Das e-Bike passt doch genau richtig für den typischen Bio-Deutschen. Ohne Unterstützung auch sonst im Leben geht bei ihm gar nichts. Mit dem e-Bike ist er auch immer sportlich unterwegs und merkt nicht, dass sein Gewicht immer mehr wird. Wenn die Grünen ihm dann mal wieder den Strom abdrehen wegen nicht-klimagerechten Verhalten geht gar nichts mehr. Mit dem Lastenfahrrad wird die Tour zum Biomarkt oder veganen Italiener dann zur Qual. Dann darf wieder der Pizzabote anrücken. E-Biker fahren immer mit Helm und wiegen sich in trügerischer Sicherheit. Ensprechend risikofreudig sind sie dann auch unterwegs. Sie waren die letzten 50 Jahre ja immer mit dem Bio-Diesel unterwegs. Wenn´s dann mal wegen fehlender Fahrpraxis mit dem E-Bike so richtig kracht, weil sie mit 25 km/h unterwegs waren und nicht gebremst haben, merken sie sehr schnell, das Styropor nicht unbedingt der richtige Schutz ist. Manche tragen auf dem e-Bike auch im Wald noch eine Maske. Wegen mangelnder Sauerstoffversorgung merken die dann auch nicht mehr, wenn sie gerade gegen einen Bau geknallt sind. Eine Klingel dagegen ist Luxus und kommt falls vorhanden nicht zum Einsatz. Sollen die anderen Verkehrsteilnehmer doch merken, dass sie mit dem E-Bike unterwegs sind. Fahre selbst sehr gerne mit dem Fahrrad (Rennrad, Mountain-Bike und Tourenrad). Der SUV bleibt immer öfter in der Garage um mit dem Velo ins Büro zu fahren.
Das ist eben so, wenn man Drittweltland werden will. In Drittweltländern fährt man Fahrrad. Vielleicht werden die Taxis dann noch durch Fahrradrikschas ersetzt, die mir in Indien ein graues Haar mehr eingebracht haben. Die Hauptverkehrsstraße die vor unserer Nebenstraße verläuft war immer so breit, damit zwei Busse oder LKWs gerade so aneinander vorbei kommen können. Jetzt hat man auf die linke und rechte Fahrbahn noch Fahrradwege reingemalt. 2 LKWs oder Busse können normal nicht mehr aneinander vorbeifahren, wenn der dämliche Radweg nicht eine gestrichelte Linie hätte. Der Radweg wird i.d.R. nicht genutzt, nur ein paar Idioten fahren unter Lebensgefahr auf den neu angelegten Fahrradweg. Das Schönste: Die Straße liegt entlang des Naherholungszentrum. Dort, durch einen schmalen Streifen grün vom Fußweg getrennt, ist seit Jahren schon ein sehr schöner und breiter Radweg, den die meisten auch benutzen. Rausgeschmissenes Geld, nur um die Drittwelt-Ideologie durchzudrücken.
Das Leben wäre ohne Ihre Kolumne um ein Highlight ärmer!
ach!Ich fahre seit 40 Jahren Motorrad und seit 8 Jahren auch E-Bike und konnte mit Pauschalurteilen à la “DIE Motorradfahrer… (sind Raser etc)” noch nie etwas anfangen. Aber offensichtlich benötigen viele Mitmenschen solche Schubladen und Etiketten zur Sortierung und Katalogisierung der komplexen und heterogenen Realität. E-Bike fahre ich, weil es allerhand Spaß bringt. Manchmal liegen die Dinge ganz einfch!
Durch österreichische Dörfer schieben sich die Blechlawinen gen Italien oder ins Skigebiet. In Thailand und dem Rest Südostasiens fährt die ganze Familie auf einem Moped dicht gedrängt mit anderen Mopeds eine Runde um die Insel. In München surren die E-Bikes durch die Brienner Straße. Oben fliegen die Flugzeuge, Auf dem Meer schwimmen die Schiffe. Ist was los auf dem Planeten. Ich fahre Auto, ich fahre Rad und ich gehe zu Fuß. Mach ich das eine, hasse ich die, die das andere machen. Ich liebe Radeln und ich find´s praktisch. Überholt mich die Omma mit dem E-Bike, ist mir das wurscht, Mit dem Auto würde sie das auch machen. Im September fahr ich mit dem Rad zur Wahl und wähle keine Partei, die mir irgendwas von Klima und Corona erzählt.
Nur mal ein kleiner Ausflug in die Realität: Dass E- Bikes nichts mit Umweltschutz zu tun haben, muss man hier sicher nicht erwähnen. Aber dass Menschen, die sich sportlich anstrengen- laufen, Radfahren, schnell mal eine schlechtere CO2 Bilanz haben, als wenn sie in Fahrgemeinschaft und mit Ruhepuls einen modernen Diesel genommen hätten, weiß kaum einer, stimmt aber tatsächlich. Also Homeoffice für alle, aber ohne Computer natürlich. Die Höhlenmenschen waren eben schon viel weiter.
Ich finde die Rundumschelte hier ziemlich einseitig. Ich bin 82 und mein ganzes Leben lang meist zur Freude und für die sportliche Fitness Rad gefahren. Jetzt fällt es mit jedem Jahr schwerer und man überlegt schon, ob etwas Unterstützung den Aktionsradius nicht wieder vergrößern könnte.
Brava(!), Frau Stephan! In unserer benachbarten Allee für Radfahrer und (!) Fußgänger wird man als Letzterer in rasendem Tempo von Fahrrädern aller Art auf zwei Zentimeter Körperdichte von hinten überholt, sodaß einen unvorbereiteten Schreckhaften der Schlag treffen könnte. Hier habe ich mir angewöhnt, beim hörbaren Herannahen eines dieser “Vorbilder” im Gespräch mit meiner Partnerin nach südlicher Art weit ausholend zu gestikulieren - das schafft Raum!
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