China hat nach Angaben aus indischen Regierungskreisen damit begonnen, Truppen von der gemeinsamen Grenze im Himalaya-Gebirge abzuziehen, meldet orf.at. Chinesische Soldaten seien dabei beobachtet worden, wie sie Zelte im umstrittenen Galwan-Tal abbauten, habe es geheißen. Fahrzeuge hätten die Gegend und zwei weitere umstrittene Gebiete – Hotsprings und Gogra – verlassen, hieß es weiter.
Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums habe auf die Frage nach einem Abzug gesagt, beide Seiten unternähmen effektive Maßnahmen, um die Situation an der Grenze zu entschärfen.
Mitte Juni hatten sich Truppen der Länder stundenlange und heftige Schlägereien geliefert. Einige Soldaten seien in das eisige Wasser des Galwan-Flusses gestürzt und gestorben. Allein zwanzig indische Soldaten sollen getötet worden sein. China habe sich zu seinen Verlusten bisher nicht offiziell geäußert.
Dass die bestehende Demarkationslinie verletzt werde, sei nicht ungewöhnlich und im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Vorfälle massiv erhöht, meldet bluewin.ch. Die «Observer Research Foundation» gebe die Zahl der Grenzübertritte der chinesischen Volksbefreiungsarmee in zwanzig umstrittenen Grenzgebieten mit 660 an. Hinzu kämen demnach noch108 Luftraumverletzungen.
Ein Schuss sei aber nie gefallen. Auch nicht am 15. Juni 2020, trotz der Opfer. Bei bluewin.ch wird neben den 20 getöteten Indern von - je nach Quelle - 35 oder 43 chinesischen Todesopfern berichtet.