Es gibt neue Nachrichten von den untergehenden Inseln: Sie gehen nicht unter. Der Blog Donner und Doria hat bereits mehrfach thematisiert (hier nur einer von mehreren Beiträgen), dass nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wenig bis nichts dafür spricht, dass der Meeresspiegelanstieg die Atoll-Inseln im indischen und pazifischen Ozean einfach verschluckt. Jetzt ist zum Thema in der renommierten Wissenschaftszeitschrift “Science” ein lesenswerter Report erschienen, den ich hier zur Lektüre empfehlen will.
Science-Autor Christopher Pala, der sich gerade in dem pazifischen Inselstaat Kiribati aufhält, setzt sich darin mit dem öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzten Schritt des Präsidenten Kiribatis, Anote Tong, auseinander, der im Mai 22 Quadratkilometer Land auf der recht bergigen zweitgrößten Insel Fidschis, Viti Levu, für seine Landsleute gekauft hat, weil er meint, dass sein Staat demnächst untergehe. Teburoro Tito, früher selbst Präsident Kiribatis und jetzt Oppositionspolitiker, bezeichnete Tongs Schritt als reinen “Publicity-Gag”. Christopher Plea begründet, warum.
Gerade jüngste wissenschaftliche Studien, zuletzt im Februar in den “Geophysical Research Letters” hätten ergeben, dass Atolle aufgrund der Natur ihrer Entstehung mit dem Meeresspiegel “im Tandem” mit ansteigen. Sie könnten dies ein in einer Geschwindigkeit, die sogar das für Ende dieses Jahrhunderts prognostizierte (und womöglich sogar zu hoch angesetzte) Ausmaß des Meeresspiegelanstiegs mehr als ausgleiche. Die Natur von Atollen, so wie Charles Darwin sie im letzten Jahrhundert erkannt und beschrieben hat, funktioniere nach wie vor.
Zwar gebe es an manchen Inseln an den Küsten durchaus Schäden, Erosion sowie die Versalzung von Trinkwasserreservoiren. Dies sei aber frevelhaften menschlichen Eingriffen geschuldet. Etwa der Entnahme von Sand für den
Hausbau, unbedachter Straßenbau oder auch der Vernachlässigung von Deichen und anderen Schutzbauten.
Die Zusammenfassung des Beitrags und der Zugang zur Langfassung ist hier verlinkt. Der Zugang zur Langfassung ist zwar kostenpflichtig, aber ich habe hier eine treffliche Kommentierung der Angelegenheit entdeckt und unter den Kommentaren dazu weiter unten (von Lance Wallace) auch einen Link zum pdf des kompletten Science-Beitrags.
Ulli Kulkes Blog Donner und Doria finden Sie hier.