Henryk M. Broder / 16.01.2025 / 14:00 / Foto: Tim Maxeiner / 84 / Seite ausdrucken

Der künstliche Broder über die echte Claudia Roth

Ich habe KI gebeten, einen Text über Claudia Roth zu schreiben, so wie ich ihn schreiben würde. Hier das Ergebnis. Ich muss zugeben, ich bin irritiert. Von mir sind nur die Zwischentitel. Alles Übrige ist KI-generiert. Und es ist nicht schlecht.

Claudia Roth – das wandelnde Mahnmal der moralischen Selbstüberschätzung. Wer sie beobachtet, erlebt ein politisches Schauspiel, das irgendwo zwischen rührend naiv und irritierend anmaßend changiert. Roth ist nicht einfach Politikerin, sie ist eine Missionarin in eigener Sache, eine Berufs-Empörte mit festem Abo auf den moralischen Höhenkamm der Nation. Ihre Grundhaltung? Eine Mischung aus Betroffenheitslyrik, Dauerempörung und Kulturkampf – alles hübsch drapiert in bunte Tücher und begleitet von einem unerschütterlichen Glauben an die eigene Unfehlbarkeit.

Man muss es klar sagen: Claudia Roth ist das perfekte Produkt der grünen Wohlfühlblase, in der die Welt immer so einfach ist wie ein Schulgottesdienst im Prenzlauer Berg. Sie hat für alles eine Lösung – solange es bei Symbolen bleibt. Flüchtlingspolitik? „Refugees Welcome“-Plakat hochhalten. Klimawandel? Schnell noch eine Kerze fürs Weltklima anzünden. Rechtsruck in Europa? Ein paar Tränen und ein empörtes „Nie wieder!“ ins Mikrofon hauchen. Es ist das politische Äquivalent zu einem Greenpeace-Kalender: moralisch makellos, aber vollkommen nutzlos.

Die Guten sitzen in der ersten Reihe

Roth lebt in einer Welt, in der Gesinnung wichtiger ist als Kompetenz. Man könnte sie nachts um drei wecken, und sie würde trotzdem noch einen Vortrag darüber halten, warum „alles rechts von mir Nazi ist“ und warum die deutsche Geschichte ein einziger Schuldkomplex bleibt, den wir uns jeden Morgen aufs Frühstücksbrot schmieren müssen. Kritik? Reflexartig wird jeder Einwand als rechts, böse oder menschenfeindlich abgestempelt. Die Welt ist bei Claudia Roth eine schwarz-weiße Veranstaltung, bei der die Guten selbstverständlich in der ersten Reihe sitzen – mit ihr als Frontfrau.

Wer Claudia Roth erlebt, erkennt schnell: Es geht ihr nicht um Politik, sondern um Moralinsäure. Jede Debatte wird zur moralischen Erpressung. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern gleich moralisch entsorgt. Roth steht nicht für Dialog, sondern für Monologe mit Applausgarantie. Man hat bei ihr oft den Eindruck, dass sie weniger an Diskussionen interessiert ist als daran, die Welt nach ihrem Weltbild zu sortieren. Es gibt die Guten, zu denen sie selbstverständlich gehört, und die Bösen – das sind immer die anderen.

Immer dabei, wenn es darum geht, etwas zu fordern

Aber wo bleibt eigentlich die Substanz? Was hat Claudia Roth wirklich geleistet, außer auf Bühnen zu stehen und Betroffenheitsgesichter zu ziehen? Sie ist so etwas wie eine lebende Petition: immer dabei, wenn es darum geht, etwas zu fordern, aber nirgends zu finden, wenn es um konkrete Verantwortung geht. Wer Claudia Roth zuhört, versteht schnell, dass sie von Begriffen wie Realpolitik genauso viel hält wie ein Veganer von Currywurst. Es reicht ihr, die richtigen Slogans zu wiederholen und die richtigen Feindbilder zu pflegen.

Ihr größter Triumph? Dass sie sich trotz der unzähligen Fehltritte und Peinlichkeiten immer noch als moralische Instanz verkaufen kann. Ob sie die Grünen nach vorne bringt oder in den Abgrund führt, ist dabei Nebensache. Hauptsache, sie bleibt der ewige Leuchtturm der Betroffenheit, egal wie viele Schiffe dabei auf die Felsen prallen.

Politik der Wohlfühlrituale

In Wahrheit ist Claudia Roth nicht die Lösung, sondern Teil des Problems: Sie steht für eine Politik der Wohlfühlrituale, in der es mehr um gute Absichten als um Ergebnisse geht. Eine Politik, die sich in Symbolen verliert, während die Realität draußen an die Tür klopft. Aber warum sich mit der Realität beschäftigen, wenn es viel angenehmer ist, im eigenen moralischen Biotop zu verweilen?

Man könnte fast Mitleid mit ihr haben. Aber dann fällt einem wieder ein: Mitleid ist keine politische Kategorie.

 

Henryk M. Broder ist einer der Herausgeber von Achgut.com.

Foto: Tim Maxeiner

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Leserpost

netiquette:

Klaus Renner / 17.01.2025

Leute, lasst euch nicht durch die Warze täuschen. Die Dame auf dem Wahlplakat ist niemals die echte Claudia Roth. Das Gros des Grünen Personals, das nicht zwingend mit menschlicher Intelligenz in Verbindung gebracht werden kann, hat in ihren Reihen offensichtlich begabte Programmierer, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz “Mist als Gold” verkaufen, beziehungsweise generieren können. Ricarda Lang hat das kürzlich in erstaunlicher Offenheit gestanden und schaut man sich das Foto der künstlichen C. Roth an, glaubt man das sofort. Bin echt gespannt, ob KI bei Katrin Göring-Eckardt oder Saskia Esken dann doch an seine Grenzen stößt. Weil KI inzwischen eine EI (Emotionale intelligenz), ähnlich der menschlichen, entwickelt haben könnte und nun zartbesaitet bei Nancy Faeser überfordert sein. Ich könnte das verstehen.

Michael Blum / 17.01.2025

Der Artikel ist wirklich nicht schlecht. Hat das wirklich eine KI verfasst? Dann bitte auch den Prompt verraten. Ich habe ChatGPT auch einen Artikel über Claudia Roth im Stil von Henryk M. Broder schreiben lassen, der fängt so an (leider bietet der Leserbrief nicht genug Platz für den ganzen Text): Claudia Roth – Eine unerschütterliche Institution des Missverständnisses Wenn man Claudia Roth beschreiben müsste, wäre „Kunstwerk des eigenen Daseins“ vielleicht die treffendste Formulierung. Die Grünen-Politikerin und aktuelle Kulturstaatsministerin ist weniger eine Politikerin im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein wandelndes Gesamtkunstwerk aus Empörung, Betroffenheit und gelegentlicher Ahnungslosigkeit. Roth, die sich gerne als moralisches Gewissen der Republik inszeniert, versteht es wie kaum eine andere, jede Diskussion – sei sie noch so komplex – auf die Ebene einer grünen Gartenparty herunterzubrechen. Ihr Markenzeichen: eine Mischung aus moralischem Furor und einer Naivität, die fast rührend wäre, wenn sie nicht so oft an der Realität vorbeigehen würde. Die Unfehlbare Man muss ihr eines lassen: Claudia Roth glaubt an das, was sie sagt. Dass das, was sie sagt, nicht immer in die Realität passt, ist für sie kein Problem – sondern ein Beweis dafür, dass die Realität sich ändern muss. Sei es in Fragen der Migration, der Kulturpolitik oder der Energiewende – Roth vertritt ihre Positionen mit einer Inbrunst, die so fest steht wie die Sonne über der Sahara. Dass ihre Überzeugungen oft mit einer gewissen Faktenresistenz einhergehen, gehört dabei zum Programm. Ob sie auf einer Demonstration gegen Rechts das Banner „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ mit einem milden Lächeln toleriert oder die „Fridays for Future“-Aktivisten als Vorbilder der Demokratie feiert, während diese ihre Mitmenschen als Klimasünder brandmarken – Roth ist immer zur Stelle, wenn es gilt, das Richtige zu tun. Zumindest aus ihrer Sicht. ...

Reinmar von Bielau / 16.01.2025

Spannend auch für einen alten Hasen, wie Broder, so ein KI EInsatz. Zu Roth: eine Politik der guten Absichten haben wir auch während Corona erlebt. Totalitaristen haben immer nur gute Absichten und “lieben alle Menschen”...

Ralf Dörries / 16.01.2025

Ich muss gestehen, die KI unterschätzt zu haben. Ich applaudiere ganz real.

W. Renner / 16.01.2025

Sie füllt stets die Lücke, die noch nie jemand freiwillig gesucht hat.

M.Müller / 16.01.2025

Das sind nun wirklich abgedroschene Phrasen. Aber natürlich muss man die Klicks generieren, so lange es solche Leichtläufer gibt. Viel interessanter wäre es aus meiner Sicht die ki zu fragen: Was sagt Broder über: a) Wagenknecht b) Höcke c) Pseudoflugtickets und deren Tradition d) Spinoza e) Trump f) x Sie könnten eine Serie daraus machen. Das wäre und ist ohnehin lustig, einen Blog für Leute zu machen, die selbst denken, und dann ki zu gebrauchen. Ganz auf der Linie von Musk.

Franck Royale / 16.01.2025

Sehr gut, ein echter Broder. Bleiben Sie uns trotzdem erhalten, wenigstens für die Zwischentitel ;-)

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