Hut ab, Frau Stephan! Daß Goethe Bergbaukundiger war, wissen die wenigsten. Es gibt übrigens noch mindestes ein zweites Mineral, das von Goethe entdeckt wurde, Herr Volgnandt, das Ilmenit. Beide stammen aus dem, leider vergeblichen Versuch Goethes den Ilmenauer Kupferbergbau zu etablieren. Genausowenig ist die Tatsache bekannt,, daß der zentrale Dichter der Romantik, Friedrich Freiherr von Hardenberg, genannt Novalis, Bergbauingenieur (hieß damals anders) war. Körner übrigens auch und Wilhelm von Humboldt studierte hier. In der Provinz, im sächsischen Freiberg, entstanden an der damals noch relativ frischen Gründung “Bergakademie” die modernen Natur- und Technikwissenschaften wie sämtliche Geowissenschaften, moderne Chemie, teilweise auch Physik, Maschinenbau wurden hier begründet oder wesentlich mitbestimmt. Für die Geistesgrößen dieser Zeit gehörten naturwissenschaftliche Kenntnisse unverzichtbar zur Bildung. Es ist heute unvorstellbar, daß der Streit um naturwissenschaftliche Theorien einmal das gesamte Land bis zu den einfachsten Schichten beschäftigte. Gemeint ist der “Kampf der Vulkanisten mit den Neptunisten” um die Entstehung der Gesteine. Der hat es übrigens bis in den Faust II geschafft. Natürlich war Goethe Parteigänger der Schule Gottlob Abraham Werners, der Haupt der Neptunisten war. Soviel auch zur These “Folgt der Wissenschaft,” in der eine Sichtweise zur einzig wahren erklärt wird. Einer der englischen Dichter, ich glaube Byron, der damals gerade in Deutschland unterwegs war, bemerkte dazu sinngemäß: ” Die Fuhrknechte prügeln sich in den Kneipen mit den Handwerksgesellen um die Frage, ob Gestein aus Ablagerung in den Meeren oder aus den Auswürfen der Vulkane entsteht. Was für ein glückliches Land, in dem der Streit um eine wissenschaftliche Frage das beherrschende Thema ist.” Man vergleiche das mit dem heutigen Dogmatismus.
@Helmut Driesel: Zwei Anmerkungen eine lustig und andere vielleicht interessant: Victor Klemperer “Provinz ist da, wo man die Lehrer zu den Intellektuellen zählt.”, Manche Verhaltensweisen des Volkes haben Goethe schon interessiert. In einem Brief an Schiller bittet er diesen, bei Paket- und Briefsendungen darauf zu achten, dass diese nicht von Subunternehmen transportiert werden. Da ab und zu etwas verschwindet, beschädigt oder verspätet ankommt. Ähnlichkeiten zur Gegenwart rein zufällig.
Ach, Frau Stephan, welch treffliche Beobachtung ! Die sogen. Hauptstadt Berlin hat heutzutage nicht einmal Provinzniveau. Vor dem Mauerfall lockte der Westteil die Wehrverweigerer an, und der Ostteil genehmigte nur SED - Treuen den Zuzug. Dieses unapetitliche Konglomerat wählt heute notorisch ROTGRÜNROT. Radfahrer gehören zur gehätschelten Spezies, Autofahren ist die Ursünde an sich. Was aber - poltisch ! - am Übelsten ist: Eine ehem. SED - Kanaille konnte ungestraft die Aufarbeitung der “DDR” - Verbrechen behindern. ( “Fall” Knabe ).
Egal ob dicht oder undicht Goethe war Dichter.
Ich habe gerade im Wikidingsda nachgesehen beim Lebenslauf von Markus Söder. Dort steht überhaupt nicht, wann der beimpft wurde und mit welcher Knallcharge. Ist das überhaupt noch erlaubt? Ich denke 0G ist nirgends mehr zulässig? Oder? Der Hubert hat ja jetzt die genauen Termine öffentlich nachgeliefert. Wieso dann nicht der Horst?
Vom Geheimrat in Weimar bis in die Provinz ist es noch ein gutes Stück Weg, sehr geehrte Frau Stephan. Der Goethe war der Inbegriff aristokratischen Selbstwertgefühls und elitären Denkens. Der hätte sich nie vorstellen können, das einfache Volk würde sich eines Tages an seinen Werken begeistern. Er eignet sich daher nicht für jede Art von Vergleichen. Hat der nicht gesagt, der Müßiggang befreie den Kopf für höheres? Die richtige Provinz erkennt man daran, dass Schriftsteller und Müßiggänger nicht das größte Ansehen genießen. Es sind vorläufig Taugenichtse.
@Bernd Meyer: Die Claudi Roth nehme ich ab sofort ernst. Nach ihrer Ernennung und ihrer Ansage sie will für mehr “Diversität” in der Kunst sorgen, habe ich, ironisch wie ich manchmal bin, auf achgut geunkt, ´Ach, sehen wir jetzt im DDR Fernsehen 2.0 mal die Böhsen Onkelz?`, Dienstag war ich hier in der CZ bei Bekannten eingeladen. (es gab sogar CZ Whisky, kannte ich nicht, nicht schlecht) Vielleicht wollten die mir eine Freude machen. Jedenfalls lief im Hintergrund ARD. Auf einmal höre ich eine Textzeile einer meiner Lieblingsbands. Gerade noch mal gesucht. (ging auch, kein IP Blocking), Eine Serie, “Begräbnis” Teil 3 und in Minute 23.30 spricht Martin Brambach die Textzeile “Auf gute Freunde verlorene Liebe auf alte Götter und auf neue Ziele” aus dem Lied “Auf Gute Freunde” von den Böhsen Onkelz. Das hat Claudi bewirkt und so schnell. Die hat sicherlich meine Unkerei gelesen. Und ich stehe jetzt als blödes .....loch da. Peinlich.
Das alles was Goethe ( u.a. auch Minister) wußte und konnte ist genau das äquivalent zu unseren Politikern, was diese nicht im geringsten beherrschen.
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