Karl Lauterbach will hingegen deutsche Verkürzung des Genesenen-Status auch in der EU.
Trotz Zehntausender neuer positiver Testergebnisse pro Tag wollen Dänemark und England künftig fast ohne Corona-Maßnahmen auskommen, meldet n-tv.de. In England seien um Mitternacht erneut die Masken gefallen, in Dänemark werde es in der kommenden Woche so weit sein. Beide Regierungen gingen davon aus, dass Omikron die meisten Infizierten von schweren Verläufen verschone. Vom kommenden Dienstag, dem 1. Februar an, müssten die Dänen an den meisten Orten keine Masken mehr tragen oder Impfnachweise zeigen, habe die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärt. Damit folge ihre Regierung den Weisungen der zuständigen Kommission, die empfohlen habe, die Notfallmaßnahmen und damit die meisten Beschränkungen auslaufen zu lassen.
Frederiksen habe den Schritt als Meilenstein bezeichnet. "Wir sagen 'Auf Wiedersehen' zu Einschränkungen und 'Hallo' zu dem Leben, das wir vor Corona kannten", habe die Regierungschefin gesagt. Omikron rufe seltener schwere Krankheitsverläufe hervor und die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei verhältnismäßig gering.
Die Ministerpräsidentin habe die Menschen aber auch dazu ermahnt, Rücksicht zu nehmen auf Risikogruppen wie Ältere, gesundheitlich Geschwächte und Menschen mit chronischen Erkrankungen. "Jeder muss sich auch in einem offenen Dänemark sicher fühlen", habe es von der sozialdemokratischen Politikerin wörtlich geheißen. Bleiben sollten vorerst eine Testpflicht für einige Einreisende sowie nicht verpflichtende Empfehlungen zu Tests und anderen Vorsichtsmaßnahmen. Ab nächstem Monat würden in Dänemark auch Diskotheken wieder normal öffnen und Großveranstaltungen ungehindert über die Bühne gehen können.
In England, wo durch die Omikron-Welle hindurch relativ schwache Restriktionen gegolten hätten, sollen nun auch noch die letzten bislang noch geltenden Maßnahmen fallen: Ab dem heutigen Donnerstag gelte im größten britischen Landesteil in den meisten Innenräumen keine Maskenpflicht mehr und auch die ohnehin nur bei Großveranstaltungen und in Clubs eingesetzten Impf- oder Testnachweise müssten nicht mehr kontrolliert werden.
Deutschlands Bundesregierung will hingegen von Lockerungen nichts wissen. Und auf EU-Ebene scheint Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eigene Verschärfunge duchsetzen zu wollen.
So habe er im Streit um die Verkürzung des Genesenenstatus nach Corona-Infektionen in Deutschland seine Drei-Monats-Frist nicht nur verteidigt, sondern er wolle sich nun um deren Umsetzung auch auf europäischer Ebene bemühen, meldet merkur.de. "Wir werden in Kürze erneut versuchen, die drei Monate auch auf europäischer Ebene umzusetzen", habe der SPD-Politiker demnach im ZDF-"heute journal" gesagt. Die EU-Staaten hätten sich am Dienstag hingegen auf eine Gültigkeit des Genesenennachweises von 180 Tagen, also sechs Monate, geeinigt. (weitere Quellen: deutschlandfunk.de und zeit.de)