Siehe hierzu auch den Kommentar von Rainer Niersberger, typisches Beispiel für deutsche Justiz. ++ Deutschland ist kein Rechtsstaat, sondern die Diktatur des Staatsapparats, dessen Kern das Beamtentum ist. Eine homogene, bestens organisierte und privilegierte Kaste, die sämtliche Machtinstrumente in der Hand hat (etwa die Sicherheitsorgane und die Justiz). In Deutschland ist die Gewaltenteilung eine Fiktion, faktisch gibt es nur die Exekutive (das gilt auch zum großen Teil für die Euro-Zone). Das deutsche Recht ist ein undurchdringliches Dickicht von konfusen, schwammigen und inkonsistenten Gesetzen. Schon das GG ist ein logisches Unding mit eingebauten universellen Selbstaushebelungen (etwa Artikel 80), und einem nachgelagerten Gestrüpp von Ermächtigungen - der Bundestag ist zur Ermächtigung gar nicht mehr notwendig (ein echter Fortschritt gegenüber damals). Dieses indefinite Dickicht ist ohne ständige Gerichtsverfahren nicht mehr ausführbar, wobei Richter und Staatsanwälte Beamte sind. Da nichts klar und eindeutig ist, ist die Auslegung mehr oder weniger willkürlich; mit diesem System kann man alles mögliche begründen (und das Gegenteil). Selbstredend sind die höchsten Instanzen per Gesetzt unfehlbar, selbst krasse Fehlleistungen in den unteren Instanzen haben keine Konsequenzen für Richter/Staatsanwälte. Dieses System hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem unkontrollierbaren Selbstläufer entwickelt, der das Land im Würgegriff hält. Meiner Meinung nach wäre in einer Demokratie eine Wahljustiz das richtige. Außerdem halte ich den deutschen Beamtenstatus für eine Verhöhnung des Artikels 3 GG (Gleichheit vor dem Gesetz).
Das Problem ist, dass Soziologen, Politologen und Laberologen ausgerechnet die härtesten Realitäten für ideologisch Fiktionen halten, während Chimären wie anthropogener Klimawandel, weißer Kolonialismus und frauenfeindliche Naturwissenschaften als unumstößliche Fakten gelten. – Werter Herr Löwenstern, ich habe unheimlichen Respekt vor exponentiellen Entwicklungen. Die Spanier, Italiener, Franzosen und Briten wissen, dass ihre über 20.000 Toten keine Konstrukte sind. Wir sollten noch drei Wochen aushalten, auch wenn es den Hedonisten unter uns schwer fällt. Oder dem Wirtschaftsflügel, was vermutlich das Gleiche ist. – Aber bis dahin sollten wir unsere Theorie anpassen und die unproduktiven linken Trittbrettfahrer in die Bedeutungslosigkeit verbannen. Bundesliga, Ferienflieger und OBI-Piktogramme (Esken) sind nun wirklich nicht vorrangig, wenn eine Missernte droht.
Sorry, aber am Thema vorbei. Als sechsfache Vater von ehemals eben so viele Viertklässlern weiß ich, dass mit dem Halbjahreszeugnis, das Ende Januar ausgestellt wird, die wesentliche Vorentscheidung für die weiterführenden Schulen, die so genannte Empfehlung, gefällt wurde. Das Hessische Gericht folgt nur der Panikmache in unserem Land: es besteht eine große Gefahr wegen Covid-19. Es bewertet diese Gefahr eben höher. Die Politik hat falsch gehandelt, ja willkürlich. Entweder gehen alle Schüler wieder zur Schule, oder keine. In Hamburg wird auch so geklagt. Also die Politik muss die Corona-Gefahrenlage grundsätzlich revidieren, insb. bei den Schülern. Das Urteil ist insofern konsequent, weil es im Wahnsinn konsequent ist. Wie sagte schon Hans Sachs in den Meistersingern von Nürnberg: “Wahn, Wahn, überall Wahn”. Also: öffnet endlich alle Schulen.
Für Anwaltseltern ein eindeutiger Gewinn. Mein Sohn, nach Meningitis ca. drei Wochen zu Hausarrest und Ruhe verurteilt, wurde in der Zeit von Mutter und Vater unterrichtet und hatte danach einen Notensprung von im Schnitt 2 auf 1. In diesem Jahr werden einige exzellente Übertrittsnoten haben und andere eben nicht. Lehrer können das nicht aus einem ganz einfachen Grunde: Die Klassen sind zu groß, wodurch zu viele Störer drin sind. Mit Klassen von über 20 Schülern ist kein Blumentopf zu gewinnen. Die Störer am besten in Extraklassen und so weit ausbilden, dass sie Ernte und Müllabfuhr können. Dann können wir uns die Migration sparen und das Geld für Schulen, Medikamente und medizinisches Schutzmaterial für Notfälle ausgeben.
Das Leben ist nicht gerecht. Freitag bei Aldi. Ein Vater und sein schätzungsweise 4-5 jähriger Sohn, beide mit Mundschutz, betrachten eine Konserve und der Kleine fragt: Papa, sind da auch ganz viele Viren drauf? Schade, dachte ich, wenn man so völlig ahnungslos auf die Welt kommt; Vater verblödet, die späteren Lehrer indoktriniert, Mutter kreist wie ein Helikopter ständig und ohne Unterlaß um die anerzogene Unselbstständigkeit und die hohle Birne des Ablegers- das arme Kind. Aber es geht anscheinend noch besser. Ein dreifaches hiphip-hurra auf DIE Eltern, die sich gerichtlich gegen die Ausbildung der eigenen Brut engagieren!
Schule gewöhnt den Kindern die Neugier, das Lernen und die Kreativität ab. Heraus kommen domestizierte Mitläufer und Auswendiglerner, die als Erwachsene existentielle Herausforderungen nicht vertragen und ein Leben lang ohne Fleiss-Bienchen und Anordnungen von oben nicht auskommen können. Je länger die Insttution der Schule an ihrem Zerstörungswerk gehindert wird umso besser. So hat die Phantompandemie wenigstens einen positiven Aspekt.
Wirklich bitter ist die zu befürchtende Klagewelle der vielen kleinen Laras, Sahras und Klaras im Namen des Diskriminierungs-Verbots, wenn Sie - werter Herr von Loewenstern - nur die vorgeschubste junge Klägerin als “Mistbratze” bezeichnen und dem Rest der kleinen lerngehinderten Mistbratzen dieses Privileg vorenthalten ...!
@Andreas Bayer Nun, so kann man es auch sagen. :-)
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