Corona: An oder mit oder gar nicht? Die „Schwurbler“ hatten recht

75 Prozent der „Covid-Patienten“ waren laut dem Klinik-Konzern Helios gar keine.

Mit Bericht vom 23. März 2022 sind die Helios-Kliniken nach 2 Jahren Pandemie erstmalig in der Lage, zwischen „wegen Lungen- und Bronchialerkrankung behandelten“ und „bloß positiv getesteten“ Patienten zu unterscheiden. Welt-Journalist Tim Röhn hatte darauf aufmerksam gemacht (hier auf Twitter, die Welt vom 24. März hier). Der Helios-Bericht findet sich hier (man beachte die hellblaue Linie unten rechts auf der ersten Seite!). Damit wird abermals bestätigt, was Kritiker der Maßnahmen seit März 2020 – nicht zuletzt auch auf Achgut.com – immer wieder vorgebracht haben. Blicken wir aus diesem Anlass noch einmal zurück:

Surreales Zahlentheater

Die sogenannte Corona-Krise hatte von Beginn an etwas zutiefst Surreales. Denn auf der einen Seite war jedem Menschen – ob Normalbürger, Mediziner oder Epidemiologe – klar, dass es gesundheitspolitisch einen Unterschied ums Ganze macht, ob man im Zusammenhang einer corona-bedingten schweren Lungen- und/oder Bronchialerkrankung (Covid-19) stirbt bzw. deswegen im Krankenhaus oder auf Intensivstation behandelt wird, oder ob man aufgrund anderer Ursachen stirbt bzw. behandelt wird, und nur zufällig positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde und dabei entweder gar keine oder nur milde Symptome (Schnupfen, Husten) ausbildete. Ersteres ist für die Einschätzung des Bedrohungspotenzials einer Infektion wesentlich, zweiteres vollkommen irrelevant.

Es ist daher evident, versteht sich von selbst, dass beide Befundvarianten („an“ und „mit“) gerade nicht zusammengewürfelt gehören, insbesondere, wenn grundrechtseinschränkende Maßnahmen sich auf entsprechende Zahlen berufen. Angesichts dieser Selbstverständlichkeit war es zumindest anfangs bis zu einem gewissen Grad nur natürlich und nachvollziehbar, wenn Politiker, Journalisten und die meisten Bürger sich nicht vorstellen konnten oder glauben wollten, die Regierung, ihre Behörden (RKI, Gesundheitsämter) und Krankenhäuser würden vorsätzlich gegen jede medizinische und rechtliche Evidenz verstoßen, also mit gesunden Menschen und Patienten, die nichts mit Covid zu tun haben, die Corona-Zahlen in die Höhe treiben, um Freiheitsrechte einzuschränken.

Auf der anderen Seite konnte sich etwa das RKI gleichzeitig ganz offen zu dieser irrsinnigen Zählweise bekennen, weil u.a. die WHO das genau so vorgegeben hatte. Als „Covid-19-Fall“ (also Betroffener einer schweren Lungenentzündung) hatte jeder positive PCR-Test gezählt zu werden, und zwar – wie es auf den Seiten des RKI – „In Einklang mit den internationalen Standards der WHO und des ECDC“ – heißt: „unabhängig [!] vom Vorhandensein [!] oder der Ausprägung [!] einer klinischen Symptomatik“. (Siehe dazu auch: hier)

Das Surreale bestand also darin, dass die einen sich nicht vorstellen konnten und nicht glauben wollten, dass die anderen tatsächlich genau das tun würden, was sie selbst über ihr Vorgehen sagen, weshalb jeder Hinweis auf diesen Betrugs-Tatbestand ins Reich der Verschwörungstheorie und Schwurbelei verbannt wurde.

Groteske Rechtfertigungen

Inzwischen hat das Surreale groteske Züge angenommen: Irgendwann sickerten Teile der unermüdlichen Kritik unabhängiger Medien wie Achgut.com dann doch einmal in den Mainstream – und die Verantwortlichen ließen sich zu Rechtfertigungen ihres Handelns und ihrer Methoden herab. Als sie dann auch mit der unbelegten Versicherung nicht mehr durchkamen, die Fälle positiver PCR-Tests ohne schwere Symptome wären so marginal, dass ihr Einfluss auf die Zahlen zu vernachlässigen sei, als also nach konkreten Belegen gefragt wurde, nach dem genauen Anteil von „an“ und „mit“, gingen die „Experten“ recht unverfroren mit ihrer Inkompetenz hausieren, als spräche diese für die offizielle Pandemie-Politik.

Aktuelles Beispiel ist die jüngste öffentliche Anhörung des Gesundheitsausschusses zum Infektionsschutzgesetz im Bundestag vom 14. März 2022 (vgl. dazu Ulrike Stockmann auf achgut.com).

Auf die Frage: „Sie haben von positiv getesteten Patienten in den Krankenhäusern gesprochen. Stimmt es, dass Sie nach zwei Jahren Corona immer noch nicht erfassen und wissen, wie viele Krankenhauspatienten wirklich ursächlich wegen Corona in den Krankenhäusern liegen?“ – antwortet der Präsident der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG), Ingo Morell, wie folgt:

„Also erstens, kann man sagen, nach zwei Jahren, da müssen wir uns die ganzen zwei Jahre angucken – wann sollten wir wie was erfassen? Und, ich gebe die Frage zurück, wie wollen Sie das ganz genau messerscharf trennen, ob einer wegen Covid oder mit Covid und so weiter ins Krankenhaus kommt? Derzeit werden grob schon die Dinge erfasst, aber natürlich nicht von Anfang an. Nicht innerhalb der ersten zwei Jahre (…)“

Gernot Marx von der DIVI antwortet auf dieselbe Frage:

„Insbesondere im Bereich der Intensivmedizin kann man nicht unterscheiden, ob ein Patient mit oder wegen Corona (eingeliefert) ist, weil Covid-19 immer erstmal einen erhöhten Aufwand bedeutet für die betreuenden ÄrztInnen und Pflegekräfte, also das gesamte Team, und zweitens Covid-19 immer (…) ein auch aufs Leben bedeutsamer Faktor ist und deswegen kann man hier keine Unterscheidung treffen.“

Man habe also am Anfang etwas nicht gemacht, und dieser Anfang umfasse zwei Jahre, und man macht es immer noch nicht, weil man entweder nicht „ganz genau messerscharf trennen“ könne (DKG) oder es ohnehin dasselbe, also „immer bedeutsamer Faktor“ sei (DIVI), ob jemand wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt wird oder keine hat.

In Wirklichkeit ist es für einen behandelnden Arzt natürlich nicht so schwierig, herauszufinden, ob er seinen positiv getesteten Patienten wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt oder wegen eines Hüftbruchs. Auch, dies zu notieren und darauf basierend entsprechende Statistiken zu erstellen, wäre keine allzu große Herausforderung.

Die Wirklichkeit und das angeblich Unmögliche

Rund eine Woche nach dieser Anhörung haben die Helios-Kliniken also getan, was nach DKG und DIVI nicht möglich ist: Für die „Covid-Patienten“ auf ihren Normal- und Intensivstationen herausgefunden, wie hoch zwischen Januar und März 2022 der Anteil derer war, die gar keine echten „Covid-Patienten“ sind: Er ist in diesem Zeitraum angestiegen von 50% auf 75%.

Auch die Helios-Kliniken hätten dieses Verhältnis selbstverständlich von Anfang an eruieren und veröffentlichen können. Man kann nur spekulieren, warum sie es nicht getan haben. Folgendes dürfte eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben: Einerseits zeigten sämtliche Helios-Veröffentlichungen für 2020 und 2021 eine kontinuierliche Unterbelegung der Betten (wie übrigens auch die Daten der Initiative Qualitätsmedizin, zu der die Helios-Kliniken als Gründungsmitglied gehören), dennoch haben die Kliniken für ihre Aktionäre andererseits die „höchste Dividende seit Bestehen des Konzerns ausgeschüttet.“ (Schrappe, MDR). Nichts Genaues wissen zu wollen, das ist für viele die Geschäftsgrundlage.

Nachdem Dr. Gunter Frank am 24. November 2020 für Achgut.com über die durch Daten der Initiative Qualitätsmedizin bestätigte Unterbelegung mit großer Resonanz berichtet hatte, fühlte sich Francesco De Meo, der sowohl den Helios-Kliniken als auch der Initiative vorsteht, bemüßigt, davor zu warnen, dass seine Zahlen von rechten Coronaleugnern benutzt werden (hier).

Foto: Christian Demiegeville CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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L. Kauffmann / 27.03.2022

Gerade habe ich mal wieder Spannendes von der als Oberärztin an einem Krankenhaus arbeitenden Gattin eines guten Bekannten gehört: Der Personalengpass an Kliniken bestünde durchaus. Allerdings entstünde er hauptsächlich durch den Ausfall junger Mütter, deren Kinder in Schule oder Kita “positiv getestet” würden, wonach entweder die ganze Familie in Quarantäne säße oder die Mütter nicht zu Arbeit gehen könnten, weil sie das Kind in der häuslichen “Absonderung” beaufsichtigen müßten.

Markus Buchholz / 26.03.2022

@ Frau Binschuss: Sie fragen, was der Unterschied zwischen den 25.000 Grippetoten 2018 und den 125.000 Toten in der laufenden Corona-Saison ist? Die Höhe und die Länge der Saison….Gemeinsam haben die Grippe und Corona, dass eine messbare Übersterblichkeit zu beobachten war bzw.  noch immer ist.

Ulla Schneider / 26.03.2022

Guten Abend, es ist nicht zu fassen, wie in diesem Land “auf Teufel komm heraus” verschwiegen wird. Meine Vögelchen, jenseits der Landesgrenzen sind da offensichtlich ehrlicher. So waren zum Beispiel von 154 trainierten und geboosterten Fahrradfahrern 94 nicht ins Ziel gekommen. -In Frankreich -versteht sich. Das soll noch nie passiert sein. - Ein tolles Medikament, dieses Zeugs, geradewegs zur Endstation. Aber - die veröffentlichen das , dort gibt es keinen Staatsfunk!

Thorsten Gutmann / 26.03.2022

Also, an Corona liegt es nicht, wenn mit ihm ein Schnäppchen gemacht werden kann. Wußte doch schon des Volkes Mund: wer vom Virus nichts hält, bekommt vom Staat auch kein Geld. Aber im Ernst, wer hätte schon ein Interesse daran, die Karte “corriger-la-fortune” zu spielen und die Zahlen künstlich hochzuschrauben, etwa so hoch, daß es nur so schallt und raucht? Eben. Aber nebenbei gesagt, ein solches Delikt beherrscht allenfalls und sowieso nur die Klasse spezieller Kavaliere, und solche Schelme denken nichts Böses dabei.

S. Marek / 26.03.2022

Weil die Panik und Angstmachende Propaganda des gesamten Regierungsapparates und deren mehr als gut bezahlten Medienvasallen trotz allem so gut funktionierte, lt. offiziellen “Impfangaben” d.h. gut über die Hälfte der Bevölkerung ist bereits gespritzt, können diese Verbrecher an Menschlichkeit weiter mit noch mehr Eifer, ohne Angst vor irgendwelche persönliche künftige Verantwortlichkeit in die Megaphone plärren. Die Judikative, als unabhängiger Kontrollmechanismus für die Arbeit der Legislative,  wurde von Merkel rechtzeitig ausgeschaltet und in Eunuchen Verein umgewandelt. Wie soll da auf zivilisierten pazifistischen Wege eine Änderung des gesamten Systems zustande kommen ? Erst wenn das ganze faulende System zusammenbricht, mit unkalkulierbaren Auswirkungen für jeden Einzelnen, ist mit einer Rebellion zu rechnen,was aber bereits viel zu spät für alle wäre die zu hier Längeransässigen zählen. Auf Hilfe von irgendwo können wir nicht zählen, und die Geier sitzen bereits auf den Bäumen und warten bis die vielen Hyänen Herden weniger werden um selbst aktiv werden zu können.

D.Graue / 26.03.2022

an E. Diestel: das alles kann garnicht oft genug wiederholt werden, solche Klarstellungen gehören in jedes seriöse Medium. solange Lauterbach und sein Expertenteam gebetsmühlenhaft in Dauerschleife ihre Unwahrheiten, Übertreibungen und Panikmache unter gehorsamer Mithilfe der Mainstreammedien verbreiten, solange muss und wird der übriggebliebene Teil - dem nicht das Resthirn weggeimpft und stattdessen Todesangst vor einer für 99% harmlosen Erkrankung eingeimpft wurde - auf gut deutsch „das Maul weiter aufmachen“. Seit über anderthalb Jahren muss ich mir anhören, ein Spinner, Schwurbler, Rechter, Covidiot, Lügner, oder schlicht doof zu sein, an Aliens oder diese Verschwörungen zu glauben, nur weil mir das alles spanisch, unlogisch, schlecht begründet, unbelegt und übertrieben erscheint, von Menschen die mich garnicht kennen. Wieso jetzt stoppen, aufhören, aufgeben? Jetzt erst recht! Immer weiter müssen wir in die Wunden bohren, die jetzt sichtbar werden, bis es richtig weh tut. Was hier passiert ist, ist unverzeihlich, und zwar von Politik, Medien, Wirtschaft und unseren Mitbürgern. Der Weg zu einer Versöhnung wird - wenn überhaupt - lang, schwer und richtig weh tun, und den sehe ich auch noch nicht mal in weiter Ferne.

Emmanuel Precht / 26.03.2022

“entsprechende Statistiken zu erstellen” Moment, hier im Land der Einhörner haben wir es nicht so mit Zahlen. Hier zählt allein die richtige [!] Haltung und die innewohnende Emotionalität. Zahlen! *pfft* Wohlan…

Roland Müller / 26.03.2022

An und mit Corona in einem Topf war von Anfang dazu gedacht, die Zahlen aufzublähen und damit für Panik, Gefügigkeit und Untertänigkeit zu sorgen.

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