Der Bund veräussert einen Teil seiner Commerzbank-Aktien, die er im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 erworben hatte.
Die italienische Bank UniCredit hat überraschend neun Prozent der Commerzbank-Aktien erworben und zeigt Interesse an weiteren Anteilen. Dies berichtete der Aktionär. Nachdem der Bund einen Teil seiner Aktien an der Commerzbank (4,49 Prozent) zum Verkauf angeboten hatte, griff UniCredit zu und kaufte sogar über dem Marktpreis. Danach erhöhte UniCredit weiter seinen Anteil durch Zukäufe am Markt auf 9 Prozent. In Deutschland besitzt UniCredit bereits die Hypo-Vereinsbank.
Dieses Engagement führte zu Spekulationen über eine mögliche Übernahme der Commerzbank, was die Aktienkurse stark ansteigen ließ, teilweise mit bis zu 17 Prozent an einem Tag. Allerdings hat UniCredit noch einen weiten Weg bis zur Übernahme. Zurzeit ist der Bund mit 12 Prozent trotz der Verkäufe weiterhin der größte Anteilseigner, gefolgt von UniCredit mit nun 9 Prozent und Blackrock mit etwa 7 Prozent, allerdings über verschiedene Fonds.
Der Bund nahm durch den Verkauf des Aktienpaketes 702 Millionen Euro ein. Während der Finanzkrise 2008/2009 erwarb der Bund Anteile an der damals strauchelnden Bank. Es besteht eine 90-tägige Sperrfrist für weitere Verkäufe des Bundes. Langfristig will der Bund seine gesamte Commerzbank-Beteiligung abstossen.