ich habe in meiner langen aktiven Hotelküchenkarriere nur einmal ein gutes Polenta-Gericht gegessen,das mehr als Murks war. Das war in der Schweiz,Graubünden in einem kleineren 5 sternehotel in Klosters. Allerdings gabs das Zeug da nur für das Personal, für die Gäste haben wir das Zeug nur als ausgestochene Polentaplätzchen als Beilage gereicht…und das war auch nicht gerade das beliebteste Beilagengericht. Dann doch lieber “Kartoffelstock”
Nicht zu verwechseln mit: Schmackhaft, aber tödlich. Grüner Knollenblätterpilz. Nur mal so am Rande…
Mais ist am bekömmlichsten, durchs Wildschwein aufgearbeitet.
Kolbenfresser, da denke ich zuerst und ausschließlich an die alten Zweitakter. Aber es kann ja noch schlimmer kommen.
P.S. das amerikanische Pendant zur Polenta heißt Grits und ist aus guten Gründen nur in den Südstaaten populär. Als Filmtipp dazu: “My Cousin Vinnie”. Joe Pescis “Magic Grits”- Rede ist ein Highlight der Filmgeschichte.
Mais und Buchweizen schmecken am besten flüssig- als Bourbonwhiskey bzw. Soba-Schochu.
Aus Buchweizen kann man auch lecker Torten backen wie es in der Lüneburger Heide Brauch ist. Auch Buchweizenpfannkuchen mit Preiselbeeren und Sahne sind, wenn die Beeren wild wachsen, angesagt. Mais oder auch ein Mehl daraus sind im Gegensatz zu Kartoffeln oder Nudeln nur eine Sättigungsbeilage die mehr mit Fensterkitt gemeinsam hat als mit gutem Geschmack. Dann doch lieber ein Risotto.
“Je besser es den Menschen geht, desto inbrünstiger verehren sie die Zutaten und Gerichte der einstigen Armeleuteküche. Damit ist dann der Gipfelpunkt der Dekadenz erreicht, bevor es wieder bergab geht.” - Das ist eine Vermutung. Meine Vermutung, je besser es den Menschen geht, desto übersättigter und auf der Suche nach vermeintlich natürlich-ursprünglichem. Denn besser heisst optimierter. Isst man drei Wochen nur Buchweizengrütze, schmeckt danach optimiert zubereitetes Fleisch, wie aus dem Paradies. Rein geschmacklich gesehen, ist permanente Armeleuteküche mit zwischenzeitlicher kurzer Geschmacksreminiszenz natürlicher als ständig optimierte Nahrung. Da aber alles Vor- und Nachteile hat, ist es jedem selbst überlassen, wie man sich ernährt: mit Fett und Zucker über 80 werden (Lauterbachs u.a. Gesundheitspolitik machts möglich) oder mit gesunder, natürlicher Kost und 60 an Krebs oder Unfall (Impfversehen) versterben.
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