... und wenn wirklich niemand wesentliche Teile des Bestandes nehmen will, blieben noch die Sozialkaufhäuser u.ä. Da bekommt freilich nichts dafür, kann aber einigermaßen sicher sein, daß nichts verloren geht, worum es schade wäre.
@RMPetersen: Wenn Sie Ihren Erben den Stress abnehmen wollen, suchen Sie nach einem Antiquar, mit dem Sie eine geeignete Vereinbarung treffen können. Das sollte doch - so ohne Zeitdruck - möglich sein.
Ernsthafte Frage: Wohin mit einer beachtlichen Bibliothek? Einschliesslich Zettels Traum und und Klar, einige Preziosen würde der Antiquar in Kommission nehmen - wenn man die Bücher hinbringt. (Wir leben auf dem Land.) . Kein Interesse. Meckel mit Kleinauflagen. Guntram Vesper. Und Lars Gustaffson ist vergessen. Und die vielen anderen? Na, sollen sich die Erben später damit herumschlagen.
2006 war es bei mir so überschaubar, dass für einen Umzug von Landau nach Koblenz ein Kleinwagen reichte. Mittlerweile vergesse ich öfter, wo ich Dinge hingetan habe, z.B. einen 12V-Tauchsieder, für den ich extra einen Zigarettenanzünder in meinen Roller einbaute. Gestern fand ich überraschend eine Sprühdose schwarz in einem Schrank, und die hätte ich schon desöfteren gebraucht. Gleich mal offen sichtbar auf den eh schon vollen Schreibtisch gestellt. Wenn ich “aufräume”, dann wird einfach alles noch irgendwo in Schränke gepresst, wo es dann vergessen wird. Man kann sich soviel verschiedenes Zeug halt irgendwann nicht mehr merken. Als neulich die Mikrowelle den Geist aufgab, wusste ich allerdings, dass auf dem Speicher noch mindestens 2 stehen. Mein Vermieter ist nämlich auch so ein Messi, vielleicht hat er mich angesteckt? Als er im Krankenhaus lag, habe ich für über 10.000 Euro Zeugs verkauft zugunsten eines Treppenliftes. Trotzdem ist noch immer viel zuviel übrig und verstaubt in sämtlichen Zimmern… das Zeug nehmen wir dann mit in die Pyramide… so wie einst Tutanchamun. Und irgendwann…
Schoene Home-Story, nicht wahr Herr Siemons!!!
Wegwerfen geht auch bei Büchern und CDs: Ohne Brecht und Gulda fühle ich mich nicht schlechter!
Liebe Frau Stephan, nicht häufig verspüre ich den Drang ausnahmslos zuzustimmen. “Bilderstürmer haben es stets vor allem auf die Menschen abgesehen, denen Zeichen, Symbole, Bildnisse und Gebäude etwas bedeuten. Losgerissen von ihrer Vergangenheit sind Menschen leichter verfügbar (und verführbar). So einfach ist das.” Die Erkenntnis war mir bekannt, aber der Duktus macht es eben. Lebensfrisch, nicht feig. Unmissverständlich, wahr. Dem Deppentum ordentlich Ohrwascheln verpasst. Links und rechts, dass es klatscht. So einfach ist das. Ein wunderbarer Einstieg in einen gemütlichen Abend. Dankeschön.
Ich habe einmal vor Jahren 1/3 meiner Gemälde vernichtet, 1/3 zerschnitten - nur die guten Details behalten und 1/3 als gut befunden und behalten. Es tat mir gut die Altlasten loszuwerden, ich ward erleichtert und neu beschwingt, die Flügel wieder verliehen! Es ist bald wieder so weit. Ich werde einen Großteil den Flammen überantworten und es auf Video aufnehmen. Die guten Sachen behalte ich; so gebiert die Asche den Phönix; Nietzsche sein Übermensch, sich selber überwindend, auswachsend, sich neu erfindend, sich neu definierend, sich als Mensch & Künstler neu erschaffend, sich selber schöpfend wie Gott. So male ich meine neuen Bilder aus der Asche der Alten. Nicht dem Publikum, nicht der Kundschaft, nur mir selber geschuldet. Wie die Großen Adolph v. Menzel, Wilhelm Leibl, sich selber zensierend - vernichtend - verbrennend - sich neu schöpfend - doch wie Don Quijote, der eigenen Dummheit und lauterer Gesinnung ein Denkmal für die Ewigkeit bauend - mangels Talent, dem Geist, aber nicht der Begabung der Großen folgen könnend, sich dem Werk opfernd wie Thomas Manns Aschenbach, Stück für Stück, Zeile für Zeile, ins Leinwand ritzend wie Leibl, jede Linie ein Schmerz - ein Leiden - mein Geist, eines Genies würdig, besser begabt als Fanny Price aus der “Der Menschen Hörigkeit” von W. Somerset Maugham, kaum begabter als Pierre Grassou von Balzac… naja… morgen schwinge ich den Pinsel und male… mein Golgotha? ...meine Prädestination? Wie der Heilige Sebastian den Pfeilen trotzend stolz, Schritt für Schritt, Strich für Strich, Stich für Stich voran. Und jetzt kratze ich mir die Eier, wasche den Pinsel aus und voran, noch ist die Nacht jung, auf zum Werk!
Sehr geehrte Frau Stephan, ich kann Sie gut verstehen. Sie sind nicht alleine! Mfg Nico Schmidt
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