Da nicht nur die eine Seite sdie Möglichkeit hat, sich per Internet zu organisieren, könnte dies die andere auch tun, z. B. für den auf Fahrradblockade folgenden Wochenanfang den Weg in die Stadt nach Krankmeldung vermeiden. Vielleicht bringt das die in der Stadt die Fäden spinnenden dann zu der Erkenntnis, an den bestehenden Zuständen doch etwas zu ändern, wenn für diese wirtschaftlich negative Folgen spürbar werden. Es gab eine Zeit, da war es üblich, die Invasion aus dem Nachbardorf zum Schützenfest, verbunden mit den entsprechenden Provokationen und Störungen im Festablauf, kurz und knapp, aber nachhaltig mittels handfestem Auftritt zu beenden.
Ach gut, ach ja! Hallo Herr Röhl. Was soll ich jetzt sagen als Person mit Abitur und FH-Hochschuldiplom, unterwegs in der Bio und ÖKo-Szene. Engagiert bei Transition Town, BUND und VCD. Was ist radfahren? Eine von vielen Fortbewegungsmittel, eine die taugt die CO2 Bilanz marginal zu beeinflussen. Aber radfahren tut mir gut, bringt mich vom Schreibtisch weg, bringt meinen Körper in Wallung. Endlich merkt er mal dass er sich noch bewegen kann und nicht nur mein Skelett im Bürostuhl halten muss. Was kritisieren Sie denn jetzt eigentlich? Das zig Milliarden für den Ausbau des Radverkehrswegenetzes ausgegeben werden? Oder dass auch der neue Bundesverkehrswegeplan, trotz Vorschlägen von ADFC, BUND und VCD, nur ein Auto und Autobahnplan ist und weder Fussverkehr noch Radverkehr plant? Wenn es §27 der StVO nicht gebe würde, wollen Sie dann ernsthaft kritisieren, dass sich Radfahren treffen und damit auf eine Situation hinweisen möchten, die sicher nicht das Fahrradparadies ist? Wollen Sie dass die Polizei einschreitet und den Radfahren Knöllchen verteilt wegen ungebührlichen Benehmens im Straßenverkehr, eventuell sie sogar kurzzeitg festnimmt um sie an der Teilnahme eines spontanen Fahradausfluges teilzunehmen. Ich könnte jetzt polemisch fragen, was ist mit den 1000 Lieferfahrzeugen von 4 Paketdiensten, die immer in zweiter Reihe halten und den Verkehrsfluß behindern? Aber das führt zu nix. Auch ich fliege diesen Freitag abend nach Berlin und fahre Sonntag abend mit dem Fernbuss zurück. Bin ich jetzt schizophren oder ein verlogener ÖKo-Aktivist? Ich weis es nicht. Können Sie mir es sagen? Und dann noch das: “Der wahre Treiber ... ist die grundsätzliche Aversion des Grünmenschen gegen das Kraftfahrzeug per se.” - Grundsätzliche Aversion; Ja! Grundsätzlich bin ich dagegen, dass Automobile gefördert werden, da sie a umweltschädlich und b eine Gefahr für Kinder, Fußgänger und Radfahrer darstellen. Grundsätzlich bin ich auch dagegen, dass die Bundesregierung akzeptiert, dass Abgaswerte bei Autos berechnet und unter manipulierten Bedingungen auf Meßstation getestet werden. Grünmenschen sind per se gegen Kraftfahrzeuge; Ja! Weil Grünmenschen erkannt haben, dass es so nicht weiter gehen kann! Optimierung von Busslinien auf denen dann Nachts nur noch alle 35 Minuten ein Bus fährt. Jährlich Anpassung der Busticketpreise, da die Kosten gestiegen sind. Glück für die Autofahrer dass der Benzinpreis gerade ziemlich unten ist. Ehrlich gesagt ich könnte jetzt noch mehr Gründe aufführen warum ich grundsätzlich gegen die Förderung und Previligierung einer Klasse von Fahrzeugen bin, aber das bringt nichts. Ein Rätsel geben Sie mir aber noch auf. Sie sagen, es fahren eh nur junge Menschen und sportliche Typen und die anderen wenigen nur bei gutem Wetter. Echt jetzt? Das soll ein Argument für ihre Position sein. Das ist doch eher ein Argument für die Gegenseite die mehr Radwege und bessere Infrastruktur fordert. Das war wohl ein Eigentor.
Es ist bekanntlich so, dass in einem -relativ kleinen- hochproduktiven Wirtschaftssektor das Geld erwirtschaftet wird. Wer in diesem Bereich mal gearbeitet hat, weiß, dass man genau an diesen Stellen nicht nur auf Zack sein, sondern sich harten Fakten und Gegebenheiten stellen und folgen muss. Weltverbesserische, sprich realitätsverneinende Attitüden führen da sehr schnell ins Abseits. Ohne Diskussionen übrigens! Bekanntlich wird weit über 50 Prozent der Bevölkerung daraus alimentiert. So auch die fahrradfahrende Lehrerschaft und die linksalternativen Berufsdenker mit der Besoldung A12/C2/W1 aufwärts, die im pädagogisch-akademischen Freizeitpark so ihre eigenen Gedanken machen können, fernab jeder Realität. 50 Jahre spannt der Bogen dieser unseligen Entwicklung, schreiben Sie. Richtig. Noch etwas älter ist der Ausspruch Adenauers: Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen. Es ist Helmut Kohls Versäumnis, dass in den 80ern und vor allem 90er Jahren keine ideologisch-gestalterische Politik betrieben wurde, die zumindest den degenerativen Auswüchsen des “Marsches durch die Institutionen” hätte entgegenwirken müssen. So wurde aus dem linken Gesinnungs-Antifaschismus mehr oder weniger Staatsräson, die nachwachsenden Generationen (so ab Jahrgang 1980) -neben anderen degenerativen Wohlstandsfaktoren- zu realitätsfernen Refugee-Welcome-Klatschern umerzogen. Die Veggy-Day- oder diese von Ihnen beschriebene Critical-Mass-Bicycle-Day-Scheisse (mit Verlaub) ist da nur ein Symptom von vielen. Ärgerlich, aber nicht wirklich gefährlich… Gefährlich ist da die Flüchtlingskrise mit dem (Millionen-)Heer an Analphabeten (bis zu 80 %) mit fraglicher Integrationsfähigkeit und -willigkeit. 30% übrigens sollen gar nicht erwerbsfähig sein. Auch dies geht maßgeblich auf das Konto dieser Klientel. Gut möglich, dass uns diese Refugee-Geschichte als erstes um die Ohren fliegen wird, noch vor einem Börsen-, Wirtschafts- und/oder Eurocrash über den in Fachkreisen ja auch kräftig geunkt wird.
Die verdrehte Welt eines hasserfüllten Autofahrers Ein ernüchternd rückwärts gewandter Artikel, der mit großer Abneigung den Bogen vom Unverständnis über die Critical Mass hin zum blanken Hass auf Radfahrer schlägt. Herr Röhl, Sie sollten sich vielleicht erst einmal selbst in Hamburg auf den Sattel schwingen, bevor sie die Hamburger Radinfrastruktur in den Himmel loben und dies auch noch mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten des ADFC zu untermauern. “Das Radverkehrsnetz der Stadt verbindet alle Wohngebiete und wichtigen Zielorte ohne Umwege. Die Strecken sind angenehm, sicher und zügig zu befahren.” steht nämlich im Verkehrspolitischen Leitbild des ADFC Hamburg unter der Überschrift “Vorfahrt fürs Rad – Unsere Vision einer modernen Mobilität” und bezieht sich mitnichten auf die aktuelle Situation in Hamburg sondern beschreibt das Ziel, das der ADFC verfolgt. Die Quantität von statistisch 560 km Radwegen sagt leider auch überhaupt nichts über deren Qualität aus. Die ist nämlich in weiten Teilen unterirdisch. Zu schmal, von Frost- und Wurzelaufbrüchen übersät, zugewuchert, zugeparkt, eingequetscht zwischen fahrenden oder geparkten Autos und Fußgängern. Und selbst wenn die Stadt Millionen für Radwege ausgibt, fließt doch ein vielfaches in Erhaltung und Erweiterung von (Auto-)Straßen. Ich stimme zu, dass man über die Critical Mass geteilter Meinung sein kann. Wenn man den Hamburger Verkehr kennt, muss man aber auch anerkennen, dass es überhaupt keiner CM bedarf um den Verkehr zusammen brechen zu lassen. Im Grunde bricht er wochentäglich zwei mal zusammen. Ganz ohne “Verkehrsguerilla”. Absolut erschütternd, wenn zwölf mal im Jahr durch “die Mitglieder der von den Grünen gehätschelten Radlerlobby… Ökosinnige Schüler, Studis und Lehrkräfte ... per Staatsknete alimentierten Umweltapostel, Atomkraftgegner, Wind- und Solarkraftenthusiasten, Fracking-Feinde, Klima-Apokalyptiker” der Verkehr noch ein kleines bisschen zäher fließt. Sie haben keine Voruteile, Herr Röhl, nicht wahr? Eine Metropole, die nicht im Verkehrskollaps ersticken will, braucht moderne Mobilität. Die Städte wachsen und mit ihnen wächst das Mobilitätsbedürfnis. Mehr motorisierter Individualverkehr kann für dieses Bedürfnis kaum die Lösung sein. Die Fahrbahnen sind doch jetzt schon überfüllt mit Autos, in denen meist nur eine Person sitzt. Breitere Straßen kann man nicht bauen. Der vorhandene Platz ist ausgereizt. Das bekommen zumindest die Radfahrer immer zu hören, wenn sie etwas mehr Platz für sich fordern. Versuchen Sie doch mal ein kleines Gedankenexperiment. Stellen sie sich vor, jeder Radfahrer, den Sie sehen säße in einem Auto vor Ihnen im Stau. Moderne Mobilität kann nicht bedeuten, dass lediglich der Verbrennungsmotor durch Elektroantriebe ersetzt wird. Das löst - wenn überhaupt - lediglich ein Problem, das der MIV in Städten verursacht. Die Luftverschmutzung. Moderne Mobilität ist nur mit ÖPNV, Fahrrad und ja, auch dem Auto möglich. Dafür ist es aber auch notwendig, die Jahrzehntelange Bevorzugung eines einzelnen Verkehrsträgers zu beenden und zu korrigieren. Das Auto ist als Hauptverkehrsträger eine Sackgasse. Es wird vielleicht Ihr Weltbild erschüttern aber ich gehöre zu keiner der von Ihnen meist abfällig bezeichneten Personengruppen, die Sie für Radfahrer halten. Ich bin ein ganz normaler Bürger. Ich arbeite recht erfolgreich selbstständig und bezahle einen ganzen Haufen Steuern. In meiner Tiefgarage steht unvernünftigerweise ein übermotorisiertes Auto. Da steht es aber tatsächlich fast immer. Weil es einfach meist viel schlauer, günstiger und oft auch schneller ist, mit dem Rad zu fahren oder den ÖPNV zu benutzen. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich mit Rücksicht auf meine Mitmenschen nicht falsch parke. Mich kostet parken also meist Geld und Fußwege. Die zentrale Frage ist doch, für wen die Stadt “da” sein soll. Für den Autoverkehr? Für die Wirtschaft? NEIN! Für die Menschen, die in ihr leben und arbeiten. Natürlich braucht es dafür eine funktionierende Wirtschaft. Und natürlich braucht es dafür auf absehbare Zeit auch den MIV. Aber nichts davon ist Selbstzweck, nur dazu da, den Menschen zu dienen. Es dient den Menschen aber nicht, wenn die Stadt in verpesteter Luft, Schmutz, Lärm und Blech erstickt. Hamburg hat mit der City Nord die Vision einer autogerechten Stadt auf die Spitze getrieben. Sieht so für Sie eine lebenswerte Stadt aus? Die Ihrer Meinung nach “marginale Bedeutung des Pedalrittertums in einer globalisierten Wirtschaft” ist viel größer als es Ihnen möglich erscheint. Natürlich darf ich es nicht wagen, Kopenhagen oder Amsterdam anzusprechen. Also sage ich lieber New York City, London und Paris. Auch dort wird der MIV zurück gedrängt und der Radverkehr gefördert. Aus gutem Grund.
Vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag. Endlich sagt’s mal jemand: Diese Liegeradler sind der Untergang des Abendlandes!!!11elf
Vielen Dank für diesen Artikel, da muss ich mich mal näher drüber informieren. Ich kann mir aber schon vorstellen, wer hinter dieser großartigen Aktion steht. Es sind diese Menschen, die nicht merken, wie sie selbst ständig gegen ihre Ideale verstoßen. Die “Organic Superfoods” aus aller Welt essen und nicht merken, wie viel von dem bösen “Klimakiller” CO2 beim Transport ausgestoßen wird; die nicht wahr haben wollen, dass ihre hippe Kleidung von Kindern genäht wurde und die lieber nicht wissen wollen, unter welchen Umständen das Aluminium gewonnen wurde, aus dem ihre Fahrräder gefertigt wurden. Zum Glück gibt es den bösen deutschen Berufspendler, der mit seinem schrecklichen Auto die Luft verpestet und nebenbei die Steuergelder generiert, von denen diese Menschen so sehr profitieren und den man schön zum Sündenbock für alles machen kann. Merken die zufällig auch, dass durch ihre Aktionen der CO2- und Schadstoffausstoß angekurbelt wird? Schließlich verbraucht so ein Auto beim Anfahren und Beschleunigen viel mehr Sprit, als wenn es konstant fährt. Aber egal, schuldig sind ja die Autofahrer, sollen die doch gefälligst auch Fahrrad fahren. So, Schluss mit Ironie. Ich war selber Berufspendler und kenne die Problematik, hätte ich dann noch einmal im Monat mit solchen Spinnern zu kämpfen gehabt, hätte ich wohl meinen Job viel früher gewechselt.
Ein Päckchen Reißnägel kostet circa 40 Cent. Ich würde schätzen, hundert Stück auf dem Asphalt liegen bereits über der kritischen Masse, ab der einem Velofaschisten der Tag verleidet wird.
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