Der Artikel ist ja von anderen Kommentierenden schon reichlich zerpflückt worden, aber dennoch geeignet, die eigene Argumentation auch gegen subtile AfD-Schelte zu schärfen. Für Spiegel, Zeit und Stern ist diese Art der AfD-Schelte wahrscheinlich ausreichend substanzlos. Auch bei Cicero habe ich in letzter Zeit so etwas gelesen, weshalb ich das Abonnement gekündigt habe.
Ein zäh geschriebener Artikel voller Verallgemeinerungen, der eine Gefahr für die Demokratie von den radikalen Rändern herbei redet. Wenn ein VS-Präsident der Kanzlerin direkt ins Wort fährt, wo diese die Opposition mittels Lügen zu Diffamieren versucht und die regierungstreue Presse geschlossen wider besseres Wissen die Ablösung desselben befördert, wenn die Grenzen offen sind und unkontrolliert Fremde ins Land strömen, wenn die EU zerfällt, die EZB außer Kontrolle ist, das sind reale Gefahren für die Demokratie. Also hört mir doch bitte alle endlich mit dem Gerede über die AfD auf. Mir ist klar das in einem autoritären Staat stets die Opposition an allem Schuld ist und das System gefährdet, in dem sonst alle Glücklich sind. Was ist nur aus diesem Land und seinen Journalisten geworden?
Hat es die Achse wirklich nötig, derartige, äh, mainstreamkompatible Feigenblatt-Pamphlete an der Grenze zur Verleumdung zu veröffentlichen?
“Ob rechtsradikale Konzerte, Hitlergrüße, Pogromaufrufe, ...” Hier wird die AfD schon wieder in die Nähe von Rechtsextremen gerückt. Das ist mittlerweile eine beliebte, perfide Masche, nach der Devise, dass irgendetwas schon hängen bleibt. Mir ist nicht bekannt, dass die AfD rechtsradikale Konzerte veranstaltet hat, noch sind mir Pogromaufrufe seitens der AfD bekannt, auch keine Hitlergrüße. Falls ja, nennen Sie Ross und Reiter. Ansonsten sind diese Gleichsetzungsversuche nichts anderes als schamlose Diffamierung, mangels sachpolitischer Argumentation.
Ich gehe nicht mit Ihnen einig, habe ihren Artikel jedoch bis zum Ende gelesen. Ihr Blick auf die AfD und ihre Beurteilung der AfD ließe sich genau so in der TAZ lesen. Die Grünen haben sich einen Schafspelz übergezogen und sind darunter genau so radikal wie anfangs. Die AfD “verkleidet” sich nicht. Sie ist entstanden aus vielen Menschen, die ihr Leben bereits zum Großteil gemeistert haben und Erfahrung und Weitblick in ihre Arbeit bei der Partei einbringen. Die Grünen (Abitur - Uni- Parlament) mit der AfD zu vergleichen? Nein, keinesfalls, das ist sogar eine Beleidigung.
Was ich bei dem Vergleich von Grünen und AfD und bei der Reaktion der anderen auf sie ergänzen möchte: Mit ist nicht bekannt, dass Mitglieder oder Wähler der grünen Partei von irgendwelchen “Demonstranten” oder “Aktivisten” angegriffen wurden, dass ihre Autos angezündet wurden, dass ihre Häuser beschmiert wurden oder Steine in diese geworfen wurden oder dass sie direkt mit Holzlatten und Eisenstangen verprügelt wurden. Mir ist jedenfalls nichts dergleichen bekannt. Bei der AfD ist das die Regel.
Vielen Dank zunächst dafür, das sie an die radikalen Anfänge der Grünen erinnert haben. Ansonsten kann ich Ihre Argumentation nur teilweise nachvollziehen. Ja, es gibt Rechtsradikale in der AfD. Aber mir ist kein Fall bekannt, dass ein AfD-Mitglied wegen politisch motivierter Gewalttaten (Angriffe auf Flüchtlinge, Gewalt bei Demonstrationen, schwere Sachbeschädigung) belangt wurde. Falls es anders sein sollte, bitte ich um Informationen. Bei den Grünen sah das in der Anfangsphase ja - wie von Ihnen beschrieben - anders aus. Auch bei Demonstrationen kommt die Gewalt regelmäßig von Links und trifft oft auch unbescholtene Bürger. Und diese linken Demonstrationen werden von Linkspartei, Grünen und SPD tatkräftig unterstützt, z.T. mit unseren Steuergeldern. Bisher hat sich noch kein Politiker dieser Parteien für linksradikale Gewalt während einer Demonstration, an der auch er/sie teilgenommen hat, entschuldigt oder davon distanziert. Auch offen antisemitische Aussagen werden toleriert (erst kürzlich bei der Groß-Demo in Berlin). Wieso sollte also die Polizei bei der AfD andere Maßstäbe ansetzen? Bei den BT-Abgeordneten höre ich ebenfalls mindest genauso viele schwachsinnige Äußerungen und Aggresivität bei Grünen, Linken und SPD wie bei der AfD. Beispiele für die Grünen: die regelmäßigen Ausbrüche des Herrn Hofreiter, das Geplapper von Frau Baerbock zur Energiespeicherung in Stromnetzen und die Aussagen von Herrn Habeck über Deutschland und das “Volk”. Die heutigen Grünen sind in meinen Augen nicht weniger radikal als die AfD, nur treffen sie in ihrer linken Öko-Radikalität besser den Geschmack der Medien und des Mainstreams.
Kann mir mal bitte jemand konkrete Beispiele nennen für die offenbar so deutliche Radikalisierung der AfD? Wo finden denn die Straßenschlachten statt, von denen ich nichts mitbekomme? Wo äußern sich denn die harten Nazis der AfD? Was wird denn da wieder für ein Spin gedoctert? Mir kommt die Bezeichnung “schon länger hier Lebende” für die deutsche Bevölkerung oder die Aufforderung an AfD-Bundestagsabgeordnete, sich mal im Spiegel anzusehen, wie hässlich sie seien aufgrund ihrer politischen Position wesentlich radikaler vor als alles, was ich von AfD-Politikern gehört habe. Und wenn ich dann auf der FAZ-Startseite (!) lese, dass ein SPD-Landtagsabgeordneter in Hessen bei einem AfDler lebensrettende erste Hilfe geleistet hat, incl. Porträt des Helden (“Ich bin kein Held” etc.), darf man sich dann fragen, ob die Attitüde “Ja, so sind die Demokraten, die helfen sogar solchen!” jetzt die Mitte der Gesellschaft darstellt. Möglicherweise ist inzwischen jede Diskussion um unsere Gesellschaft deshalb so verrutscht, weil die Mitte der Gesellschaft radikal verblödet.
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