Gerd Buurmann / 19.10.2022 / 14:00 / Foto: achgut.com / 40 / Seite ausdrucken

„Dann können wir ja jetzt über Jerusalem sprechen!“

Die australische Außenministerin Penny Wong hat am Dienstag in Canberra erklärt, ihre Regierung werde die Anerkennung von West-Jerusalem als israelische Hauptstadt rückgängig machen. Da fällt mir ein Witz ein. 

Ein Jude, ein Christ und ein Moslem kommen in eine Bar. Sagt der Christ: „Ihr Juden habt Jesus umgebracht!“ Darauf erwidert der Jude: „Nein, das waren die Muslime.“ Das erzürnt den Moslem, der sagt: „So ein Blödsinn. Vor zweitausend Jahren gab es noch gar keine Muslime.“ Der Christ nickt: Darauf sagt der Jude: „Stimmt. Dann können wir ja jetzt über Jerusalem sprechen!“

Jerusalem ist die Hauptstadt Israels, ganz egal ob die Australische Regierung das anerkennt oder nicht. Jerusalem ist und bleibt die wichtigste Stadt der Juden. Jedes Jahr beenden Juden die Feierlichkeit zu Pessach mit dem Gebet: „Nächstes Jahr in Jerusalem!“ Das Judentum kennt nur eine heilige Stätte. Es ist der Tempel, der auf dem Tempelberg stand. Dieser Tempelberg befindet sich in Jerusalem. Diese Stadt ist für Juden so heilig wie Mekka für Muslime und der Vatikan für Katholiken. Wer Juden Jerusalem abspricht, muss Muslimen Mekka und Katholiken den Vatikan absprechen.

Seit über 3000 Jahren leben Juden in Jerusalem.

Im jüdischen Tanach wird das Wort Jerusalem erstmals erwähnt. Die erste Sprache, in der die Stadt beschrieben wurde, ist somit Hebräisch, die Sprache der Juden und neben Arabisch die Nationalsprache Israels.

Jerusalem war die Hauptstadt des Königreichs Israel! Dieses Königreich hat vor dreitausend Jahren existiert. Jerusalem war in der langen Geschichte seiner Existenz lediglich die Hauptstadt von Juden. Seit über 3000 Jahren leben Juden in Jerusalem. Der Jude Jesus hat hier gepredigt. Juden waren, werden und sind in dieser Stadt niemals illegale Siedler sein, ob nun im Norden, Süden, Westen oder im Osten der Stadt!

Mit der UN-Resolution 2334 vom 23. Dezember 2016 wurden Juden zu illegalen Siedlern in Ost-Jerusalem erklärt, obwohl sie dort länger leben als Christen und Muslime. Diese Resolution ist das Papier nicht wert, worauf sie gedruckt wurde. Die Vertreibung von Juden ist kein Völkerrecht. Selbst dann nicht, wenn sich alle Staaten darauf einigen. Alle Staaten können Unrecht haben, wenn es um Juden geht. Es ist schon mal passiert.

Vor 2000 Jahren gab es in Europa keine Christen. Vor über 1500 Jahre gab es im Nahen Osten keine Muslime. Warum sind also Christen und Muslime keine illegalen Siedler in diesen Gebieten, aber Juden in Jerusalem, die dort kontinuierlich seit über 3000 Jahren leben, lange bevor sich irgendeine andere heute aktive Gemeinschaft dort niedergelassen hat?

Paris wurde gebaut, bevor es Frankreich gab

Berlin wurde gegründet, bevor es Deutschland gab. Paris wurde gebaut, bevor es Frankreich gab. London entstand, bevor es England gab. Wer erklärt, Jerusalem sei nicht die Hauptstadt der Juden, kann Berlin nicht als deutsche, Paris nicht als französische und London nicht als englische Hauptstadt anerkennen.

Es ist völlig absurd, Jerusalem nicht als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Das Parlament und das Oberste Gericht Israels stehen in Jerusalem. Wer Jerusalem als Hauptstadt Israels nicht anerkennt, erkennt die Fakten nicht an. Jerusalem war, ist und wird immer die Hauptstadt der Juden bleiben. 

Solange Jerusalem die Hauptstadt Israels ist, werden dort Juden, Christen, Muslime und alle anderen Religionen frei ihre Traditionen ausüben können, so wie es die Gesetze Israels vorsehen, die allen Bürgerinnen und Bürgern des Landes die gleichen Rechte garantieren, egal, woran sie glauben, wen sie lieben, wie die aussehen oder was für ein Geschlecht sie haben. Das ist in der Region einzigartig. So einzigartig wie Israel.

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Gus Schiller / 19.10.2022

Das ist halt feministische Außenpolitik.

Bertram Scharpf / 19.10.2022

So absurd es für normal denkende Menschen ist, einem souveränen Land vorzuschreiben, was seine Hauptstadt sei, so bezeichnend ist es, daß die Jerusalemfrage das Brennglas ist für sämtliche infantilen Geister, die ständig wissen, was für andere alles besser ist.

Michael Fasse / 19.10.2022

Jerusalem gehört nicht den Juden! Und die Jerusalemfrage lässt sich politisch nicht lösen, weil sie ein religiöses Problem ist. Der einzig tragbare und legitime Grund für die Israelis, bzw. die Juden, dass nur sie, und niemand sonst(!) einen berechtigten Anspruch auf Jerusalem haben, ergibt sich daraus, dass dieses Land keinem Volk gehört, sondern Gott: „.... das Land ist MEIN, und ihr seid Fremdlinge und Gäste vor mir.“ (3. Mose 25,24)  Dieser Eigentümer hat nur den Juden ewiges Wohnrecht dort gegeben: „Mein Knecht Mose ist gestorben; so mache dich (Josua) nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ICH IHNEN, den Kindern Israel, GEGEBEN HABE.“ (5. Mose 1,2). Was Gott tut, hat ewigen Bestand. Darum hat die tausendneunhundertjährige Zerstreuung Israels an diesem Rechtsverhältnis gar nichts geändert. Allein die Tatsache, dass ein Volk seine Identität bewahren konnte, obwohl es fast zweitausend Jahre auf allen Erdteilen zerstreut war, ist übrigens ein Wunder. Nun kehren die Juden zurück, bzw. sind zurückgekehrt (was häufig im AT vorhergesagt wurde) um für immer zu bleiben. Hier nur eine dieser zahlreichen Vorhersagen: „Ich will die Kinder Israel holen aus den Heiden, dahin sie gezogen sind, und will sie alle sammeln und wieder in ihre Land bringen, und will ein Volk aus ihnen machen“ (Hesekiel 37,21) Die Juden werden dieses Land nie wieder verlassen! Jerusalem ist zwar ein Zankapfel der Völker: „Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten allen Völkern, die umher sind“ (Sach. 12,2), aber niemand wird am Status von Jerusalem irgendwas ändern, auch Penny Wong nicht, denn „zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein allen Völkern; alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran zerschneiden; denn es werden sich alle Heiden auf Erden wider sie versammeln.“ (Sach. 12,2ff.) Diese Stadt wird für immer die jüdische Hauptstadt bleiben. Darauf gehe ich jede Wette ein, denn das sagt Gott, nachzulesen in der Bibel.

Harald Unger / 19.10.2022

@Arne Ausländer - Der moderne Staat Israel, gründet sein Existenzrecht ausdrücklich nicht auf Biblischem Anspruch. Ja, Jerusalem war in seiner leidvollen Geschichte von fremden Mächten zerstört und besetzt worden. Doch nie war Jerusalem etwas anderes, als die Hauptstadt Israels. In seiner vieltausendjährigen Geschichte, war Jerusalem niemals die Hauptstadt eines Arabischen Landes oder Staats. Sondern immer, d.h. durchgängig nur eins: Die Hauptstadt Israels und das Zentrum des Judentums. - - - Noch in der PLO Gründungs-Charta von 1964 wird ein Anspruch, der sich seither ‘Palästinenser’ nennenden Araber, auf Jerusalem und, wörtlich: “Judäa-Samaria”, ausdrücklich verneint.

Harald Unger / 19.10.2022

Nicht mehr lange, und Kinder lernen in der Schule, daß der Kölner Dom ursprünglich eine Sultan Fatih Moschee war, die den Muslimen, den Ureinwohnern Kölns, von den deutschen Besatzern Kölns geraubt wurde. Bei Jerusalem hat es 50 Jahre gedauert, um den Insassen des Merkelgebiets vergessen zu machen, daß Jerusalem die ewige Hauptstadt Israel war und ist. Im Merkelgebiet bräuchte es längstens zwei Jahre Medien Beschallung, und alles wüsste, daß Kolonstanbul, Ballahufuckbar, immer Türkisch war.

Harald Unger / 19.10.2022

@Thomas Hechinger - Juden stammen aus Judäa. Araber stammen aus Arabien. - - - Im Nachgang des WK I und dem Untergang des Osmanischen Reichs, war eine Neuordnung dieser Gebiete erforderlich geworden. Neu geschaffen wurden die Staaten Libanon und Syrien, beide in ihren historischen Lagen. Neu hinzu kamen Irak und das Ostjordanland. Die Neugründung des modernen Staats Israel, ebenfalls im Kernbereich seiner historischen Lage, musste sich noch einige Jahrzehnte gedulden. Das heißt, für die arabischen Bevölkerungen des Osmanischen Reichs wurden enorm große Flächenstaaten geschaffen. Israel bekam den kleinsten Teil. “Between the River and the Sea”. - - - Sie haben aber insofern recht, als unter der Herrschaft eines beliebten, vor-bundesrepublikanischen Kanzlers, Madagascar als Standort für Juden angedacht war. Also noch vor der Wannseekonferenz. Judäa und Samaria war dem damaligen Juniorpartner jenes Kanzlers nicht zumutbar.

finn waidjuk / 19.10.2022

Der irrationale Hass auf das Judentum gehört zur DNA der Linken weltweit. Warum sollte Australien da eine Ausnahme machen? Während die SS ihren Judenhass offen unter der Mütze mit dem Totenkopf vorne drauf auslebte, zieht die Liga der linken Judenhasser dafür regelmäßig zum Gedenken an den Holocaust eine Jarmulke an. Quasi ein Quantensprung in Schäbigkeit und Zynismus.

Rainer Niersberger / 19.10.2022

Mit dem historischen Bezug waere ich aus diversen Gruenden vorsichtig, zumal er, jedenfalls vor 3000 Jahren, auch nur sehr, sehr bedingt passt, sogar was die jüdische Religion selbst und ihre Genese (Monotheismus, Jahwe als Single) betrifft, erst recht aber bezogen auf die “Stadt” und die Stämme in diesem Land. Historische Verweise fuehren, da man sie dann nicht nur auf einen Sachverhalt begrenzen kann, zu Fragen und Problemen, die man nicht erzeugen sollte. Vor allem dann, wenn wir dazu in die Bronze/ Eisenzeit zurueckgehen muessen. Darauf kommt es aber auch nicht an. Richtig ist, dass der Umstand, dass irgendwann einmal ein Heiligtum in einer Stadt errichtet wurde, neben bzw nach anderen, keine Rolle fuer den saekularen Hauptstadtstatus spielen kann und darf. Das “Problem” der australischen Dame ist das Problem aller westlichen, linksgruenen Woken. Sie haben entweder Angst und, mit Verlaub, die Hose voll, dass die wenig Woken aus dem Morgenland zu ihren Mitteln greifen und / oder sie fuehlen sehr nachvollziehbar eine durchaus bestehende, ideologische Verbundenheit. Die “Begruendungen” der Woken verraten die Ursache. Es geht nicht um historische, politische, ethnische und kulturelle Erwägungen, sondern vordergründig um die “Gefuehle” der Anhaenger Allahs und seines Propheten. Hintergruendig natuerlich um die Reaktionen der schnell Beleidigten und Gekraenkten, aber eben auch um die hierzulande sehr deutlichen Gemeinsamkeiten in der Welt - und Menschensicht und der Frage, wie die theo - oder autokratischen Machthaber oder die Oligarchien damit umgehen. Mir scheint, dass auch in Australien, jedenfalls in den Großstädten, eine ähnliche Entwicklung wie ueberall im dekadenten Westen stattfindet oder zumindest Aehnliches versucht wird. Die Hauptstadtfrage Jerusalem ist “nur” ein Symptom fuer den Zustand des “Wertewestens” .

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