Karl Pfeifer / 16.01.2010 / 13:39 / 0 / Seite ausdrucken

Christen auf Abwegen

In Pakistan wurde 2006 das Christian Progressive Movement (CPM,  http://cpmpakistan.com/) gegründet, um die Rechte der Christen zu schützen. Und Schutz brauchen sie. 2009 wurde berichtet, dass die pakistanischen Christen besorgt sind, weil in einigen Gebieten des Landes die Scharia als Gesetz eingeführt werden sollte. Und im Sommer gab es in Pakistan ein regelrechtes Pogrom, bei dem Christen bei lebendigem Leib verbrannt wurden [1]

Nun möchte man meinen, dass die kleinste Sorge der pakistanischen Christen größer ist als die Resultate einer Volksabstimmung in der Schweiz, die das Bauen von Minaretten untersagte. Doch dem ist nicht so. Viele Christen im Nahen Osten glauben ein Wundermittel gefunden zu haben, mit dem sie der Verfolgung entgehen können. Wenn sie gegen Juden hetzen oder eine “jüdische Lobby” für alles Mögliche in der Welt verantwortlich machen.

Die CPM-Gründerin Naila Dayal behauptete in einer pakistanischen Zeitung: “dass die Jüdische Lobby hinter dieser schändlichen Bewegung [in der Schweiz] war, und setzte hinzu, dass die erwähnte Lobby einen Konflikt zwischen Muslimen und Christen zum eigenen Nutzen wünscht.“ [2]

Glauben “progressive Christen” durch die Verbreitung des antisemitischen Hirngespinstes über eine “Jüdische Lobby” antichristliche Pogrome in Pakistan und anderswo in der muslimischen Welt abwenden zu können?

1) http://www.idea.de/nachrichten/detailartikel/artikel/pakistan-christen-bei-lebendigem-leib-verbrannt.html
2) “that the Jewish lobby was behind this heinous exercise, adding that the aforementioned lobby wants conflict between Muslims and Christians for its vested interests” - http://www.nation.com.pk/pakistan-news-newspaper-daily-english-online/Islamabad/13-Jan-2010/Christians-protest-Swiss-minaret-ban

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