“Angela Merkel ist und bleibt eben eine in Dialektik geschulte Politikerin.” Dialektik hin oder her, überkurz oder lang wird sie/uns die Realität einholen. Die CDU stärkt nicht nur die AfD. Sie päppelt einen konservativen Konkurenten auf, dem Sie in einigen Jahren nicht mehr gewachsen sein wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Merkels Strategie auf lange Sicht der CDU erheblich schaden wird, vielleicht sogar existenziell.
Merkel und die CDU gebärden sich als Zauberlehrling. Sie lassen den Geist in Form der AfD aus der Flasche, weil sie nicht am eignenen rechten Rand belästigt werden wollen. Nun ist der Geist draußen, hat sich verselbständigt und wirbelt einiges durcheinander. Wie ihn wieder in die Flasch zurück bringen? Wo ist der Meister, der die Zauberformel spricht? Den gibt es nicht. Und so bemüht man sich der übelsten Tricks und Lügentechniken um die AfD zu diskreditieren. Auch die Nazi-Keule ist dafür nicht zu schäbig. Merkel hat sich verzockt. Ihre Partei folgt ihr nicht mehr. Sie regiert auf Gnade von Rot/Grün. Den Parteivorsitz hat sie verloren. Bevor sie auch ihr Kanzleramt verliert, wird sie den Scherbenhaufen, den sie ohnehin schon aufgetürmt hat, mit dem Migrations-Pakt noch weiter derhöhen. Die AfD wird bleiben, da man begriffen hat, dass sie die einzige Opposition im Lande ist, die die Regierenden demaskiert. Merz hat nicht Unrecht. Aber auch er hat nicht die Zauberformel.
Also Herr Merz, Flagge zeigen. In Ihrer Partei werden Vorbereitungen getroffen für eine Koalition mit der SED (Hubertus Knabe). Ich bin ein ehemaliger CDU- Wähler, der sich einfach nur wünscht, wieder CDU wählen zu können. Wird es mit Ihnen zu solch einer Koalition der Schande kommen?
Lieber Herr Vahlefeld, natürlich war es die Strategie von Merkel, eine Art nationaler Volksfront aufzubauen. Wie gut ihr das gelungen ist, zeigte der Güntersche Versuchsballon, die Linke in diese Front zu integrieren und in der Bartschen Reaktion darauf, dass er sich das für die Zukunft vorstellen könne. Nur gibt es da mindestens ein Problem, diese Agenda längerfristig durchzusetzen. Die Interessen der CDU sind nicht identisch mit denen von Frau Merkel. Das von der Kanzlerin aufgebaute und die Demokratie aushebelnde Machtkonstrukt benötigt ja eben keine CDU über der 40% mehr. Das Merkelsystem kommt ohne Volksparteien aus. Es genügt, wenn die CDU die stärkste Partei ist. Das kann dem Pöstchenverteiler - Verband CDU nicht schmecken. Für die CDU gibt es da viel zu verlieren. Weshalb ja Merz in seiner Bewerbungsrede davon spricht, dass mit ihm die CDU auf Kosten der AFD wieder 40% bekommen würde. Doch dies geht wiederum nur, wenn man die AFD genauso inkorporiert wie zuvor die Grünen und die SPD. Oder in Migrationsfragen AFD - Positionen übernimmt. Der innere Feind des Merkelsystems ist die AFD (in Wirklichkeit der mündige Bürger), das gilt aber nicht für die CDU! Für die CDU ist der innere Feind der Verlust von Posten und der Verlust des forever number one - Status. Das Merkelsystem hat kein Herz für die CDU, weshalb es scheitert. Die SPD macht es vor, wie es abwärts geht, wenn man die Linke und die Grünen im Nacken hat. Die SPD wird zwischen der Linken, den Grünen und der AFD zerrieben. Die CDU zwischen der AFD und den Grünen. Merz mag in Zukunft die AFD verteufeln wie er mag, nur wird er ihre wichtigsten Postionen umsetzen müssen, damit sein feuchter 40% - Traum wahr werden kann. Tatsächlich wird es der CDU nicht helfen, sich die AFD als Feind zu erhalten. Da wäre ein Blick nach Österreich und die Kurz - ÖVP lehrreicher. In Deutschland bilden dagegen Parteienmehrheiten nicht den Bürgerwillen ab.
Adenauerhaus. Hier sitzt die Partei der absurden Metamorphosen. Zum Gefallen ihrer Domina tragen die schwer gepeitschten Knechte unter den Anzügen rote Socken und grüne Unterhosen
Toll, unsere nächsten Kanzlerkandidaten. Wir haben die Wahl zwischen AKK, einer dürftigen Merkel-Kopie, bei der ich mich immer wundere, wie die ohne Rückgrat aufrecht stehen kann, einem März, der format- und skrupelloser ist, als man sich das vorzustellen imstande ist oder gar einem Özdemir, dessen Wahlkampfmotto lautet “Wir wollen, dass Deutschland islamisch wird”. Ich bin nicht gläubig, aber ich bete jeden Abend, irgendwer möge uns einen Kurz oder einen Trump schicken.
Ich würde davor warnen zu glauben, Merkel sei bereits weg. Wahrscheinlich bereitet sie gerade ihren Befreiungsschlag vor.
Herr Vahlefeld, das Märchen “rechts von der CDU” hat der gewiefte Taktiker Strauß geschaffen, in dem strategisch vernünftigen Bewusstsein, dass es rechts von der CSU kaum 2% der Wähler gab. Heute, wo bald der letzte Landser, NSDAP Mitläufer, Täter tot ist, da soll es deutlich größere Potentiale geben? Ich sehe keinen vernünftigen Grund. Eher haben beide großen Volksparteien zusammen mit den Grünen die berechtigte Sorge, dass wegen des Versagens eben nahezu aller Amtsinhaber heutzutage, Vorgänge hinterfragt werden, um die sich die breite Mehrheit selten gekümmert hat. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die hunderten Versorgungsposten, welche die AFD gewonnen hat, für das Machtkartell unbedeutend sind. Vorboten zur politischen Zersplitterung entdecke ich schon in den 90gern als Ergebnis von GFK Analysen, die schon damals feststellten, dass Konsum sich zunehmend individualisiert. Es ist auch kein deutsches Ereignis, dass die Anzahl der in den Parlamenten vertretenen Parteien gestiegen ist. Selbst vor dem schwierigen Hintergrund des reinen Personen- und Mehrheitswahlrechts lässt sich dieser Wandel erkennen. Nigel Farrage und UKIP, etwas krasseres gibt es kaum, politisches Hauptziel in Rekordzeit erreicht, man zieht sich entspannt zurück. Nun ist die AFD ursprünglich als Kritik an Euro und EU entstanden. Zusätzlich hat Frau Merkel die Migration geschaffen, die in erster Linie wegen Schengen die EU betrifft. Ich war wohl nicht der einzige, der geglaubt hat, die EU Außengrenzen würden bestens geschützt, da man eingesparte Ressourcen an die Außengrenzen verlagert. Hier hat die EU und Merkel voll versagt. Die UKIP hat das Thema für alle Briten dauerhaft geregelt. Bin gespannt, wie viele Abgeordnete das Lager der EU Kritiker nach der Europawahl hat (13- 28% ???). Eines ist sicher, der Großteil nicht AFD, sondern Schwedendemokraten, VVD, RN, FPÖ...….!
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