11.05.2020

Dumm gelaufen!  Neben dem bereits geschassten BMI-Mitarbeiter K. stehen nun plötzlich 10 (!) weitere ausgewiesene Experten und anerkannte Wissenschaftler auf der Matte, bestätigen die Ausarbeitung des K. in allen Punkten und wundern sich (!), was das Innenministerium (IM) da hat verlautbaren lassen.  Jetzt hat das IM natürlich ein Problem mit 10 Experten gleichzeitig !  Kann man allen kündigen, ...sie alle in den vorzeitigen Ruhestand versetzen, ...ihnen allen Berufsverbote aussprechen, ...ja was denn nun !?    Vielleicht sollte der Horst S. mal erst die von ihnen gestellten Fragen beantworten !

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