Dobrindt, der Prügelknabe im Berliner Kindergarten, scheint dem Sandkasten entwachsen zu sein. Mir hat er oft leid getan, so wie mit ihm umgesprungen wurde. Dobrindt hat sich durchgeboxt. Er hat die Maut durch gebracht und die Auto-Skandale haben ihn nicht aus dem Amt gefegt. Nun scheint er in eine Position zu kommen, in der er denen, die ihn bisher hochnäsig behandelt haben, einiges zurückzahlen kann. Sollte er in den Koalitionsverhandlungen tatsächlich zentrale CSU-Forderungen durchsetzen können, wird er der Bayern-König sein. Vor allem müsste er den Tofu in der Fleischsuppe neutralisieren. Wenn Dobrindt es auch noch fertig brächte, ein realistischeres Verhältnis zur AfD aufzubauen, statt mit den anderen auf diese einzuprügeln, hätte er auch in der Opposition einen gewissen Rückhalt. Wie es ist, Prügel einstecken zu müssen, hat er ja selbst genug erfahren. Und dass die Geprügelten oft gestärkt aus solchen Phasen hervorgehen auch. Hoffen wir, dess er es fertig bringt, dass die Fleischsuppe kein reines Tofu-Essen wird, das uns dann zusätzlich auch noch durch eine weitere Massenimigration versalzen wird.
Mit markigen Sprüchen kann uns auch ein Herr Dobrindt nicht „zurückgewinnen“!Ich frage mich langsam, ob das „konservative Profil“ der Union nicht schon sehr lange nichts als Sprüche bedeutete: „rote Socken“, „Doppelpass“ u.a. - nichts als Worte!
Aber mit der Pkw-Maut hat er sich wohl ein wenig vergackert, der Alexander Dobrindt. Denn deren Einbringung wird mehr kosten als die herbeigebeteten Erlöse; und nur überflüssige IT-, Hardware- und Personalkosten zur Folge haben. Auch der Gang der Ösis vor den EUGH wird, wenn auch möglicherweise nicht erfolgreich — aber eine Entscheidung ist erst in drei Jahren zu erwarten —, für weitere Ungereimtheiten in der CSU sorgen. Möge Herr Dobrindt auch in weiland Siegfrieds Drachenblut gebadet haben, die innerparteilichen Dolche (und die der Stiefschwesterpartei) werden allnächtlich so gründlich gewetzt, dass das Schnurren der Schleifsteine bis nach Berlin dringt.
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