Cora Stephan / 07.11.2024 / 10:00 / Foto: Montage achgut.com / 51 / Seite ausdrucken

Toxische Weis(s)heit: Wann werden sie Trump die Füsse küssen?

Donald Trump ist der Lieblingsbösewicht deutscher Titelbildgestalter – und klassisches Anschauungsmaterial für die Verfassung des Medien- und Politpersonals in diesem Lande.

Es ist passiert! Der feurige Meteor rast auf die Welt zu und wird uns alle vernichten. Nicht einmal die heilige Kamala konnte uns noch retten. Jetzt werden die Eltern ihre Kinder wieder bang umarmen und sich um deren Zukunft sorgen. Das Verhängnis ist da.

Insbesondere in Deutschland. Dass der Teufel in Menschengestalt die Wahl zum Präsidenten der USA überraschend deutlich gewonnen hat, löst offenbar bei der Mehrheit der Deutschen Schweißausbrüche aus: An die 70 Prozent der befragten Deutschen hatten ihre Hoffnungen auf Kamala Harris gesetzt. Womöglich nicht, weil sie sich von ihrem Programm überzeugen ließen, darüber äußerte sie sich ja vorsichtshalber nicht. Die Harris-Hysterie speist sich aus der Abneigung gegen Donald Trump. Und die haben die deutschen Medien ihren Konsumenten seit Jahr und Tag eingebläut.

Allein 28-mal war Trump Titelfigur beim Spiegel: Einmal als glühender, auf die Erde zurasender Meteor, Unterzeile: Das Ende der Welt. Dann als jemand, der der Freiheitsstatue den Kopf abgeschlagen hat, den blutigen, den er triumphierend hochhält. Als brüllender Godzilla, als Feuerteufel, als Gefahr für die Welt („5 Minuten vor Trump“), als alles verschlingender Tsunami, als Feind Europas, als Hausbesetzer im Oval Office, als Mitglied des Ku-Klux-Klan. 

2017 setzte der „Stern“ Trump aufs Titelbild, gehüllt in die amerikanische Flagge, wie er den Arm zum Hitlergruß in den Himmel reckt. Unterzeile: „Sein Kampf – Neonazis, Ku-Klux-Klan, Rassismus: Wie Donald Trump den Hass in Amerika schürt.“

Und die protzige Weihnachtsdekoration!

Und dann die Frisur! Und die seltsame Gesichtsfarbe! Und die protzige Weihnachtsdekoration! In Deutschland schien es eine verbreitete Sehnsucht zu geben nach dem eleganten Barack Obama, jemand, der nicht so ein Trumpel ist und lieber still im Hinterzimmer die Strippen zieht, als draußen herumzupoltern.

Die bekanntlich stets besonders zurückhaltend-moderate Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die deutsche Abneigung noch kurz vor der Wahl so zusammengefasst: „Also ich würde erst mal sagen, dass Trump nicht alle Tassen im Schrank hat. Und wenn Sie seine Auftritte sehen, die ja im Grunde genommen, wenn es nicht so dramatisch wäre und so ernst wäre, zum Teil Slapstickcharakter haben, garniert mit ordinären Plattitüden, mit Gewaltfantasien. Das ist schon gespenstisch.“ 

Auch die FAZ weiß genau, wen die Amerikaner da gewählt haben: einen „rüden, selbstsüchtigen und verurteilten Chaos-Politiker“. 

Höchst wahrscheinlich, dass Donald Trump sich die deutschen Invektiven merken wird, dieses anhaltende Trommelfeuer gegen ihn. Er ist empfindlich. Kurz vor der Wahl hat er daran erinnert, dass er während seiner ersten Präsidentschaft in Deutschland eine Art Unperson war. „Mich haben sie nicht geliebt, und ich habe dort Wurzeln“, sagte er mit Verweis auf seine deutschen Vorfahren aus Kallstadt in Rheinland-Pfalz. 

Nun wird man gespannt zusehen dürfen, wie sie zurückrudern, die kurzsichtigen Bewohner der deutschen politmedialen Blase. Offenbar haben sich die meisten auf das Unerwartete, das Unaussprechliche nicht vorbereitet. Jetzt Donald Trump mit Heiligenschein aufs Titelbild setzen? Oder als tapferen Ritter, der den Drachen getötet hat? Das wird ihnen niemand abnehmen. 

Die Träger der Ampelregierung, sofern es sie demnächst noch gibt, werden Geschmeidigkeit beweisen müssen, aber darin sind ja die meisten geübt. Immer schön geschmeidig sein. Doch Trump wird sie spüren lassen, dass sie sich an Bidens Hand zum Anhängsel der USA haben machen lassen. Jetzt müssen sie alleine gehen lernen. Mal schauen, wie sie sich winden. Trump wird maliziös dabei zusehen. 

 

Cora Stephan ist Publizistin und Schriftstellerin. Viele ihrer Romane und Sachbücher wurden Bestseller. Ihr aktueller Roman heißt „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft“.

Foto: Montage achgut.com

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Leserpost

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finn waidjuk / 07.11.2024

Wie sagte Strack-Zimmermann in Vorahnung des Endsieges: “Trump hat nicht mehr alle Tassen im Schrank”. Nun, sie hat ja noch nicht einmal einen Schrank. Jetzt bleibt ihr nur noch ihr Sarg mit Heimaterde, in den sie sich in Brüssel jeden Tag zum Schlafen zurückzieht. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis Donald den zunagelt und dann ist wieder für ein paar Jahrhunderte Schluss mit dem blutsaugenden Monstrum.

Fritz kolb / 07.11.2024

Unvergessen die Szene, als auf Herrn Trump bei einer Veranstaltung geschossen wurde und er am Ohr getroffen wurde und blutete. Er stand sofort auf und reckte die Faust zur Kampfpose. Genial. Aber den Grünen Weibern dürfte das nicht gefallen haben, so ein Macho. Da ist ihnen doch ihr Robert lieber, der sich vor einigen wütenden Bauern fürchtete und nicht an Land traute. Das scheint mittlerweile prototypisch für den deutschen Vanillemann. Der sicher auch sehr gut bei den Stern- und Spiegel-Redakteusen ankommt.  Ich bin sehr froh darüber, dass Donald Trump die Wahl so klar gewonnen hat. Thank your Mr. President. Und ich habe jetzt sogar die Hoffnung, dass sich auch in der EU und in Deutschland eine Abkehr vom woken rotgrünen Kommunismus etablieren wird.

Albert Pelka / 07.11.2024

Die versammelt-vergammelten Theveßen-örr-Lügenschmalz-Tenöre an der Zahl regurgitieren immer noch schamlos munter ihre alten Verschwörungs-Schallplatten rauf und runter. Und der denkbetreute Deutsche als solcher wird wohl auch nicht abrupt von diesen seinen Suchtmitteln die Lauscher lassen wollen. Freilich die Platte hängt und hängt und hängt, so erbärmlich, diese Zwangsgebühren-Henkerskost, die so schlau ertüfftelte, und so dermaßen hartnäckig und zähe, diese unverschämte und totalitär anmaßende. Längst sind wir lügengewohnt. weil Lügenverwöhnt. Unsere Substanz als Individuen wie als Gesellschaft ist durchwachsen , jas vierllricht schon durch Lügen-Surrogate ausgetauscht, ersetzt, überflüssig gemacht und verflüssig oder verflüchtigt. Und da längst Solches zur Standard-Kost geworden ist verabreicht in einem ganzen Konvolut aus habitualisierter staatlicher Verfolgung, stündlicher Lügenpropaganda, absurd hirnzehrenden Politblasen-Deliren, durch Bildungsverfall und auftrumpfendem Analphabetismus ist längst die ganze Gesellschaftliche Rationalität in die Brüche gegangen oder wenigstens im perpetuierenden Schwinden. Nirgends ist zu erwarten, dass es intrinsisch nochmal zu einer Heilung kommen könnte an solchen zum Monstrum gewordenen Institutionen und Machtgebilden, wie sie die Zwangsgebühren-Anstalten im Verbund mit der Ve3rrückten Politishen Klasse. Eher machen die auf blanken Bürgerkrieg als dass sie sich in solchen Einrichtungen nochmal von sich aus besinnen wollten auf sowas wie Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, auf Tugend und Common Sense. Auf Realität und Vorraauschauebder PLanung. Schon die allgemein anzunehmenden Selbststabilisierungskräfte sozialer Gebilde, worüber ein jedes von einiger Dauer - ob zum Gute oder zum Bösen - verfügt, sprechen dagegen, dass wir noch einmal es erleben sollten, dass für unsere überteuerten 14 Euro-Zerquetschte wir mit echtem Journalismus bezüglichTrump oder eben die weiteren Lügen-und Lücken-Tapoi betreffend “beschenkt” würden.

Volker Kleinophorst / 07.11.2024

„Trump hat nicht alle Tassen im Schrank“, sagt Strack-Zimmerstrack. Klarer Fall von Projektion, bei der „sexiest Man alive“ ist vielleicht auch etwas Penisneid dabei. Da hilft auch kein, mein Taurus hat den längsten. Nur zum Vergleich Trump Milliardär, Strack Kinderbuchdrückerin.

Robert Schleif / 07.11.2024

Was für ein erbärmliches Volk! Da ist nun Gelegenheit, sich zu emanzipieren, selbstbewusst vom besetzten abhängigen Land zum gleichberechtigten Partner zu werden und Vasallität in echte Freundschaft zu verwandeln – und was passiert? Mit der einen Siegermacht verfeindet man sich und riskiert sogar einen Atomkrieg, den Repräsentanten der anderen beleidigt, beschimpft und belehrt man – während man gleichzeitig um dessen Schutz und Wohlwollen bettelt.

Robert Schleif / 07.11.2024

Die Russen vor die Flinten fordern, sich es mit dem US-Präsidenten verderben, über Ungarn und Italiener die Nasen rümpfen, sich von „Freunden“ in den Hintern treten und die Pipelines wegsprengen lassen, sanktionierte Rohstoffe überteuert von Embargoteilnehmern beziehen, das Land der Lächerlichkeit preisgeben und sich gleichzeitig als Lehrmeister der Völker aufspielen – unsere Volksvertreter spielen mittlerweile längst in der Liga von Wilhelm II. und Caligula.

Chris Kuhn / 07.11.2024

“Doch Trump wird sie spüren lassen, dass sie sich an Bidens Hand zum Anhängsel der USA haben machen lassen. Jetzt müssen sie alleine gehen lernen.” Beide Sätze sind richtig, für mich nur anders, als sie der Autor vielleicht gemeint hat. Trump wird jede dann bald folgende Regierung in Berlin als genau die Vasallen behandeln, als die sich deren Vorgänger seit Schröders Kanzlerschaft erwiesen haben. Er wird dieser auch bald wieder mit seinen Aufrüstungsforderungen kommen, und daß der ewige Zahlmeister BRD dann den Wiederaufbau der Ukraine stemmen, die Großgeschäfte dabei aber anderen überlassen müßte. “No way” würde eine selbstbewußte Regierung - die allerdings unter Fritz Blackrock mit dem sich neuerdings bevorzugt als Rußlandverhetzer vor die Mikrofone drängenden Coronadespoten Söder nicht in Sicht ist - dazu sagen und als erste Maßnahme den Abzug der US Army und die Umwidmung ihrer Basen in der BRD verfügen, weil dann nämlich sofort Militäreinrichtungen im Weltniveau und mindestens 2 Mrd./Jahr für die Bundeswehr frei würden.

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