Ich muss Frau Kuhn Recht geben. Die lecksten Sachen kommen zusammen bei der Resteverwertung. Bei uns hiess das “Reste-Essen” und da freuten sich immer alle drauf. Kochen kann auch zur Glaubenssache mutieren. Kurz vor der Wende holte mich die Bande noch zur Reserve. Der Koch, auch ein Resi, hatte sich an diesem Tag etwas ganz besonderes ausgedacht. Asiatisch. Er kochte ansonsten im Palasthotel. Der hatte wohl sämtliche Vorräte geplündert um aus nichts ein asiatisches Essen zu zaubern. Was ihm tatsächlich auch gelang. Respekt! Einige Resis gingen jedoch zur Luke und wollten “Maggi” haben. Der Koch verweigerte das strikt, betrachtete es offensichtlich als Ehrabschneidung. “Es gibt kein Maggi für mein Essen!” brüllte der, die Situation hatte sich bereits zugespitzt, die Renitenten belagerten die Luke und wollten um jeden Preis ihr “Maggi” haben. Volle Teller wurden auf den Tisch geknallt bis es überschwappte, Herumgeschreie, Gedrängel, Beschimpfungen, rote Köpfe. Hätte nicht viel gefehlt und es wäre in eine handfeste Keilerei ausgeartet. Nur die Luke schützte den Koch. Ein höchst vergnügliches Erlebnis, kulinarische Welten prallten aufeinander.
Naja, bevor man beabsichtigt, die Kurbelwelle seines 12-Zylinder Ferrari auszuwuchten, sollte man erst mal lernen, was ein 13er Schlüssel ist. Mit anderen Worten: Für die Fast Food-Generation unserer Kinder (und ähnlicher Erwachsener) ist es eher sinnvoll, die Grundlagen des Kochens zu erlernen. Da kann ich uneingeschränkt das Buch “Ich helfe Dir Kochen” von H.M. Stuber empfehlen, das ein sehr weites Spektrum von den allerersten Grundlagen bis zu doch schon recht anspruchsvollen Speisen abdeckt. Wenn man das alles drin hat, könnte man sich vielleicht auch mal an eine „Charlotte au citron“ heranwagen… :)
ich komme selber aus der Branche,beruflich… deswegen sind solche “Edel-Alltagsgerichte” auch nicht sonderlich realistisch in diesen Zeiten: hier mal ein realer Vorschlag! anstatt Ihrem Vorbild Siebeck nach zu eifern, gehen Sie mal in sich und nehmen meine “Challenge” an. Also,ich gehe davon aus,das Ihre Familie aus 4 Personen besteht und Sie den grössten Teil der Kocherei erledigen. nun denken wir mal an all die hunderttausenden da draussen,denen die ‘Inflation und der Ökowahn das Haushaltsgeld reduzieren. Als Alleinverdiener wird das dann knapp. Start: Sie bekommen 400,- Euro für Ihre Kochgruppe und ernähren diese damit einen Monat :) Bin wirklich auf die “Bachmaier’s Backhendel” und Salcisse gespannt,mit denen Sie die uns vorgelegten Rezepte dann verfeinern. Wie gesagt,bin aus der Branche und wirklich auf Ihre Kreativität gespannt
......von übrigem Sauerkraut mach ich gerne „Struppch“, Kartoffeln und Sauerkraut durcheinander. Dazu schmeckt ausgelassene Leber- und Blutwurst. Rote Wurst natürlich auch.
“....auch nicht mit der Hochküche im Restaurant konkurrieren.” Welche Hochküche ? Die von vielen jetzt mit Convenience Produkten aufgepeppt wird ? Da koche ich lieber selber, mit guten Zutaten wird meine zwar nicht wie auf den “Hochglanzbildern”- ich verwende auch keinen Haarspray für den Glanz, dafür schmeckt sie gut. Viele Köche werden völlig überbewertet. Kochbücher besitze ich keine, wir essen auf das, auf was wir gerade Lust haben. “Alltagsküche ist auch immer die hohe Schule der Resteverwertung.” ABSOLUT und meist sehr schmackhaft. “...und mir erstmal eine Linsensuppe gönnen.” Eine Linsen- und Erbsensuppe kochen ist auch einen Kunst, die meisten, die ich von “auswärts” kenne waren pappig. Erbsen- und Linsensuppe mit einer geräucherten Rinderbockwurst, superlecker. Bei uns gibt es keine “Sonntagskost”, das war früher, weil die meisten Menschen kein Geld für das täglich Fleisch hatten, heute können sich die allermeisten Menschen- falls gewünscht- Fleisch leisten. Einen leckeren Eintopf ziehe ich jedem Schnitzel vor oder Quark mit Kartoffeln. “...gerne etwas Besonderes gönnt.” Leider gibt es heute nichts Besonderes mehr, alles kann jeder auch beim Aldi kaufen. Dazu braucht es nicht mal mehr ein Feinkostgeschäft. Die allermeisten sind übersättigt, wahrscheinlich darum der Run auf pappige Burger und Döner. Guten Appetit.
“Jeder kennt und fürchtet die notorische Frage „Was kochen wir heute?“, die in den seltensten Fällen nach einem Blick in eines von hundert Kochbüchern beantwortet wird.” Ich gebe meine Vorräte einfach bei Chefkoch ein, irgendwas findet sich immer. Oder kaufe gezielt das ein, was ich machen möchte. REWE ist 3 Minuten zufuß entfernt. Wenn alle Stricke reißen: Linsensuppe mit Würstchen und/oder Maggi-Toast. Immer wieder lecker. Schönen Sonntag.
Wieso zerfallen Linsen beim Kochen? Ich mache ab und an gern eine Linsensuppe mit ganz normalen braunen Linsen. Nicht so, für mich total ekelig, wie ich es in der eigentlich sehr guten Betriebskantine in BaWü nicht gegessen habe. Ganz dicke Linsen mit Spätzle. Da schüttelt es mich heute noch. Linsen werden am Vortag von mir in Rotwein eingeweicht und am nächsten Tag gekocht. Sie zerfallen nicht und werden auch nicht dicklich, es sei denn man kocht sie zu lange. Schön ist es, wenn man noch eine richtige Rinderbrühe im Tiefkühlfach hat. Linsen gibt es entweder mit Blutwurst (geräucherte) oder Wiener bei mir.
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