Das Anti-Depressivum: Verduftet

Es gibt Themen, von denen habe ich so wenig Ahnung, dass ich nie auf den Gedanken käme, darüber zu schreiben. Eins dieser Themen betrifft Duftwässer. Parfums, Colognes, Eau de Toilettes – sie sind für mich überwiegend provenzalische Dörfer. Mich interessieren weder die neuen Düfte der Saison noch die Kreationen ausgemusterter Tennisspielerinnen oder Gattinnen, die es nicht zur Schmuckdesignerin geschafft haben.

Warum das so ist, lässt sich plausibel erklären. Nicht, dass mir Wohlgerüche unangenehm wären, im Gegenteil. Eine perfekt gelagerte, sorgfältig in Brand gesetzte Havanna, ein Whisky aus rauher, schottischer Provenienz, der nach einem vor Jahrzehnten angezündeten und dann im Moor versenkten Ledersofa duftet und schmeckt oder der Hautgout eines im Cornwall'schen Morgennebel scharf gerittenen Damensattels aus pflanzlich gegerbtem Leder können mich in tiefe Zufriedenheit versetzen. Klosteine und Zimmerdüfte hingegen verjagen nicht nur Fliegen, sondern auch mich; ebenso hasse ich so genannte Autoparfüms, die in Form von Tannenbäumchen, vermehrt auch Dattelpalmen an Rückspiegeln lüngeln und eine Vorstellung davon vermitteln, wie es damals in Indien gerochen haben mag, als das Verbrennen von Witwen noch gang und gäbe war.

Noch verwerflicher sind die Emissionen aromatisierter Cigarillos oder indonesischer Kreteks; letztere erinnern fatal an Gewürznelken und somit an Zahnschmerzen, denn ein Mythos behauptet, man könne mit einer richtig im Mund platzierten Gewürznelke den quälenden Nerv betäuben. Auch sollen Nelken gegen unguten Atem helfen, was Hitler offenbar nicht wusste oder glaubte. Wir erinnern uns: „Eva sagt, ich habe Mundgeruch.

Die Leibspeise spätrömisch-dekadenter Frühitaliener

Bratendüfte, frisch gebackener Kuchen, der Geruch von Napalm am Morgen oder das, was sich beim streng verbotenen Verzehr von gemästeten Goldammern unter der Serviette sammelt, welche der Esser sich vor dem Genuss über den gesamten Oberkörper inklusiver Kopf stülpt: so vielfältig der menschliche Genusssinn ist, so vielfältig die Vorlieben. Ortolane, wie die Fettammern auch heißen, erfreuen sich, vermutlich wegen ihrer Illegalität vor allem bei Schurken großer Beliebtheit, Hannibal Lecter servierte sie ebenso gerne, wie Francois Mitterand sie sich auftischen ließ, auch Jeremy Clarkson wurde bei einer solchen Mahlzeit gesichtet. Sie waren die Leibspeise spätrömisch-dekadenter Frühitaliener.

Spätrömische Dekadenz gibt es ja heute nur noch als Metapher, doch es existieren auch in unserer Zeit exzentrisch-olfaktorische Abgründe. Bei einer Recherche vor Jahren stieß ich unabsichtlich auf einen regen Handel mit getragenen Damentennissocken, für die es offensichtlich eine nicht unbedeutende Nachfrage gibt, oder zumindest gab. So manches hoffnungsvolle Tennismädel hat sich auf diese Weise vielleicht ihre Trainingsstunden verdient. Ich bin der Sache nicht weiter nachgegangen.

Warum ich nun von professionell und ohne Frage aufwändig hergestellten Herrendüften so gut wie keine Ahnung habe? Ganz einfach, weil ich vor mehr als 30 Jahren einen, genauer meinen Duft gefunden habe, und es mich seither nie gereizt hat, einen anderen zu probieren. Ehe ich ihn entdeckte, trug ich einige Zeit einen kontinentalen Duft, der aber, kaum dass ich mich damit vertraut gemacht hatte, nicht mehr hergestellt wurde. Danach postulierte ich, zunächst aus Verlegenheit, der wahre Duft eines Mannes sei ohnehin der Duft des Geldes; nur – darüber verfügte ich in so geringen Mengen, dass ich bald merkte, das reicht nicht. Und auch den Duft der Macht verströme ich nur, wenn ich Kater Django, der sich, klatschnass von draußen kommend, an mir trocken reiben will, des Zimmers verweise.

Eine glückliche Fügung führte mich just zur damaligen Zeit in Paris in ein Geschäft, das gleich um die Ecke des stets einladenden Café de la Paix am Boulevard des Capucines und in unmittelbarer Nachbarschaft der Opéra Garnier lag und seit 1886 die Franzosen mit dem versorgen konnte, was englische Lebensart ausmacht. Das Kaufhaus Old England erstreckte sich über drei Etagen und bot zeitlose Ware an. Duffle Coats, Strickwaren aus Kaschmirwolle, schottische Kilts, auf den Leib geschneiderte Hemden und Anzüge sowie das dazu passenden Schuhwerk. Wer auf Moorhuhnjagd in die Highlands reisen und nicht in den selben Klamotten wie in der letzten Saison auftauchen wollte, ließ sich rechtzeitig im Old England blicken und konnte sicher sein, termingerecht neu gewandet für ein anerkennendes Augenbrauenzucken der übrigen Jagdgesellschaft gut zu sein.

Das Cologne-Sortiment der Firma Geo. F. Trumper

Neben den großen Dingen – ich erinnere mich, dass man eine komplette Sherlock Holmes Kluft, bestehend aus Beinkleidern, Havelock und Deerstalker erwerben konnte – bot das Old England auch allerlei Kleinzeug an. Hosenträger, Sockenhalter, Ärmelschoner, Krawatten und -nadeln, Schals, Manschettenknöpfe, Siegelringe, Rasiermesser, you name it, they had it. Eben alles, was einen Mann zum Herrn machen konnte, zumindest äußerlich – war man innerlich ein Professor Moriarty, blieb man es auch. Einige Genussmittel wie Ingwerkekse und Tee luden ebenfalls zum Kaufen ein, und links der aus stabilem Tropenholz gefertigten Treppe, die zur ersten Etage führte, stand auf einer Theke eine Vitrine mit geöffneten Türen, in welcher vielleicht ein Dutzend verschiedenfarbiger Zylinder einsortiert waren. Das Cologne-Sortiment der Firma Geo. F. Trumper aus London.

Vom ersten Tag an dürfte das Old England dieses Sortiment im Angebot gehabt haben; der Barbier und Parfumeur George Trumper hatte 1875 in der Curzon Street 9 im Londoner Stadtteil Mayfair sein Geschäft eröffnet, war also 11 Jahre später bereits etabliert und geschätzt. Später eröffnete er eine zweite Niederlassung, den St. James's Shop in der Londoner Duke of York Street. Bis heute versorgt Trumper den Gentleman mit allem, was ein gepflegtes Äußeres ausmacht, mit Haarschnitt, Bartpflege sowie unverzichtbaren Klein-Accessoires für Rasur und Bekleidung sowie Pflegeprodukte für Herr und – ja, tatsächlich! – Hund.

Viele berühmte Männer vertrauten und vertrauen Trumpers, darunter die Autoren Evelyn Waugh und Ian Fleming, die Trumper in ihren Büchern „Brideshead Revisited“ und „On Her Majesty's Secret Service“ verewigten. Vor allem Fleming ging bei Trumper ein und aus, war doch die britische Geheimdienstzentrale MI5 ebenfalls in der Curzon Street untergebracht, und Fleming schrieb ja nicht nur über diese Welt, er gehörte ihr als Agent lange Jahre selber an. 

Politiker wie Winston Churchill und Boris Johnson hielten und halten ihre Hälse ohne Sorge um ihr Weiterleben den Barbieren bei Trumper hin, und auch Atten- oder andere Übeltäter muss selbst ein umstrittener Kunde nicht befürchten – schwere Samtvorhänge verbergen sie vor der gemeinen Welt da draußen, zumindest für die Zeit der Rasur. 

Trumper hat im Laufe der 150-jährigen Geschichte des Unternehmens eine hübsche Auswahl von Düften kreiert, die unter dem eigenen Namen angeboten wurden und sich bald größter Beliebtheit erfreuten. Bis heute werden darin Ingredienzien verarbeitet, die eine Art olfaktorische Reminiszenz an das britische Empire darstellen. Limone, Chinin, Westindischer Lorbeer und Sandelholz sind typische Duftlieferanten.

Zahnarzt im Advent

Vor einem solchen Sortiment stand ich nun damals im Old England, und natürlich sagten mir die Namen auf den unterschiedlich farbigen Pappzylindern nichts. Amber Floreka, Astor, Wellington, Curzon, Wild Fern, Sylvester, Royal, Skye, Eucris, Eau de Quinine, Spanish Leather, Marlborough, Ajaccio Violets, Extract of Limes, Eau de Portugal, Bay Rum... unbegleitet von einem Butler konnte ich damit so wenig anfangen wie mit der Gästeliste einer Party auf dem Landsitz North Cothelstone Hall von Lord und Lady Hesketh-Fortescue. Da konnte nur die Nase helfen.

Natürlich stehen in einem Geschäft wie dem Old England keine Probeflaschen herum, mit denen man sich und seine Umgebung hemmungslos einmiefen kann. Ein Verkäufer hatte mich bemerkt und fragte dezent an, welcher Duft mir genehm sei. Ich antwortete ehrlich, dass ich von britischen Düften nicht die geringste Ahnung habe, ich aber für alles offen sei, sofern es nicht nach Lamm mit Minze riechen würde. Der freundliche Mensch, eine geradezu vorbildliche Mischung aus britischer Gestelztheit und französischer Nonchalance, musterte mich kurz und griff dann entschlossen nach dem Zylinder mit Namen Bay Rum. Das obere Drittel dieses Behälters ließ sich abnehmen, darunter zeigte sich eine erfreulich royal-kitschfreie Glasflasche, auf deren Spitze eine kleine goldene Krone als Verschluss diente. Der Verkäufer öffnete im unteren Teil der Vitrine eine Schublade und holte aus dieser ein kleines, schneeweißes Tuch, auf das er ein wenig Flüssigkeit aus der Flasche schüttete. Er wedelte kurz damit in der Luft, schnupperte selber kurz daran (wie ein Sommelier am Korken) und hielt mir das Läppchen entgegen. Es roch, man mag es kaum sagen, nach Nelken. Also nach Zahnarzt im Advent.

Ich bemühte mich, meine Abscheu in Form eines kritischen, nachdenklichen Gesichts zu packen, etwa so, wie ein echter Gentleman reagiert, wenn er feststellt, dass der kleine, vom Absatz seines Reitstiefels gefingerte Lehmklumpen in Wirklichkeit aus dem Darm seines besten Freundes stammt. Das wäre es noch nicht ganz, hörte ich mich sagen, ob er vielleicht etwas weniger Betäubendes in seinem Sortiment habe. Er ließ mich ein oder zwei Limonendestillate schnuppern, natürlich jedesmal unter Zuhilfenahme eines neuen Duftläppchens, aber die waren mir dann doch nicht muffig-floral genug.

Der Inhalt eines anderes Fläschleins roch so sehr nach Staub, dass ich mir irritert den Behälter zeigen ließ; tatsächlich, er war flüssig. Das ging durchaus in die richtige Richtung, aber wenn ich schon ein kleines Vermögen für so ein bisschen Flüssigkeit (oder war es für die goldene Krone?) abdrücken sollte, musste ich rundum zufrieden sein. Mir schwebte etwas vor, das in ähnlicher Art rüber kam wie mein dereinst so schnöde vom Hersteller abserviertes Eau de Toilette. Dem, wie ich bei der Recherche herausfand, viele Herren bis heute nachtrauern: „Ein erstklassiger Stoff!“ „Anmache pur!“ „Sehr markanter, aber trotzdem angenehmer Herrenduft, der in der heutigen Zeit in den Regalen der Parfumerien fehlt“ „Eins meiner persönlichen Top five, erstmalig erschnuppert 1980, plötzlich verschwunden.“. Ich versuchte eine möglichst unbeholfene Beschreibung abzugeben, und Henri-Maurice oder Archie-Jeanmarie ahnte, was ich meine, und so präsentierte er mir Trumpers klassischsten Duft, benannt nach der Straße, in der das Londoner Geschäft die Stellung des Imperiums hält: Curzon. Es ist seit 1882 erhältlich.

Le Temps detruit tout

Im Frühjahr 2012 wurde Old England in Paris für immer geschlossen. Die enorm gestiegene Miete, ein deutlicher Rückgang des Umsatzes und eine neue Art Kundschaft, hauptsächlich aus Asien und Russland, konnten das Geschäft mit seinen fünfzig Angestellten nicht mehr tragfähig halten. 

Für den Nachschub an Geo F. Trumpers Curzon ist das nicht von Bedeutung, man bekommt den Duft zuverlässig in England und auch bei einigen kontinentalen Adressen, und dennoch ist die Schließung des Old England ein herber Verlust für die Geschäftswelt in Paris, die immer mehr zu einer Ansammlung von unpersönlichen „Flagship Stores“ wird. Le Temps detruit tout. Die Zeit zerstört alles. Das gilt für Menschen wie für britische Kaufhäuser.

Curzon, ein so genannter Chypre-Duft mit der Kopfnote aus Lavendel, Mandarine und Wacholderbeere, der Herznote aus Jasmin und Gartennelke sowie der dominierenden Basisnote Labdanum, ist bis zum heutigen Tag mein Cologne. Die Genannten sind keineswegs alle Zutaten; längst vergessene Duftlieferanten wie Eichenmoos, Baummoos und Coumarin sind ebenfalls enthalten, und irgendwoher kommt später ein Lederakkord mit ins Spiel. Das weiß ich nur, weil ich es gelesen habe, denn um das alles heraus zu riechen, fehlt mir jede umfassende Erfahrung. Was einzig zählt, ist, dass ich mich in diesem Duft vortrefflich wiederfinde, und da ich im nunmehr fortgeschrittenen Alter auch nicht mehr vorhabe, neue Seiten in mir zu entdecken, werde ich bei diesem großartigen Duft mit der Aura einer leicht vom Holzwurm befallenen Antiquität bleiben. 

So also erklärt sich, dass ich nichts von Parfums verstehe und das Thema tunlichst meide. Ich habe nie Veranlassung gesehen, mich nach anderen Düften umzunäseln. Nur Aigners Superfragance könnte gegen Trumpers Curzon bei mir anstinken, aber wie gesagt, es ist seit fast 40 Jahren verschwunden. Vielleicht finden Archäologen eines Tages eine mit Baumharz gut verschlossene Amphore mit Resten davon im Starnberger See oder im Lago Maggiore.

Links zum Thema:

Eine Rasur in  Geo F Trumpers Barber Shop

Abbildungen aus einem alten Katalog des Old England 

Website mit Accessoires und mehr im „James Bond Style“ 

Tweetland – ein Blog zu unter anderem Old England 

Ein deutscher Händler für britische Düfte, in Berlin und online  

Website Geo F. Trumper  

Ortolanessen

Foto: Harland Quarrington/MOD OGL via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Katrin Pape / 12.05.2019

Ich empfehle Ihnen, bei Ihrem nächsten Aufenthalt in Paris, das Geschäft von Cire Trudon aufzusuchen. Das ist eine der ältesten Kerzenmanufakturen Frankreichs. Sie produzieren aber auch Raumdüfte im Vaporisateur. Mein absoluter Favorit ist “Ernesto”. Der Duft soll an ein Hotelzimmer in der kubanischen Revolution erinnern und Anklänge von geräuchertem Leder,  Rum und Tabac enthalten. Also Alles was Sie auch mögen. Mein Mann sprüht sich manchmal einfach selbst damit ein, nicht nur das Wohnzimmer. Vieleicht wäre das etwas für Sie.: “Le vaporisateur d’intérieur Ernesto, une senteur inspirée de la révolution cubaine de 1959 menée par Fidel Castro. Replié dans une chambre d’un hôtel de la Havane où se mêlent des senteurs de rhum, de cuir fumé et de tabac, le bruit des canons résonnent successivement laissant place à une fumée opaque que l’on aperçoit de la fenêtre.”

Marion Knorr / 12.05.2019

@Wolfgang Draeger: Sie haben beim Russenparfüm was vergessen - Knoblauch. Kenne ich noch von russischen Geologinnen. Ein echter Bretterknaller! Angemessen dosiert ist russisches Parfüm beeindruckend.

Heike Petermann / 12.05.2019

werte Herren, stelle mir entgleisende Gesichtszüge vor, ob der Vorstellung, K. G.-E. oder gar Alice, die Schwarzer, hätte das im Moor versunkene Ledersofa eingeritten, welches zu “Whisky” gereift ... alles gut und schön, aber gegen (Zitat): “aufwändig” hergestellte Herrendüfte möchte ich schon noch “einwänden” - es gab mal einen Unterschied zwischen Wand und Wende - Prost!

Martina Theis / 12.05.2019

@Wolfgang Dräger Ich gestehe Ihnen meine geheime Leidenschaft. Lesen von Beschreibungen über Parfums und Duftwässer der edleren Sorten. Von einer Beschreibung aus dem Hause Creed lies sich nicht mehr aus meinem Kopf verbannen. Meine Unruhe diesen Duft zu goutieren legte sich erst, als ich ein Geschäft fand, wo ich ein Häuchlein davon erhaschen durfte. Mein Kopfkino lies sich nicht ausschalten…so also duftet nicht nur der Herzog von Edinburgh, sondern auch George Clooney im Smoking…Ich kaufte es für einen sündhaften Preis. Eine andere, unerfüllte Sehnsucht ist das im Jahr 1952 von Jaques Guerlain erschaffene “Atuana” zum Ruhme und im Gedenken an den im verlorenen Paradies gebliebenen “Paintre maudit” Paul Gauguin. Auch hier wurde vor langem die Herstellung beendet und man findet ab und an ein Fläschchen zu dem Literpreis eines mittleren Romanee Conti. Im Mutterhaus Guerlain soll es eine Probe davon geben, diesen Duft zu riechen wird meine nächste Reise nach Paris vervollkommnen. Vorher schau ich aber im Musée Orsay vorbei und labe meine Sinne an einem echten Gauguin.  

Christian Bangard / 12.05.2019

Danke für diesen Beitrag. Deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen. Alle Aftershaves, die ich gut fand, sind vom Markt verschwunden. Wenn große Anbieter heute mit Neuheiten aufwarten, fallen diese für mich meistens in die Kategorie “Bananen-Parfüm “. Ich kann mir nicht helfen, aber für mich riechen die irgendwie beliebig und vorrangig nach Banane. Zudem bin ich ein Fan der Naßrasur ( mit Messer oder Hobel) und gescheiter Rasierseife. Und ja: Single Malt,  mit dem Geruch nach nassem verbrannten Holz. Und Yardley’s English Lavender Soap habe ich, meiner Oma seligen Angedenkens wegen, im Kleiderschrank liegen,  weil die ( gebügelten und gestärkten) Taschentücher der Oma immer so herrlich danach rochen, wenn sie mir kleinen Rotznase die Nase damit putzte.

klaus blankenhagel / 12.05.2019

Hochinteressant, ich jedoch liebe es profaner und nehme Carl Lagerfeld seit Jahrzehnten, nun umsomehr.

Ivan de Grisogono / 12.05.2019

Diejenigen die schon länger leben, manche werden sagen zu lange, leiden immer mehr am Duftentzug! Marken verschwinden, Düfte werden „modernisiert“, vielleicht werden sie „gesunder“, „ungefährlicher“, bestimmt aber nicht berauschender, nachhaltiger, individueller! Und man erinnert sich noch an Marken und Namen und an eine Präferenz für französische Dufte , wie Cravache, Monsieur Balmain, Ho Hang, Bel Ami etc. Auch an Jicky oder Bandit die meine Frau liebte.

Sabine Schönfelder / 12.05.2019

Also ich mag Männer, die nach lecker Essen riechen, nach ein bisser’l Schweiß, nicht zu dick sind, denn die können in der Regel gut kochen. Oder, einfach nur ‘frisch geduscht’! Es darf auch mal der Geruch sauberer Wäsche, des Waldes, sogar nach etwas Motoröl sein, geht alles noch durch. Übelkeit steigt in mir auf, wenn Mann und Frau vor der Überzeugungsarbeit der, für die moderne Körperpflegeindustrie arbeitende, Werbebranche kapitulieren und aufdringlich stinkende Düfte anwenden, welche die olphaktorischen Sinne ihrer Umgebung attackieren und beleidigen. Weil die Fehlgeleiteten für ihre Duftwässerchen horrende Summen hinblättertern, wird mit gesellschaftlicher Inakzeptanz gar nicht erst gerechnet! Erkundigte mich bei meinem Nachbarn während eines Vortrags, ob er Säuglinge im ‘Wickelalter’ zu versorgen hätte, weil er ziemlich streng roch. Er versicherte mir beleidigt, daß es sich hierbei um sein neuestes, angesagtes und wirklich nicht preiswertes Rasierwasser handelte. Puhhh, jedem Tierchen sein Plaisirchen, und für mich, einen anderen Platz! P.S. ...mit ein paar sportgetränkten Wäschestücken könnte ich auch aushelfen…..

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