In China haben Industriebetriebe ihre Produktion unterbrochen, weil der Strom rationiert wurde, meldet orf.at, Mancherorts seien aktuell sogar Wasserkocher verboten worden. Damit solle der CO2-Ausstoß gesenkt werden, heiße es offiziell. Zuletzt hätte Peking angekündigt, im Ausland keine Kohlekraftwerke mehr bauen zu wollen.
Betroffen von den Rationierungen seien unter anderem Zulieferer für US-Konzerne wie Apple und Tesla, habe es am Montag geheißen. Der Leiterplattenhersteller Unimicron Technology Corp mit Hauptsitz in Taiwan habe am Wochenende erklärt, dass drei seiner Standorte in China bis Donnerstag geschlossen blieben. Diese würden ausgerechnet die Mikrochips produzieren, die aktuell globale Mangelware seien. Der Engpass bereitet seit Monaten bekanntlich nicht nur Technologiekonzernen, sondern etwa auch den Fahrzeugherstellern Probleme.
Die „Economic Times“ habe China am Montag eine Energiekrise attestiert, aus der es aktuell keinen Ausweg gebe. Von ihr betroffen seien nicht nur Technologiekonzerne, sondern etwa auch die Metall-, Textil- und Lebens- bzw. Futtermittelindustrie. Es gebe mittlerweile in vielen Provinzen temporäre Stromabschaltungen. Es bräuchte die Leistung mehrerer Kraftwerke wie am Dreischluchtenstaudamm, um die Lücke zu schließen
Jahrelang sei der Energieverbrauch in der Volksrepublik fast parallel zur Entwicklung der Wirtschaft gewachsen. Nun habe die Regierung unter Präsident Xi Jinping aber erklärt, die CO2-Emissionen drosseln zu wollen. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen schwer bis kaum möglich. Dennoch werde von den Provinzverwaltungen der praktisch unmögliche Spagat verlangt, mit einer ausreichenden Energieversorgung die Industrie am Laufen zu halten und gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen zu drosseln, in diesem Jahr laut Plan um drei Prozent.