Die EU will den Treibhausgasen ordentlich einheizen und hat dazu offenbar auch schon das richtige Rezept gefunden: die Deindustrialisierung. Anders kann man die Pläne nicht interpretieren, die derzeit in Brüssel gewälzt und noch im Jänner verabschiedet werden sollen. Die Verpflichtung der Betriebe, jede Tonne CO2-Ausstoß langfristig aus der eigenen Tasche zu bezahlen, käme einer milliardenschweren Belastungswelle gleich. Die europäische Papierindustrie hat errechnet, dass die Kosten die gesamten Gewinne der Branche auffressen würden. Bei der Voest, dem größten Emittenten Österreichs, würde der Plan den Klima-Aufwand verzehnfachen.
Die Konsequenzen einer derartigen Politik liegen auf der Hand. Die Industrie wird mangels Ertragschancen aus der EU flüchten und dort investieren, wo nebst niedrigeren Lohnkosten auch Emissionen keine Belastung darstellen. Das gilt zumindest, solange die größten globalen Mitbewerber nicht mit im Boot sind. Brüssel scheint die Abwanderung in Kauf zu nehmen. Immer klarer wird ausgesprochen, dass die Industrie in Europa ohnehin keine Zukunft habe und die Zukunft in der Dienstleistung liege. http://derstandard.at/?url=/?id=3174756