Mehr als zehn Jahre nach dem Scheitern des Projekts „Transrapid München“ könnte die Magnetschwebetechnik in Bayern eine neue Chance bekommen. Wie die „Abendzeitung“ berichtet, haben sich CSU-Politiker aus München und dem benachbarten Landkreis Dachau 2018 auf dem Dachauer Volksfest über die Verkehrsprobleme im Münchner Norden unterhalten. Aus diesem informellen Austausch sei ein Antrag hervorgegangen, der diese Woche zeitgleich in den Münchner Stadtrat, den Dachauer Stadtrat, den Karlsfelder Gemeinderat und den Dachauer Kreistag eingebracht worden sei.
Laut „Abendzeitung“ sieht der Antrag eine Machbarkeitsstudie vor, die untersuchen soll, wie Dachau und Karlsfeld innovativer an den Münchner Norden angeschlossen werden können. Neben der Möglichkeit gemeinsamer Buslinien und einer Seilbahn soll auch die Wirtschaftlichkeit einer Magnetschwebebahn geprüft werden. Hintergrund dieser eher ungewöhnlichen Überlegung ist laut „Abendzeitung“ ein neues Konzept von Max Bögl. Die Firmengruppe aus der Oberpfalz war in den frühen 2000ern am Bau der weltweit einzigen kommerziell betriebenen Transrapid-Strecke in Schanghai beteiligt und hat seitdem eine Magnetschwebebahn für den Nahverkehr entwickelt.
Wie die „Abendzeitung“ berichtet, kann der Zug 127 Passagiere mit bis zu 150 Stundenkilometern befördern. Er ähnelt damit eher einer schnellen S-Bahn als dem bis zu 430 Stundenkilometer schnellen Transrapid. Maßgeblich für die Aufnahme in den Antrag der CSU war laut „Abendzeitung“ nicht die Geschwindigkeit des Magnetschwebe-Konzepts, sondern Eigenschaften wie geringer Verschleiß und Flächenverbrauch sowie geringe Schall- und Erschütterungsemission.