Im vergangenen Jahr sprach sich der 14. Dalai Lama (bürgerlich: Tenzin Gyatso) in einer Rede dafür aus, dass die in Europa aufgenommenen Flüchtlinge letztendlich in ihre Heimat zurückkehren sollten. Europa sei „für Europäer“. Jetzt hat das geistige Oberhaupt der Tibeter seine kontrovers diskutierten Bemerkungen gegenüber dem britischen öffentlich-rechtlichen Sender BBC erklärt und bekräftigt: „Die europäischen Länder sollten diese Flüchtlinge aufnehmen und ausbilden. Das Ziel sollte sein, dass die Flüchtlinge mit bestimmten Kenntnissen in ihre Heimatländer zurückkehren. […] Eine begrenzte Anzahl [von Migranten] ist ok, aber ganz Europa als muslimisches oder afrikanisches Land? Unmöglich!“
Tenzin Gyatso wurde 1935 in Tibet geboren und war ab seiner Inthronisierung im Jahr 1940 Oberhaupt der tibetischen Regierung. 1959 musste er aus seiner Heimat fliehen, als diese von der kommunistischen Volksrepublik China erobert wurde. Seit über 60 Jahren lebt er im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh im Exil. 2011 trat er von all seinen politischen Ämtern zurück. Der Dalai Lama gilt weiterhin als geistiges Oberhaupt des tibetischen Volkes.