Einem regelrechten Cancel-Einfluss unterliegt der Pulsnitzer Pfefferkuchen aber wohl nicht (gottlob). Es ehrt die in dieser Region unternehmerisch tätigen Menschen, dass die Kuchen-Produktion - trotz der ab 1972 vollzogenen DDR-Schikanen gegen die bis dahin noch verbliebenen Privatbetriebe, überlebt hat. Überhaupt vertrete ich die Ansicht, dass Deutschland ohne Sachsen, Lausitzer und Thüringer noch viel mehr im Arsch wäre. Was diese Menschen an Substanz einbringen, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Also Löschner ist bei mir aller erste Wahl. Nur mit dem Parken, da muss man um die Ecke. Aber hinter der nächsten Ecke ist Max Schäfer mit Kirschstäbchen. Bei Löschner frische Kokosmakronen und Schockospitzen und dem anderen auch noch was zuwenden. Am besten die Kokosmakronen mit Halbbitterüberzug sofort vertilgen, werden sonst alt. Bei mir reichten sie bei der Durchreise nicht ganz bis Kamenz. Den Rest kann man ja mit nach Hause bringen.
@Gerd Maar, Russisch Brot, in Rußland zwar unbekannt. Putin könnte es von früher kennen, in Dresden schon immer produziert, aber in Latainischen Lettern. Hoffentlich haben Sie, Herr Maar, keine schlafenden Hunde geweckt. Morgen, am Montag, Demo und Blokade des Werkstor von der Grünen Khmer und Jugendlichen als Hanfdampf auf allen Fluren.
Nachdem ich bei Zittauer Freunden vor ein paar Jahren den Pulsnitz Christstollen genießen durfte, fahren wir jedes Jahr zum Einkauf von Weihnachtsgebäck dorthin. Inzwischen gibt es von Freunden und Verwandten schon Vorbestellung, da der Geschmack wirklich sehr gut ist
In Frankfurt haben die Grünen Taliban auf den “Lichtermärkten” die Verwendung des Namens “Lumumba” für eine heiße Schokolade mit Doppelwumms verboten. Na ja, nicht verboten, aber wer sich dem Diktat widersetzt, dem droht nicht näher benanntes Ungemach.
@Ostrovsky, ich schätze Ihre Zusendungen sehr, aber hier haben Sie anscheinend keine Ahnung. Private Unternehmen in der sogenannten „DDR“ waren starken Repressionen ausgesetzt, was die Zuteilung von notwendigen Rohstoffen und Ersatzteilen betraf. Privatunternehmer kamen immer zuletzt bei deren Zuteilung an die Reihe und mußten sogar schmieren, um überhaupt bedacht zu werden. Es konnte daher nicht beliebig viel produziert werden, deswegen blieb vieles nunmal Bückware. Ging es ihnen als Handwerker oder Bäcker zu wohl, rückte denen schonmal die „Arbeiter und Bauernkommission“ auf die Pelle, und die fanden immer was, wenn sie wollten. Kannte selbst einen Bäckermeister, der landete im Zuchthaus für angeblich zu leichte Semmeln, die Stasi sorgte dafür, daß sein guter Ruf in einen üblen Leumund umgewandelt wurde. Das Opfer erhielt keine Rohware oder Ausgangsprodukte mehr und konnte zusperren. Wieder ein Kapitalist weniger. Ja, und auch da gab es Neider, die denen das gönnten. Und Denunzianten, die das Ganze ins Rollen brachten. Oftmals wurde das private und betriebliche Vermögen dann in Volkseigentum umgewandelt. Besuchen Sie doch mal alteingesessene Firmen in Mitteldeutschland, die können Ihnen Sachen erzählen. Ich bin mir sicher, der Erkenntnisgewinn für Sie als BRD- Bürger macht Sie staunend. Hoffe, Ihnen etwas weitergeholfen zu haben.
Wir waren im Oktober auf dem Weimarer Zwiebelmarkt, wo sich auch ein Stand der Pfefferküchlery Groschny befand und haben uns reichlich mit deren Köstlichkeiten eingedeckt, da wir ja wieder in die BRD zurück mußten. Dort gibts ja nur die völlig überzuckerten und die Nackenhaare aufstellenden Industrielebkuchen aus dem Supermarkt. Wir haben nach recht flugsen Verzehr gleich nochmals im Netz geordert und alles kam pünktlich bei uns an. Eine Labsal ohnegleichen, bißfest und würzig. Es gibt eine erkleckliche Auswahl unterschiedlicher Produkte, für diese Qualität zahlt man etwas mehr, aber das macht man bei gutem handwerklichen Aufwand gerne. Generell ist bei Reisen durch die mitteldeutschen Lande ein Abstecher und Einkauf bei den hiesigen Landfleischern und Bäckern zu empfehlen. Die könnens noch, aber Vorsicht- die Worscht ist hervorragend gewürzt und könnte den an Industriefraß verwöhnten BRD- Bürger verunsichern.
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