Na gut. Also ich, der schon in Jugendjahren viele Sterbefälle in der Familie ertragen musste, unter anderem ist meine Mutter gerade nur 30 geworden und ich habe sie noch eine Woche lang auf dem Totenbett angesehen, mein armer verheulter Vater daneben, mir ist der Sterbeprozeß eines Menschen unmittelbar klar und auch die Trauer am Sarg und danach. Unter Umständen kommt man sein Leben lang nicht darüber hinweg. Eine Lebenserfahrung ist aber, daß Menschen, denen das nicht in Jugend und Kindheit passierte, die sehen einen Toten meistens erst mit um die 40 oder Ü40 das erste Mal, z. B. gealterte Eltern, und werden sich dann erst klar, was das wirklich heist. Und da Corona aber zum Tode führen kann und ich nicht schon wieder am Sarg stehen möchte, und mich aber in das Leid der Sterbenden und Angehörigen reinversetzen kann (die Mutter ist über 2 Jahre dahingesiecht, ich kleiner Junge um die 8) ... darum verstehe ich diesen ganzen Relativismus nicht. Was ist so schwer daran zu verstehen, daß es Menschen gibt, die das nicht auf die leichte Schulter nehmen, sich schützen wollen und von anderen Menschen Entgegenkommen und Zuverlässigkeit erwarten, sprich Maske tragen und Hygieneregeln einhalten, und sich mäßigen?
Dieter@Kief, „ Es kommenn diejenigen nicht vor, die es besser machen, als der europäische Durchschnitt, also z. B. die Schweiz“. Was genau bitte besser? Sie sollten mehr Weltwoche und weniger Staatspresse NZZ lesen. Die Regierenden wollen uns vom Übel befreien? Denke, da haben Sie was falsch verstanden. Da helfen auch keine Märchen, weder von den Regierenden, noch von Ihnen. Wenn schon Märchen, bevorzuge ich Rotkäppchen und die böse Hexe, statt der Fischersleut. „Risikolose Gesellschaft“ mit DER Impfung??? Also mir fehlt da „Mentalitätsgeschichtlich die um sich greifende Entgöttlichung der Seele der Mitteleuropäer - zumal am Karfreitag“ ......“nedwahr.“
Wer ausser achgut.com wagt es solch kritische und kluge Analysen zu veröffentlichen. Ganz wichtig finde ich das hier dargestellte groteske Zahlenverhältnis zwischen Selbstständigen und Beamten. Ein Blick auf den Anteil der „Staatsdiener „ unter den „Grünlingen“ ist ebenfalls erhellend. Die haben nichts zu verlieren. Von mir werden Sie schon unterstützt
1) Es hat was, total schwarz zu malen, wie Gérard Bökenkamp das tut. Aber es ist dann eben doch zu schwarz und insofern - zu einfach. Es kommenn diejenigen nicht vor, die es besser machen, als der europäische Durchschnitt, also z. B. die Schweiz. Also - vieles ist hier richtig, aber die Situation im Ganzen ist doch nicht hinreichend erfassst und daher zu pessimistsisch geschildert. 2) Mentalitätsgeschichtlich fehlt mir die um sich greifende Entgöttlichung der Seele der Mitteleuropäer - zumal am Karfreitag, nedwahr. Die CO-19-Politik hat eben auch was von einem weltlichen Erlösungskult: Die Regierungen laden sich die im Grunde untragbare Last auf, ihre Wählerinnnen und Wähler von allem Übel zu befreien. - Also: In der gottlosen Welt steigen die Erwartungen der Bevölkerung ins Unerfüllbare und die Regierungen versuchen darauf zu antworten, indem sie Wunder versprechen. - Nämlich den Himmel auf Erden in Form einer risikolosen Gesellschaft. - Das ist sehr schön gefasst im Märchen vom Fischer und seiner Frau, übrigens. Die Regierung ist der Fischer, die Bevölkerung ist die Frau, die einfach nicht genug kriegen kann: Genug an Sicherheit und genug an Beruhigung und genug an Trost und Beistand - ein Fass ohne Boden, weil die menschlichen Wünsche ihrer Natur nach grenzenlos (= unerfüllbar…) sind, - und weil man das Leid von diesem Erdenrund nicht tilgen kann. Das ist der tiefe Sinn des Karfreitags, übrigens.
Dem Neandertaler haben wir nicht nur unser Hirnvolumen sondern auch die Empfindlichkeit gegenüber SARS-CoV-2 zu verdanken. Schwarzafrikaner südlich der Sahara haben keine Neandertaler-DNA und sind offensichtlich weniger anfällig, sonst wäre bei der dortigen medizinischen Versorgung, Hygiene in Großstädten usw. die Katastrophe perfekt. Schwarze Brasilianer und US black lives sind vermutlich nicht nur black sondern haben eine böse Mitgift vom jungen weißen Mann. Der Neandertaler ist immer für Überraschungen gut, wer weiß, was uns noch erwartet.
Herr Dr. Bökenkamp, die Coronapolitik der Lockdowns geht ja nicht kausal aus den von Ihnen analysierten Faktoren hervor. Einen entscheidenden Faktor haben Sie außen vor gelassen: Die Tatsache, dass alle institutionellen Sicherungssysteme zum Schutz vor Verlust der Freiheit versagt haben. Die Gewaltenteilung kam nicht zum Einsatz. Sondern Parlament und Justiz geben sich als schmierige Dienerschaft der Exekutive. Die “vierte Gewalt” macht sich zum Sprachrohr der Herrschaft, die Wissenschaft sich zu ihrem Klempner. Wieso ist das so? Dieser Faktor der gesellschaftlichen Willfährigkeit hat meiner Meinung nach seine Ursache in der mittlerweile vollstndigen Durchsetzung aller gesamten Gesellschaft mit den Parteibuchagenten des Herrschaftssystems. Und die “stetig wachsende Staatsquote” ist davon eines aus einem ganzen Bündel an Resultaten. Sie ist ja ebenfalls Ausdruck der Durchseuchung der Gesellschaft mit dem Schimmelbefall der Parteienhörigkeit, einer Gleichschaltung, die die rechtsstaatlichen Institutionen unbrauchbar sein ließ just in dem Moment, als man der sogenannten “Die Bundesregierung” hätte das von Ihnen hier diagnostizerte historisch machbare Mögliche untersagen müssen! Es gilt der Spruch: Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet. Und was für ein Zufall, gerade lese ich auf WeLT: “De Maizière will Verfassung ändern, um Ausnahmezustand zu ermöglichen”! Hier ist kein Halten mehr.
Thomas Rosché - es ist nicht die German Angst,herrje. Gucken Sie sich bitte ein wenig um. Heute lohnt ein Blick nach Belgien… oder France, oder Italy…
@ Herrn Jan Douglas: Sie haben völlig recht, die so gern geäußerten Behauptungen über die “durchschnittliche Lebenserwartung” sind weitgehend aus Unkenntnis geboren. Im Vergleich zwischen z.B. den Jahren 1900 und 2018 hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung eines Neugeborenen zwar mehr als verdoppelt, aber ein 65-jähriger z.B. hatte 1900 eine weitere Lebenserwartung von gut 10 Jahren, während diese heute bei 18 Jahren liegt - diese nicht mal 8 Jahre sind der Unterschied nach 120 Jahren Entwicklung! Noch eine Anmerkung zu der angeblich “ungesunden” Alterstruktur: der so gern zitierte “Alterstannenbaum” , mehr noch die “Alterspyramide” heißt in der Realtität, daß die betreffende Bevölkerung immer zahlreicher wird oder die Sterblichkeit in jüngeren Jahren gigantisch hoch ist (bzw. beides) - was ist daran gesünder als der heutige Zustand mit sehr geringer Sterblichkeit in jungen Jahren, sogar bis ca. 60, und einer nur wenig oder garnicht zunehmenden Bevölkerungszahl? Ich finde die derzeitige Situation bei weitem gesünder und erfreulicher!
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