Gastautor / 10.01.2025 / 16:00 / Foto: K.I / 13 / Seite ausdrucken

CO2-Abgabe: Abzockmodell ohne Einfluss auf das globale Klima

Von Frank W. Haubold.

Der Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung entpuppt sich als Goldesel für Ideologen – welch Überraschung. Ansonsten: Die Lastenfahrrad-Ära kann kommen.

Seit Beginn des Jahres zahlen Verbraucher noch einmal mehr für Mobilität und Heizung und mittelbar auch für den Strom, denn die CO2-Abgabe wurde zum 1. Januar von 45 auf 55 Euro pro Tonne CO2 erhöht. Dabei flossen die Einnahmen bereits 2024 überaus üppig und summierten sich auf rund 18,5 Milliarden Euro, die so gut wie vollständig vom Verbraucher zu tragen sind, denn die Energieversorger legen die Ausgaben natürlich auf den Strompreis um.

Diese Einnahmen fließen sämtlich in den sogenannten „Klima- und Transformationsfonds“, eine Art Nebenhaushalt der Bundesregierung, der zwar vom Finanzministerium verwaltet wird, aber weitgehend dem grünen Wirtschaftsministerium zur Verfügung steht. Zwar gibt es durchaus Stimmen, die fordern, den Geldsegen wenigstens zu einem Teil an den Bürger über ein sogenanntes „Klimageld“ zurückzugeben, aber davon ist in den Parteiprogrammen kaum noch eine Rede. Wozu auch den Bürger entlasten, wenn man ihn schon einmal erfolgreich geschröpft hat?

Was aber geschieht mit dem Geldsegen und den bereits im Fonds enthaltenen Mitteln? In der Planung für 2024 wird folgendes angegeben:

  • Energetische Gebäudesanierung: 18,9 Milliarden Euro
  • EEG-Förderung (Ausbau erneuerbarer Energien): 12,6 Milliarden Euro
  • Elektromobilität und Ladeinfrastruktur: etwa 4,7 Milliarden Euro
  • Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft: 3,8 Milliarden Euro
  • Halbleiterförderung: 4 Milliarden Euro
  • Deutsche Bahn: 4 Milliarden Euro

Massive Mehrkosten und Marktverzerrungen

Im Klartext heißt das: mehr Windkraftanlagen, noch mehr (weitgehend ungenutzte) Ladesäulen, Investitionen in eine Technologie mit unklarer Zukunft (erst kürzlich meldete das Vorzeige-Wasserstoff-Unternehmen HH2E Insolvenz an), mehr Gängelung der Hausbesitzer durch überzogene und gesundheitsschädliche Wärmedämmungsvorgaben, mehr Verluste an Waldgebieten und landwirtschaftlicher Nutzfläche durch Wind- und Solaranlagen, mehr ideologiegeleitete Bürokratie und weniger Marktwirtschaft.

Garantierte Einspeisungsvergütungen oder eine „Marktprämie“ für Direktvermarkter verstoßen gegen marktwirtschaftliche Grundsätze und setzen Fehlanreize, denn wenn ich als Anbieter in jedem Fall Geld für den erzeugten Strom bekomme, egal ob es dafür Abnehmer gibt, setze ich doch gern noch ein paar Dutzend Windkraftanlagen in die Landschaft.

Das führt nicht nur zu massiven Mehrkosten für die EEG-Förderung (2024 23 Milliarden Euro), sondern auch zu Marktverzerrungen wie negativen Strompreisen an den Börsen wegen des Überangebots. Dass Wind- und Solarstrom keinerlei Versorgungssicherheit bieten, sei nur am Rande angemerkt.

Die vorgebliche Entlastung beim Strompreis ist eine Fiktion, denn was der Verbraucher wegen der vorübergehend abgeschafften EEG-Umlage spart, bezahlt er über den auch wegen der CO2-Abgabe deutlich überhöhten Strompreis (der höchste in Europa) wieder drauf.

Was kann ich erreichen und was nicht?

Auf den von der Politik künstlich geschürten Hype für Elektromobilität hat der Markt mit 27 Prozent weniger Neuzulassungen 2024 bereits die Antwort gegeben. Nun erwägt die Politik, erneut eine (marktfremde) Anschaffungsprämie aufzulegen, um der Automobilindustrie aus der Patsche zu helfen, die auch im internationalen Maßstab massive Probleme hat.

„Aber der ganze Aufwand dient doch einem guten Zweck“, wird der mediengeprägte Leser nun einwenden. „Schließlich gilt es doch das Klima zu retten, und was könnte wichtiger sein?“

Abgesehen davon, dass die gleichen Weltrettungs-Argumente bereits zur Abschaffung der durchaus klimaneutralen Atomkraftwerke hierzulande geführt haben, mit der Deutschland nun mutterseelenallein da steht und in Flautezeiten Atomstrom aus Frankreich importieren muss, sollte sich jeder vernünftige Mensch zuerst die Frage stellen: Was kann ich erreichen und was nicht?

Und da genügt ein Blick auf die CO2-Emissionen Deutschlands und der Welt, um festzustellen, dass sich auch nichts am globalen Klima ändern würde, wenn in Deutschland nur noch Lastenfahrräder führen und das Licht erst ab Windstärke 4 eingeschaltet werden dürfte. Selbst, wenn man dem Dogma folgt, dass es tatsächlich der Mensch ist, der für die Klimaerwärmung verantwortlich ist, sorgen wirtschaftlich aufstrebende Länder wie China und Indien dafür, dass die billionenteure bundesdeutsche Energiewende keinerlei signifikante Auswirkung auf den globalen CO2-Ausstoß hat. Allein China steigerte seine Emissionen in den letzten Jahren um durchschnittlich 500 Millionen Tonnen jährlich.

Die Lastenfahrrad-Ära kann kommen

Diese Einsicht heißt nun keineswegs, dass man hierzulande gar nichts zur Reduktion der CO2-Emissionen tun sollte, nur eben mit Vernunft und Augenmaß und nicht, um ideologischen Wunschvorstellungen zu entsprechen und eine unersättliche Lobby zu bedienen, die sich von der Ökoindustrie selbst bis zu globalen Finanzdienstleistern erstreckt, für die die vorgebliche „Klimarettung“ ein Billionengeschäft ist.

Und es erscheint mehr als schizophren, wenn die Politik einerseits Deutschland zum Vorzeigeland im Klimaschutz machen möchte (natürlich auf Kosten der Bürger) und andererseits auf der Abkehr von der Atomenergie beharrt. 2010 lieferten deutsche Atomkraftwerke noch 140 Terawattstunden Elektroenergie, was einer CO2-Einsparung von 70 Millionen Tonnen entspricht. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Milliardensummen für den Atomausstieg aus klimatischer und wirtschaftlicher Sicht kontraproduktiv waren, aber Einsicht oder gar der Wille zur Korrektur ist bei den politischen Akteuren nicht zu erkennen. Lieber fährt man das Land weiter mit Volldampf gegen die Wand.

Während Politik und Medien hierzulande den aktuellen Rückgang der CO2-Emmissionen um 18 Millionen Tonnen bejubeln (der überdies nicht höher ist als zu Zeiten ohne CO2-Abgabe), verweist Reuters süffisant darauf, dass der wirtschaftliche Abschwung Deutschlands der eigentliche Grund für die geringeren Emissionen ist. Die Lastenfahrrad-Ära kann also kommen…

 

Frank W. Haubold wurde 1955 in Frankenberg (Sachsen) geboren. Seit 1989 schreibt er Romane und Erzählungen unterschiedlicher Genres und gewann mehrere Literaturpreise. Seit einigen Jahren betätigt er sich auch publizistisch und gehörte zu den Erstunterzeichnern der Gemeinsamen Erklärung 2018. Mehr über ihn finden Sie auf seiner Website.

Foto: K.I

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Leserpost

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Knapp, Heinerich / 10.01.2025

Zitat : ” Diese Einsicht heißt nun keineswegs, dass man hierzulande gar nichts zur Reduktion der CO2-Emissionen tun sollte…....”  Da bin aber ganz anderer Meinung ! Man sollte vor allem ***GARNICHTS*** zur Eindämmung des lebensnotwendigen Spurengases tun, sondern ganz im Gegenteil, den Anteil von CO2 in der Luft noch verstärken ! Wann geht das eigentlich einmal in die Köpfe ? Das kann doch nicht so schwer sein ! Das grenzt ja schon an Denkverweigerung !

Heiko Engel / 10.01.2025

GESCHÄFTSMODELL !!! Mir erscheint es wichtiger darauf hinzuweisen, dass der Wähler in diesem Land die größte Herausforderung ist; und auch bleibt. 20 Jahre wurde Deutschland bewusst und absichtlich gegen die Wand gefahren. Mag Dummheit ( das politische Personal lässt die Vermutung zu ) oder Absicht gewesen sein. Das es immer noch 65 % Psychopathen und Transfersüchtige gibt, die der Überzeugung sind die Lösung der Probleme läge in der Parteiendiktatur ist geradezu erschütternd. Das muss alles noch schlimmer für Michel werden. Renten runter, Massenarbeitslosigkeit, Entlassungen beim Staat, Pleiten,  alimentierte Messermänner, Insolvenzen etc.. Geht wohl nur auf die harte Tour. Wie immer ! Erlaube mir Feierabend zu machen, nachdem Staatsbedienstete bereits seit 13:30 die Beschäftigung ( Arbeit mag man das ja schon lange nicht mehr nennen ) eingestellt haben. Wünsche ein sonniges Wochenende !

Paul Ehrlich / 10.01.2025

Das Geld braucht die grüne Sekte um die E-Autos und Wärmepumpen für ihre Anhänger zu subventionieren. Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun. Hauptsache das Geld fließt. Kritische Medien die den Schwachk äh sinn hinterfragen gibt es auch keine mehr.

Michael Guhlmann / 10.01.2025

Es handelt sich bei der Behauptung und wirtschaftlichen Ausweidung des menschengemachten Klimawandels um ein gigantisches Betrugssystem, das Nutznießern rund um den Globus ein leistungsloses Einkommen ermöglicht.  Konstruktionen wie “Zertifikatehandel”  geben Parasiten die Möglichkeit, nach Installation der dazugehörigen Gesetze den Menschen legal das Fell über die Ohren zu ziehen. Und unbegrenzt in die Zukunft gedacht: Wenn Sie ausatmen, lieber Herr Haubold, reichern Sie die Atmosphäre mit dem Killergas Kohlendioxyd an. Das sollte bestraft werden, und siehe - der Mechanismus dafür existiert bereits: Zertifikate. —-  Auf der Seite Anderwelt.online von Herrn Flugkapitän Peter Haisenko findet man am linken Rand Links zu Aufsätzen verschiedener Wissensgebiete, u.a. zu Wissenschaft und Technik.  Dort kann sich jeder, der es wissen möchte, von Naturwissenschaftlern erklären lassen, warum “Grüner Wasserstoff”, “Grüner Stahl” usw. usf. Chimären sind, die nur taugen, um von Scharlatanen zum Abgreifen von Subventionen genutzt zu werden.

Volker Kleinophorst / 10.01.2025

Da bleibt nur: Nein, doch, oh hab ich ja wohl richtig gelegen ich alter Leugner. Sience Fiction Film: Landung auf einen fremden Planeten, der eventuell besiedelt werden kann. Der Klimawissenschaftler an Bord ist gefragt, ob die Atmosphäre Leben ermöglicht. „Sauerstoff, Stickstoff, sieht gut aus. Oh. Nur wenig CO2.“ „Heißt?“ „Nur geringes Pflanzenwachstum und dadurch auch kälter, weil Bewuchs die Temperatur erhöht.“ „Kann man da leben?“ „Auf einem nackten, eisigen Felsen.“ Einige Astronauten haben hinterher erzählt sie unten eine Horde alter Weiber gesehen, die sangen: „Wir wollen kein CO2 mehr.“ Ich glaub ja nicht dran. Die wären doch längst verhungert. Oder erfroren, ich glaub das geht schneller.

Stefan Riedel / 10.01.2025

CO2- Ablass? Heute CO2 und morgen, H2O-Ablass (D verbraucht zu viel Wasser, Propagandaschau.de), Pestizid-Ablass,...? Dem ideologischen Wahn sind doch keine Grenzen mehr gesetzt?

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