In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt warb die damalige grüne Umwelt-Tussi mit schlechter Frisur und offenkundig nicht so sehr der körperlichen Pflege zugetanen Erscheinung mit dem sog. Urban Gardening. Mit ewigem Dauergegiggel und unter tatkräftiger Unterstützung der Lokalpresse und anderer lokaler “Politgrößen” wurden Beete und Baumsockel mit allerlei Gemüse bepflanzt. Blöd nur, daß die direkt im Innenstadtbereich und unmittelbar neben bekannten Saufkneipen lagen. Da sagte ich damals schon “Wohl bekomms!” Was das alles an Steuergeld gekostet haben mag - jedenfalls ging dieser unglaubliche Unfug den Weg aller grüner Projekte, nämlich in den in die Tonne. Die Grüne Umwelt-Tante aber nicht, die wurde Landesministerin. In beiden Fällen, der Bepflanzung von Pinkel/Kotz-Beeten mit Nahrungsmitteln und dem Werdegang dieser grauenvollen Grünen überkommt einen der Brechreiz.
“Für den, der’s mog, is’as Höchste” oder “Hauptsache, die Luft scheppert”. Sollen die Leute doch essen und sammeln, was und wo sie wollen. Esoteriker und Innen samt Hildegard von Bingen, mit oder ohne Urinkräutermischung, tun mir nicht weh, wenn sie tun, was ihnen Freude bereitet. Wenn deren spirituell-gschpinnerte Sammelei dann andere Menschen interessiert, umso besser. Solange mich niemand bekehren will, kann mich das doch gar nicht tangieren. Lassen Sie den Menschen doch die kleine Magie oder den schrulligen Aberglauben, der den Alltag verzaubert. Man kann die Leute auch einfach mal in Ruhe leben lassen, egal wie dämlich man deren Pläsierchen findet. Mir persönlich gefällt es besser, wenn man über sich selbst lachen kann, als sich dauernd darüber zu mokieren, wie ach, ach, ach so unfassbar dumm alle anderen sind. Wir sind alle lächerlich, auf die eine oder andere Weise. Ich mag übrigens auch keinen Bärlauch, weil ich zu Schulzeiten morgens tatsächlich immer durch den Englischen Garten radelte und mir der beißend-knofelige Geruch auf den stets noch nüchteren Magen schlug.
Übrigens, sehr viele Kräuterhexen gehen spazieren (Corona-Zeit). Ich glaube, die haben früher alle Grün gewählt. Jetzt nicht mehr.
Kräuter lassen sich sehr wohl für das eine oder andere Zipperlein einsetzen, wenn man Wirkung und Dosierung kennt. Dazu bräuchte es freilich gründliche Kenntnisse, denn die Verwechlungsmöglichkeiten sind deren viele. Erst kürzlich verstarb ein Ehepaar in Österreich, weil sie Cholchicum autumnale (Herbstzeitlose) mit Bärlauch verwechselt haben. Aus meiner Sicht eigentlich ausgeschlossen. Passiert auch bei einigen Pilzen immer wieder, vor allem der berühmt-berüchtigte Grüne Knollenblätterpilz tritt hier als Serientäter auf. Sein Kumpel Pantherpilz macht dahingehend ebenso vonsich reden. Und wenn die eine oder andere Kräuterhexe mal zu viel dummes Zeug redet, dann weiß der Zuhörer, daß einige ihrer konsumierten Tinkturen bei ihr irgendwie angeschlagen haben. So lange se noch steht….Rauchen und essen kann man ja mittlerweile alles, nur nicht alles glauben. Auf Viehweiden kann man gut sehen, was von den Tieren verschmäht wird: Brennesseln, Sauerampfer, Herbstzeitlose, Breitwegerich, Orchideen, Fingerhut, Eisenhaube. Rainfarn nehmen Pferde manchmal zusich, wenn sie Magenkoliken haben, soll da helfen. Und der Schirling, den haben als Getränk dargereicht noch nicht mal griechische Philosophen überstanden. Nebenbei sei erwähnt, daß Löwenzahn bei uns in Thüringen Bimboom heißt. Danach Pusteblume. Wird auch als Synonym für entäuschte Erwartungen verwendet.
Probieren Sie mal großblättrige Brunnenkresse…. Schmeckt abgewaschen hervorragend….. Mahlzeit!
Rosmarin, Thymian, Oregano, Blattpetersilie, Salbei etc. sind aus meiner Küche nicht wegzudenken. Gerade Kräuter geben dem Essen oft den richtigen Kick. Nur mit Salz zu würzen finde ich reichlich langweilig. Aber jeder wie es ihm schmeckt.
Die einfachsten Genüsse sind immer noch die besten. Ein Stück Baumrinde knabbern, faseriges Birkenholz kauen, Gras fressen, einen Kieselstein lutschen…
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