Sie haben recht, die niedrigen Geburtenraten des Westens haben mit dem Islam nichts zu tun. Im Umkehrschluss hat der Westen aber mit den hohen Geburtenraten der islamischen Welt auch nichts zu tun und hat schon gar nicht dafür zu zahlen.
Es fällt schwer, das einzusehen, aber die tatsächliche Zukunft sieht immer ganz anders aus als die Prognose derselben.
Herr Heinsohn, ein lediglich auf Geburtenzahlen basierender Kriegsindex ist zu simpel. Es geht bei der Abschätzung einer bevorstehenden Rebellion schließlich nicht um Fortpflanzung, sondern darum, dass man seine Rechnungen bezahlen kann. Dass man eine Familie gründen kann. Da kommt dann auch keiner auf die Idee, sich mal Luft zu verschaffen. Können die jungen Leute heutzutage aber kaum mehr. Im arabischen Raum ist es nur viel schlimmer als bei uns, das Problem ist im Kern jedoch dasselbe. Die Krux: Nicht mal der Krieg braucht diese jungen Männer noch. Einmal Hellfire drauf, weg sind die überflüssigen „Soldaten Gottes“. Wie im Videospiel. — In der Konsequenz gilt nun tatsächlich das alte Motto „stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“, deshalb haben wir diese ganzen Fahnenflüchtigen doch im Land. Ich kann sie verstehen. Nur das Problem bleibt dasselbe. Wir haben es jetzt im Land.
Gunnar Heinsohns Argumente sind auf unnachahmliche Art klar, durchdacht, einleuchtend und nur durch Wirrköpfe zu leugnen. Danke für diese Beiträge, die meine Hoffnung nähren, dass hierzulande immer wieder einmal Wissenschaft bei Verstand bleibt. Jenseits statistischen Gewürges auf papierener Basis und küchenpsychologischer Auslegungen im Dienste verblödenden Haltungs-Journalismus bekommen ich von diesem Autor verlässliche Daten und historische Kontexte. Gute Wünsche an den “alten weißen Mann”, und die “Achse”.
Sehr geehrter Herr Heinsohn, Ihre Theorie von der “Tötung der weisen Frauen” sagt doch genau, wohin es gehen muß, damit die westlich-christliche Kultur eine Zukunft haben kann: Es geht nur mit eigenen Kindern als Kulturträgern und als Kämpfer. Die Völker, die keine “überschüssigen jungen Männer” produzieren, gehen unter, weil sie von den “überschüssigen jungen Männern” der anderen Kulturen verdrängt und getötet werden. “Wer nichts hat, wofür es sich lohnt, zu sterben, hat auch nichts, wofür es sich lohnt zu leben.” To die for! Die Herrscher und Pfaffen der Zeit, in der die Hexenverbrennung begann, hatten verstanden, warum sie “Menschen produzieren” mußten. Sie waren die Grundlage für Macht, Wirtschaft und Reichtum. China, wie Sie zuletzt feststellten, wird mit zwei Kindern unschlagbar sein. Es hat bereits begonnen, die Welt zu erobern. Jedoch, und dazu schaue man auf Taiwan, wird die Kinderproduktion mindestens so stark von ihrer Wirtschaftlichkeit wie von Gesetzen bestimmt. Taiwan ist nämlich ohne diese drastischen Gesetze von großem Kinderreichtum auf (welt.de Szenen-einer-rasanten-Vergreisung.html) auf die niedrigste Geburtenrate der Welt abgefallen. Und da die Festlandchinesen und Taiwan die gleiche Kultur pflegen, die gleiche Entwicklung des Wohlstandes durchleben, wird sich die Geburtenrate, diesmal freiwillig, genauso nach unten bewegen. Ob 50000 Euro oder ähnlich die Opportunitätskosten von Kindern aufwiegen ist zu bezweifeln. Man liest es offenbar seit einiger Zeit nicht mehr, aber zwei Kinder wurden mit einem Eigenheim gegengerechnet. Kurz gesagt, kann sich der Westen oder besser gesagt, die entwickelten Länder, keine Kinder mehr leisten. Wie Sie feststellten, sind die Gesellschaften auch deswegen so reich, weil sie ihre ganze Energie in die Reichtumsproduktion investieren. Dies ist der sichere Weg in den Tod dieses Gesellschaftssystems. Zu Breivik: Er hat 70 kostbare sozialistische Kinder hingerichtet. Die Folgen sollten genau untersucht werden.
Ehrlich gesagt, ist es ziemlich unsinnig die ideologische Rechtfertigung eines Massenmörders einem Realitätscheck zu unterwerfen. Das ist schon bezüglich grüner Politik aussichtslos, aber erst recht bei einem Täter, der, ohne mit der Wimper zu zucken, 50 Menschen niederballert. Das ist bei Islamisten genauso unentschuldbar, wie bei Tarrants und jedem einzelnen anderen Menschen, der aus ideologischer Verblendung heraus sich anmaßt, Herr über Leben und Tod zu sein. Jeder geistig gesunde Mensch auf dieser Welt würde diesen Satz unterschreiben. Wenn allerdings Gleiches nicht gleich bewertet wird, sondern selbst unter ideologische Deutung gerät, entsteht ein Ungleichgewicht, wird die Gesellschaft gespaltet und der Gerechtigkeitssinn ad absurdum geführt. So viele schlimme Verbrechen geschehen täglich, aber es gibt kein ehrliches Mitgefühl. Jede Gruppierung utilisiert gezielt bestimmte, ideologisch motivierte, Verbrechen für ihren eigenen politischen Standpunkt. Das ist auch ein Verbrechen, begangen von scheinheiligen Politikern und Medien. Moral, Anstand, Mitgefühl, Menschlichkeit, alles wird auf dem ideologischen Altar geopfert, für ein bißchen Macht, ein wenig Einflußnahme, Geld und Eitelkeit. Der Mensch is halt aan Depp!!
@Precht : Die meisten Menschen sehen zwar Bilder, aber vergessen das wichtigste : denken! Niemand tut DAS ohne “Übung “. Der Rest bleibt der informierten Spekulation überlassen. Wüsste man mehr, es wäre - schrecklich !!!
“Die demographische Wehrlosigkeit des Westens…” Ich weiß nicht, ob heutzutage die Bevölkerungszahl noch irgend einen Einfluß auf Sieg oder Niederlage in einem Krieg hätte, entscheidend sind vermutlich im postheroischen Zeitalter lediglich die Waffentechnik und die Bereitschaft zu ihrem Einsatz. Insofern könnten selbst die “Schrumpfeuropäer” ihren Lebensraum gegen eine hypothetische islamistische Invasion leichtest verteidigen. Auch meine ich, daß der Zwang sich im wirtschaftlichen Wettbewerb zu bewähren Familienplanung nicht ausschließt. Inzwischen gilt bei erfolgreichen Bestverdienern das 3. Kind schon als Statussymbol. Die Kinderarmut bei den Durchschnittsverdienern hierzulande ist eher ein Zeichen dafür, daß wir den Glauben an uns selbst, unsere Fähigkeiten und an eine gedeihliche Zukunft verloren haben. Das muß einen auch nicht wundern, da wir ja von morgens bis abends von den “Gemeinwohlmedien” mit Schreckensmeldungen gefüttert werden und die Apokalypse das Lieblingsthema unserer politischen Klasse ist. Die ständige Widerholung jedoch ermüdet, langweilt, macht schließlich mißtrauisch, und ich denke deshalb, daß auch Europa und der Westen bald wieder einen Frühling haben werden. Dazu braucht es aber keine irren Mordbrenner, die Unschuldige masakrieren, sondern den Glauben an Familie, an die Bedeutung und den Wert stabiler zuverlässiger menschlicher Beziehungen, eine gute Schulbildung, hervorragende Universitäten, Freiheit des Denkens, der Rede, Mut zu Unternehmungen, zu Verantwortung und eine Abkehr von der schieren Profitgier, denn diese entzieht das Geld für Investitionen in die Zukunft der Vielen zugunsten des Konsums vergleichsweise weniger.
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