Claudio Casula / 30.09.2022 / 06:15 / Foto: Rudolf Wildermann / 154 / Seite ausdrucken

Chronik des Irrsinns – der September 2022

Der neunte Monat des Jahres 2022 geht zu Ende, also das neunte Zwölftel eines Irrsinns. Die mit dem Klammerbeutel Gepuderten erhöhen die Schlagzahl, der Chronist kommt kaum hinterher. Lesen Sie, staunen Sie! 

Zappenduster in der Hauptstadt: Laut gültiger Energieeinsparverordnung des Bundes werden Schaufenster zwischen 22.00 und 6.00 Uhr nicht mehr beleuchtet. Die Betreiber von Shopping Malls teilen mit, dass die Parkhausbeleuchtung „auf das notwendige Maß reduziert“ wird. Außenbeleuchtung und Außenwerbeanlagen werden ab Herbst nur noch dämmerungsabhängig und mit verkürzter Laufzeit eingeschaltet. Dafür leuchten 1.400 Gaslaternen in Berlin. Die meisten davon lassen sich nicht regulieren, weil der Schaltmechanismus nicht im Betrieb ist. 

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Nicht nur Olaf „Cum-ex“ Scholz ist vergesslich, auch seine grüne Außenministerin Annalena Baerbock kann sich nicht mehr an ihren Amtseid erinnern („Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden…“): Auf einem Panel des Forum 2000 in Prag sagt sie wörtlich: „Egal was meine deutschen Wähler denken, ich werde mein Versprechen der Ukraine gegenüber halten… Vor uns liegt der Winter, wo Menschen bei uns auf die Straße gehen werden, weil sie die Energiepreise nicht mehr zahlen können. Ich werde dann aber nicht sagen: Wir stoppen jetzt die Sanktionen.“ Egal was meine deutschen Wähler denken? Das finden einige nicht so lustig, doch sogleich springen Volksverpetzer, Faktenfuchs, -finder und -checker Plapperlena bei, sie sei falsch zitiert worden (weil manche „die deutschen Wähler“ schrieben), ihre Worte seien – klar – aus dem Zusammenhang gerissen worden und überhaupt sei das falsche (!) Zitat von einem prorussischen Account verbreitet worden. Sie werden immer verzweifelter.

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Manoj Subramaniam, grüner Stadtrat in Erkelenz bei Aachen, will von Neonazis bedroht worden sein. Er berichtete der Polizei von Morddrohungen und Rasierklingen in seiner Post, aufgeschlitzten Reifen und Hakenkreuzschmierereien an seinem Auto, nebst dem Wort „Jude“. Dahinter stecke laut einem Drohbrief der „NSU 2.0“. Der Staatsschutz nahm Ermittlungen auf und machte seine Sache gut. Zu gut für Manoj: Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft hat der Politiker das ganze Bedrohungsszenario selbst aufgebaut, die Polizei findet bei ihm sogar die Farbe, mit der er etwas unbeholfen das Hakenkreuz auf sein Auto geschmiert hat.

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Der Expertenkreis Politischer Islamismus, in Juni 2021 vom Bundesinnenministerium berufen, soll nach einem Jahr nicht weiter fortgesetzt werden. Wir brauchen alle Kräfte gegen rechts (siehe Fall Subramaniam).

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Der Filz im ÖRR treibt mitunter seltsame Blüten: Die Direktorin des NDR-Funkhauses Hamburg, Sabine Rossbach, hat ihren Töchtern lukrative Aufträge bzw. eine der seltenen und sehr begehrten Festanstellungen verschafft. Dafür soll sie im Gegenzug der Tochter der Kulturchefin Aufträge vermittelt haben. Diese leitet eine Hamburger Produktionsfirma, die für den NDR eine Serie über „Hunde in Hamburg“ produziert hat. NDR-Mitarbeiter berichten, dass Rossbach die Serie persönlich bei der Tochter der damaligen Kulturchefin in Auftrag gegeben haben soll. Dort lief dann u.a. ein Beitrag über eine Seherin, die behauptete, für rund 100 Euro könne sie Menschen mit ihren verstorbenen Hunden in Kontakt bringen. Vor solchen Leuten hat Ede Zimmermann früher gewarnt, aber das Qualitätsfernsehen ist heute eben weiter.

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Beim CSD in Münster sind zwei Frauen von einem Mann als „lesbische Huren“ beschimpft worden. „Trans-Mann“ Malte C. geht dazwischen und wird von dem Aggressor ins Koma geprügelt, ist nun an den Folgen verstorben. Für Trans-Aktivisten ist der Fall klar: TERFs (Begriff für angeblich radikale, transfeindliche Feministinnen) sind schuld, der Chef etwa von DieLinke.queer, Frank Laubenburg, beschuldigt auf Twitter namentlich Marie Vollbrecht, Alice Schwarzer, Alice Weidel und Sahra Wagenknecht, sie hätten „sprachlichen Hass“ verbreitet. Über den Täter heißt es zunächst, die Polizei kenne seine Nationalität, ein Zusammenhang mit der Tat sei allerdings nicht zu erkennen. Alles klar. Wie sich herausstellt, ist es ein abgelehnter – und bereits polizeibekannter – Asylbewerber, der Tschetschene Nuradi A., russischer Staatsbürger, und es ist eher unwahrscheinlich, dass er EMMA liest. Das wird jetzt wieder schwierig für Aktivisten wie Herrn Laubenburg…

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„Früher waren Dick und Doof zwei Personen“ soll Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus in einer Rede auf dem Norddeutschen Ernährungsgipfel mit Blick auf die Bundesvorsitzende der Grünen gesagt haben. Beleidigung, Frauenfeindlichkeit, Fatshaming! Die Empörung ist groß. Backhaus rudert zurück: In einer frei gehaltenen Rede habe er „Formulierungen genutzt, die möglicherweise missverstanden werden konnten“. Dennoch steht die Frage im Raum: Ist Ricarda Lang wirklich adipös und intellektuell bettlägerig? Das müssen jetzt die Faktenchecker klären. Ich weiß schon, wie es ausgeht. Andererseits: wer nicht?

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Hamburgs Innensenator Andy Grote, den wir schon vom „Pimmelgate“ kennen, warnt vor der Teilnahme an einer Protestkundgebung (Grote: „Aufmarsch“) unter dem Motto „Keinen Bock auf Armut“. Es gehe dort gar nicht um die Energiekrise, „sondern um das Anheizen und Ausnutzen von Angst durch Verschwörungsideologen“ und „Reichsbürger“. Dazu muss man wissen, dass rasant ansteigende Inflation und explodierende Energiepreise eine krude These von Verschwörungstheoretikern sind.

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rbb24 zum 50. Jahrestag des Olympia-Massakers von München: „17 Menschen sterben bei dem Attentat…“ und rechnet die Mörder damit einfach mal zu den Opfern. Im Text heißt es sogar, dass infolge des Schusswechsels auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck die „Geiseln starben, weil die Terroristen in ihrer Verzweiflung (sic!) Handgranaten in den Hubschrauber geworfen haben, in dem die Israelis saßen.“ Wenigstens die zu Beginn zitierte Twitter-Nachricht wird vom Sender korrigiert, nachdem der neue israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, die Unverschämtheit als solche benannt hat.

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Betreut fernsehen: MDR-Intendantin Karola Wille bringt eine mögliche Kennzeichnung von „rassistischen Stereotypen“ und „Diskriminierung“ in DEFA-Filmklassikern ins Spiel. Künftig sollen einschlägige Warnhinweise eingeblendet werden. Indianerfilme etwa sollen zwar nicht vom Bildschirm verbannt, jedoch eine begleitende Berichterstattung bzw. zeitgemäße Einordnung erfahren. Wo eine Wille ist, ist auch ein Holzweg.

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Bei „Maischberger“ wird Robert „Bafin? Hä? Pendlerpauschale? Hä?“ Habeck, Bundesminister für wirtschaftlichen Zusammenbruch und Stromdesaster, gefragt, ob er am Ende dieses Winters mit einer Insolvenzwelle rechne. Habeck: „Nein, tu ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören zu produzieren.“ Blumenläden, Bioläden und Bäckereien etwa könnten Probleme bekommen und „dann sind die nicht insolvent, automatisch, aber sie hören vielleicht auf, zu verkaufen.“ Es könnte sein, „dass sich bestimmte Geschäfte nicht mehr rentieren und die dann eingestellt werden. Vielleicht werden sie später wieder aufgenommen, das kann ja sein. Also, das ist dann ja keine klassische Insolvenz.“ Wir haben es bei Habeck ja auch nicht mit Dummheit zu tun, sondern mit einer intellektuellen Insolvenzverschleppung.

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Überraschung: Die Qualitätspresse™ sekundiert Habeck. Die taz schreibt von einem „Versprecher“, der SPIEGEL von einem „Verhaspler“ und BR24 spekuliert darüber, was „der Minister eigentlich sagen“ wollte: „Ein Erklärungsversuch.“ Nur BILD tanzt mal wieder aus der Reihe und schießt den aktuell beliebtesten Politiker der Deutschen Demokratischen Bundesrepublik schwer an, thematisiert seine Totalausfälle. Dürfen die das?

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Der Bundestag beschließt ohne jede Not eine Neufassung bzw. Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes. Weil die FDP auch dieses rot-grüne Vorhaben mitträgt. Womit wir bei Prof. Dr. Andrew Ullmann wären, der beispielhaft für seine Fraktion steht. Jubelte der vermeintliche Liberale noch am 29. August bei Twitter über die von Präsident Macron verkündete Beendigung der „Pandemie“ in Frankreich („Vive la France! Schaffen wir das in Deutschland?“), so trägt er nun dazu bei, dass wir es nicht schaffen: Er stimmt für Lauterbachs Gesetz der Schande. „Liberal ist im liberalen Sinne nicht immer liberal." (Loriot)

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Am Bahnhof von Ansbach hat Einmann auf zwei Passanten eingestochen und ist von der Polizei erschossen worden. Ein Afghane? Check. 2015 nach Deutschland gekommen? Check. Polizeibekannt / vorbestraft? Check. „Allahu akbar“ gerufen? Check. Jetzt müssen wir nur noch das Motiv herausfinden…

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Hätten Sie gedacht, dass es einen Zusammenhang zwischen den Tagestemperaturen und Hassrede im Internet gibt? Das hat das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK, das ist dieser Rahmstorf-Laden) herausgefunden. Demnach posten mehr Menschen Hasskommentare, wenn ein sogenanntes „Wohlfühlfenster“ zwischen 12 und 21 Grad Celsius verlassen wird. Hm. Das würde zwar erklären, warum es im Nahen Osten so gewalttätig zugeht, nicht aber, warum es im australischen Outback so friedlich ist. Und die Eskimos sind auch noch nie mit Hassrede aufgefallen. Vielleicht sollte man doch mal nachprüfen, ob mit dem Leitungswasser im PIK alles in Ordnung ist.

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Graham Weale, Professor für Energieforschung an der Uni Bochum, rät dem Bund, Thermounterwäsche zu verteilen bzw. mit 60 Euro pro Person zu subventionieren. Das spare jährlich bis zu 1.500 Euro Heizkosten in einem vierköpfigen Haushalt. wenn man die Raumtemperatur von 22 auf 18 Grad reduziert. 

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Zum Tod der Queen ringt sich Ralf Stegner, der Irre von Bordesholm, ein paar Kondolenzworte von der Stange ab und kann sich, seinem Spitznamen Pöbel-Ralle gerecht werdend, nicht einmal jetzt verkneifen, gegen einen seiner Lieblingsfeinde zu keilen: „Sie repräsentierte ein ganz anderes Großbritannien als Boris Johnson.“ Ach, fahr‘ doch zur Hölle, du Troglodyt.

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Beim Parteitag der CDU in Hannover schlagen allein 58 Redakteure des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf. Allein das ARD-Hauptstadtstudio schickt 15, der NDR und Phoenix je sieben, das ZDF zwölf. Hinzu kommen 139 Techniker/Kameraleute. Fragt sich nur, warum die so zahlreich gegen Merz antreten. Der tut doch nichts!

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Das schwere Schicksal und die Rechte „diverser“ Menschen stehen ja nun seit Jahren mit ganz oben auf der Agenda des politischen Establishments, sie sollen uns alle dauern. Es ist ein gesellschaftliches Top-Thema, gepusht vom polit-medialen Komplex. Und dann liest man in der Hamburger Morgenpost, wie viele Menschen in der Hansestadt im ersten Halbjahr 2022 die Angaben in ihrem Geburtenregister offiziell zum „dritten Geschlecht“ (divers) ändern ließen: vier. Die passen in eine Telefonzelle. Bis Ende vergangenen Jahres waren es insgesamt 22. Von 1,86 Millionen Einwohnern. Also ziemlich genau 0,000013 Prozent. So viel zur tatsächlichen Relevanz des Themas. Erzählen Sie es gerne weiter.

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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht meint, Deutschland müsse eine Führungsrolle in Europa übernehmen. Auch in militärischen Fragen. Die gute alte Känguru-Taktik: mit leerem Beutel große Sprünge machen.

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Karl Lauterbach zeigt Beatrix von Storch an. Sie soll anlässlich seiner irren Rede zur Verteidigung des weltweit einmaligen „Infektionsschutzgesetzes“ gerufen haben: „Sie sind völlig irre!“ Und noch dazu eine kreisrunde Fingerbewegung am Rande ihrer Stirn vollzogen haben, was der umstrittene Minister als „einen Vogel zeigen“ interpretierte. Jetzt warten wir mal ab, ob und wenn ja: wie dieses unfassbare Verbrechen geahndet wird.

Nachtrag: Laut Bundestagsprotokoll hat Frau von Storch gerufen: „Das ist ja völlig irre!“, wurde von Parlamentsvizepräsident Kubicki dafür auch nicht gerügt.

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Einmann, der afghanische Asylbewerber (noch im Teenie-Alter), der im Januar eine 11-Jährige in Neustrelitz vergewaltigte, ist immer noch im Land. Zur Begründung verweist Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister, der Soze Christian Pegel, auf den „besonderen Minderjährigenschutz innerhalb des Dublin-III-Abkommens“. Außerdem sei die Staatsangehörigkeit des verurteilten Sextäters nicht abschließend geklärt. Kann man nix machen.

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NRW-Familienministerin Josefine Paul (genau: Grüne) fordert in der „Rheinischen Post“ ein Bundesgesetz, das das Stillen in der Öffentlichkeit zum verbrieften Recht erklärt. Wann kommt endlich ein Gesetz, das das verstärkte rektale Entweichen von Darmgasen regelt? Wir fordern die tägliche Veröffentlichung von Flatulenz-Inzidenzen!

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ZDF-Wetterfrosch Özden Terli mag nicht mehr von „schönem Wetter“ sprechen, wegen des Klimawandels. Auch blauer Himmel, Sonnenschein und 25 Grad gehören zur Klimakatastrophe. Und die Klimakatastrophe gehört zu Deutschland wie die „Schlapphüte“ in einen SPIEGEL-Artikel über Geheimdienste.

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Jana Genth, Afrika-Korrespondentin der ARD, ist einer ganz heißen Sache auf der Spur: einer Innovation aus Simbabwe. Der Erfinder Maxwell Chikumbutso habe „einen über Funkwellen betriebenen Fernseher entwickelt, der auch als Generator funktioniert. Kein Kabel, keine extra Strahlung, keine Emmissionen (sic!), kein Rohstoff-Verbrauch. Klingt wie ein Teil der Lösung für die Energiekrise.“ Unter der bemerkenswerten Überschrift „Strom aus der Luft“ meldet die Deutsche Welle: „Mit dem Gerät kann man – ohne externen Strom – fernsehen oder Energie für andere Elektrogeräte bereitstellen. Das ist eine tolle Idee, die auch schon umgesetzt wird. Doch durchgesetzt hat sie sich noch nicht. Das habe, klagt der Erfinder, auch mit Rassismus zu tun.“ Leider hat Maxwell nur die Geschichte erfunden, er habe so eine Wunderglotze entwickelt. Und Jana Genth hat Physik wohl so vorzeitig abgewählt wie die DW-Redakteure. Aber die Zutaten waren einfach zu schön, vom Öko-Thema über den afrikanischen Wunderknaben bis zum unvermeidlichen Rassismus-Spin. Jetzt lachen alle über Jana, die Tagesschau löscht die Nachricht kommentarlos, und die Öffis ernten einmal mehr den Spott zum Schaden. Dabei wäre es so einfach gewesen, der Hochstapler war schon vor Jahren mal als solcher aufgefallen.

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Wir kommen durch den Winter, „wenn wir Glück mit dem Wetter haben“, meint Robert Habeck. Nun, wir werden sehen. Dass wir Pech mit der Regierung haben, ist jedenfalls sicher.

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Queen Elizabeth II. ist beigesetzt worden. Wie viele Linke ruft ihr auch taz-Korrespondent Ralf Sotscheck noch etwas ins frische Grab hinterher: „Elisabeth II. war kein netter Mensch. Sie war rassistisch, sie war antifeministisch und sie wähnte sich geistig über dem Rest der Menschheit.“ Na ja, verglichen mit den pietätlosen Kleingeistern in der Berliner taz-Redaktion…

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Die Tierschutzorganisation PETA fordert ein Sex- und Fortpflanzungsverbot für alle fleischessenden Männer. Laut einer Studie tragen die nämlich deutlich mehr zur „Klimakatastrophe“ bei als Frauen, verursachen 41 Prozent mehr Treibhausgase. Daniel Cox, Teamleiter Kampagnen bei PETA, möchte diese „toxische Männlichkeit“ außerdem mit einer „saftigen Fleischsteuer für Männer“ bestraft sehen. Die totalitäre Forderung nach dem Sex- und Fortpflanzungsverbot begründet Cox so: „Schließlich spart jedes nicht geborene Kind 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr ein.“ Nun gibt es aber neben vegetarisch lebenden Männern auch fleischessende Frauen. Bekommen die dann einen klimaneutral produzierten Keuschheitsgürtel umgeschnallt? Toxische Weiblichkeit gibt es ja auch, wie wir gerade aus der Politik wissen.

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So wie man nicht hungrig in den Supermarkt gehen sollte, darf man auch keinen Lauterbach Impfstoff bestellen lassen – es wird immer viel zu viel eingekauft! Die Bundesregierung muss nun rund 4,6 Millionen Corona-Impfstoffdosen vernichten, die das Verfallsdatum überschritten haben. Einerseits bitter, weil sie mit 34,5 Millionen Euro aus Steuergeldern teuer eingekauft wurden, andererseits können sie jetzt wenigstens keinen Schaden mehr anrichten. 

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Der Berliner Senat hat einen freiwilligen autofreien Tag ausgerufen. Von 15.00 bis 19.00 Uhr werden 37 Straßen gesperrt. Dort soll Platz sein „für Spiel und Spaß, Kreidemalen, Kuchenessen und Zusammensitzen“. Wer an der grünen Idylle teilnimmt, wird von der Stadt mit Wimpelketten, Schaumstoffbällen und bunter Straßenkreide versorgt. Muss jetzt nachschauen, ob Verkehrssenatorin Bettina Jarasch früher mal in der Kita gearbeitet hat. 

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Oh nein, er hat das M-Wort gesagt! Günter Steinberg, Wirt des Wiesn-Zeltes des Staatlichen Hofbräuhauses, benutzt in einer Talkrunde zum Thema deutsche Verbotskultur den Begriff „Mohrenköpfe“. Zuerst nimmt auch niemand daran Anstoß. Dann aber wird das Video auf einem Blog hochgeladen und der Shitstorm nimmt seinen Lauf. Am Ende steht wie immer der Kotau: „Jegliche Form von Sexismus, Rassismus und Diskriminierung haben im Hofbräu-Zelt keinen Platz und werden in keiner Weise toleriert.“ Man wolle das Video nun schneiden und neu veröffentlichen. Herr Steinberg entschuldigt sich, er werde den Ausdruck „Mohrenkopf“ sicher nicht mehr über seine Lippen bringen. Warum auch. Das Ding heißt ja Negerkuss!

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In Berlin-Neukölln wird ein schwules Paar von einer Gruppe junger Männer verprügelt. Diesmal schreit die queere Community allerdings nicht auf, und eine Mahnwache gibt’s erst recht nicht. Die falschen Täter, Sie verstehen… *zwinker zwinker* 

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Habeck in der Mitleids-Crisis: Die hohe Arbeitsbelastung setzt den Mitarbeiter in seinem Ministerium zu. „Es ist jetzt kein Scheiß, den ich erzähle: Die Leute werden krank. Die haben Burnout, die kriegen Tinnitus. Die können nicht mehr.“ Na ja, manche kriegen Tinnitus, wenn sie Frau Baerbock reden hören. 

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Apropos Baerbock: In Markus Lanz‘ Talkshow „Markus Lanz” sagt die Ministerin der Äußersten, dass der Ukraine-Krieg „eben nicht ein Krieg ist, der wie im 19. Jahrhundert geführt wird, mit Panzern alleine.“ Okay, die ersten Panzer wurden 1917 eingesetzt, und das 19. Jahrhundert endete 1900, aber die Faktenchecker werden das schon geradebiegen.

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Die Zeichensetzer in der Bonner Bezirksvertretungssitzung haben etwas entschieden. Denn: Galoppierende Inflation, drohende Energiekrise und verschärfter Maskenzwang gut und schön, aber die wirklich wichtigen Dinge darf man darüber nicht aus den Augen verlieren – Bonn bekommt seinen ersten Zebrastreifen in Regenbogen-Optik! Als „Zeichen für die bunte Gesellschaft“. Hurra!

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Advent, Advent, kein Lichtlein brennt: Die Deutsche Umwelthilfe fordert wegen der Energiekrise, in diesem Winter auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Es sollte „eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten wie auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird“. Und: „Hier bewusst zu verzichten, zu sparen und solidarisch zu sein, das könnte diese Weihnachtszeit sogar zu einer ganz besonderen machen.“ Wenn man dazu noch Thermosocken verschenkt, kommt richtig Nachkriegszeit-Atmosphäre auf. Und das in der Vorkriegszeit...

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Der Bayerische Oberste Rechnungshof hat die Ausgaben des Bayerischen Rundfunks (Jahresetat: über 1,1 Milliarden Euro) für das Jahr 2020 durchleuchtet. Das vernichtende Ergebnis: Bei 56,3 Prozent der Ausgaben, als „Gemeinkosten“ deklariert, sei nicht erkennbar, wofür das Geld überhaupt ausgegeben worden sei. Und das im Bollwerk der Seriosität!

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Allein in diesem Jahr (Stand: 17.9.2022) kamen 992.517 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland. Weitere Erstanträge auf Asyl bis August: 115.402, vor allem Syrer, Afghanen und Iraker. Macht nach drei Vierteln des Jahres wieder mal 1,1 Millionen mehr. Nur: warum? Als wenn es hier noch was zu holen gäbe.

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Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey in Markus Lanz‘ Talkshow „Markus Lanz”: „Wenn man dafür an bestimmten Stellen dann mal für zwei Stunden, für drei Stunden, angekündigt auf Strom verzichten muss, dann ist das ein Szenario, das vertretbar ist.“ Vorbild Subsahara-Afrika, warum nicht. Wir sind weltoffen!

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Italien hat gewählt. Unruhe auf deutschen Massagesesseln. Dabei freut man sich hierzulande doch sonst immer so, wenn erstmals eine Frau an die Spitze einer Regierung gewählt wird.

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CDU-Chef Merz nennt die Praxis von Ukrainern, eine der zahlreichen und stets ausgebuchten Flixbus-Verbindungen zwischen Kiew und Berlin zu nutzen, um hier Sozialleistungen abzugreifen, „Sozialtourismus”, der unterbunden gehöre. Große Entrüstung. Merz kriegt wie üblich sofort kalte Füße und entschuldigt sich. Justizminister Buschmann meint, es sei kein Sozialtourismus, „wenn Menschen teils unter Lebensgefahr zwischen Deutschland und der Ukraine pendeln.” Unter Lebensgefahr? Ist die Autobahn von Kiew nach Berlin vermint? Haben die Flixbusse keinen TÜV mehr? Oder sind die Fahrer betrunken? Offenbar weiß Herr Buschmann mehr...

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Überraschung: Ein NDR-Prüfteam findet keine Belege dafür, dass es eine Beeinflussung der politischen Berichterstattung beim NDR gegeben hat. Lesen Sie demnächst: „Ferrero-Prüfteam findet keine Belege für zu viel Zucker im Nutella-Glas”, „Gauloises-Rechercheure: Nikotin unbedenklich” und „Abou-Chaker-Cousins nach internen Ermittlungen: ,Clan wie Heilsarmee'”.

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Die Pannen-Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksversammlungen vom September 2021, die auf Dritte-Welt-Niveau abgelaufen waren, müssen wohl wiederholt werden, so der Landesverfassungsgerichtshof in einer vorläufigen Einschätzung. Bis dahin darf Franziska „Master of Disaster” Giffeys Inkompetenzteam aber weiterdilettieren. Und was beschlossen ist, ist beschlossen. So ist das in einer Bananenrepublik, in der schon mal eine Ministerpräsidenten-Wahl rückgängig gemacht wird und versprochene Neuwahlen einfach nicht abgehalten werden. Wie war das noch mit den „Demokratiefeinden”?

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Allahu akbar! Im Fernsehrat des ZDF, der die Einhaltung der Programmrichtlinien und der im Rundfunkstaatsvertrag aufgestellten Grundsätze überwachen soll, sitzt ein Kerim Ocakdan, nominiert vom Land Niedersachsen. Er ist Vertreter für den Bereich „Muslime“ – und außerdem Vorstandsvorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs in Braunschweig, die vom Verfassungsschutz überwacht wird. Die antisemitischen Islamisten, die von der Sharia träumen, haben von den Linken gelernt, wie man den Marsch durch die Institutionen antritt. Das wird noch richtig lustig hier.

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„Macht Fleisch, Auto fahren und fliegen so verdammt teuer, dass wir davon runter kommen. Bitte! Schnell! Dann wählen wir auch Euch alle!", forderte Lorenz Beckhardt im Sommer 2019 in seinem berüchtigten Tagesthemen-Kommentar. Jetzt twittert er: „Saß eine Stunde im ICE nach Berlin. Bewegungslos am Bonner Hauptbahnhof. Dann die Nachricht: Der Zug fällt aus. Probleme mit der Elektronik. Jetzt sitze ich im Bus zum Flughafen. Gut, dass es noch Inlandsflüge gibt!" Lorenz ist noch nicht vom Fliegen runtergekommen, also müssen Flüge noch teurer werden – logisch! (Und der Sender zahlt's eh.)

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„Das 2. offen bisexuelle Mitglied des Deutschen Bundestages ist Emilia Fester", berichtet BILD. (Das erste ist angeblich Ricarda Lang, falls Sie das wissen wollten.) Das waren noch Zeiten, als Politiker mit ihren Kompetenzen prahlten, statt mit ihren amourösen Vorlieben. Aber was soll man machen, wenn man sonst nix hat im Lebenslauf...

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Annalena Baerbock, feministische Außenpolitikerin: „Wenn das iranische Regime im Namen der Religion Frauen niederknüppelt, dann hat das nichts, aber auch gar nichts mit Religion zu tun! Es ist Ausdruck eines Machtsystems, das auf Erniedrigung und Gewalt basiert." Und worauf basiert das Machtsystem der Mullahs in der Islamischen Republik Iran?

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Kanzler Scholz kündigt einen „Abwehrschirm" an, um die Strom- und Gaspreise zu bremsen, was den Steuerzahler, seine Kinder und Enkel 200 Milliarden Euro kosten wird, und verkauft das als soziale Wohltat. Als habe er die Milliarden in einem Bankschließfach gefunden, wie in „House of Kahrs". Dabei besticht er die Leute mit ihrem eigenen Geld, statt für mehr Energie zu sorgen. Die Kirsche auf der Sahne: Wörtlich nennt er das allen Ernstes „Doppelwumms" (sic!). Wir leben in einer Klapse, in der die Irren die Normalen einsperren und mit ihnen reden wie im Kindergarten. Für die Nachwelt muss es unbedingt festgehalten werden, sonst glaubt das keiner.

Foto: Illustration Rudolf Wildermann

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Leserpost

netiquette:

Sigrid Leonhard / 30.09.2022

@Boris Kotchoubey ,“Ich schäme mich zwar, auf der Seite der blöden Kuh aufzutreten,” .... “Also in der Sache hat die Kuh doch Recht: Ein Außenminister (mwd) soll nicht auf der aktuellen Meinung seiner Wähler orientieren, sondern allein und ausschließlich auf den bestehenden internationalen Verträgen.” Können Sie bitte erklären, was genau auf Grund internationaler Verträge begründet ist, dass Deutschland-Außenpolitik unbedingt Ukraine - Russland - Probleme über das Wohl der deutschen Bevölkerung stellt?

B. Zorell / 30.09.2022

Seehofer hatte auch immer wieder Erkenntnisse. Doch Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fakten herzustellen, klappt bei diesen Politikern nicht. Ich war 7 Jahre im Internat: Dort wurden wir aufgefordert über den vergangenen Tag zu reflektieren. Was ich heute für genial halte. 1. Kann ich mich noch gut an viele Dinge genau erinnern; 2. Habe ich beim Nachdenken logische Zusammenhänge erkannt. Das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.

B. Zorell / 30.09.2022

Andreas Rühl / 30.09.2022   Meine Eltern haben Mohrenkopf gesagt und ich auch noch. Als die ersten Negerküsse auslagen, waren wir enttäuscht. Mohrenköpfe waren wuchtiger. Mit Sahne wurden sie gefüllt, wenn der Mohrenkopf gekauft war. Die Sahne war immer frisch. Allerdings waren sie teurer.

B. Zorell / 30.09.2022

giesemann gerhard / 30.09.2022   Die Grünen glaube ich: Endlich ist das Thema NordStream 2 vom Tisch. Habeck hat eine Front weniger. Aber die Pipeline zu sprengen, dafür sind sie zu laienhaft. Ich bin fest überzeugt: die BidenElite. Trump hätte dies eleganter gelöst. Nicht mit dem Vorschlaghammer wie ein Hunter Biden.

Jürgen Kleinicke / 30.09.2022

„Schließlich spart jedes nicht geborene Kind 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr ein.“  Mist,… ‘‘Daniel Cox, Teamleiter Kampagnen bei PETA,‘‘….  bei dem ist nicht aufgepasst worden! Wie alt ist der schon?

W. Renner / 30.09.2022

Wie lautet das alte Indianer-Sprichwort, welches ich mir kulturell angeeignet habe? Wenn du merkst, dass das Alfred das du reitest tot ist, Steig ab! Da der Deutsche w/m/d zwar gut zu toten Pferden, aber schlecht zu Fuss ist, reitet er halt auf toten Eseln weiter.

Wolfgang Mordechai Seidel-Guyenot / 30.09.2022

„Doppelwumms” (sic!). Wir leben in einer Klapse, in der die Irren die Normalen einsperren und mit ihnen reden wie im Kindergarten. Dazu fällt mir - neben den bekannten Baerbock’schen Hirnschmalzergüssen - auch noch ganz spontan die bekannte Hörbuchautorin für Kinder und nebenberufliche Immunologin am Rockefeller…äh…Helmholz-Institut herumdümpelnde Melanie Brinkman mit ihrem fulminant wichtigen Statement zu den Lockdowns ein: “Wir müssen jetzt noch mal ganz, ganz dolle draufhauen” ...dann ist das böse Virus endlich tot, ganz, ganz dolle erschlagen, wie das böse Krokodil vom Kasperle.

Sam Lowry / 30.09.2022

Ah jo, noch was: Wer es immer nicht rafft, darf sich gerne zuletzt “Operation Mindcrime - Queensryche” reintun… der Atompilz kommt… sicher… unsere Regierungsdeppen machen es mehr als möglich… Wollt ihr den totalen Krieg? Jaaaaaaaaaaaaaaaaa… angebblich falsche Email-Adresse? Geht und sterbt! ...

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