Corona und die Neandertaler

Als die Menschen noch als Jäger und Sammler durch die Wälder und Savannen streiften, spielten Viren keine Rolle. Die Menschengruppen waren zu klein und trafen sich zu selten, um ein Virus wirksam verbreiten zu können. Erst mit der neolithischen Revolution, als die Menschen sesshaft wurden, Landwirtschaft betrieben, mit Zuchttieren als Wirt und Überträgern in einem symbiotischen Verhältnis in großen Ansiedlungen lebten und siedlungsübergreifende Handelsnetze entstanden, wurden Viruserkrankungen zu einer historisch wirksamen Größe. Das Virus selbst ist irrelevant, es ist die Interaktion des Virus mit einem bestimmten Gesellschaftstyp, mit bestimmten Lebensformen, Bevölkerungsgruppen und Wirtschafts- und Sozialstrukturen, die einem Virus Bedeutsamkeit verleihen. Darum ist eine rein virologische und medizinische Debatte über die Eigenschaften und das Verhalten von SARS-CoV-2 von vornherein verkürzt.

Die Corona-Krise ist ebenso ein virologisches wie ein wirtschafts- und sozialhistorisches Phänomen. Diese Krise hat tatsächlich nur jetzt, in unserer Zeit, in dieser Form stattfinden können. Es ist nicht Covid-19, das die Lockdowns verursacht hat. Es ist das Zusammenspiel von Covid-19 mit einem bestimmten Gesellschaftstyp. Wäre Covid-19 im 19. Jahrhundert aufgetreten, hätte es als gesellschaftliches Phänomen nicht existiert. Es wäre nicht möglich gewesen, eine SARS-CoV-2-Infektion zu messen, und die Zahl der Infizierten hätte statistisch nicht erfasst werden können. Es existierte auch kein vergleichbares öffentliches Gesundheitssystem, das vor Überlastung hätte geschützt werden müssen. Schließlich war die Lebenserwartung viel niedriger und die Wahrscheinlichkeit, an anderen Krankheiten zu sterben, viel größer. Weder dem Normalbürger noch den berufenen Medizinern wäre überhaupt aufgefallen, dass es Covid-19 gibt.

Um die Corona-Krise zu verstehen und die Frage zu beantworten, warum die westlich geprägten Wohlstandsgesellschaften in Europa, Nordamerika und Ostasien auf Lockdowns und Social Distancing gesetzt haben, müssen wir als erstes den Altersaufbau der Gesellschaft betrachten. Covid-19 existiert als soziales Phänomen nur deshalb, weil der Altersaufbau der Gesellschaft in Nordamerika, Europa und Asien heute eine historisch einmalige Form angenommen hat, mit einem schmalen Stamm von jungen Menschen und einem großen Pilzkopf an der Altersspitze. 

Andere Reaktion bei demographischem Tannenbaum

Hatte ein Mann im Jahr 1900 das vierzigste Lebensjahr erreicht, so hatte er eine Lebenserwartung von 66 Jahren und Frauen von 69 Jahren. Die Todesopfer von Covid-19 finden sich vor allem in den Alterskohorten darüber. 89 Prozent der Corona-Toten war zum Zeitpunkt ihres Todes über 69 Jahre alt. 46,7 Prozent  gehörten der Altersgruppe der 80- bis 89-Jährigen an. Anders als die spanische Grippe, die auch junge Erwachsene und Menschen im mittleren Alter dahinraffte, stellt Covid-19 vor allem für Menschen aus jener Alterskohorte ein Risiko dar, deren Alter noch vor wenigen Jahrzehnten von nur wenigen Menschen überhaupt erreicht wurde.

Hätten die westlichen Gesellschaften noch den demographischen Tannenbaum mit vielen jungen und nur wenigen sehr alten Menschen, wäre die Reaktion auf Corona eine andere gewesen. Die Zahl der Covid-19-Toten im Alter von 0–39 Jahren liegt nach den offiziellen Zahlen bei 173. Im Vergleich dazu gab es allein unter den 18- bis 25-Jährigen im Jahr 2018 369 Unfalltote. Selbst wenn wir von der extrem pessimistischen Annahme ausgehen, dass ohne den Lockdown die Todeszahlen unter den jüngeren Jahrgängen zehnmal so hoch liegen würden, wäre dieses Risiko angesichts der Tatsache, dass jedes Jahr 8.000 Menschen an Haushaltsunfällen sterben, für den jungen und gesunden Teil der Bevölkerung immer noch ausgesprochen begrenzt. Covid-19 trifft also vor allem Gesellschaften mit vielen Alten, wenigen Jungen, hohem Wohlstand und einer hohen Lebenserwartung.

Der demographische Aufbau unserer Gesellschaft hat eine direkte Wirkung auf das Kalkül der handelnden Politiker. Zwischen 1961 und 2017 verdoppelte sich der Anteil der über 70-Jährigen bei den Wählern von 10,1 auf 20,9 Prozent.  Noch größer erscheint der Einfluss dieser Wählergruppen, betrachten wir ihre Bedeutung für die regierende CDU/CSU. Bei den Bundestagswahlen 2017 erreichten die Unionsparteien bei den über 70-Jährigen bei weitem das beste Wahlergebnis, nämlich 45 Prozent. Und das bei einem Gesamtergebnis von nur 33 Prozent. Das wird noch deutlicher, wenn wir uns die Zusammensetzung der Unionswählerschaft nach Alter ansehen. Bereits im Jahr 2005 waren 41 Prozent der Wähler von CDU/CSU über 60 Jahre alt. Die CDU/CSU mag sich als Volkspartei sehen, im Kern ist die Union eine Seniorenpartei.

Nicht nur das Alter, sondern auch das Beschäftigungsprofil der Bevölkerung ist von zentraler Bedeutung für die Frage, warum die Politik es wagt, den Bürgern monatelange Lockdowns zuzumuten. Im Jahr 1960 gab es in der Bundesrepublik noch 6 Millionen Selbstständige und 2,6 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Heute sind es im wiedervereinigten Deutschland vier Millionen Selbstständige, die 4,8 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst gegenüberstehen. Es gibt also heute in Deutschland mehr Personen, die für den Staat arbeiten und damit von dem Lockdown ökonomisch nicht betroffen sind, als Personen, die sich aus selbstständiger Tätigkeit finanzieren und deren Existenz sehr stark gefährdet ist.

Alltag mit Tod und Krankheit

Besonders stark vom Lockdown betroffen sind auch Einzelhandel, Tourismus und Gastronomie. Im Einzelhandel gibt es 3,1 Millionen Beschäftigte, in der Gastronomie 430.000 und im Tourismus 2,9 Millionen Beschäftigte. Im Vergleich dazu beziehen 7,2 Millionen Personen Transferleistungen aus der sozialen Mindestsicherung. Die Zahl der ausgezahlten Renten stieg im selben Zeitraum von 7,87 Millionen (1960) auf 25,8 Millionen (2019) gestiegen. Die Zahl der Rentner, die diese Renten beziehen, liegt heute bei 21 Millionen.

Auch wenn es hier individuell Überschneidungen gibt – zum Beispiel Aufstocker in der Gastronomie, Rentner, die zur Aufbesserung ihrer Renten einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen – gibt es keinen Zweifel daran, dass sich die Sozialstruktur und das Beschäftigungsprofil in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt haben. Keine Bundesregierung hätte im Jahr 1960 einen solchen Lockdown verhängt, da dies schlicht und einfach politischer Selbstmord gewesen wäre. Jene Gruppen in der Gesellschaft, vor allem die Selbstständigen, die von einem solchen Lockdown negativ betroffen gewesen wären, fielen zu stark ins Gewicht, als dass sie die Regierung hätte derart vor den Kopf stoßen können. Zudem war die Mentalität in der Frühzeit der Bundesrepublik eine ganz andere als heute.

Bis in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren Tod, Krankheit und soziale Härte Teil des alltäglichen Lebens. Im Jahr 1880 war jeder zweite Todesfall unter den 15- bis 40-Jährigen durch die Tuberkulose verursacht. Die Kindersterblichkeit lag im 19. Jahrhundert noch immer bei 20 Prozent. Die Menschen mussten damit leben und haben damit gelebt. Die menschliche Wahrnehmung und menschliche Gefühle passen sich an die äußeren Umstände an. Menschen, die von Kindesbeinen an mit Unsicherheit, Leid und Tod konfrontiert sind, gewöhnen sich an diesen Zustand und besitzen eine hohe Schwelle, ab der sie auf Gefahren reagieren. Wer die Hölle von Konzentrationslagern und Ostfront, Bombenkrieg, Flucht und Vertreibung überlebt hatte, war durch die Hong-Kong-Grippe des Jahres 1969, die in Deutschland immerhin 60.000 Menschenleben kostete, wenig zu beeindrucken. Der ist auch durch kritische Berichterstattung und Androhung sozialer Ächtung wenig einzuschüchtern.

Heute leben wir in einer historisch einmaligen Situation: Noch nie war der Wohlstand so groß, gab es eine so umfassende soziale Absicherung, war der gesundheitliche Standard so hoch und die Erziehung weitgehend gewaltfrei. Diese positive Entwicklung hat eine Kehrseite, die sich als sozialpsychologisches Paradox beschreiben lässt: Je sicherer, wohlhabender und friedlicher eine Gesellschaft, desto ängstlicher und leichter einzuschüchtern ist die Bevölkerung. Die Gesellschaft ist zu einer Vollkasko-Gesellschaft geworden, in der ein Atomunglück in Japan das Ende der Kernkraft in Deutschland, die Angst vor hässlichen Bilder eine folgenschwere Grenzöffnung einläuten und die Sorge um die Überlastung in Krankenhäusern zur Stilllegung großer Teile von Wirtschaft und Gesellschaft führen kann. Die Wirtschaft so weit herunterzufahren, wäre jedoch nicht möglich, wenn die Politik nicht Verteilungskonflikte und Kosten auf die Zukunft verschieben könnte.

Wer einen Hammer hat, sieht überall Nägel

Zu anderen Zeiten wären Lockdowns dieses Ausmaßes schon deshalb nicht möglich gewesen, weil sie schlichtweg nicht finanziert werden konnten. Als zum Beispiel die Regierung Kohl die Wiedervereinigung mit zusätzlicher Schuldenaufnahme finanzierte, stiegen die Zinsen auf ein Niveau, dass zuletzt zu Beginn der 1930er Jahre gesehen wurde. Die hohen Zinsen setzten der Möglichkeit, den Zusammenbruch der ostdeutschen Wirtschaft mit Transferzahlungen zu kompensieren, Grenzen. Im Zuge der Lockdowns wurde nicht, wie im Zuge des Einheitsprozesses, ein regionaler Teil der gesamtdeutschen Wirtschaft lahmgelegt, sondern dieser betraf große Teile der gesamtdeutschen Volkswirtschaft.

Das Ergebnis ist, dass die bisher beschlossenen Hilfs-, Kredit- und Transferpakete eines Jahres in etwa den Kosten der Wiedervereinigung entsprechen. Möglich ist das, weil die Zinsen bei nahe Null liegen und das EZB-System unbegrenzt und ohne Rücksicht auf zukünftige Inflationsentwicklungen Liquidität zur Verfügung stellt. Die Europäische Zentralbank beschloss den Aufkauf von Wertpapieren in der Größenordnung von 1,85 Billionen Euro. Die Bilanzsumme der EZB entsprach zum Jahresbeginn 2015 noch 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone. Im Laufe des Jahres 2020 ist sie auf 52,8 Prozent gestiegen. Erst das große Experiment mit der neuen Geldpolitik hat das große Experiment „Lockdown“ möglich gemacht.

Wir diskutieren darüber, wie angemessen oder unangemessen der Lockdown als Reaktion auf Covid-19 ist. Dabei wird der Umstand vergessen, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte eine Situation haben, in der diese Lockdowns in diesem Ausmaß überhaupt als Instrument zur Verfügung stehen. Wer einen Hammer hat, der sieht überall Nägel. Wenn ein Politiker die Möglichkeit besitzt, die Wirtschaft herunterzufahren und Bürger voneinander sozial zu isolieren, ohne dass dies politisch abgestraft, sondern im Gegenteil mit steigenden Umfragewerten goutiert wird, dann wird er im Lockdown eine offensichtliche Lösung für das Problem sehen. Wo Lockdowns politisch nicht durchsetzbar sind, sich praktisch nicht umsetzen und nicht finanzieren lassen, wird die Politik nach anderen Antworten suchen.

Die Coronakrise ist also das Ergebnis historisch einmaliger Umstände. Folgende Bedingungen haben den Verlauf dieser Krise bestimmt:

  • Das Vorhandensein von Testkapazitäten und eine Administration, die in der Lage ist, die Ergebnisse statistisch zu verarbeiten und als öffentlichkeitswirksame Kennzahlen aufzubereiten.
  • Ein historisch einmaliger Altersaufbau der westlichen Gesellschaften mit einem sehr hohen Anteil alter Menschen und einem geringen Anteil junger Menschen.
  • Ein hoher Anteil der Bevölkerung, der von staatlichen Transfereinkommen lebt, seien es Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst, Rentner oder Bezieher von Sozialunterstützung.
  • Eine durch eine lange Wohlstands- und Friedensepoche geprägte Bevölkerung, die sehr furchtsam und leicht in Schrecken zu versetzen ist.
  • Ein Finanzsystem, das kurzfristig fast unbegrenzt und ohne Rücksicht auf zukünftige Inflationsentwicklungen Liquidität zur Verfügung stellen kann.

Wäre einer dieser Umstände nicht vorhanden gewesen, als SARS-CoV-2 seinen Weg von China nach Europa nahm, Lockdowns hätte es so nicht gegeben, es hätte sie so nicht geben können.

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Leserpost

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Kurt Müller / 02.04.2021

Na gut. Also ich, der schon in Jugendjahren viele Sterbefälle in der Familie ertragen musste, unter anderem ist meine Mutter gerade nur 30 geworden und ich habe sie noch eine Woche lang auf dem Totenbett angesehen, mein armer verheulter Vater daneben, mir ist der Sterbeprozeß eines Menschen unmittelbar klar und auch die Trauer am Sarg und danach. Unter Umständen kommt man sein Leben lang nicht darüber hinweg. Eine Lebenserfahrung ist aber, daß Menschen, denen das nicht in Jugend und Kindheit passierte, die sehen einen Toten meistens erst mit um die 40 oder Ü40 das erste Mal, z. B. gealterte Eltern, und werden sich dann erst klar, was das wirklich heist. Und da Corona aber zum Tode führen kann und ich nicht schon wieder am Sarg stehen möchte, und mich aber in das Leid der Sterbenden und Angehörigen reinversetzen kann (die Mutter ist über 2 Jahre dahingesiecht, ich kleiner Junge um die 8) ... darum verstehe ich diesen ganzen Relativismus nicht. Was ist so schwer daran zu verstehen, daß es Menschen gibt, die das nicht auf die leichte Schulter nehmen, sich schützen wollen und von anderen Menschen Entgegenkommen und Zuverlässigkeit erwarten, sprich Maske tragen und Hygieneregeln einhalten, und sich mäßigen?

Sabine Schönfelder / 02.04.2021

Dieter@Kief, „ Es kommenn diejenigen nicht vor, die es besser machen, als der europäische Durchschnitt, also z. B. die Schweiz“. Was genau bitte besser? Sie sollten mehr Weltwoche und weniger Staatspresse NZZ lesen. Die Regierenden wollen uns vom Übel befreien? Denke, da haben Sie was falsch verstanden. Da helfen auch keine Märchen, weder von den Regierenden, noch von Ihnen. Wenn schon Märchen, bevorzuge ich Rotkäppchen und die böse Hexe, statt der Fischersleut. „Risikolose Gesellschaft“ mit DER Impfung??? Also mir fehlt da „Mentalitätsgeschichtlich die um sich greifende Entgöttlichung der Seele der Mitteleuropäer - zumal am Karfreitag“ ......“nedwahr.“

R.Georg Rohr / 02.04.2021

Wer ausser achgut.com wagt es solch kritische und kluge Analysen zu veröffentlichen. Ganz wichtig finde ich das hier dargestellte groteske Zahlenverhältnis zwischen Selbstständigen und Beamten. Ein Blick auf den Anteil der „Staatsdiener „ unter den „Grünlingen“ ist ebenfalls erhellend. Die haben nichts zu verlieren. Von mir werden Sie schon unterstützt

Dieter Kief / 02.04.2021

1) Es hat was, total schwarz zu malen, wie Gérard Bökenkamp das tut. Aber es ist dann eben doch zu schwarz und insofern - zu einfach. Es kommenn diejenigen nicht vor, die es besser machen, als der europäische Durchschnitt, also z. B. die Schweiz. Also - vieles ist hier richtig, aber die Situation im Ganzen ist doch nicht hinreichend erfassst und daher zu pessimistsisch geschildert. 2) Mentalitätsgeschichtlich fehlt mir die um sich greifende Entgöttlichung der Seele der Mitteleuropäer - zumal am Karfreitag, nedwahr. Die CO-19-Politik hat eben auch was von einem weltlichen Erlösungskult:  Die Regierungen laden sich die im Grunde untragbare Last auf, ihre Wählerinnnen und Wähler von allem Übel zu befreien. - Also: In der gottlosen Welt steigen die Erwartungen der Bevölkerung ins Unerfüllbare und die Regierungen versuchen darauf zu antworten, indem sie Wunder versprechen. - Nämlich den Himmel auf Erden in Form einer risikolosen Gesellschaft. - Das ist sehr schön gefasst im Märchen vom Fischer und seiner Frau, übrigens. Die Regierung ist der Fischer, die Bevölkerung ist die Frau, die einfach nicht genug kriegen kann: Genug an Sicherheit und genug an Beruhigung und genug an Trost und Beistand - ein Fass ohne Boden, weil die menschlichen Wünsche ihrer Natur nach grenzenlos (=  unerfüllbar…) sind, - und weil man das Leid von diesem Erdenrund nicht tilgen kann. Das ist der tiefe Sinn des Karfreitags, übrigens.

Gerd Kistner / 02.04.2021

Dem Neandertaler haben wir nicht nur unser Hirnvolumen sondern auch die Empfindlichkeit gegenüber SARS-CoV-2 zu verdanken. Schwarzafrikaner südlich der Sahara haben keine Neandertaler-DNA und sind offensichtlich weniger anfällig, sonst wäre bei der dortigen medizinischen Versorgung, Hygiene in Großstädten usw. die Katastrophe perfekt. Schwarze Brasilianer und US black lives sind vermutlich nicht nur black sondern haben eine böse Mitgift vom jungen weißen Mann. Der Neandertaler ist immer für Überraschungen gut, wer weiß, was uns noch erwartet.

Hans-Peter Dollhopf / 02.04.2021

Herr Dr. Bökenkamp, die Coronapolitik der Lockdowns geht ja nicht kausal aus den von Ihnen analysierten Faktoren hervor. Einen entscheidenden Faktor haben Sie außen vor gelassen: Die Tatsache, dass alle institutionellen Sicherungssysteme zum Schutz vor Verlust der Freiheit versagt haben. Die Gewaltenteilung kam nicht zum Einsatz. Sondern Parlament und Justiz geben sich als schmierige Dienerschaft der Exekutive. Die “vierte Gewalt” macht sich zum Sprachrohr der Herrschaft, die Wissenschaft sich zu ihrem Klempner. Wieso ist das so? Dieser Faktor der gesellschaftlichen Willfährigkeit hat meiner Meinung nach seine Ursache in der mittlerweile vollstndigen Durchsetzung aller gesamten Gesellschaft mit den Parteibuchagenten des Herrschaftssystems. Und die “stetig wachsende Staatsquote” ist davon eines aus einem ganzen Bündel an Resultaten. Sie ist ja ebenfalls Ausdruck der Durchseuchung der Gesellschaft mit dem Schimmelbefall der Parteienhörigkeit, einer Gleichschaltung, die die rechtsstaatlichen Institutionen unbrauchbar sein ließ just in dem Moment, als man der sogenannten “Die Bundesregierung” hätte das von Ihnen hier diagnostizerte historisch machbare Mögliche untersagen müssen! Es gilt der Spruch: Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet. Und was für ein Zufall, gerade lese ich auf WeLT: “De Maizière will Verfassung ändern, um Ausnahmezustand zu ermöglichen”! Hier ist kein Halten mehr.

Dieter Kief / 02.04.2021

Thomas Rosché - es ist nicht die German Angst,herrje. Gucken Sie sich bitte ein wenig um. Heute lohnt ein Blick nach Belgien… oder France, oder Italy…

M.Friedland / 02.04.2021

@ Herrn Jan Douglas: Sie haben völlig recht, die so gern geäußerten Behauptungen über die “durchschnittliche Lebenserwartung” sind weitgehend aus Unkenntnis geboren. Im Vergleich zwischen z.B. den Jahren 1900 und 2018 hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung eines Neugeborenen zwar mehr als verdoppelt, aber ein 65-jähriger z.B. hatte 1900 eine weitere Lebenserwartung von gut 10 Jahren, während diese heute bei 18 Jahren liegt - diese nicht mal 8 Jahre sind der Unterschied nach 120 Jahren Entwicklung! Noch eine Anmerkung zu der angeblich “ungesunden” Alterstruktur: der so gern zitierte “Alterstannenbaum” , mehr noch die “Alterspyramide” heißt in der Realtität, daß die betreffende Bevölkerung immer zahlreicher wird oder die Sterblichkeit in jüngeren Jahren gigantisch hoch ist (bzw. beides) - was ist daran gesünder als der heutige Zustand mit sehr geringer Sterblichkeit in jungen Jahren, sogar bis ca. 60, und einer nur wenig oder garnicht zunehmenden Bevölkerungszahl? Ich finde die derzeitige Situation bei weitem gesünder und erfreulicher!

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