Pauschalaussagen und Verallgemeinerungen werden leider den wenigen tatsächlich ehrlichen Gastronomen bzw. Restaurants nicht gerecht. Für meinen eigenen Betrieb wie für eine Vielzahl anderer inhabergeführter, häufig seit Jahren bewährten Gaststätten meist auf dem Lande kann aufgrund bewährter Lieferanten, saisonal wechselnder Angebote, effizientem Wareneinsatz etc. gegenüber dem Haushaltskochen doch ein Vorteil bzgl. Nachhaltigkeit attestiert werden. Die Sterne- wie auch die Szenegastronomie (mit Tofu, grünem Strom etc.) hängen sich nur ein grünes Mäntelchen um - und deren Gäste wollen betrogen werden… Übrigens ist die rein in den Medien erfundene Welle von vegan, woke etc. eher eine Erfindung der Berliner Blase. Angesichts der wirtschaftlichen Situation der Gäste wie auch der Betriebe können sich nur ehrliche und im wahrsten Sinne des Wortes preiswerte (ihren Preis werte) - und nicht billige oder völlig überteuerte - Angebote am Markt halten.
Wem mundet er nicht, der sous vide gegarte heimische Laubfrosch an dreierlei von der Brennnessel mit einem leichten Bio Sauerampferdressing? Kenner achten natürlich darauf, dass stets ein Himalaya Gletscherwasser, z.B. das Messner 1979er K2 Südlage, dazu kredenzt wird, um den Geschmack nicht zu verfälschen.
Schade. Meine Oma starb zu früh. Sonst hätte ich gerne bei ihr Kochen gelernt. Im Verhältnis zu den ganzen Sterneköchen im TV (KKK war sogar in meiner Schulklasse) hätte sie jeden dieser Show-Maker und Wichtigtuer an die Wand gekocht. JEDEN! Aus nichts, also meist nur aus dem eigenen kleinen Garten in Mayen, wahre Wunder gezaubert. Gut, der Hase war eines Tages weg…
Ein Sternekoch muss improvisieren können.Niemals darf er sich den Gästen gegenüber als Sternekoch zu erkennen geben,sein Ruf muss ihm vorauseilen.Als ich einmal mit einem Reisenden sprach und erwähnte dass ich die Porzellan- Manufaktur in Meißen besichtigt hatte, fragte mich dieser unvermittelt ob ich denn auch bei Rosin war. Sowas prägt sich ein und ich wusste nicht das er den bedeutenden Koch und Retter meinte, welcher im ganzen Land das höchste Ansehen genießt. Seitdem muss ich bekennen nicht mehr zur Bahncard-Schickeria zu gehören und im Punkte Ernährung mich eher dem als Pöbel bezeichneten Proletariat zurechne.Es gibt sie noch, die Restaurants mit vorzüglicher Hausmannskost, nur möchte ich sie lieber nicht verraten.
Wir kürzen die Zuwendungen für Parlamentarier um 2/3 & schon hat sich die Sterne-Nummer.
In den 90er und Nullerjahren haben meine Frau und ich Sternerestaurants besucht, in Belgien, Frankreich und Süddeutschland, damals noch *emäßig. Haben dabei von Tipps und Tricks der Meister beim Kochen zu Hause profitiert. Heute kann man die moderne Sterneköchelei vergessen, ist ein einziger Schwindel, gehypt und überbewertet. Wer geht wann und wo mit wem in eine angesagte Location, das ist alles. Dann und wann für gute und beste Freunde zu Hause auf Sternelevel kochen ist spätestens seit Covid die beste Alternative.
Kurz gesagt: Wer Schnittlauch mit der Pinzette auf dem Teller drapiert, der hat aber sowas von einen an der Klatsche…
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