»Aktuelle Details in hervorragender Qualität gibt es beim Robert-Koch-Institut. Manches funktioniert in Deutschland noch richtig gut. «——Guter Tip! Das Robert-Koch-Institut ist eine „selbständige Bundesoberhörde“, die dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht. Alles klar?
Machen Sie bitte drei Dinge: (1) berücksichtigen, dass unser Immunsystem die Viren noch nie gesehen hat; (2) Taschenrechner einschalten. Pandemie = im Mittel 70% der Bevölkerung erkranken. Auf 81,5 Mio. Einwohner macht das über die Zeit 69,27 Mio. erkrankte Bundesbürger. Bei einer mittleren Todesrate von 1,5-2 %, wie Prof. Kekulé kalkuliert, ergibt das 1,04 Mio. Todesfälle in der optimistischen Variante; (3)bedenken, dass allein in den Altenpflegeheimen 120000 Arbeitskräfte fehlen, während das Virus Alte und Multimorbide zuerst dahinrafft, aber die Pflegekräfte im mittleren Lebensalter nicht verschont, nebst ein bisschen Phantasie für das Öffentliche Leben, Schulen, Kindergärten, die Industrieproduktion, Lebensmittelversorgung. - Zuletzt gehen Sie mit dem beunruhigenden Gefühl ins Bett, dass wir in Deutschland maximal sechzig Isolierbetten auf Spezialstationen für Infekte haben. - Manches funktioniert in Deutschland richtig gut! Für anderes sind wir völlig ungerüstet. Jetzt müssen wir gewiss keine Panik haben, nur Glück. Denn das ist doch der Sinn von Prävention: Die Welt muss von Pessimisten regiert werden, damit am Ende die Optimisten recht behalten können. Sagen Sie also bitte exakt, wovon Sie reden: vom berechtigten Trost des Unwissens bei leichtem Verlauf oder von der nötigen Prävention und ihren sehr begrenzten Ressourcen. Das sind zwei völlig verschiedene Schuhe.
Spannend ist ja vor allem, ob die Corona-Viren wie die Grippe-Viren mit der warmen Jahreszeit eingedämmt bzw. vernichtet werden. Wenn dem so wäre, gibt es vielleicht am Freitag Schüler-Demos für den menschgemachten Klimawandel, und am Samstag schaufeln Aktivisten mit der Schippe Braunkohle in der Lausitz, weil die Bagger nicht hinterherkommen. Dann werden wir angehalten soviel wie möglich CO2 in die Luft zu pusten, dann gibt es Diesel-Abwrack-Strafen und Oldtimer-Prämien. Wundern würde es mich bei dieser volatilen Politik nicht.
Ich vertraue da lieber Fachleuten, die nicht dem Mainstream unterliegen statt Journalisten. Zum Beispiel: Virologe Alexander Kekulé “Alexander S. Kekulé (61) ist Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale) und ein international anerkannter Virologe. Im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus vertritt er Positionen, die den offiziellen Einschätzungen deutscher Gesundheitsbehörden teilweise deutlich widersprechen. Um der Desinformationswelle in Social Media entgegenzuwirken, postet er neuerdings auf Twitter: @AlexanderKekule.”
Danke Herr Eisleben, für diesen sachlich fundierten Artikel und den Link zum Robert-Koch-Institut. Ich schätze Ihre bislang meist unaufgeregten Artikel sehr - und auch wie Sie mit Kritik umgehen. Das ist leider nicht bei allen Autoren so, die auf dieser Plattform publizieren. Bitte bewahren Sie sich diese lebenskluge Einstellung. Herzliche Grüße
Lieber Herr Eisleben, endlich mal ein aufschlussreicher Bericht über das Thema. Danke
Mal von den sachlichen Ungenauigkeiten abgesehen (Viren sind Kristalle etc.) ist der Zweck der initial aufwändigen Isolationsmaßnahmen weithin erklärt worden: die unvermeidliche Epidemie herauszuzögern und zwar auf einen Zeitraum nach Ende der jährlichen Grippeepidemie. Dies um Ressourcen für die schwer erkrankten Patienten (Beatmungsplätze) zu sichern. Sonst keine Panik nirgends.
Interessant, dass ein “Systeminformatiker” sich berufen fühlt, eine medizinische, epidemiologische und mikrobiologische Expertise abzugeben. Sie schreiben: “Nun zur Mortalität. Am Virus sterben nach heutigem Stand der Kenntnisse etwa 1 bis 2 Prozent der Erkrankten, wie man sehr grob abschätzen kann, wenn man die Zahl der Infizierten mit den Todesfällen ins Verhältnis setzt.” Gerade als Naturwissenschaftler sollte man wissen, dass solche Aussagen spekulativ bis unseriös sind. Ungeachtet des Umstands, dass Sie die Begriffe “Mortalität” und “Letalität” verwechseln, sind die von Ihnen aufgeführten Daten aus Fernost mit Sicherheit nicht valide. Zudem haben Sie übersehen, dass Sie die Anzahl der Verstorbenen mit dem Kollektiv der medizinisch Behandelten verglichen und daraus die “Mortalität” berechnet haben, wobei allgemein bekannt sein dürfte, dass gerade in China eine nicht zu unterschätzende Zahl von Toten direkt aus der Wohnung zur Kremation verbracht wurden, ohne jemals eine Sputum- oder BAL-Testung gesehen zu haben. Das bringt mich zu ihrer weiteren Fehlannahme: Sie können nur gesicherte Diagnosen stellen, wenn Sie eine validierte Testung auf diesen Virus überhaupt durchgeführt haben. Auch wenn es Sie überraschen mag: In vielen Ländern der Erde gibt es noch nicht einmal einen Test, um eine solche Diagnose zu stellen. Mithin sind Ihre Ausführungen zu einem hochkomplexen Problem nicht nur fachfremd, sondern in Ihrer Aussage fahrlässig. Nur am Rande und damit Sie den Einwand verstehen können: In den neuen Bundesländern wird bis heute die Diagnose “Depression” wesentlich seltener gestellt als in den alten Bundesländern. Sind die “Ossis” also gesünder? Nein, weit gefehlt, nach einer Erhebung der BARMER gibt es dort einfach weniger Psychiater, die eine solche Diagnose stellen könnten.
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