Cora Stephan / 10.02.2022 / 11:00 / Foto: Pixabay / 23 / Seite ausdrucken

Cora Stephan: Die Stimme der Provinz – Puppenspieler

Kann es sein, fragt man sich hier bei uns, dass die in Berlin alle nicht rechnen können, weil sie gewohnt sind, folgenlose Symbolpolitik zu treiben, die niemandem weh tut? Jetzt aber hat es Folgen, die wehtun.

Ich habe es schon oft genug gesagt: Idylle ist hier nicht, bei uns in den tiefen Weiten Deutschlands, vulgo: in der Provinz. Bullerbü findet vielmehr in der Hauptstadt statt. Ja, genau: in Berlin!

Man muss sich nur die liebenswürdige Unbeholfenheit unserer Ministerinnendarstellerinnen als den allerneusten „heißen Scheiß“ (Göring-Eckardt) „reinziehen“, wie Claudia Roth wohl sagen würde, und man weiß, wo täglich Marionettentheater gespielt wird. Wer da wohl die Fäden zieht? Ach, wer wird schon gleich so Böses denken, vielleicht ist es ja nur der olle Onkel Zeitgeist, der bereits von „Parité“ schwärmt, wenn er nur eine Langzeitstudienabbrecherin sieht.

Oder sind hier doch Verschwörer am Werk, die das Ende der Demokratie herbeiführen wollen? Denn wenn es darum geht, „das Vertrauen in die staatlichen Institutionen und seine Repräsentanten nachhaltig zu erschüttern“, sind die neuen starken Frauen ganz vorne mit dabei. Da wird der „Staat delegitimiert“, dass es nur so kracht. Solches Tun zählt mittlerweile zum neuen „Phänomenbereich“ des Verfassungsschutzes. Ob dessen Argusaugen auch die Antifaapologetin Nancy Faeser im Blick haben, die es mit den Grundrechten, etwa dem Versammlungsrecht, nicht so genau nimmt? Und erinnert sich noch wer daran, dass der Verfassungsschutz nicht zum Schutz des Staates da ist, sondern zum Schutz der Bürger vor staatlichen Übergriffen?

„Wir“ habens ja

Auch die neue Verteidigungsministerin lässt kein großes Vertrauen entstehen, woran sicher nicht diejenigen schuld sind, die von ihren „5000 Helmen für ein Hallelujah“ nachhaltig erschüttert sind. Gut, schon die Sache mit den Schützenpanzern, die auch für Schwangere geeignet sein sollen, wie es U. v. d. L. einst wollte, hat aller Welt bewiesen, dass von der Bundeswehr keine Gefahr mehr für einen Krieg ausgeht. Wir haben schließlich selbst nicht genug Helme oder sonstiges brauchbares Kriegsmaterial, wozu auch, siehe oben.

Die Familienministerin heißt jetzt Anne Spiegel und ist leider den Pinguinforschern entgangen. Sie liebt Sprachen so sehr, dass sie die deutsche Sprache offensiv gendergerecht aufmöbeln will. Sprachlich reizvoll auch: Stiefeltern gibt es künftig nicht mehr, nur noch „Bonuseltern“. Spiegel findet es im übrigen selbstverständlich, wenn „Frauen ein Kind miteinander bekommen“. Immerhin kann auch „der biologische Vater (...) als Teil der Familie anerkannt“ werden. Logisch, ohne so einen bekommen Frauen nun mal keine Kinder, auch nicht miteinander. 

Außerhalb von Berlin weiß man das noch.

Auch die Außenministerin beeindruckt mit „Konsequenz und Härte“ und ihrem nonchalanten Umgang mit den ihr Anvertrauten, welche, damit das nicht verloren geht, die Deutschen sind und nicht etwa die Ukrainer. „Wir sind bereit, für die Sicherheit der Ukraine einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen“, verkündet Baerbock. Klar – „wir“ habens ja.

Immerhin muss man ihr Ehrlichkeit attestieren. Die grüne Energiepolitik, die schon unter Kanzlerin Merkel betrieben wurde, hat Deutschland eine hohe Abhängigkeit von russischem Gas und russischer Kohle beschert, zumal Nachbarn wie etwa die Niederlande angesichts der gestiegenen deutschen Gasbestellungen murren. Sanktionen gegen Russland könnten die Zeit bis zum Blackout deutlich verkürzen. Das Elend ist nur, dass der vorhersehbar „hohe wirtschaftliche Preis“ nicht Deutschland allein träfe, im energiemäßig eng vernetzten Europa müssten ihn alle zahlen. Was meinen eigentlich die Nachbarn dazu?

Zuhausebleiben hat das Volk ja gelernt

Nun ist es nicht so, dass in diesem Schmierentheater die Männer charismatischer agieren würden.

Nehmen wir nur mal den Verkehrsminister, Volker Wissing von der FDP. »Die Nutzung fossiler Kraftstoffe wird in Zukunft teurer werden«, erklärte er jüngst – den manche Existenz bedrohenden Anstieg der Treibstoffpreise vorwegnehmend. Fährt man halt mit dem E-Auto, oder?

Doch das dürfte schon rein energiepolitisch scheitern, alle anderen Kleinigkeiten mal außerachtgelassen, von Anschaffungskosten bis Reichweite. Und wo, zum Teufel, gibt es überhaupt noch freie Fahrt für freie Bürger? Von 27000 Autobahnbrücken sind 3000 marode und jährlich kommen welche hinzu. Also: alle Brücken sprengen, so schön wie hier, das bringt Mobilität unter Garantie zum Erliegen. 

Versiegt der Verkehrsstrom, spart man Treibstoff. Bingo! Zuhausebleiben hat das Volk ja dank Panikpandemie gelernt.

Und mit Härte gegen Russland, das sich dann womöglich gegen weitere Gaslieferung sträubt, sollte Frau Baerbock mit Boykott drohen, wird jeder heimische Widerstand gegen den weiteren Ausbau von Windkraft und Solar im Keim erstickt. Da mögen noch mehr energieabhängige Erzeuger ins Ausland abwandern, egal: dafür schaffen die Erneuerbaren Arbeitsplätze! Naja, Solarpaneele kommen meist aus China, das auch beim Bau von Windmühlen auf Platz 2, 4 und 6 bis 10 liegt. Egal: die Sonne schickt ja keine Rechnung.

Kann es sein, fragt man sich hier bei uns, dass die alle nicht rechnen können, weil sie gewohnt sind, folgenlose Symbolpolitik zu treiben, die niemandem weh tut?

Jetzt aber hat das Puppenspiel Folgen, die den Souverän wehtun. Dem Wähler. Und der kann ganz schön nachtragend sein.

 

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Jochen Grünhagen / 10.02.2022

Deutschland wird von Ideologen ohne jeden Sachverstand in den Abgrund regiert. Das Fundament für diesen Irrsinn hat die Bestie aus der Uckermark gelegt. Bestenfalls Neuwahlen mit einem Kanzler Merz könnten das Schlimmste für Deutschland verhindern, nur dazu müsste die FDP die Ampel platzen lassen, das wird Lindner zu verhindern wissen, denn so schön wie jetzt wird es für ihn nicht mehr. Wäre das Ganze nicht Realität sondern ein Film, man würde sich fragen was der Drehbuch Schreiber geraucht hat.

Paul Sperling / 10.02.2022

Weil es gerade so in Mode ist - kleiner DDR-Vergleich gefällig?: Alle Minister (und ihre zig Stellvertreter) waren vom Fach. Die Innenminister waren Polizeigenerale. Die Verteidigungsminister waren Armeegenerale. Die Justizminister hatten vorher in der Justiz gearbeitet (OK - Punktabzug, weil Unrechtsstaat), Finanzminister hatten vorher etwas mit Verwaltung & Finanzen zu tun gehabt. Quereinsteiger gab es nicht, Günstlinge natürlich schon. Alle waren über Jahre durch die Partei aufgebaut worden und hatten den Apparat zu durchlaufen. Die kleine DDR konnte sich bei weitem nicht so grandios verschulden wie die heutige Bundesrepublik. Sie musste bereits wegen im Vergleich zur heutigen Situation geradezu lächerlich geringen Schulden die Segel streichen. Den Planungs- und Finanzverantwortlichen der DDR war übrigens auch immer bewußt, wie angespannt die Lage ist. Honecker und Mittag wurden hierüber auch informiert, aber die schlugen die Warnungen in den Wind, mit bekannten Folgen. Was heute Abgeordnete, Minister, Staatsekretäre usw. im pol. Betrieb verdienen, ist ein Vielfaches was (ins Verhältnis gesetzt) in der DDR Minister usw. erhielten. Die Privilegien, die sich die Führung der DDR damals genehmigte, sind geradezu gartenzwerghaft minimal wenn man sie mit den leistungslosen Zuwendungen für ehemalige Bundespräsidenten und Kanzler der BRD heutzutage vergleicht. Heutige Politiker müssen niemals Angst haben, dass ihnen Mißwirtschaft, Verschuldung und fehlgeleitete Sozialpolitik auf den Kopf fallen. Deswegen sind sie auch so voll von Versprechungen und so verschwenderisch mit den Finanzen. Ist ja eine Demokratie, da tritt man sauber zurück oder wird wegbefördert. Hauptsache, die Kasse stimmt.

Gus Schiller / 10.02.2022

Ja, es gibt Folgen, die dem Souverän wehtun. Aber der Wähler ist nicht nachtragend sondern vergesslich einfach nur blöd und wählt bei der nächst besten Gelegenheit wieder die gleichen Gauner und Betrüger. ““Nur die dümmsten Kälber….”” Ein Spruch der wirklich stimmt.

Rudi Hoffmann / 10.02.2022

@ Bernd Keller ”  … Es dauert sehr sehr lange bis hier einer böse wird aber Mistgabeln gibt es reichlich… ?Wer weiß heute noch was eine Mistgabel ist ?  ...und wer kann noch damit umgehen ? VHS Kurse gibt es dafür nicht.

uwe Samsel / 10.02.2022

Ich glaube kaum,  dass der deutsche Wähler nachtragend ist , Dazu mùsste er nämlich in der Lage sein, eins und eins zusammenzuzählen. Der deutsche Wähler aber wählt nach Bauchgefühl, nicht mit Verstand. Das hatten wir alle schon einmal.

sybille eden / 10.02.2022

Wie bitte ? Der Wähler soll souverän sein ? Der deutsche Wahlmichel ist überwiegend völlig ahnungslos und gehirngewaschen! Schließlich hat er doch diese Gurkentruppe gewählt ! Und sollte demnächst schmerzhaften Verzicht üben müssen, schiebt er die Schuld garantiert Anderen zu, z.B. dem bösen Finanzkapital, Blackrock , den Banken und der jüdischen Weltverschwörung.

Herbert Priess / 10.02.2022

Soweit ich weiß, wird alles Geld des Staates von der gewerblichen Produktion mit Forst und Fischwirtschaft erwirtschaftet. Das sind immerhin um die 17 Millionen Arbeitnehmer, Unternehmer, Prod. Gewerbetreibende etc. Da die Grünen der Meinung sind man braucht all diese Leute nicht, weil das Geld doch vom Staat kommt, grüne Logik, kann man die eben outsourcen was ja auch gemacht wird. Es ist doch Praktisch gar nicht erwiesen ob ein Staat irgendwelche Wertschöpfung überhaupt braucht denn das hat noch kein Staat probiert, da kann Deutschland auch Vorreiter und Vorbild für die ganze Welt werden. Es gibt noch viel zu tun, nichts wie weg!

Gustav Scharf / 10.02.2022

Zitat: “Jetzt aber hat das Puppenspiel Folgen, die den Souverän wehtun. Dem Wähler. Und der kann ganz schön nachtragend sein.” Liebe Frau Stephan, dafür müsste es aber wirklich an das “Eingemachte” gehen. Davon ist Deutschland aber - Gott sei dank- noch viel zu weit weg. Unser “Wohlstandsniveau” wird vermutlich in den nächsten Jahren abnehmen, aber unterm Strich vergleichsweise hoch bleiben. Erst wenn dies als Ganzes tatsächlich in Gefahr gerät, wird der Souverän reagieren…Die gegenwärtigen linksgelbgrünen Spinnereien, werden deshalb bald ein Ende finden, dafür wird die Realität sorgen. Oder diese Ampel ist wegen Strommangel bald außer Betrieb.

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