Die beiden bedeutendsten und folgenreichsten Reaktionen der westlichen Politiker und “Intellektuellen” auf den Aufstieg des Islams seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts sind Ahnungslosigkeit (gepaart mit der Überzeugung, Bescheid zu wissen) und Angst (gepaart mit der Überzeugung, alles tun zu müssen, um als letzter gefressen zu werden…). Die Ahnungslosigkeit führt zu Phänomenen, wie ich sie in meinem beiden Kommentaren zum heute bei Achgut erschienenen Artikel von Helmut Ortner schilderte. Da ist vor allem der illusionäre Glaube zu nennen, es gäbe wie in westlichen Ideologien oder Religionen verschiedene Strömungen im Islam. Eine ideologisch motivierte Wunschvorstellung und grobe Fehleinschätzung, die für die westlichen Gesellschaften verheerende Folgen haben muss. Angst vor dem Islam (Islamophobie) dagegen ist keineswegs “unmoralisch”, wie uns die Ahnungslosen weismachen wollen, sondern durchaus angebracht. Es kommt nur darauf an, welche Folgerungen für die Politik man aus ihr zieht.
Cui bono? Je mehr Terror, umso mehr Grund, immer strengere Waffengesetze einzuführen, den Bürger jegliche Mittel des persönlichen Schutzes zu verbieten. Und schließlich, wenn das Chaos unerträglich wird, kann man Bürgerrechte einschränken oder sogar einen Notzustand auszurufen. Eine Regierung, die den Terror im Ernst bekämpfen würde, würde genauso gegen die eigene Interessen agieren, wie ein Autohersteller, der in den Bau von Fahrradwegen investiert.
Man kann zum oder ueber den Islam auch Tilman Nagel lesen, Islamwissenschaftler, em. Prof., aber dann wird es, falls man ihn verstanden hat, schwierig mit der “Unterscheidung” zwischen dem Islam und dem Islamismus, die sich bezeichnend erweise vor allem in liberalkonservativen Kreisen so ueberaus hartnäckig haelt. Jeder Versuch, diese psychisch interessante Differenzierung zu widerlegen, Argumente und Fakten dagegen gibt es wie Sand am Meer, ist muessig, aehnlich wie andere politische Aufklaerungsversuche keine Chance haben. Die Folgen aus allen diesen Aufklaerungen waeren derart unangenehm, dass man in seiner Vorstellung bleibt. Und da ist der Islam eine friedliche Religion und ein paar Wenige fallen aus dem Rahmen. Interessanterweise gilt dieses Narrativ nicht fuer ” rechte” Gruppierungen. Da argumentiert “man” exakt umgekehrt. Es geht um das emotional gewuenschre Ergebnis, nicht um Logik. In der Politik und im Umgang mit den Muslimen leider sehr problematisch.
Bei bestimmten Straftaten scheinen es immer wieder psychisch labile Einzeltäter zu sein, die sich auf eine Religion berufen. Manchmal frage ich mich, wo die Beileidsbekundungen der entsprechenden Religionsgemeinschaft bleiben. Wo sind die Lichterketten, die Demonstrationen, wo die abgrenzenden Statements, dass der Täter nicht im Namen ihrer Religion gehandelt hat? Liest man von den aufgeklärten und liberalen Strömungen dieser Religion nur nichts? Warum wird das nicht in den Medien thematisiert?
Nina Scholz, Heiko Heinisch Betrachtungen wären mir zu eindimensional. Erst der erbitterte Kampf gegen die Kirche, Adel in Europa brachte Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Rechtsstaat, Aufhebung der Sklaverei, Folterverbot, Abschaffung der Todes-Prügelstrafe, Freiheit der Kunst etcpp. und auch die Gründung der USA durch die Flucht aus dem Klerofaschismus Europa. US-Präsident Thomas Jefferson 1779 und am 13.11.1787 Manifest Destiny “Das alte Europa wird sich auf unsere Schultern stützen, um, so gut es kann, gefesselt an Pfaffen und Könige, neben uns herzuhumpeln.” Religion, Missionierung ist Terrorismus—>“Unter Terrorismus versteht man kriminelle Gewaltaktionen gegen Menschen oder Rechtssachen mit denen politische, religiöse oder ideologische Ziele erreicht werden sollen. .....Terroristen greifen nicht militärisch nach Raum, sondern wollen nach einer klassischen Formulierung Franz Wördemanns „das Denken besetzen“ und dadurch Veränderungsprozesse erzwingen. So ist Terrorismus keine Militär-, sondern primär eine Kommunikationsstrategie.”<—Und nun kommt der Klerofaschsmus in riesen Schritten zurück. Depenheuer, Otto “Selbstbehauptung des Rechtsstaates”. “Dort geht es im Kern darum das der Bürger ein Opfer des Staates wird. Depenheuer der Kirchenmusiker propagiert ein obrigkeitsstaatliches Verhältnis zwischen Souverän und Staatsbürgern und “Bürgeropfer”. Depenheuer fordert nicht, dass Bürger sich selbst aufopfern sollen, sondert fordert das Bürger geopfert werden” passend zum Toleranz Paradoxon und “Umvolkung”.
Man kann nicht sagen, dass die Zeit nicht genutzt wurde. Haben wir in D nicht eine Meldestelle eingerichtet, wo alle die gemeldet werden könnten, die behaupten würden, Charlie Hebdo hätte etwas mit dem Islam zu tun? Und nun lasst uns alle stolz auf unser Land sein!
Was ist noch mal der rosa Elefant im Raum? Der Islam ist nicht kompatibel mit dem Rest der Welt. Und will es auch nicht sein!
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