Relotius oder nicht Relotius: Seit Jahren wird der Mainstream-Leser hinters Licht geführt; z.B. bei den Maidan-Unruhen in der Ukraine, der Reduzierung des Klimas auf das pöse, pöse CO2, den angeblichen Segnungen der sog. “erneuerbaren“ Energien, der Dämonisierung von Putin oder den vielen copy-and-paste Berichten von Interessenverbänden. Alles in allem: ein Augias-Stall….
@Lef Kalender. Onlinejournalismus und die Möglichkeit zu kommentieren in Ehren: Die Kommentare müssen natürlich auch aufgeschaltet werden, was bei den vielen Filtern der Kontrolleure jeglicher Couleur öfter ein Ding der Unmöglichkeit ist, insbesondere bei den Mainstreammedien, sogar bei der Achse klappt das nicht immer, auch wenn man Gönner ist. Sonst aber mache ich es genauso wie Sie. Der Schreiber hat eine Meinung unter vielen und ich habe bei den Kommentaren schon weitaus Besseres und Fundierteres gelesen, als beim Autor des Artikels. Und das Lesen und die Auseinandersetzung mit den Kommentaren nimmt natürlich sehr viel Zeit in Anspruch, aber in der Summe dient es der Meinungsbildung und deckt ein Spektrum an Wissen und Erfahrung ab, die weitaus breiter und umfassender sind, als das ein Einzelner je zustande bringt. Warum nur merken das so wenige Menschen?
Wenn man Herrn Wiedemann glauben will, dann waren laissez-faire und Kumpanei schuld am Versagen vor der Wahrheit. Keine Rolle spielt in seiner Analyse, dass der Spiegel sich von einer objektiven Berichterstattung abgewandt hat und mindestens im Politikteil die “richtige” Haltung das Primat erhielt, bis hin zur peinlichsten Hofberichterstattung und Huldigung an die Gutmensch-Ikone Merkel. Es liegt doch nahe, dass niemand im linksgrün gewendeten Spiegel-Direktorat die Märchen von Relotius hinterfragen wollte, wo sie doch so schön das eigene Weltbild bestätigten und rechtfertigten. Relotius wusste was erwartet wurde, hat perfekt geliefert und alle haben gern weggesehen. Herr Wiedemann als ehemaliger Spiegel-Mann scheint sich immer noch innerlich zu sträuben, das ganze Ausmaß an Degeneration beim Spiegel zur Kenntnis zu nehmen.
Ich erinnere mich beim Skandal um den Herrn Relotius auch an die sofort einsetzende Hetze des Spiegel gegen die demonstrierenden Bürger von Chemnitz. Kein Raum für die Opfer, dafür aber - Zitat Spiegel vom 27.8.18: “Der Totschlag von Chemnitz werde als ein willkommener Anlass für erneute körperliche Auseinandersetzungen und gezielte Konfrontationen mit Flüchtlingen, Asylbewerbern und politischen Gegnern gesehen”. Damit war das Diktum für Berichterstattung des Spiegels über die Chemnitz-Krise gesetzt. Sogleich sprang Frau Schwesig hysterisch mit dem Begriff “Progrom” der Berichterstattung bei, Herr Seibert mit dem Begriff “Hetzjagd”, und der Spiegel titelt erneut am 31.8.2018 mit: “In Sachsen, wo der Hass regiert”. Obwohl der Polizeipräsident und der damalige (und unmittelbar danach deshalb geschasste) Verfassungsschutzpräsident das eindeutig bestritten hatten. Das dokumentiert einmal mehr, durch welche Brille im Spiegel die Welt gesehen werden muß, und da verwundert die Motivation des Lügenbarons Relotius fast schon nicht mehr, frei nach dem Motto: “wes Brot ich ess, des Lied ich sing”. Würde ich mich der Sprache einiger kritischer Zeitgenossen bedienen, dann würde ich den Spiegel einfach als linksverseucht einordnen.
Man wird nicht lange auf die entschlossenen Reaktionen von den Seite an Seite mit dem Spiegel kämpfenden Presseorganen, der Bundesregierung und einem Großteil der Opposition im Bundestag warten müssen. Ich selbst warte stündlich auf die einzige Konsequenz, die man bereit sein wird zu ziehen: Es muss nun entschlossen Haltung gegen rechte Populisten bezogen werden, die den “Einzelfall” Relotius instrumentalisieren für ihre Hetze; der Kampf gegen Rechts muss intensiviert werden. Die Bundesregierung wird dazu die Mittel aufstocken.
Ich finde es nicht so rätselhaft, wie es geschehen konnte, dass der Mann seine erfundenen Geschichten im Spiegel veröffentlichen konnte. Die Deutungshoheit liegt bei den Linken, die in ihrer Ideologie gefangen sind (schliesslich heisst es ja beim bekannten Millionenerben “im Zweifel links”). Wenn Stories in deren Weltbild passen, entsteht kaum eine gesunde Skepsis. Eine erfundene Story, die z.B. die Sicht der Einwanderungskritiker stützen würde, hätte man gewiss geprüft und nicht veröffentlicht. Man veröffentlicht ja kaum Stories, die wahr sind, wenn sie zu “rechts” erscheinen.
Warum beisst sich die Achse an diesem Thema so fest, wer liest denn überhaupt noch den Spiegel? Der Mitherausgeber von Achgut com hat doch auch lange Zeit für dieses mittlerweile zum Schundblatt verkommenen Blatt geschrieben bis es zum Zerwürfniss zwischen den beiden gekommen ist. Nur auf Grund persönlicher Rachegelüste finde ich es wenig angebracht, dieses Thema dauerhaft in den Mittelpunkt zu rücken. Wie sieht es mit dem Zentralratsvorsitzendem der Juden aus, der jeglichen Blick zur Realität verloren hat und sich auf die Seite seiner Erzfeinde schlägt anstatt das wirkliche Problem an der Wurzel zu packen. Darauf sollte die Achse den Focus lenken. Appeasement nennt man das, ein Kotau vor seinen zukünftigen Mördern. Seiner Vorgängerin stand dem in nichts nach, die Gefahr droht immer nur von rechts so sagt sie heute noch vor laufenden Kammeras. Man fragt sich, wie solche Leute an die Spitze einer Dachorginasition aller jüdischen Gemeinden gekommen sind.
Nur ein Relotius? Die Dunkelziffer dürfte hoch sein, auch in anderen “Qualitätsmedien”. Schön wäre es, wenn die Relotius-Affäre zu einer Qualitätsoffensive in der Medienlandschaft führen würde. Wenn neben dem Einerlei aus seitenlangen emotionalen Geschichtchen und meinungslastigen Kommentaren sich mal wirkliche Nachrichtenqualität durchsetzen würde. Statt dass ein Heer von Journalisten täglich Dutzende Blabla-Berichte abliefert, könnte es arbeitsteilig und sorgfältig für einen einzigen wirklich fundierten Bericht eingesetzt werden. Hochverdichtete, fundierte und wertfreie Informationen in leicht lesbarer Sprache zu verfassen bedeutet immensen Aufwand. Nicht zuletzt spart es viel Zeit beim Lesen. Es gibt auch heute solche Perlen, aber sie sind viel zu selten.
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