Verehrter Herr Etscheit, falls Sie sich in Dresden nach Leipziger Lerchen sehnen, der Bäckermeister Graf in der Alaunstraße hat meistens sehr leckere, innen schön fluffig-saftig-süß, außer im Hochsommer… Ein paar wenige inhabergeführte Geschäfte fürs gewöhnliche Volk gibt es noch in der gentrifizierten Neustadt. Ach ja, im breitesten Sächsisch habe ich auch schon Gawwee gehört, so ähnlich wie Büwwee… richtig reinfläzen muss muss man sich da. Fast ausgestorben ist hier mittlerweile das Schälschn Heeßer… Grüße aus der Landeshauptstadt, immer noch ohne Springbrunnen und mit kaputter Brücke
Whow, was kommt da eine Erinnerung in mir hoch. Sowohl in meiner Kindheit als auch in meiner Jugend haben meine Eltern, meine Geschwister und ich im Frühjahr Rüben gehackt. Zuerst „vereinzelt“, so hieß es, und später “rundgehackt”. Und immer hat uns der Gesang von Lerchen begleitet. - wunderschön - tief in meinem Herzen eingepflanzt. Viele Jahre habe ich in vielen Spaziergängen keine Lerchen mehr gehört - ich wusste nicht, dass da etwas fehlt. /// Letztes Jahr habe ich nach langer Zeit wieder den Gesang einer Lerche gehört, direkt in meiner Nähe, und ich war - mitten in den Feldern - angefasst! /// Was haben wir heute? Merz spielt mit Feuer, er wird - in überheblicher Weise - Russland zu einem Punkt führen, dass dieses Land—zur Sicherung seines eigenen Überlebens—dieses hochnäsige und irregeführte Land mit seinen Kumpanen einfach auslöscht. - Von meiner Furcht darf ich meinen Kindern gar nichts sagen. Lerchen (?) leben ja sowieso nur noch wenige, demnächst mit uns — keine mehr!!!
Zumindest muss man beim Verzehr der Alouette nicht den Kopf unter eine alberne Serviette stecken wie beim Ortolan.
Gaffe-Lerchen sind ein Anachronismus in dialektischer Inzucht! Sowas ist nur mit dem Ende der DDR erklärbar. Zum Glück ist der Link wenigstens richtig. Die Dialektgrenze ist klar und unverrückbar. Der Preuße trinkt Kaffe, der Sachse Gafeh oder wenigstens Gafee. “Noch ä Gafeh Gutzdor?” Gaffe gibt es nicht, das ist eine Schimäre. Aber man kann den Begriff auch nicht vermeiden. Der Bayer geht zur Vermeidung nicht ins Rästoro, sondern in’d Wirrtschaft (wobei das Doppel-R, wie im Italienischen ein betontes langes I davor kennzeichnet). Aber wie soll man Kaffe oder Gafeh vermeiden? Nein, hier ist Präzision gefragt. So viel Zeit muss sein. Die Namen für Speisen Pflanzen und Tiere sind die am stärksten vom Dialekt geprägten Begriffe. Also Kulinarisches bitte auch sprachlich exakt! Danke.
Gougossmagroun (rochers à la noix de coco) haben ja auch keinen Bezug zu bestimmten ausländischen Staatspräsidenten. Alles Quatsch mit den Windmühlen, Herr Etscheit. Es sind “pleede Brobellor”, wenn überhaupt! Wiedor Härre sosge Schärre! Die BETONUNG liegt immer(!) auf dem ä.
Ich hoffe mich weist ein Mit-Kommentator jetzt endlich darauf hin, dass Lerchen nicht mit Eszeha geschrieben werden :-) Danke. Café wird ja auch nicht mit EfEf geschrieben. Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.
Da bin ich jetzt mal gespannt, ob die Leipziger rebellieren? Zwei unverzeihliche Versäumnisse. A) Der “Gafehboom” ist wieder geöffnet nach sechs Jahren, ich habe gehört seit April 2025. Aber, wenn man jetzt auf der Website nachliest, sind “nicht mehr alle Etagen barrierefrei”!! Schade, das waren sie doch früher immer. Was ist da wohl schief gegangen? B) Das Café Kandler nicht zu erwähnen, wenn man von Leipziger Lärchen schreibt, kann nur einem “Kölner” - wie Georg Etscheit - passieren, zumal es ja in Sichtweite des Bach-Hauses ist, das auch nicht erwähnt wird. Da wird der ungläubige Thomas (von der gleichnamigen Stiftskirche) ärgerlich und der Geist des Markgrafen Dietrich von Meißen wird nicht verzeihen, dass die Jahreszahl 1212 unerwähnt blieb. Aber wenn man genau recherchiert, war dort wo das Kandler heute ist, früher ein Teehaus und die Leipziger Lärche wurde früher sogar im Café Corso verkauft und in zahlreichen Vorstadt-Konditoreien. Mit PERSIPAN!! Steht aber wohl nicht im Wikipedia! Ja, also Historie geht immer, darf aber nicht einseitig sein. Dafür wurde der obligatorische Verweis auf die Windmühlen nicht vergessen. Ich war erst im Dezember in Leipzig und ich kann versichern, vom Thomaskirchhof und vom Kaffeebaum aus sieht man keine Windmühlen. Das ist das Gejammer der Provinzler. In den Städten, in den Straßenschluchten, sieht man noch nicht einmal die rauchenden Schlote der Industriemuseen. Man ist da ganz unten drin, dans la rue, wie der Franzose sagt und wenn man Glück hat, gibt es auf der einen Straßenseite sogar kurzzeitig mal direktes Sonnenlicht. Die Städter haben kein Problem mit Windmühlen und dass dort lauter erschlagene Lärchen umher liegen, ist ein bekanntes urbanes Märchen. Es wird gern den Kindern erzählt, um ihnen Angst zu machen, wenn sie ihre Linsensuppe nicht essen wollen. Insektizide sind für Lärchen viel schlimmer, als Windmühlen. Aber das wissen nur die, die selbst schon übers Kuckucksnest geflogen sind.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.