Falsch! Bevor noch die “Große Flucht aufs Land” in Fahrt kommt, kündigt sich schon der übernächste Trend an: Das Land kommt in die Stadt. Der Städter besucht Volkshochschulkurse: Wie baue ich Tomaten an? Und wird sich sein Huhn auf dem Balkon halten. Die häßliche Verkehrsinsel im Viertel wird aufgerissen, um Gemüse anzupflanzen. Ungelogen! Ich wohne am Stadtrand von München und höre jeden Tag den Hahn krähen. Der wird mit anderem Getier von irgendeinem pädagogischen Verein gehalten, um den Kindern die Natur näherzubringen. Also nix mit Stadtflucht! Wir grünen Städter werden euch Landpomeranzen noch zeigen, was es heißt, im Einklang mit der Natur zu leben.
Ich wohne am Stadtrand… Und dort ist es gerade noch! so zu ertragen… In die Innenstadt bringen mich keine 10 Pferde mehr weil ich die dort herumlungernden Halsabscheidervisagen und die fettarschigen Kopftuchtanten nicht ertragen kann… Noch ein paar Monate dann geht für mich und meine Frau allerdings auch aufs Land… Nennt sich AusLAND und wir freuen uns schon ganz furchtbar darauf… Endlich in Sicherheit und weg von den Dumpfbacken…
Klausgerd Trebnitz “Bei uns geht es anders zu. Vor allem anders, als ihr denkt.” - “Liebe Frau Stephan, schreiben Sie uns noch, wie es bei Ihnen zugeht? Würde ich gern lesen.” Ich auch ! ich habe jahrelang in einem 1000 Seelendorf mit einem Tante Emma Laden gelebt. Drei reiche Bauern und mehrere Vereine beherrschten das Bild. Ich als ” sächsischer, nicht katholischer Eindringling” wurde von Anfang an willkommen geheißen. Ich habe mich wohl gefühlt, zumal es S- Bahn Anschluß gab. 1992 bin ich dort weggezogen. HEUTE erkenne ich das “Dorf” nicht mehr, es wurde zugebaut und urbanisiert. Früher konnten die Kinder über Wiesen, Wald und Flur flitzen, ohne, daß wir uns kümmern mußten. Mein ältester Enkel schwärmt heute noch davon. Heute wachen etliche “Helikoptermütter” darüber, daß ihre Kinder auch ja nicht den urbanen Anschluß verpassen und einigen ist der Ki-ga. den es früher nicht gab, zu städtisch, die bringen die Kinder in einen Waldkindergarten, wo sie bei Kälte in einem Bauwagen sitzen dürfen. Heute möchte ich nicht mal geschenkt in so einem “Dorf” wohnen, was ruck zuck von den ach so “getreßten Städtern” eingenommen wurde. Wird nicht überall so sein aber wahrscheinlich bei Dörfen mit S Bahn Anschluß gang und gäbe. Egal wo man heute wohnt, überall ist die Ruhe dahin. Im teuren Bogenhausen, ebenso wie im Hasenbergl.
Die Grünen träumen ja davon, alle Deutschen in einer Art von Groß-Berlin einzusperren, d.h. maximale urbane Verdichtung. Angeblich weil das Einfamilienhaus im Grünen eine Ökosünde ist, Hochhaushühnerkäfige hingegen das energetische Optimum seien. In Wirklichkeit liegt es wohl eher an der Hoffnung, dass man seine Machtbasis ausbauen kann, ganz nach dem Motto „je ferner der Wähler vom Grünen, desto eher wählt er die Grünen“. Daher mein Motto: lieber ein Haus im Grünen als einen Grünen im Haus.
Tja, Franz Werfel, “Der Stern der Ungeborenen” da ging es den Städtern um ein Vielfaches besser und sie drängten trotzdem in die Wildnis, Freiheit. Und wenn schon hier ohne Raum, dann doch gleich Banat, vormals Ostpreußen, Wolgadeutsch, diverse Siedlungsgebiete in Sibirien, für Herrn Broder natürlich Birobidschan. Dort überall sind im allgemeinen Deutsche wieder gern gesehen. Natürlich nur m/w/d. Männlich, weiß, deutsch.
Das oft langsame Internet auf dem Land wird einen Teil der Städter vom Umzug abhalten. Ohne schnelles Internet ziehen heute viele Firmen und damit Arbeitsplätze vom Land in die Stadt. Die Politiker begreifen nicht, das in der heutigen Zeit das schnelle Internet für viele Firmen und auch für den privaten Bereich wichtig ist
Diese Sichtweise kann ich nur bestätigen. Hier im niedersächsisch- mecklenburgischen Grenzgebiet in der beschaulichen Elbtalaue vom Wüten der großen Seuche. Allerdings ist schon seit ca 2 Jahren ein deutlicher Zuzug Auswärts zu verzeichnen. Deutlich vor Corona, und sehr viel Jungvolk. Möglich, dass es an der zunehmenden Überfremdung der Städte liegt, oder auch nur an den (noch) bezahlbaren Immobilien in unserer Region. Die schöne Natur tut ein übriges. Von der Menschheitsbedrohenden Krankheit Namens Corona merkt man hier nicht viel, bis auf die lästige Maskenpflicht in Läden und Geschäften. Wir haben hier in puncto Nahversorgung alles was wir brauchen, für extravagante Dinge gibt’s das der Regierung völlig unbekannte Neuland Namens Internet. Wenn ich mit dem Hund in den Feldern spazieren gehe, muss ich mich schon sehr anstrengen, um überhaupt jemanden zu sehen, geschweige denn, ihm näher als 100 Meter zu kommen. Und wir haben seit März nicht einen einzigen bestätigten Corona- Fall, bei einer Einwohnerzahl von 5000 Menschen. Lasst die Hippster und Grünen in Städten, Hauptsache wir haben hier unsere Ruhe.
Politiker als Erntehelfer…......Missernte
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