Johannes Eisleben / 04.05.2020 / 12:00 / Foto: Pixabay / 33 / Seite ausdrucken

Corona: Zum Stand des Wissens

Obwohl schon Anfang März die Gefahr durch SARS-Cov2 als gering eingestuft werden konnte und wurde, werden uns von Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten täglich folgende Gründe genannt, warum der Lockdown weitergeführt werden soll:

1. Hohe Letalität und Gefährlichkeit

2. Unklare Immunität

3. Folgeschäden der Infektion

4. Herkunft: SARS-Cov2 als Laborzüchtung

5. Zweite Welle

Der Stand des Wissens zu diesen Punkten:

Letalität

Die Letalität von SARS-Cov2 beträgt maximal ein bis zwei Promille, wahrscheinlich weniger. Das haben schon Studien gezeigt, die Anfang März erschienen sind, insbesondere die erstklassige Studie von der Diamond Prinzess. Die in breiten Populationen ermittelte Letalität von COVID-19 liegt zwischen 8 (Deutschland) und 65 (Belgien) Verstorbenen pro 100.000 Einwohnern. Diese Zahlen der Johns-Hopkins-University sind deutlich besser als die Mortalitätszahlen des RKI, da der Nenner zumindest stimmt (beim RKI ist der Nenner viel zu klein, die Schätzung der Mortalität um das 10 bis30-fache zu hoch). Allerdings dürften auch die Johns-Hopkins-Zahlen immer noch zu hoch geschätzt sein, da jeder Tote gezählt wird, bei dem das Virus nachgewiesen wurde, obwohl viele der Patienten gar nicht am, sondern mit dem Virus sterben. Dies gilt besonders für Belgien, wo die meisten Patienten leider an den multiresistenten Bakterien sterben, die dort in den Krankenhäusern viel häufiger vorkommen als in Holland oder Deutschland. Damit ist sogar Belgien noch weit von einer Letalität von 1 Promille entfernt. 1 Promille ist ein guter Referenzwert, weil dies etwa der Letalität des als für alte, kranke Menschen gefährlichen, aber ansonsten als normal akzeptierten Influenza-Virus ist.

Das Virus ist nicht besonders gefährlich. Wie eine Studie des UKE zeigt, sterben Menschen an SARS-Cov2, die schwer vorerkrankt waren. Die beobachtete leichte Übersterblichkeit in manchen Regionen über kurze Zeiträume verschwindet, wenn man längere Zeiträume (einige Monate) betrachtet, denn das Sterbedatum wird nur leicht vorgezogen. Sie wären alle sowieso bald gestorben, das hat die Studie von Klaus Püschel eindeutig gezeigt. Auch für alte Menschen ohne Vorerkrankungen ist das Virus also nicht gefährlich.

Immunität

Immer wieder ist in Zeitungen zu lesen, das Virus erzeuge keine Immunität. Das ist wissenschaftlich eindeutig falsch. Mittlerweile ist endlich der IgG-Antikörpertest verfügbar, der die Immunität gegen SARS-Cov2 biochemisch nachweist. Er wird derzeit eingesetzt, um das Ausmaß der Durchseuchung, die Letalität und die Basisreproduktionszahl zuverlässig zu bestimmen. Jeder, der Antikörper hat, kann sich mit dem Virus nicht wieder infizieren, so lange es nicht zu sehr mutiert. Wie phylogenetische Studien zeigen, mutiert das Virus wie alle anderen Coronaviren auch kräftig, und so werden wir mit Sicherheit demnächst SARS-Cov2a oder -Cov3 bekommen, und der Wettbewerb zwischen viraler Mutation und Immunsystem des Wirts beginnt von neuem – wie seit zwei bis drei Milliarden Jahren, als die ersten Viren (Bakteriophagen) aufkamen. In den letzten zwei bis drei Millionen Jahren haben die Menschheit und ihre Vorläufer sich dabei gut geschlagen.

Folgeschäden

Es wird oftmals verbreitet, das Virus erzeuge besondere Folgeschäden. Das ist falsch. Wer sich ohne Beatmung von COVID-19 erholt, hat keine Folgeschäden, das zeigen Untersuchungen an vielen Patienten. Wer beatmet wird und das überlebt (alte Menschen mit Vorerkrankungen überleben die Beatmung nicht), hat Folgeschäden an der Lunge entweder durch die Beatmung selbst (Atemluft mit hohem Sauerstoffanteil unter hohem Druck schädigt das Lungengewebe), oder Teile der Lunge sind beschädigt, weil eine bakterielle Ko-Infektion vorlag – und manche Bakterien können Lungengewebe zerstören. Die bakterielle Ko-Infektion ist übrigens bei vielen Patienten, in manchen Ländern den meisten, die Todesursache.

Herkunft

In der FAZ und anderen Zeitungen finden sich ständig Spekulationen über die Herkunft des Virus, wobei immer wieder vermutet wird, das Virus sei in einem Labor “gezüchtet” worden. Diese Überlegungen werden in Unkenntnis der Evolutionsbiologie angestellt. Phylogenetische Untersuchungen zur Nukleinsäure- und Aminosäurestruktur des Virus zeigen, dass es zahlreichen anderen Viren der Betacoronaviridae sehr stark ähnelt und durch stetige evolutionäre Abwandlung entstanden sein muss. Bei einem künstlich manipulierten Virus wäre das phylogenetische Muster durchbrochen. Dies ist nicht der Fall. Das Virus ist wahrscheinlich in einer Tierspezies mutiert und dann auf den Menschen übergegangen. Das geschieht mit vielen Viren und ist nicht weiter ungewöhnlich.

Zweite Welle

Oft wird nun über eine zweite Welle gesprochen. Da die Immunisierung der Bevölkerung wegen des Lockdowns erst zwischen 5 bis 15 Prozent liegen dürfte (das ist das Spektrum der Werte, die sich aus den ersten vorliegenden IgG-Studien zur Durchseuchung ergeben, hier eine aus Kalifornien), wird es bei Lockerung in einigen Ländern, wahrscheinlich auch in Deutschland, eine zweite Welle geben. Angesichts der normalen Gefährlichkeit des Virus werden wir diese jedoch ohne Schaden überstehen und sollten die Welle einfach laufen lassen. Krankenhausplätze haben wir genug, wenn nicht panisch Menschen hospitalisiert werden, die im Krankenhaus nur Schaden nehmen und dort nicht genesen können oder gar nicht hingehören.

Die Folgerung

Es gibt nur eine Folgerung aus dem Stand des Wissens: Lockdown und Pseudohygienemaßnahmen wie Maskenpflicht und Plexiglasschirme sind sofort zu beenden, das schreiben unsere Verfassung und unser Rechtsethos vor.

Foto: Pixabay

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Dov Nesher / 04.05.2020

PS: Heute auf Achgut: in Heinsberg waren es 3,7‰ Fallsterblichkeit. Bei anderen noch mehr. Es kommt immer darauf an welche Studie man sich aussucht um seine Argumente vorzubringen. In den Psalmen (53:2) steht auch: “Es gibt keinen Gott”. Bei der Auswahl der Studien ist der Fehler nicht ganz so offensichtlich, aber es ist im Prinzip der selbe Fehler: man sucht genau aus welchen Ausschnitt man betrachtet und argumentiert dann damit als gäbe es keine weitern Aspekte.

Dr. W-D. Schleuning / 04.05.2020

Laut HIV Entdecker und Nobelpreisträger Luc Montagnier enthält das Sars-Cov-2 Genom HIV Sequencen. Sars-Cov-2 ist ein (+)ssRNA Virus, HIV ein Retrovirus. Wie sollen sich in ihrem Reproduktiondzyklus derart unterschiedliche Viren auf natürliche Weise rekombinieren?

Steffen Rascher / 04.05.2020

Was für ein Rechtsethos schreibt uns was vor? Verfassung? Wer hat zuletzt noch was von ihr gehört? Rechtsstaatsland ist abgebrannt und deshalb müssen wir das jetzt wieder in Ordnung bringen - also aufstehen und los gehts.

Dov Nesher / 04.05.2020

1. Milchmädchen rechnen mal wieder. Man kann davon ausgehen, dass eine Kontaktbeschränkung die Ausbreitung anderer potentiell lethalen Krankeiten verlangsamt. Wurde dieser Effekt mit eingerechnet? Falls nein ist von einer deutlich erhöhten Sterberate auszugehen. 2. Falsch. Es wurden Menschen positiv, dann negativ und dann wieder positiv getestet. Quelle. Z.B. das UKE. Das bedeutet entweder, dass die Tests nichts taugen oder dass eine Reinfektion nicht auszuschließen ist. Ein potentieller Nachweis von Menschen mit Immunität (Antikörper deuten auf eine Immunität hin, sind aber kein Beweis) bedeutet jedoch nicht, dass alle immun sind. 3. Falsch (Folgeschäden, zu früh) Thrombosen inkl. Schlaganfällen sind nachgewiesen. Lungenschädigung durch Beatmung ist auch ein Folgeschaden. Enzephalopathien sind wahrscheinlich. Quelle: Ärzteblatt 4. Ihre Annahme über die Herkunft ist vermutlich korrekt, spielt im Umgang mit dem Virus jedoch eine untergeordnete Rolle. Politisch ist sie hoch brisant. 5. Angesichts der o.g. Punkte wäre es grob fahrlässig eine 2. Welle einfach so durchlaufen zu lassen. Bei einer angenommen Letalität von 1‰ (was anschließend noch nicht beurteilt werden kann) und einer angenommen Durchseuchung von 80% sind wir alleine in Deutschland bei weit über 60.000 Toten. Folgeschäden nicht mitgerechnet. Wenn dann doch nicht alle Immun sind oder das Virus mutiert… Dann haben wir noch viel höhere Zahlen.

Andreas Rochow / 04.05.2020

Jetzt müssen wir noch etwas anstellen mit den Sterbezahlen, die das Statistische Bundesamt wöchentlich veröffentlicht und die um täglich mehrere Hundert unter denen von März 2018 (Grippe-Epidemie) liegen. Dass unsere Medien nicht darauf gekommen sind, die Demoskopen, die Demographen, die Bestattungsinstitute, die Sargtischler, die Honorar-Virologen, die Leichentransport-Unternehmen, das regierungsamtliche Robert-Koch-Institut mit seinen sinnfreien Panikzahlen, die uns vom Staatsfunk täglich präsentiert werden, weist auf eine Verschwörung hin! Merkel nutzt jeden “Notstand” für undemokratische Umwälzungen und Shutdowns, auch wenn die Notstände von ihr nur behauptet werden. Die Linksgrünen jubeln, dass endlich jemand auf sie hört: “Macht kaputt, was euch kaputt macht.”

Bernhard Idler / 04.05.2020

Mit der Letalität geht es ein wenig durcheinander. Die “normale” Letalität von etwa ein Promille der “normalen” Influenza bezieht sich auf die _Infizierten_, nicht auf die Gesamtbevölkerung. In Belgien sind aber schon knapp 0,7 Promille der _Gesamtbevölkerung_ an Corona gestorben, in New York City mehr als ein Promille der Bevölkerung, und vorbei ist es mangels “Herdenimmunität” oder Impfstoff noch nicht, zusammenzählen kann man erst am Schluß.  Anders als gegen normale Influenza besteht in der Bevölkerung keine Vorimmunität gegen Corona durch Impfungen oder durchgemachte Infektionen. Daher rechnet man mit am Ende etwa 70 Prozent Covid-19-Infizierten in der Bevölkerung. Dr. Hendrik Streeck hat in der “Heinsberg-Studie” eine Infektionssterblichkeit von 0,37 Prozent ermittelt (auf der Achse gemeldet). Vorausgesetzt, das ist korrekt und läßt sich auf ganz Deutschland anwenden, würden bei etwa 70 Prozent finaler Infektionsrate mehr als 200.000 Menschen (82 Millionen * 0,7 * 0,0037) in Deutschland an einer Corona-Infektion sterben. Die Schätzung der “Exzeßsterblichkeit” (nicht die Zahl der gemeldeten Todesfälle, die war 1674) durch Influenza in der Saison 2017-2018, der weitaus schlimmsten Saison der letzten Jahrzehnte, war 25.100 (beide Zahlen aus dem Influenza-Bericht des RKI). Es handelt sich also nicht nur um eine normale Grippe, schon gar nicht um eine harmlose. Das nur zu den Zahlen, die Aufhebung unnötiger Maßnahmen sollte selbstverständlich sein und die Bürgerrechte sollten immer gelten.

Daniel Kirchner / 04.05.2020

Die Plexiglasschirme stören mich gar nicht . Bei den Masken stört die geringe Verfügbarkeit hygienischer Exemplare. Ein Tragen von Masken im Freien ist sicher Unsinn, da sowieso kaum eine Übertragung dort stattfindet. Im Moment gibt es in D nur noch sehr wenige Infektionen, was zu angemessenerem Verhalten führen sollte.

Johannes Schuster / 04.05.2020

Danke für den Artikel. Ich gebe aber zu bedenken, daß es grundlegend nicht um Corona geht, auch wenn das im Moment der thematische Spielplatz ist, auf dem sich ganz komplexe Probleme abspielen. Ich habe das auf meinem Blog: novonium.blogspot.com heute schon etwas weitläufiger ausgeführt. Krisen sind n - integrierte Geschehnisse, nicht Ursache - und Wirkung. Der Lockdown hätte einer gesunden Wirtschaft auch 6 Monate nur Verluste aber keine Existenzfrage eingebrockt. Und dieses Diskutieren um Corona ist ein gehöriger Anteil an seiner Wirklichkeit, so narrativ wie die These fällt die Antithese aus. Die Probleme sind derart komplex, daß sie einfach vielen zu hoch sind und deshalb eine simple- wie falsche Erklärung gesucht wird. Corona macht selber gar nichts, selbst mit einer Übersterblichkeit wie bei HIV wäre es kein Wirtschaftsfaktor, die Wirtschaft ist derart marode und die Konstrukte sind derart narrativ, daß die Konfrontation mit den realen Salden einfach das Spiel killen. Thats it.

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