Das Weiße Haus präsentiert jetzt mit einer eigenen Website die Erkenntnis, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 aus einem Labor in China stammt. Die deutsche Leugner-Szene, allen voran Christian Drosten, ist blamiert bis auf die Knochen. Und auch Antony Fauci muss sich warm anziehen.
Seit dem 18. April findet man auf der Homepage des Weißen Hauses dort, wo früher Informationen zu COVID-19 und Impfungen standen, eine neue, markant gestaltete Seite, die die Öffentlichkeit darüber aufklärt, dass das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 aus einem Labor in China stammt. Die Fakten gehören zu jenen Informationen, die in Deutschland von Professor Roland Wiesendanger in seiner Studie zum Corona-Ursprung im Februar 2021 veröffentlicht wurden. Nun sind sie übersichtlich präsentiert und mit offiziellen Weihen an einer höchst prominenten Stelle zu finden, unter der Überschrift: „Laborleck: Die wahren Ursprünge von COVID-19“.
Fünf Punkte über den Ursprung des Virus werden aufgeführt:
1. „Das Virus verfügt über eine biologische Eigenschaft, die in der Natur nicht vorkommt.“
Gemeint ist hier etwa die Furinspaltstelle des SARS-CoV-2-Virus, die natürliche Coronaviren von Fledermäusen nicht besitzen und die es dem SARS-CoV-2-Virus ermöglicht, besonders leicht in menschliche Zellen einzudringen.
In der Pressemitteilung der Universität Hamburg zur Studie von Roland Wiesendanger hieß es dazu:
„Die SARS-CoV-2-Viren können erstaunlich gut an menschliche Zellrezeptoren ankoppeln und in menschliche Zellen eindringen. Ermöglicht wird dies durch spezielle Zellrezeptor-Bindungsdomänen verbunden mit einer speziellen (Furin-)Spaltstelle des Coronavirus-Zacken-Proteins. Beide Eigenschaften zusammen waren bislang bei Coronaviren nicht bekannt und weisen auf einen nicht-natürlichen Ursprung des SARS-CoV-2-Erregers hin.“
Dank bekannt gewordener E-Mails wissen wir, dass Anthony Fauci am 1. Februar 2020 so alarmiert über die Entdeckung der Furinspaltstelle war, von der er am Vortag von dem Immunologen und Molekularbiologen Kristian Andersen erfahren hatte, dass er Kollegen fragte, ob man nicht „das FBI“ einschalten müsse. Weitere Punkte, die aus Sicht des Weißen Hauses auf den Laborursprung hinweisen:
2. „Daten zeigen, dass alle COVID-19-Fälle auf eine einmalige Übertragung auf den Menschen zurückzuführen sind. Dies steht im Gegensatz zu früheren Pandemien, bei denen es zu mehreren Spillover-Ereignissen kam.“
3. „Wuhan ist die Heimat des bedeutendsten SARS-Forschungslabors Chinas, das in der Vergangenheit Gain-of-Function-Forschung unter unzureichenden Biosicherheitsstandards durchgeführt hat.“
In der Pressemitteilung der Universität Hamburg zur Studie von Roland Wiesendanger hieß es dazu:
„Fledermäuse wurden nicht auf dem in Verdacht geratenen Fischmarkt im Zentrum der Stadt Wuhan angeboten. Im virologischen Institut der Stadt Wuhan gibt es jedoch eine der weltweit größten Sammlungen von Fledermauserregern, welche von weit entfernten Höhlen in südchinesischen Provinzen stammen. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass sich Fledermäuse aus dieser Entfernung von nahezu 2.000 km auf natürliche Weise auf den Weg nach Wuhan begeben haben, um dann in unmittelbarer Nähe dieses virologischen Instituts eine weltweite Pandemie auszulösen.
Eine Forschungsgruppe am virologischen Institut der Stadt Wuhan hat über viele Jahre hinweg gentechnische Manipulationen an Coronaviren vorgenommen mit dem Ziel, diese für Menschen ansteckender, gefährlicher und tödlicher zu machen. Dies ist in der wissenschaftlichen Fachliteratur durch zahlreiche Publikationen belegt.
Es existierten erhebliche Sicherheitsmängel im virologischen Institut der Stadt Wuhan bereits vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie, welche dokumentiert sind.“
Beunruhigende diplomatische Depeschen
Diese Verstöße gegen geltende Regeln sind, wie wir mittlerweile wissen, auch dem BND bekannt gewesen. Das sollten sie auch, schließlich ist das eine öffentlich abrufbare Information. So hatte etwa die Washington Post schon im April 2020 ausführlich über diesbezügliche Erkenntnisse der amerikanischen Botschaft in Peking berichtet, die bis ins Jahr 2018 zurückreichen. Demnach entsandte die US-Botschaft in Peking im Januar 2018 wiederholt US-Wissenschaftsdiplomaten an das Wuhan Institute of Virology (WIV). Dies sei „sehr ungewöhnlich“ gewesen.
Die Erkenntnisse der US-Beamten während ihrer Besuche beunruhigten sie so sehr, dass sie zwei als „sensibel, aber nicht geheim“ eingestufte diplomatische Depeschen nach Washington schickten. Darin wurde vor Sicherheits- und Managementschwächen im WIV-Labor gewarnt und mehr Aufmerksamkeit und Hilfe angeregt. Eines der Telegramme warnte zudem davor, dass die Arbeit des Labors an Fledermaus-Coronaviren und deren potenzieller Übertragung auf den Menschen das Risiko einer neuen SARS-ähnlichen Pandemie berge.
4. „Forscher des Wuhan Institute of Virology (WIV) erkrankten im Herbst 2019 an COVID-ähnlichen Symptomen, Monate bevor COVID-19 auf dem Nassmarkt entdeckt wurde.“
Auch darauf hatte Roland Wiesendanger vor vier Jahren in der Pressemitteilung der Universität Hamburg hingewiesen.
Schließlich erwähnt das Weiße Haus noch einen weiteren entscheidenden Punkt:
5. „Gäbe es Hinweise auf einen natürlichen Ursprung, wären diese nach fast allen wissenschaftlichen Maßstäben bereits aufgetaucht. Doch das ist nicht der Fall.“
In der Pressemitteilung der Universität Hamburg zur Studie von Roland Wiesendanger hieß es dazu:
„Im Gegensatz zu früheren Coronaviren-bedingten Epidemien wie SARS und MERS konnte bis heute, d. h. weit über ein Jahr nach Ausbruch der gegenwärtigen Pandemie, kein Zwischenwirtstier identifiziert werden, welches die Übertragung von SARS-CoV-2-Erregern von Fledermäusen auf den Menschen ermöglicht haben könnte. Die Zoonose-Theorie als mögliche Erklärung für die Pandemie besitzt daher keine fundierte wissenschaftliche Grundlage.“
Im Juni 2021 sagte Roland Wiesendanger im Interview mit Achgut Folgendes in Ergänzung:
„Inzwischen wurden über 80.000 Tierproben untersucht. Bei keinem dieser Tiere fand man das SARS-CoV-2-Virus, egal, ob man Pangoline, Marderhunde, Schleichkatzen, Schlangen oder was auch immer untersuchte.“
Man müsse sich dabei vor Augen halten, mit welchem Hochdruck gerade die chinesische Seite daran arbeitet, ein Zwischenwirtstier zu identifizieren, um das Labor von dem Verdacht des Ursprungs der Pandemie zu befreien.
„Aber bis heute ist ein solches Zwischenwirtstier nicht identifiziert worden, und solange das nicht geschehen ist, hat diese Theorie (d.h. die Theorie eines natürlichen Ursprungs des Virus; S.F.) keine wissenschaftliche Basis.“
„Gefahren werden in Deutschland nicht ernst genommen“
Was sagt Professor Wiesendanger zu der neuen Veröffentlichung des Weißen Hauses? Auf eine E-Mail-Anfrage von Achgut schreibt er:
"Am 18. Februar 2021 veröffentlichte die Universität Hamburg eine Pressemitteilung, in der sechs schwerwiegende Indizien für einen Laborursprung des SARS-CoV-2 Virus von mir aufgeführt wurden. Die Folge war eine hysterische Reaktion der Leitmedien, bis hin zu übelsten Diffamierungen meiner Person, sowie das Anmaßen zahlreicher sogenannter Faktenchecker, die Wahrheit über den Ursprung der Pandemie zu kennen, ohne fundierte eigene Recherchen durchgeführt zu haben.“
Die fünf wesentlichen Indizien, die nach Ansicht der US-Regierung für einen Laborunfall am Wuhan Institut für Virologie sprechen, seien – bis auf die Reihenfolge – im Wesentlichen die gleichen Indizien, die bereits in der Pressemitteilung der Universität Hamburg mehr als vier Jahre zuvor genannt wurden. Konsequenzen seitens der deutschen Leitmedien sowie der deutschen Politik seien bislang nicht zu vernehmen.
„Dabei wäre als wichtigste Konsequenz nun dringend eine staatliche Aufsicht, Regulierung bis hin zu neuen Strafgesetzen bezüglich der künstlichen Synthese von neuartigen gefährlichen Krankheitserregern mit Pandemiepotential geboten."
Während in den USA neue Gesetzesinitiativen in dieser Richtung auf den Weg gebracht worden seien, werde dieses Thema in Deutschland weiterhin nicht ernst genommen – wie bereits in den vergangenen fünfzehn Jahren.
„Möchte man sich eventuell alle Optionen in der Biowaffenentwicklung offenhalten? Wie weit möchte man sich von moralischen und ethischen Werten bei diesem Thema distanzieren? Dies sind Fragen, denen sich die Politik in den kommenden Wochen und Monaten stellen muss."
Faucis Verschleierung
Die Website des Weißen Hauses beschäftigt sich auch mit den Akteuren, die in der Frühphase der Pandemie maßgeblich zur Verschleierung beigetragen haben.
An erster Stelle ist hier die betrügerische Veröffentlichung The proximal origin of SARS-CoV-2 zu nennen, erschienen in der Fachzeitschrift Nature Medicine im März 2020. Es war ein Propagandastück, das im Zuge einer Telefonkonferenz und eines E-Mail-Wechsels von Virologen im Februar 2020 verfasst wurde. Die Autoren wollten die Labortheorie unterdrücken, um möglichen Schaden für die Wissenschaft und sich selbst abzuwenden.
Das Weiße Haus kommentiert nun, dass der Aufsatz, der „von Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens und den Medien wiederholt dazu genutzt wurde, die Theorie des Laborlecks zu diskreditieren“, „von Dr. Fauci veranlasst wurde, um die bevorzugte Darstellung zu verbreiten, dass COVID-19 in der Natur entstanden sei“.
Auch dies ist bekannt, verdient aber, wiederholt zu werden.
Warnung vor gefährlicher Forschung mit Viren:
„Ein Laborvorfall im Zusammenhang mit der Gain-of-Function-Forschung ist höchstwahrscheinlich der Ursprung von COVID-19. Die derzeitigen staatlichen Mechanismen zur Überwachung dieser gefährlichen Gain-of-Function-Forschung sind unvollständig, äußerst kompliziert und nicht global anwendbar.“
– Drahtzieher in den USA:
„EcoHealth – unter der Leitung von Dr. Peter Daszak – nutzte US-Steuergelder, um gefährliche Gain-of-Function-Forschung im chinesischen Wuhan zu ermöglichen. Nachdem der Sonderausschuss Beweise dafür veröffentlichte, dass EcoHealth gegen die Bedingungen seiner Förderung durch die National Institutes of Health (NIH) verstoßen hatte, leitete das US-Gesundheitsministerium (HHS) ein offizielles Ausschlussverfahren ein und setzte sämtliche Mittel für EcoHealth aus. Neue Erkenntnisse zeigen zudem, dass das Justizministerium (DOJ) eine Untersuchung der Aktivitäten von EcoHealth während der Pandemie eingeleitet hat.“
– Irreführung durch die Biden-Regierung:
„Das Gesundheitsministerium der Biden-Administration führte eine mehrjährige Kampagne der Verzögerung, Verwirrung und mangelnden Reaktion durch, um die Untersuchung des Sonderausschusses zu behindern und Beweise zu verbergen, die hochrangige Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens belasten oder in Verlegenheit bringen könnten. Es scheint, dass das Gesundheitsministerium sogar seine Abteilung, die auf Anfragen der gesetzgebenden Aufsicht reagiert, absichtlich unterfinanziert hat.“
– Täuschung des Kongresses:
„EcoHealth-Präsident Dr. Peter Daszak behinderte die Untersuchung des Sonderausschusses, indem er seine Mitarbeiter anwies, Umfang und Tempo der bereitgestellten Informationen zu reduzieren, und Dokumente vor der Veröffentlichung manipulierte. Darüber hinaus machte Dr. Daszak gegenüber dem Kongress falsche Angaben.“
Dr. David Morens, der leitende Berater von Dr. Fauci, hat die Untersuchung des Sonderausschusses absichtlich behindert, den Kongress wahrscheinlich mehrfach belogen, bundesstaatliche COVID-19-Aufzeichnungen unrechtmäßig gelöscht und nicht öffentliche Informationen über die Förderverfahren der NIH an den Präsidenten von EcoHealth, Dr. Peter Daszak, weitergegeben.
– Eine kriminelle Vereinigung?:
– „Die Reaktion der WHO auf die COVID-19-Pandemie war ein kläglicher Misserfolg, da sie dem Druck der Kommunistischen Partei Chinas nachgab und Chinas politische Interessen über seine internationalen Pflichten stellte.“
– Die Abstandsregel:
„Die Empfehlung, einen Abstand von 1,80 Metern (in Deutschland 1,50 Meter; S.F.) einzuhalten – die landesweit zur Schließung von Schulen und kleinen Unternehmen führte – war willkürlich und entbehrte jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. In einer nichtöffentlichen Anhörung sagte Dr. Fauci aus, die Empfehlung sei ‚irgendwie einfach aufgetaucht‘.
Die letzten Punkte sind zum Teil wörtlich dem Abschlussbericht des US-Kongresses „Nachbetrachtung der COVID-19-Pandemie: Lernerfahrungen und ein Weg in die Zukunft“ entnommen.
Die deutsche Medienberichterstattung über die Veröffentlichung des Weißen Hauses ist spärlich. Um die Richtigkeit der Labortheorie nicht eingestehen zu müssen, ziehen sich Journalisten häufig auf ein „Die einen sagen so, die anderen so“ zurück. Angeblich lässt sich die Frage nicht entscheiden. Die Stärke der Veröffentlichung des Weißen Hauses liegt genau darin, was in den deutschen Medien häufig fehlt: Die wesentlichen Punkte, die stark auf einen Labor-Ursprung des Virus hinweisen, werden für die Öffentlichkeit leicht verständlich dargestellt.
Wer sie kennt, dem wird es schwerfallen, an eine natürliche Übertragung des Virus von einem Tier aus freier Wildbahn auf den Menschen zu glauben. Und er wird dann weitere Fragen stellen. Genau davor haben viele Angst.
Stefan Frank, geboren 1976, ist unabhängiger Publizist und schreibt u.a. für Audiatur online, die Jüdische Rundschau und MENA Watch. Buchveröffentlichungen: Die Weltvernichtungsmaschine. Vom Kreditboom zur Wirtschaftskrise (2009); Kreditinferno. Ewige Schuldenkrise und monetäres Chaos (2012).