Ich bin stolz auf Deutschland! Dieses Land hat mir ein Zuhause gegeben und ich konnte mich beruflich verwirklichen. Ich bin Deutscher mit ganzem Herzen. Schade, dass Bio-Deutsche für diese Einstellung verurteilt werden.

An meinem Vornamen habe ich schwer zu schleppen. Du kannst weiß sein, du kannst aussehen wie ein Deutscher oder Europäer, du kannst perfekt Deutsch mit rheinischem Akzent sprechen, du kannst überall glänzen – wenn da nicht mein Vorname „Ahmet“ wäre. Ahmet, die türkische Form von Ahmad oder Ahmed. Bedeutet „der, der sehr viel gelobt wird“, „der Lobenswerte“, „der Hochgelobte“ – na ja, lassen wir das. In Deutschland kommt man mit so etwas nicht weit.

Ein weiteres Problem: Kaum ein Deutscher kann meinen Namen richtig schreiben. Obwohl die Deutschen sich seltsamerweise für arabische Sprachwissenschaftler halten, setzen sie, auch wenn ich buchstabiere, konsequent ein „D“ ans Ende. Als ob es in ihrer DNA verankert wäre. Wenn Logik eine Rolle spielte, müssten sie dann eigentlich auch „Theodor“ als „Dheodor“ schreiben, denn wenn ich buchstabiere: Anton, Heinrich, Martha, Emil, Theodor – dann Punkt! Aber nein, das verstehen sie nicht. Macht das meinen Namen wertvoller? Nein. Macht es mich wütend? Na ja, ein kleines bisschen vielleicht.

Die Zeiten ändern sich – und siehe da: Trotz meines arabisch klingenden Namens bin ich den Deutschen mindestens eine Nasenlänge voraus. Ach, was sage ich, ich bin ihnen um Längen voraus! Ich kann was, was du nicht kannst! Ätsch!

Ich bin stolz auf Deutschland! Dieses Land hat mir ein Zuhause gegeben und mich über die deutsche Industrie jahrelang ernährt. Und nicht nur auf dem Papier, nein, ich bin auch Deutscher im Herzen. Und genau da fängt das Problem an. Denn das sind die wenigsten Bio-Deutschen. Und selbst wenn sie es wären, dann nur still und heimlich. Ich hingegen kann es herausschreien, kann die Deutschland-Fahne schwingen, aus meinem Fenster hängen – ohne Angst, dass mich jemand dafür verurteilt. Die Bio-Deutschen können das nicht. Sie haben Angst, jemand könnte sich beleidigt fühlen, jemand könnte sich gestört fühlen. Was für ein Wahnsinn!

Es geht nicht um Deutschland

Wie kann man seine Nationalität, seinen ganzen Stolz einfach so ablegen – aus Angst vor einer Minderheit? Von der Mehrheitsgesellschaft sprechen, aber nach der Pfeife einer Minderheit tanzen. Willkommen in Deutschland 2025. Wir (die Deutschen) werden das Rad nicht zurückdrehen. So wie wir bei den Bundestagswahlen zwischen Pest und Cholera wählen müssen, so müssen wir uns auch damit abfinden, dass es kein Zurück zu den „guten alten Zeiten“ gibt.

Friedrich Merz? Der hat mit seiner Brandmauer die A-Karte gezogen. Er verstärkt sie immer weiter und merkt nicht, dass er sich selbst einsperrt. Taktisch klüger wäre es, sich ein kleines Türchen offenzuhalten – für spätere Verhandlungen. Aber nein, jetzt steht er mit leeren Händen da, während die verbliebenen Schrott-Parteien, SPD und Grüne, weiterwursteln. Keine Munition, um Druck zu machen.

Und was haben wir? Ein Deutschland, das Scholz und Habeck in nur drei Jahren in die Knie gezwungen haben. Die Menschen haben die Nase voll, außer sie gehören zu den Sekten-Anhängern dieser Parteien. Und doch werden sie diese Regierung nicht los. Einer von beiden könnte draußen bleiben, aber der andere bleibt uns erhalten, aber eher beide. Herrlich.

Also bleibt alles beim Alten. Friedrich Merz wird gefesselt sein, wenn es darum geht, die deutsche Wirtschaft zu retten. Maßnahmen? Fehlanzeige. Prima Klima? Vergiss es. Weder in der Natur noch in der zukünftigen Regierung. Wie lange diese wackelige Konstellation halten wird, sehen wir noch. Aber eines ist sicher: Es geht nicht um Deutschland. Es geht nur um Macht.

Ahmet Refii Dener, Türkei-Kenner, Unternehmensberater, Jugend-Coach aus Unterfranken, der gegen betreutes Denken ist und deshalb bei Achgut.com schreibt. Mehr von ihm finden Sie auf seiner Facebookseite und bei Instagram.