Archi W. Bechlenberg / 09.12.2018 / 06:20 / 24 / Seite ausdrucken

Das Anti-Depressivum: Meisterwerke der Billigkeit (3)

1980 schnitt mir ein Frisör namens Rolli die Haare. Er machte das bei sich zu Hause.  Rolli war ein hübscher junger Kerl mit einer blonden Fönfrisur, man hätte ihn glatt mit George Michael verwechseln können, den gab es damals aber noch gar nicht. Ich ging gerne zu Rolli. Er wohnte mit seinem Freund Manni in einem Haus, an dem ich auf meinem Heimweg ohnehin täglich vorbei kam, und die Kosten für Schnitt und ab und zu eine Dauerwelle lagen erfreulich niedrig. Rolli kannte wie jede andere Frisöse der Stadt alle relevanten Klatschgeschichten, übte aber auf mich als eingefleischter Hete nicht den erotischen Reiz mancher seiner Kolleginnen aus, so dass ich ganz entspannt unter seinem Badetuch lungerte, während er „nur die Spitzen!“ schnitt.

Manni war so ganz anders als Rolli, er war gut doppelt so alt wie sein Coiffeur und hockte immerzu in einem rot-blau gestreiften Frotteebademantel auf der Couch, trank ein Feierabendbier oder zwei und ließ das – damals noch sehr spärliche – deutsche Fernsehen vor sich ablaufen. Ich erinnere daran, es war 1980, es gab noch keine Privaten, dafür jeden Abend Sendeschluss, und eine solide Mauer schützte uns im Westen vor dem Russen und ostdeutschen Physikerinnen.

Einmal kam ich nun zum Haareschneiden in Mannis und Rollis Nest, und letzterer war noch nicht da. Manni bot mir eine Flasche Bier an und sagte, Rolli müsse jeden Moment kommen, er besorge gerade noch ein Video. Ich hockte mich zu Manni, wir stießen an und talkten small. Manni deutete an, er sei mit Rolli in letzter Zeit unglücklich; dieser würde sich zu viel abends und an den Wochenenden herumtreiben, dabei hätten sie sich doch so ein gemütliches Nest geschaffen, er würde den Knaben einfach nicht verstehen. Ich hätte Manni erklären können, dass ein stets angepichelter Partner im blaurot gestreiften Bademantel auf der Couch vielleicht nicht das war, was sich ein zwanzigjähriger Fönfrisurträger mit Schlangenlederstiefeln und kajalgesäumten Augen vom Leben vorstellte, behielt das aber für mich. Manni hätte sich vielleicht kritisiert fühlen können, und ich konnte mir wenig Brisanteres vorstellen, als zwischen die Fronten zweier schwuler Freunde zu geraten.

Zum Glück tauchte Rolli gleich danach auf. Bussi hier, Bussi da, dann Rollis triumphierende Stimme: „Ich habe ihn!“ Manni machte eine ungewohnt heftige Bewegung, bei der sich sein Bademantel öffnete. Ich schaute weg, wenn auch zu langsam. „In echt jetzt?“ „Jaaaa! In echt! Hier!“ Rolli zog eine VHS Kassette aus der Tasche und hielt sie dem erregten Manni hin. „Das ist ja...“ Manni wusste nichts mehr zu sagen. „Los, schieb ihn rein!“ sagte Rolli, und ich fühlte mich plötzlich sehr fehl am Platz.

„Aber eine Stelle musst du unbedingt sehen!“

„Ich kann gerne ein anderes Mal...“ sagte ich, aber Rolli hielt mich mit sanftem Blick fest. „Nein, du bleibst! Wir gucken den jetzt nicht ganz. Aber eine Stelle musst du unbedingt sehen!“ So ließ ich mich zurück auf den Sessel neben Mannis Sofa fallen. Der hatte inzwischen das Band eingelegt und spulte nun vor. Die Stelle, um die es gehen würde, wäre ziemlich am Ende des Films, ich möge mich einen Moment gedulden. Ja, die digitale Technik lag noch ein gutes Jahrzehnt in der Zukunft.

Ein paarmal unterbrach Manni das Spulen und ließ den Film kurz laufen. Es wurde, soweit konnte ich den Schnipseln entnehmen, pausenlos gerannt, geklettert, geflüchtet und gekreischt. Dass Manni so etwas Zappeliges gefiel? Ich war verwirrt; Rolli hingegen traute ich diese Art der Freizeitgestaltung durchaus zu. Manni spulte weiter, und, ich kürze hier etwas ab, fand schließlich die Stelle, die sie mir zeigen wollten. Ein Mann von ausgesuchter Hässlichkeit verfolgt eine junge Frau, die sich in ein Haus rettet, dort natürlich stolpert und nun kreischend auf dem Boden liegt. Der Mann kommt langsam auf sie zu und grinst grausig und entblößt dabei ein Gebiss, das man im besten Sinne verrottet nennen kann. Die junge Frau kreischt, was das Zeug hält, der Unhold kommt näher... da löst sich aus dem Schatten hinter der Türe eine weitere junge Frau, die einen Fernseher in den Händen hält. Sie tritt hinter den Unhold, hebt die Arme mit der Glotze und lässt diese mit  wuterfüllter Energie auf den Kopf des Schrates sausen.

Man sieht sein – ohnehin wenig sympathisches Gesicht – im Bildschirm, es zuckt und zerrt, Blitze von Kurzschlüssen zucken rund um die malträtierte Omme. Der Typ taumelt und versucht, sich den Kasten vom Kopf zu ziehen, ist aber dem Programm nicht gewachsen und stürzt schließlich zu Boden, das Gesicht voller Blut und irgendwie leblos.

„Ist das nicht der Hammer?“ Rollis Stimme holte mich zurück in die gemütliche, warme Wohnung. „Oder?“ Rolli stupste mich an, ich hatte nicht gerafft, dass es hier um meine Meinung ging und nicht Mannis. Ich schluckte ein paarmal, um die Stimme wiederzufinden. Der Film, das war die eine Sache. Aber der Gedanke daran, dass der euphorisierte Rolli gleich mit einer sehr spitzen Schere an mir herumschnippeln würde....

„Der ist überall verboten!“ legte Rolli nach, während Manni mit einem lauten Ftumpp! eine weitere Flasche Bier trinkfertig machte. „Du glaubst nicht, was ich dafür habe zahlen müssen!“ Mannis Blick in diesem Moment sagte alles. Es musste etwas sehr Kostbares gewesen sein...

Die Dose der Pandora für Schundfilme

Fast 40 Jahre ist das nun her, ich habe es überlebt, und der Film ist, soviel ich weiß, in Deutschland immer noch verboten beziehungsweise all der Stellen beraubt, wegen derer man sich so etwas anschaut. Er heißt „Muttertag“ und stammt aus einer Filmschmiede, die es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hat, als größter Schundproduzent Hollywoods in die Geschichte einzugehen. Seit 1974 ist Troma Entertainment inzwischen am Werk und hat der Welt Filme wie „Bloodsucking Freaks“, „Surf Nazis must die“, „Monster in the Closet“, „Redneck Zombies“, „Cannibal! The Musical“, „Zombie Island Massacre“, eine „Third Reich film anthology“ oder eben „Mother's Day“ geschenkt. Sollten Sie auch nur etwas Wert auf Ihr Seelenheil legen, lesen Sie auf keinen Fall den folgenden Hinweis: Troma Entertainment hat bei Youtube einen eigenen Kanal, der den filmischen Auswurf des Unternehmens („40 years of disrupting media!“) präsentiert, etliche dieser Filme in voller Länge und unzensiert. 

Wer sich an das Thema Schundfilme wagt, öffnet die Filmdose der Pandora. Alleine das, was die verschiedenen Exploitation-Genres seit Jahrzehnten, mit wechselnden Schwerpunkten, produziert haben, überfordert jedes durchschnittlich gesunde Gehirn. Exploitation, das bedeutet Ausbeutung, Ausschlachtung. Das alles stets im Dienst am niederen Instinkt. Da es oft um Gewalt und sexuelle Perversion geht, waren die bereits im zweiten Teil erwähnten Regisseure und Drehbuchautoren aus südeuropäischen, katholisch geprägten Ländern besonders im Vorteil.

So waren Nun-Exploitation-Filme sehr beliebt; in diesen geht es es um Nonnen, die der Inquisition in die Hände fallen und über den größten Teil des Filmes hinweg gequält und gefoltert werden. Wenn einmal nicht weißes Fleisch auf der Streckbank liegt, liegt es in der Klosterzelle und liefert dem Zuschauer das, was er sich unter lesbischem Sex vorstellt. So räkeln sich in „Killer Nun“ Anita Ekberg und Alida Valli im Zwielicht ihrer Abtei, in „The Nun and the Devil“ kann man die junge Ornella Muti ausgiebig bewundern und in Joe d'Amatos „Images in a Convent“ treiben es die Nonnen so wild, dass ihnen die Mutter Oberin auf die Spur kommt. Einen schnellen Eindruck bekommen Sie, wenn Sie sich ein paar Plakate und Screenshots von Nonnenfilmen gönnen.

Nazi-Exploitation war ein weiteres sehr beliebtes Genre, mit dem man auch Zuschauer aus weniger katholischen Ländern begeistern konnte. Die Storys, soweit man davon sprechen kann, unterschieden sich kaum von denen aus dem Nonnenleben und -sterben; sadistische Nazis ersetzten die Inquisitoren, die perfide Mutter Oberin hieß jetzt Ilsa, She Wolf of the SS und statt Kreuzen hingen ein paar Hakenkreuzflaggen an den Studiowänden. Vor allem in Italien wurde das Genre ausgiebig ausgebeutet, in den 1960er und 1970er Jahren entstanden ungezählte Schmachtfetzen mit Titeln wie Black Gestapo (ein Crossover zum Blaxploitation-Film, in dem schwarze Darsteller dominierten) oder „Die letzte Orgie des 3. Reichs“, ein Machwerk, das wiederum ein Crossover, also eine Überschneidung zu einem anderen Exploitation-Genre darstelle, dem Kannibalenfilm. Auch Pasolinis „Die 120 Tage von Sodom“ ist, bei aller Unterscheidung von Billigstschund, ein Nazi-Exploitationfilm, ebenso wie Liliana Cavanis  „Der Nachtportier“ von 1974, mit Dirk Bogarde und Charlotte Rampling, ein Film, an dem sich bis heute die Geister extrem scheiden; ich halte ihn für ein Meisterwerk.

Tinnef, Trash und Tünnpfiff

Ausbeutung, Ausbeutung, Ausbeutung. Und das stets mit den Kernelementen Sadismus, Folter, Sex und Gewalt in unterschiedlichster Intensität und verschiedenen Ausmaßen. Eine ganze Filmindustrie, auch in den USA, lebte gut von der Befriedigung niederer Instinkte. Und Troma Entertainment produziert ja fleißig bis heute zu.

Auch in Deutschland war man cineastisch mit Tinnef, Trash und Tünnpfiff bei der Sache, wenngleich – der Deutsche ist ja ein durch und durch humoriger Mensch – nicht ganz so sadistisch und gewalttätig wie andere Nationen. Man beschränkte sich also bei der Herstellung billig runtergekurbelter Sodbrenner auf das Element Sex, vermengt mit entweder Belehrung und Aufklärung und/oder Humor. Oder dem, was man dafür hielt. Ich erwähne das nur ganz am Rande, schließlich hat sich nie jemand die unzähligen Schulmädchen-, Lehrmädchen- und Leichtemädchenreports angesehen. „Liebesgrüße aus dem Lederhöschen“, „Wirtshaus der sündigen Töchter“, „Wo der Wildbach durchs Höschen rauscht“, „Ach jodel mir noch einen“ – Kennen Sie etwa jemanden, der da drin war? Eben. Ich auch nicht.

Dass wenig Geld zu haben nicht unbedingt ein Handicap war, beweisen etliche Filme, die bis heute unvergessen sind und vor allem zur Zeit ihres Erscheinens eine Menge Wirbel verursachten. George A. Romeros „Night of the Living Dead“ von 1968 kam nicht nur mit einem Minibudget von 114.000 US-Dollar klar (davon entfielen immerhin 1.500 US-Dollar auf die Musik), er setzte auch eine neue Landmarke im Bereich der Filmgenres, da er dem Horror-Sujet die Unterkategorie Zombiefilme hinzufügte. „Night of the Living Dead“ wurde in die Filmsammlung des Museum of Modern Art aufgenommen und ist im National Film Registry als erhaltenswertes Kulturgut eingetragen. 

Billig, aber nicht schundig, war auch John Carpenters erster Langfilm „Dark Star“, der mit geschätzten Produktionskosten von 60.000 US-Dollar Romeros Zombieschocker finanziell noch deutlich unterschritt. Mangels Geld bastelte Carpenter aus einem aufblasbaren Gummiball ein legendäres Weltraummonster, das als „nichtsnutziges Hüpfgemüse“ in die Filmgeschichte einging. Dark Star war anfangs ein 70-minütiges Filmprojekt Carpenters für seine Hochschule, bei einer Aufführung auf einem Festival entdeckte ein Produzent den Streifen, ließ Carpenter 10 Minuten zusätzlich drehen und machte den SciFi-Ulk kinotauglich.

Die Musik schrieb Carpenter selber, die paar Schauspieler kannte niemand, konnten also nicht viel kosten, und das Raumschiff war, nicht ganz so offensichtlich, wie Ed Woods Radkappen an Fäden in „Plan 9“, die Ufos mimten, ein selbst gebasteltes Modell, das zudem still stand. Deutlich erkennbar als Parodie auf Kubricks „2001“ wurde der ganz und gar schräge „Dark Star“ ein echter Hit, den man sich immer noch gerne anschaut. Auch wenn die Nacktposter im Schlafraum der Astronauten nur verschwommen erkennbar sind; ein Zugeständnis Carpenters an die Filmzensur, ohne das der Film keine Jugendfreigabe bekommen hätte.

Nur „Deep Throat“ war profitabler

60.000 US-Dollar kostete auch die Produktion eines 1999 erschienenen Films, der bereits am ersten Aufführungs-Wochenende 29 Millionen Dollar einspielte. Nicht übel für einen Ulk von zwei Filmstudenten, einem der Filme mit den höchsten Einnahmen im Verhältnis zu seinen Kosten. Nur der Pornofilm „Deep Throat“ kam auf eine höhere Umsatzrentabilität mit Herstellungskosten von 25.000 US-Dollar bei einem Umsatz von 600 Millionen Dollar. Ich erwähne das nur am Rande, niemand von Ihnen wird jemals diesen Film gesehen haben. So wie auch ich nicht.

Der Ulk heißt „Blair Witch Project“ und zeigt – angeblich authentische – Bilder, die Studenten mit ihrer Videokamera gedreht haben. Sie waren auf der Spur einer alten Sage, in der eine in den Wäldern Marylands hausende Hexe eine Rolle spielt. Diese Studenten sind seither verschollen, die Videokamera wurde angeblich ein Jahr später gefunden und die Aufnahmen zeigen, was mit ihnen geschehen ist. Geschickt wurde für die Promotion des Films das damals noch recht junge Internet eingesetzt, in dem man weitere Dokumente, Aussagen und gefundene Dinge präsentierte. Die Idee mit den angeblich aufgefundenen Dokumentaraufnahmen ist nicht ganz neu, in Ruggero Deodatos Kannibalenschocker „Nackt und zerfleischt“ von 1980 stammen die Bilder auch angeblich von einem verschollenen Filmteam. Zu diesem Film möchte ich hier nicht verlinken, allerdings hat der geniale Riz Ortolani eine Musik dazu geschaffen, die ihresgleichen sucht, vor allem das Titelthema. Hier können Sie es hören.

In meiner Filmbüchse der Pandora rumort es immer noch laut und vernehmbar, aber es soll mit der heutigen Folge erst einmal Schluss sein mit den Klassikern der Billigkeit. Zwei Filme möchte ich Ihnen zum Ende noch ans Herz beziehungsweise ins Auge legen. Der eine ist eine us-amerikanische Produktion, in der Sie ein geflügeltes Ungeheuer sehen können, das 1:1 so aus der Augsburger Puppenkiste entfleucht sein könnte und das, als ich es vor einigen Wochen entdeckte, den Anstoß für diese Reihe bot. Der Film heißt „Angriff der Riesenkralle“ (The giant Claw) und stammt aus dem Jahr 1956. Darin marodiert ein prähistorischer, zudem außerirdischen Riesenvogel, der, ein Unglück kommt selten allein, von einem schützenden Antimaterieschild umgeben ist und nicht einmal erschossen oder weggebombt werden kann. Unter anderem attackiert der Flattermann ein Flugzeug und frisst dessen Insassen.

Wenn Sie nicht den ganzen Film ansehen wollen, dann scrollen Sie unbedingt durch die 74 Minuten hindurch, ab etwa der 27. Minute können Sie sensationelle Aufnahmen des Untiers genießen, das laut einem Kritiker „so ziemlich das blödeste ist, was je durch die Lüfte flog. Ausgestattet mit Ziehharmonika-Hals, Glubschaugen und einer unglaublichen ‚Frisur'“. Ab Minute 35 können Sie das Monster erneut in Aktion sehen, und in der 67. Minute spitzt sich die Lage dann voller Dramatik derart zu, dass Sie beim Ansehen unbedingt die einst von Ronald M. Hahn im Lexikon des Science Fiction Films für solche Gelegenheiten empfohlene, unbedingt dichte Gummihose anziehen sollten.

Der andere Film entstammt einem ganz und gar anderen Genre, und wenn ich offen bin: ich kann Ihnen nicht genau sagen, welchem. Was ich sagen kann: Sie sehen darin eine der schönsten Frauen, die jemals vor den Kameras stand, aber auch einige sehr seltsame Gestalten mit Namen wie „Peppe und Roccio“ oder „Chris la Chris“. Das alles in Farbe, leicht verkratzt, aber sehenswert. Vor allem die erwähnte Schönheit, ihr Name war Bettie Page (1923 – 2008) , und sie war einst eine der meistfotografierten Frauen der 1950er Jahre, ehe ihr Leben Ende der 1950er Jahre aus den Fugen geriet – sie wurde fromm und gottesfürchtig und schloss sich der evangelikalen Erweckungsbewegung an. Es verwundert kaum, dass sie später mit der Diagnose paranoide Schizophrenie aktenkundig wurde. 

In „Teaserama“ aus dem Jahr 1955 hat Bettie Page aber noch alle Sinne beisammen. Sehen Sie selbst!

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Leserpost

netiquette:

Archi W Bechlenberg / 09.12.2018

Liebe Leser, zum Sonntagabend noch einen verschmitzten Gruß in die Runde. Dass einige unter Ihnen erkannt haben, dass sich unter der harmlosen Haube der Kulturkolumne subtile Anspielungen auf aktuelle Zustände verbergen, zeigt das hohe Niveau der Achse Leserschaft und lässt mich fast vermuten, dass Sie aus einer vor nun bald 30 Jahren untergegangen Gesellschaft stammen, in der man gewieft genug war, auf Zwischentöne zu achten. Das haben die im Osten sozialisierten Deutschen offenbar den Westlern voraus, die immer noch alles für bare Münze halten, was ihnen die Medien vorgaukeln. Danke für Ihre Kommentare, bis zur nächsten Woche!

Hans-Peter Dollhopf / 09.12.2018

Vor Milliarden Jahren wurden Megatonnen interstellaren Eises vom Schwerefeld unserer Protowelt angezogen und ermöglichten diesen von Wasser bedeckten Planeten. Auf seiner Oberfläche erschuf die Evolution uns. Seither sind wir beschäftigt mit unserer Reproduktion und ihren Irrtümern.

Martin Hahn / 09.12.2018

Was “The Blair Witch Project” betrifft, so liegen Sie leider falsch. Ich habe mir den Film angetan, nachdem mir seinerzeit ein (ehemaliger) Arbeitskollege - er glaubte voll und ganz an die Story -  so heftig davon vorgeschwärmt hatte, dass ich ihn mir zugelegt habe. Standesgemäß natürlich auf VHS (gab es damals schon DVD? Ich glaube nicht). Ich habe mir das Machwerk bis zum Ende angeschaut. Muss aber zugeben, dass der Film nicht einmal ganz so schlecht gemacht ist, jedenfalls im Vergleich zu diversen anderen Horrorfilmen. Ein zweites Mal wollte ich aber dann doch nicht mehr. Nun ja, seitdem verstaubt die Cassette irgendwo. Hat jemand Interesse?

Jutta Schäfer / 09.12.2018

Warum bloß kommen mir bei diesem filmischen Machwerkchen aktuelle politsche Fragen in den Sinn. Warum bloß???

Dieter Weingardt / 09.12.2018

Sehr geehrter Herr Bechlenberg, ich habe nur eine Frage: Wo würden Sie in diesem Paralleluniversum „Sharknado“ verirren?

Dieter Schilling / 09.12.2018

Auch wenn Sie,Herr Bechlenberg , niemand kennen,der sich damals solche Filme reingezogen hat,so kann ich mich doch erinnern ,dass ich damals-mit Freundin- irgendwann zwischen 1976 und 1980 (meiner Bonner Studentenzeit) im großen Hörsaal 10 “Deep Throat” gesehen habe.Da war ,glaube ich, ein Semester irgendwelchen Filmen gewidmet, den Grund weiß ich aber auch nicht mehr. Lustig war auch,ungefähr zur selben Zeit,” Hexen bis aufs Blut gequält”.

Manfred Löffert / 09.12.2018

Klasse Tip TEASERAMA. Werd ich mir heute mal anstatt ANNE WILL Talk anschauen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Burkhart Berthold / 09.12.2018

Attack of the killer tomatoes! Aber den größten Schund liefern immer noch die Parteitagsdokumentaristen,

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