Nach der Kritik von Mit-Forist Müller, möchte ich im Sinne eines ‘gerechten Ausgleichs’ ausnahmsweise ein klein bisschen Werbung für Frau Stephan machen. Cora Stephan schreibt auch unter Pseudonym. Unter dem Pseudonym Sophie Winter sind Abenteuer-Geschichten rund um den kleinen Kater Filou erschienen. Ich kenn diese Bücher selber nicht, aber die im Netz nachzulesenden Renzensionen und Leser-Kommentare sind absolut begeistert. Wer nach einem Weihnachtsgeschenk für die Tochter oder Enkel-Tochter sucht und sich beispielsweise für ‘Filou - Ein Kater sucht das Glück’ oder ‘Filou - Ein Kater rettet die Liebe’ entscheidet, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach einiger Zeit in glückliche Mädchen-Augen schauen.
Waren nicht erst in Frankreich Wahlen? Dort wurden doch genau wie bei uns diese Zustände nachträglich abgesegnet. Und komm mir keiner mit dem Spruch “Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten”. Die Leute bekommen genau das, was sie gewählt haben - in Frankreich wie auch bei uns. Ich bin überzeugt, dass viele Gastronomen und Einzelhändler nicht Le Pen gewählt haben. Die Wahlen wirken perfekt. Bei uns gibt es sogar durchaus linke Politiker, die den Niedergang mehr oder weniger deutlich auch so bezeichnen und herbeiwünschen - wegen Klima und so… Die Wähler danken es Ihnen - siehe Niedersachsen.
Falsch: Das Absterben des Lebens in Vivirais deutet *nicht* auf den Untergang Europas hin! Vivarais liegt ländlich, in der Provinz. Überall in der industriellen Welt wachsen die Städte und es stirbt die Provinz. In den USA ist das genauso. Das hat wirtschaftlich-technische Gründe: es ist der enorme Produktivitätzuwachs in der Landwirtschaft und die hohe Produktivität der Städte in einer hochgradig vernetzten Wissensgesellschaft. – Also, Frau Stephan: Europa mag ja untergehen, aber die Verödung der Provinz, so traurig sie ist, ist kein Anzeichen dafür. Außer Sie wollen, dass wir das Heu wieder mit der Sense schneiden und die Bäume mit der Hand sägen.
Ich habe ich eine Rückfrage an @Christian Müller. Ich mag und schätze Frau Stephan sehr. Man MUSS sie sicherlich nicht mögen - Ihre ins Persönliche gehende Kritik würde ich aber gern nachvollziehen können. Was werfen Sie Frau Stephan vor? Cora Stephan hat in den Anfängen der Kanzlerschaft Angele Merkel (publizistisch) unterstützt. Das haben nach der durch Öffnung der Finanzmärkte, Sozialabbau incl. verunglückter Hartz-Reformen gekennzeichneten Politik der rot-gruenen Regierung Schröder-Fischer sehr viele getan - im Kleinen auch ich. (*) Viel früher als andere gehörte Frau Stephan zu den (ersten) Kritikern der Politik Merkels. (Buch ‘Angela Merkel - ein Irrtum’; veröffentlicht 2011) . Falls sich die ‘fette Pension’ auf Frau Stephan beziehen sollte: Cora Stephan war nie Abgeordnete, nie im Öffentlichen Dienst angestellt und nie Teil des ÖRR-Medien-Kartells, dessen Funktionäre in der Spitze mehr verdienen als ein Bundeskanzler und später in Summe Millionen-Pensionen erhalten (WDR-Buhrow usw.) Frau Stephan lebt also von ihren erarbeiteten Einkünften als freie Publizistin und (erfolgreiche) Schriftstellerin. (*) Wir wollen uns fair erinnern. Merkel war 2005 eine Hoffnung und ihre Wahl (leider mit einem schlechten Wahlergebnis) war ein Signal der Hoffnung. Dies lag einmal am liberal-konservativen ‘Dresdener Programm’ (Steuerreform des ‘Professors aus Heidelberg’), aber auch an Schröder sogenannten ‘Reformen’, welche die Axt an rechtsstaatliche Prinzipien legten! Unter SCHRÖDER hat alles anfangen!!! Erinnern wir uns an das seinerzeit berühmte ‘Pärchen’, welches die ‘soziale Gerechtigkeit’ der Roten und Grünen symbolisierte. Ein Pärchen lebte in einer Wohnung in ‘wilde Ehe’. Sie waren nicht verheiratet und zahlten also nach Steuer-Recht als Singles (höhere) Steuern. Arbeitslos geworden, galt das Sozial-Recht. Und HIER waren beide über Nacht KEINE Singles mehr; verdutzt erfuhren die beiden, daß sie eine ‘Bedarfs-Gemeinschaft’ bilden! Seitdem hasse ich rot-gruen!
Ganz direkt: Sie sind auch nicht mehr die Jüngste- wie lange wollen Sie da warten?
In Ungarn erlebe ich gerade das Gegenteil von dem, was die Autorin beschreibt. Nicht etwa nur ám Balaton und im Grossraum Budapest. Nein , tief im Osten unweit der Grenze zur Ukraine. Eine Kleinstadt. És ist Mittagszeit, die Terassen sind gut gefúllt , Familien, Rentner, in der Mehrzahl Angestellte und Arbeiter im Blaumann, die ihr Mittagessen im Abonnement bezahlbar, verzehren. Der Hauptplatz hat eine Herbstbepflanzung in schönsten Farben bekommen. Mittendrin säuselt der Springbrunnen. Man hat Mühe die andere Seite zu erreichen, der starke Verkehr will auch um die Mittagszeit nicht weniger werden. Kein einziges Geschäft um den Platz herum steht lehr. És wird renoviert, gebaut und erneuert. Blumen überall, die Ungarn lieben sie und verstehen einiges davon. Die drei Kirchen erstrahlen schon seit längerem im neuen Glanz. Im Industriepark haben sich vor allem deutsche Unternehmen angesiedelt. Kein Wunder, dank dem AKW Páks kostet die kWh. ca. 15 cent. És herrscht Vollbeschäftigung, Arbeitskräfte werden gesucht, viele kommen aus dem nahen Rumänien, andere werden mit Werksbussen aus den umliegenden Dörfern geholt. Nein man verdient nicht viel. Mit 800 € nettó gilt man als gut bezahlt. Im Supermarkt sind viele Sachen schon teurer als in Buntland. Dafür gibt és den Kindergarten samt Verpflegung gratis. Die Eltern honorieren das auf ihre Weise, zwei Kinder die Regel, viele freuen sich űber ein drittes oder viertes És wird lautstark über die Regierung Orbàn geschimpft, schliess hat man sie ja gewählt,also hat man ein Recht dázu. Auch Ungarn ist nicht das Paradies auf Erden, will es gar nicht sein. Nur an seinen Traditionen und Werten will man schon festhalten. Dazu gehört auch, dass man es über tausend Jahre hin geschafft hat sich als Notion zu behaupten und das was man über diese Zeit sich geschaffen hat zu erhalten. Landesweit und nicht nur hier in Nyírbàtor ganz weit im Osten.
@Christian Müller: Also, um in Südfrankreich herumzufahren, braucht man wahrlich keine “fette Pension”. Und die hier genannten Regionen wurden von früheren Bewohnern großenteils verlassen, BEVOR andere kamen. Und heute, im Text hier, ist die Erwartung von Neuem gerade mal eine schwache Hoffnung in der von Mächtigeren geschaffenen Tristesse. Was kann man - vernünftigerweise - dagegen haben? Ihr Frust mag verständlich sein, nur: wenn Sie deshalb blind um sich schlagen, ist noch mehr Frust garantiert. Ebenso, wenn man Selbstkritik von andern fordert - und doch den eigenen Balken nicht wahrnimmt.
@Axel Gojowy / 13.10.2022 - “Das Titelbild erinnert stark an 1989 in der “DDR”, bevor die Bürgerwut die Welt veränderte.”—- Ich halte das für ein nützliches Märchen, welches uns die wirklich Mächtigen erzählt haben. Haben Sie wirklich den Eindruck, dass wir hier “der Souverän” sind oder jemals waren? Stellen Sie sich doch mal die Frage, wer das Machtmonopol hat.
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