Einen Grund, warum es so etwas wie den CSD immer noch geben muss, nennt der Autor selbst: nämlich dass es “genügend moslemische Sittenwächter gibt, bei denen zu befürchten steht, dass sie sich die Homosexuellen, dem Koran nach „verbrecherische Menschen“, vorknöpfen könnten”. Es ist nämlich durchaus so, dass Homosexuelle sich heute aus genau diesem Grund wieder mehr verstecken als noch vor zwei Jahrzehnten.
Wir waren am Wochenende in Berlin auf dem Motzstraßenfest, das ja neuerdings Lesbisch-Schwules-Stadtfest heißt, dass “Lesbisch” immer zuerst genannt wird, ist sicher kein Zufall, denn “Lesben müssen sichtbarer werden’, auch wenn sie alleine nichts hinbekommen. Will sagen: sie setzen sich gerne mal ins gemachte Nest und besetzen die Gremien. Was sollen sie auch sonst machen? Selten etwas gescheites gelernt und häufig in schlechtbezahlten Jobs drücken sie allen ihren Mist auf! Oder gibts irgendeinen Grund, warum es z.b. beim Kölner csd nur noch Unisex-Klos gab und die vorhandenen Schilder überklebt werden mussten? In Berlin gibts dann nächstes Wochenende nur die Öko-Klos, wo man im Sägemehl waten muss! Klar, dass “klassische” schwule Männer davon schnell genug haben und sich abwenden. Entgegen der landläufigen Meinung haben Lesben und Schwule kaum Überschneidungspunkte und dieser ganze künstliche LGBTI* - Mist geht einem sowas von auf den Zeiger!! Am schlimmsten finde ich die Umdeutung der Geschichte! Nach der waren ja auch Lesben an den Stonewall-Riots in New York beteiligt, auf die ja die CSDs zurückgehen. Unfassbar alles. Deshalb gehen wir auch nur noch zum Feiern und Leute treffen hin, wenn überhaupt.
Lieber Herr Rietzschel. Ich muss Ihnen leider widersprechen. Homosexuelle sind noch lange nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Beispiel katholische Kirche (wie auch viele Freikirchen): Da wird Homosexualität nach wie vor als Sünde angesehen. Beispiel Fußball: Viele aktive Fußballer, die sich geoutet haben, raten im Nachhinein davon ab. Beispiel „normales“ Bürgertum: Wenn sich zwei Männer intensiv auf der Straße küssen, dann reagiert das Umfeld nach wie vor irritiert. Und wenn sich jeder von uns insgeheim ehrlich die Frage stellt, ob er es wirklich als ABSOLUT normal empfindet, wenn sich zwei Männer an der Bar lustvoll am Po kraulen und intensive Zungenküsse austauschen, dann wird die Antwort wahrscheinlich nicht spontan positiv ausfallen, sondern eher als „na ja, man muss halt tolerant sein – auch wenn’s immer noch befremdend auf mich wirkt“. Also gönnen sie den Homosexuellen doch eine eigene Feier und ihre Freude bei dieser Feier über das bisher Erreichte.
Wieder mal ein sehr kluger Beitrag, Herr Rietzschel, der die Dinge auf den Punkt bringt. Im alten Rom unterschied man noch sehr streng zwischen Atrium und Officium, dem persönlichen, intimen und dem Öffentlichen; in der Zwischenzeit hält man`s, wie oft in der zeitgenössischen Kunst, etwa bei den Aleppo – Bussen, eher damit, dass man die Dinge auf den Kopf stellt. Ich habe in meinem Bekanntenkreis zwei homosexuelle Paare (männlich und weiblich), die den Teufel tun würden, sich an solchem oder ähnlichem Kasperletheater, wie dem Street Day zu beteiligen, das nämlich genau intoleranten Dumpfbacken und Law and Order – Potentaten bis hin zu Putin, das Wasser auf die Mühlen gießt, dass sie als Propaganda gegen den dekadenten Westen benötigen (so wie in der DDR der Pflege des Kulturerbes Dreigroschen – Romane und das Programm der Bahnhofskinos als Beweis westlicher Unkultur gegenüber gestellt wurden). Sie sprechen vollkommen richtig von sperrangelweit geöffneten Scheunentoren, die man einrennt – die gleichgeschlechtliche Community macht aber noch etwas anderes, als sich selbst den schon erwähnten Bärendienst zu erweisen – man nimmt nämlich die Rolle von Statisten und Komparsen für eine links – grüne Leitkultur ein, die sich gern mit dem Begriff der bunten Vielfalt tarnt, - oder noch treffender: man lässt sich als nützliche Idioten vor den Propaganda – Karren spannen. Zum linken Selbstverständnis und vor allem zur linken Selbstdarstellung gehört nämlich immer eine Randgruppe, eine bedrohte Tierart oder sonst irgendwie Entrechtete und Diffamierte, vor die man sich schützend stellen kann, um seinen moralischen Hoheitsanspruch wie eine Monstranz vor sich her zu tragen. Und aus diesem ist inzwischen auch ein politischer Machtanspruch geworden, der zwar (noch) keine parlamentarische Mehrheit hat, aber zumindest medial bestimmt, wo`s in diesem Land lang zu gehen hat. Christoph Hofmann
Das war nicht der CSD. Das Event war das lesbisch-schwule Stadtfest. Meiner Mutter zum Beispiel muss jedesmal von neuem erklärt werden, dass der DFB Pokal nicht die Meisterschaft Ist. Aber wenigstens schreibt sie keine Artikel darüber.
“Ich bin nicht schwul – und das ist auch gut so. Genauso wie es gut ist, dass sich andere Männer in Männer, Frauen in Frauen verlieben.” Ich versuche diese Äusserung zu verstehen aber es gelingt mir einfach nicht. Was soll an Homosexualität gut sein? Oder anders gefragt: was wäre schlecht, wenn es keine Homosexualität gäbe? Denn das impliziert ja Ihre Aussage. Mal ganz davon abgesehen, dass man bis heute den Grund nicht kennt, warum manche Menschen sich sexuell zum eigenem Geschlecht hingezogen fühlen (könnte z.B. eine Krankheit oder ihre Folgen sein), ist doch die Fortpflanzung ein existenzieller Bestandteil einer jeden Spezies. Also warum sollte es gut sein, dass die Natur bestimmten Zeitgenossen “die Lust” an der Fortpflanzung “nimmt”? Eigentlich schade, dass das hier kein Diskussionsforum ist.
Nachdem die rechtliche Benachteiligung schon lange beseitigt ist, geht es faktisch nur noch um Privilegierung, z.B. die angesprochene „Repräsentanz“ in Gremien. Warum ist dies ein Privileg? Ganz einfach: die Beteiligung dürfte weit überrepresentativ sein, und wird zudem von Berufsaktivisten wahrgenommen, die - wenn sie überhaupt gewählt werden - aus Kleinstorganisitionen kommen, deren Mitgliedschaft nur einen winzigen Bruchteil der angeblich vertretenen Gruppe ausmacht. Aktivisten, der neue Adel.
Hallo Herr Rietzschel, zu Ihrem Satz: “Um welche „Rechte von Schwulen und Lesben“ sollte es da beim CSD am vergangenen Samstag in Berlin noch gehen?” Der Berliner CSD findet am kommenden Samstag satt, am 28. Juli…
Dieser Artikel unsinnig und auch überflüssig. Der Verfasser interpretiert Sachen in die Veranstaltung hinein, die es nicht gibt. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, der Verfasser des Artiktels sieht hier “Verschwörer” am Werk. Dabei handelt es sich beim CSD heute um eine Fete, wie das Oktoberfest oder irgend eine Kirmes in der Provinz auch. Und solche Veranstaltungen verursachen ab und an auch Kosten für die Allgemeinheit und erhöhen ab und an auch das Steueraufkommen der “belasteten” Gemeinden und der dort lebenden Bürger. So ist das halt mal in Deutschland, wenn man feiert.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.